Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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Die Jodtablettenverordnung wurde revidiert, letztm<strong>als</strong> Ende 2007. Dabei wurde mehr Flexibilität<br />
für die Verteilung im Ereignisfall in der Zone 3 eingeräumt: Neu wird den Kantonen freigestellt,<br />
ob sie die Abgabe nach dem Hol- (wie bisher) oder dem Bringprinzip organisieren wollen. Auf<br />
Grund dieser Änderungen wurde im Jahr 2007 das Verteilkonzept im Kanton Basel-Stadt<br />
überprüft. Dabei wurde das geltende Verteilkonzept in seinen Grundsätzen belassen, punktuell<br />
wurden dennoch Anpassungen vorgenommen:<br />
• Pro Person der Bevölkerung (rund 320'000 Personen, inkl. tagsüber Arbeitende und<br />
Besucher/Innen) soll eine ganze Packung mit mindestens zehn Iodtabletten – entspricht fünf<br />
Tagesdosen für Erwachsene – abgegeben werden, ähnlich wie dies in der Zone 1 und 2 der<br />
Fall ist.<br />
• Die Vorräte für die Grossfirmen sollen auf deren Wunsch hin beim Zivilschutzschutz<br />
gelagert und im Bedarfsfall durch die Firmen selber abgeholt werden können.<br />
Mit Beschluss vom 19. August 2008 hat der Regierungsrat die aktualisierte Fassung des<br />
Konzeptes zur Verteilung der Iodtabletten im Kanton Basel-Stadt verabschiedet, welches im<br />
Laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden wird.<br />
4.7 NATIONALER ABC-SCHUTZ<br />
Die Kantone, so auch Basel-Stadt, haben mit der Umsetzung der in der vom Bundesrat<br />
genehmigten „Strategie ABC-Schutz Schweiz“ empfohlenen Massnahmen begonnen. In einem<br />
ersten Schritt sollen die Kantone ihre ABC-Risiken (re-)evaluieren und überprüfen, ob ihre<br />
vorhandenen Ressourcen zur Bewältigung eines entsprechenden ABC-Ereignisses genügen.<br />
Um diesen Prozess fachlich zwischen den Kantonen abzustimmen und um vermehrt und<br />
effizienter regional zusammenarbeiten zu können, hat die vor einem Jahr gegründete<br />
„Koordinationsplattform ABC der Kantone“ (KPABC) eine entsprechende Umsetzungshilfe<br />
verfasst und den kantonalen ABC-Koordinatoren in einem Workshop vorgestellt. Bis zum 31.<br />
März 2009 sind die Koordinatoren angehalten, ihre Risikoportolios zu erstellen. In einem<br />
zweiten Schritt soll dann ein Schadensregister sowie eine Defizitanalyse zu Bestimmung<br />
allfälliger Lücken erstellt werden.<br />
In Basel-Stadt hat unter der Federführung der KKO die Erarbeitung einer umfassenden<br />
Gefährdungsanalyse begonnen. Dabei werden die ABC-Szenarien einen Teil der ganzen<br />
Analyse bilden.<br />
4.8 ATOMSCHUTZ<br />
4.8.1 Erdbebenexpertise<br />
Die Grundhaltung des Kantons Basel-Stadt zu Kernkraftwerken ist sowohl in dessen Kantonsverfassung<br />
<strong>als</strong> auch im kantonalen Atomschutzgesetz festgehalten. Sie spricht sich gegen<br />
die Errichtung von Kernanlagen aus und postuliert die Förderung regenerierbarer<br />
Energiequellen. Im Rahmen des vorsorglichen Gesundheitsschutzes der Bevölkerung steht der<br />
Aspekt der Erdbebensicherheit der umliegenden Kernkraftwerke im Vordergrund. Insbesondere<br />
gilt dabei das Augenmerk dem KKW im elsässischen Fessenheim, das im erdbebengefährdeten<br />
Oberrheingraben steht. Eine Expertise zur Einschätzung des Gefährdungspotenzi<strong>als</strong> für das<br />
KKW Fessenheim zeigte auf, dass die erreichbare Erdbebenstärke bisher unterschätzt wurde.<br />
Andererseits kann auf Grund von Erfahrungen mit anderen Kernkraftwerken (unter anderem<br />
Kashiwasaki-Kawira in Japan) angenommen werden, dass die Schadensanfälligkeit des KKW<br />
Fessenheim auf Erdbeben grundsätzlich geringer sein dürfte, <strong>als</strong> bisher angenommen<br />
(www.kantonslabor-bs.ch/files/presse/93_2_Expertise-Fessenheim-d.pdf). Um mehr Klarheit<br />
über die Erdbeben-Gefährdung sowie die Erdbebenresistenz des KKW Fessenheim zu<br />
erhalten, bräuchte es weitere detaillierte Untersuchungen. Im Auftrag von Bundesrat Moritz<br />
Leuenberger haben die zuständigen Behörden in der Schweiz und Frankreich im Rahmen der<br />
Commission franco-suisse für die Sicherheit der Kernanlagen (CFS) darüber gesprochen und<br />
die Durchführung von Seminarien in Aussicht gestellt. Am 25. November 2008 traf sich eine<br />
Jahresbericht 2008 KL BS Seite 211 von 212