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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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4.5 ÜBUNGEN<br />

4.5.1 Ereignisdienst<br />

Drei weitere Mitglieder des Ereignisdienstes konnten einen Kurs für Chemiefachberater im<br />

Einsatz absolvieren. Anhand von Fallbeispielen und Simulationen von Unfällen wurden diverse<br />

Gefahrensituationen analysiert. Insgesamt viermal konnten einige der Notfallchemiker an<br />

Industrieübungen teilnehmen. Bei einer Übung wurde die Schadenplatz- und Kontrollposten-<br />

Organisation beübt, unter Einbezug des Kantonalen Krisenstabs im Spiegelhof. Das Szenario<br />

bestand aus einem Lösungsmittelbrand. Eine weitere Übung beinhaltete den Austritt von<br />

Ammionakgas aus einer Kälteanlage. An dieser Übung nahmen auch Mitglieder des<br />

Gewässerschutzpiketts des Amtes für Umwelt und Energie teil. Die Industrieübungen sind für<br />

die Notfallchemiker immer eine gute Gelegenheit, sich für den Ernstfall vorzubereiten und die<br />

Abläufe auf dem Schadenplatz mitzuerleben, auch wenn die Szenarien meist nicht eigentliche<br />

Chemieereignisse beinhalten.<br />

4.5.2 Fessenheim<br />

Im November 2008 führte die französische Behörde eine Übung zum KKW Fessenheim durch.<br />

Insbesondere wurden die Informationskanäle überprüft und die Einbindung der ersten Stäbe<br />

durchgespielt. Die Alarmzentrale der Basler Polizei, der Fachbereich ABC und die Nationale<br />

Alarmzentrale (NAZ) wurden in die Übung einbezogen. Die Einsatzzentrale (EZ) der Basler<br />

Polizei wurde via die NAZ erst mit Verspätung alarmiert. Diese Verspätung verdeutlicht die<br />

Bedeutung der nun unterzeichneten Vereinbarung (siehe unter 4.8.3).<br />

4.6 KALIUMJODIDTABLETTEN<br />

Die Verordnung vom 1. Juli 1992 über die Versorgung der Bevölkerung mit Iodtabletten<br />

verpflichtet die Kantone dafür zu sorgen, dass im Ereignisfall auf Anordnung der NAZ ihre<br />

Bevölkerung rechtzeitig mit Iodtabletten versorgt werden kann. Die Bevölkerung der Zone 1 von<br />

rund 5 km um die KKW erhält die Iodtabletten im Voraus. Für die Zone 2 und die Zone 3 - der<br />

Kanton Basel-Stadt gehört letzterer Zone an - muss innerhalb von 12 Stunden nach<br />

Alarmierung durch die NAZ die Bevölkerung versorgt sein. Entsprechend wurde ein<br />

Verteilkonzept durch den damaligen Kantonalen Führungsstab (KFS) erarbeitet und mit<br />

Regierungsratbeschluss vom 23. Juni 1993 verabschiedet. Das Basler Verteilkonzept stützt auf<br />

folgende Eckpunkte ab:<br />

• Der Zivilschutz lagert die Tabletten in drei Sanitätshilfestellen ein und ist für deren<br />

Lagerbewirtschaftung verantwortlich. Die Qualität der Tabletten wird durch den Bund<br />

und den Kanton (Kantonsapothekerin) überwacht.<br />

• Auf Anordnung der NAZ wird der KFS die Verteilung der Tabletten durch den Zivilschutz<br />

anordnen und die Bevölkerung avisieren, diese bei den Poststellen abzuholen.<br />

• Die Packungen der Tabletten sind konfektioniert, so dass eine Belieferung der<br />

vorgesehenen Poststellen umgehend erfolgen kann (verpackt, notiert und mit Foto des<br />

genauen Standortes versehen) und ca. drei Stunden nach Alarmierung abgegeben<br />

werden.<br />

• Die vorbeikommenden Personen erhalten eine bis drei Packungen à 10 Tabletten,<br />

abhängig von der zu versorgten Personenzahl im Haushalt: Eine Packung für 1-4<br />

Personen; zwei Packungen für 5-8 Personen; drei Packungen ab 9 Personen.<br />

• Mit einer Tagesdosis - je nach Alter - zwischen ½ Tablette bis Maximum zwei Tabletten<br />

pro Tag ist damit im Minimum ein Tagesbedarf für jede Person abgedeckt. Falls<br />

erforderlich, stehen weitere Vorräte von Tabletten in Basel zur Verfügung.<br />

• Spitäler, Kindergärten, Schulhäuser, Grossbetriebe mit werkärztlichen Diensten sowie<br />

Verkehrsbetriebe, Sicherheits- und Rettungsdienste haben die Iodtabletten im Voraus<br />

erhalten.<br />

• Verantwortliche Personen für Spielgruppen, Horte und Altersheime beziehen die für die<br />

beaufsichtigten Personen benötigten Tabletten bei den nächstgelegenen Abgabestellen.<br />

• Die Information der Bevölkerung wird durch den KFS sichergestellt.<br />

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Jahresbericht 2008 KL BS

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