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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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3.2 ANLAGENSICHERHEIT<br />

3.2.1 Generelle Aspekte und Überblick<br />

Am 1. Juni 2008 konnte die neue Fachstelle für Gefahrenprävention beim Kantonalen<br />

<strong>Laboratorium</strong> besetzt und somit eine von der Geschäftsprüfungskommission GPK<br />

(Jahresbericht 2006 der GPK) festgestellte Lücke in der Prävention geschlossen und<br />

andererseits die Möglichkeiten der integralen Risiko- und Sicherheitsbeurteilung sowie der<br />

integralen Gefahrenprävention verbessert werden. Diese Fachstelle widmet sich der<br />

Beurteilung von natürlichen und neuartigen technischen Gefahren und Risiken. Im Vordergrund<br />

stehen dabei momentan die Erdbebenvorsorge oder die Nanotechnologie. Ein erstes<br />

Hauptprojekt ist die Begleitung der Risikoanalyse beim Geothermie-Projekt „Deep Heat Mining<br />

Basel“. Die Einrichtung der Fachstelle verbessert die Möglichkeiten der integralen Risiko- und<br />

Sicherheitsbeurteilung sowie der integralen Gefahrenprävention.<br />

Die Inspektionen und Kontrollen zur Störfallsicherheit der Betriebe ergaben generell einen<br />

guten Stand der baulichen, technischen und organisatorischen Sicherheitsmassnahmen.<br />

Machen die Inspektorinnen und Inspektoren auf kleinere Mängel aufmerksam, so wird vielerorts<br />

deren Behebung <strong>als</strong> Selbstverständlichkeit angesehen. Um die Eigenverantwortlichkeit der<br />

Betriebe zu fördern und zu stärken, verzichtet die Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit<br />

(KCB) in solchen Fällen auf den Erlass einer amtlichen Verfügung und hält stattdessen die<br />

Mangelbehebung mit Termin im Inspektionsbericht <strong>als</strong> Vereinbarung fest. Eigentliche<br />

Verfügungen mussten so im <strong>Bericht</strong>jahr nur in vier von 35 Fällen nach einer Inspektion erlassen<br />

werden. Drei Fälle betrafen Mängel bei der Einsatzplanung und in einem vierten Fall waren sich<br />

die Betriebsverantwortlichen und die KCB nicht einig über den Umfang der nach einem Unfall<br />

im Vorjahr zu ziehenden Lehren. Alle verfügten Massnahmen sind im Verlauf des Jahres zu<br />

unserer Zufriedenheit umgesetzt worden.<br />

Erstm<strong>als</strong> ist das Thema Raumplanung und Störfallvorsorge in den 2008 publizierten Entwurf<br />

für einen neuen kantonalen Richtplan aufgenommen worden. Angesichts einiger Fälle von sehr<br />

spät eingesetzter Koordination bei Grossprojekten in den letzten Jahren wurde deutlich, dass<br />

das Thema Störfallvorsorge mit gezieltem Planungsaufwand bearbeitet werden muss. Die KCB<br />

hat - zusammen mit Störfallvorsorgefachstellen weiterer Kantone - die Ausarbeitung der<br />

Dokumentation «Störfallvorsorge im Rahmen der Raumplanung – Beurteilungskriterien für<br />

Störfallrisiken in Planungsverfahren» (Mai 2006) initiiert. Diese und weitere Anregungen führte<br />

zur Einberufung in die vom Bundesamt für Raumentwicklung, ARE, konstituierte Begleitgruppe<br />

zur Erarbeitung der Planungshilfe «Koordination Raumplanung und Störfallvorsorge – entlang<br />

von risikorelevanten Bahnlinien». Nun flossen die aktuellen Anforderungen aus dieser<br />

Planungshilfe (u. a. Koordinationsbedarf von Raumplanung und Störfallvorsorge, Formulierung<br />

von Zielen und Planungsgrundsätzen, behördenverbindliche Aufträge) direkt ein in ein<br />

erstmaliges „Objektblatt Störfallvorsorge“ im revidierten Entwurf des kantonalen Richtplans.<br />

Zugleich ist bei mehreren aktuellen Planungsvorhaben eine direkte Zusammenarbeit zwischen<br />

der Abteilung Nutzungsplanung des Hochbau- und Planungsamts und der KCB aufgebaut<br />

worden (Stichworte: Zonenplanänderung Novartis Campus, Bebauungsplan RailCity Basel).<br />

Zusammen mit Fachleuten der Kantone Zürich, Genf, Aargau, Luzern und Thurgau sowie mit<br />

Vertretern eines Ingenieurbüros wurden Methoden zur einheitlichen Beurteilung und Visualisierung<br />

von Gefahren und Risiken bei stationären Anlagen ausgearbeitet. Hauptziel ist die Erstellung<br />

eines Gefahren-/Risikokatasters, das insbesondere für die Raumplanung und die zukünftige<br />

Entwicklung von Gebieten um Betriebe mit Gefahrenquellen herangezogen werden<br />

kann.<br />

Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Biotechbetrieben sind allgemein auf einem guten Stand.<br />

Trotzdem kamen bei den Inspektionen einige Mängel zum Vorschein. In einem Fall musste der<br />

Betrieb die Anreicherung von potentiell infektiösen Organismen aus Umweltproben wie<br />

erforderlich in ein Labor der Sicherheitsstufe 2 verlegen. Bei den Autoklaven (Geräte zur<br />

Inaktivierung der infektiösen Abfälle) wurden mehrere Betriebe angehalten, diese dem Stand<br />

Jahresbericht 2008 KL BS Seite 187 von 212

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