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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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die Wolken tiefer lagen <strong>als</strong> die Aussichtsplattform bzw. der Konferenzraum, die sich auf gut 140<br />

Metern Höhe befinden.<br />

3.1.16 Nachspiel<br />

Eine am Platz Basel renommierte Lokalität, welche bei einer Betriebshygienekontrolle, bei<br />

welchem auch Lebensmittelproben erhoben werden, ein ziemlich schlechtes Resultat gezeitigt<br />

hatte, wurde bewusst zu einer für das Hotel äusserst „ungünstigen“ Zeit erneut einer Kontrolle<br />

unterzogen. Absicht war festzustellen, ob die nach dem schlechten Befund eingeführten<br />

Selbstkontrollmassnahmen auch in Zeiten höchster Belastung taugten. Der verantwortliche<br />

„Herr des Hauses“ zeigte sich bei unserem Auftauchen jedoch äusserst ungehalten über die<br />

Dreistigkeit des Staates, gerade zur Zeit der Uhren- und Schmuckmesse, zu welcher täglich<br />

gegen 4000 Mahlzeiten produziert werden, aufzutauchen und die Arbeit zu behindern. Äusserst<br />

widerwillig liess man uns gewähren, da die Pflicht zur Mitarbeit bekannt war. Es durfte<br />

festgestellt werden, dass sich vieles verbessert hatte, und regelkonform gearbeitet wurde, trotz<br />

Ausnahmesituation. Und auch die mikrobiologische Auswertung ergab ein sehr gutes Bild.<br />

Womit aufgezeigt werden konnte, dass mit den richtigen Massnahmen und Überwachung<br />

derselben das gesetzte Ziel erreicht werden kann, auch unter massivem Arbeitsdruck.<br />

3.1.17 Röhrlinge verzweifelt gesucht<br />

Das Pilzjahr 2008 wird <strong>als</strong> mittelmässige Saison in die Geschichte eingehen. Vor allem das<br />

Vorkommen der Röhrlinge liess im Raume Basel zu wünschen übrig und so mancher<br />

Pilzausflug endete für die Pilzsammlerinnen und Pilzsammler enttäuschend, sind doch die<br />

Pilzarten wie z.B. die Steinpilze oder Maronenröhrling ganz besonders beliebt. Ingesamt<br />

wurden 320 Kontrollen durchgeführt. Ca 30% der zur Kontrolle vorgelegten Pilze waren<br />

ungeniessbar oder giftig. Die Artenvielfalt lag wie in den vergangenen Jahren im üblichen<br />

Rahmen. Nur in seltenen Fällen wurden Pilze im Sammelgut vorgefunden die tödlich-giftig sind.<br />

Dabei handelte es sich zweimal um den Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). In<br />

besonders hoher Zahl wurde dieses Jahr der Riesenrötling (Entoloma sinuatum) in der Kontrolle<br />

festgestellt. Dieser Pilz kann ebenfalls eine sehr heftige Pilzvergiftung verursachen.<br />

Die Pilzkontrolle Basel-Stadt wurde in einem Pilzvergiftungsfall aus dem nachbarlichen Weil am<br />

Rhein in Deutschland zu Hilfe gerufen. Ein sechsjähriger Knabe hat nach Aussage der Mutter<br />

Pilze aus einem Rasen verzehrt. Die Mutter nahm dann sofort Kontakt mit einem<br />

„Pilzsachverständigen der deutschen Mykologie“ auf, der die richtige Empfehlung gab sofort<br />

einen Arzt aufzusuchen. Ausserdem begab er sich an der Ort und Stelle. Er stellte fest, dass die<br />

Pilze zur Gattung der Schirmlinge gehören. Diese Gattung beinhaltet sehr viele Arten und sie<br />

sind nicht ganz einfach makroskopisch zu bestimmen. Eine schnelle und exakte Bestimmung ist<br />

sehr wichtig, weil gewisse Arten dieser Gattung das gleiche Gift wie die „Grünen und Weissen<br />

Knollenblätterpilze“, <strong>als</strong>o Amanitin, enthalten. Der Arzt meinte jedoch, dass Schirmlinge völlig<br />

harmlos seien. Darauf informierte die Mutter das Universitäts-Kinderspital beider Basel. Dieses<br />

nahm sofort Kontakt mit dem Kantonalen <strong>Laboratorium</strong> auf, worauf einer der Pilzkontrolleure<br />

umgehend nach Weil am Rhein fuhr. Dort konnte die Art des Pilzes einwandfrei <strong>als</strong><br />

„Stinkschirmling“ Lepiota cristata bestimmt werden. Dieser Pilz besitzt kein Amanitin. Trotzdem<br />

wurde das Kind ärztlich beobachtet, weil auch roh gegessene Pilze sehr giftig sind. Ungeklärt<br />

blieb bis zuletzt ob das Kind überhaupt die Pilze gegessen hatte.<br />

Unter dem Motto „Mit dem Pilzkontrolleur in d’ Schwümm“ wurden auch in der vergangenen<br />

Saison in Zusammenarbeit mit „Gsünder Basel“ drei Pilzexkursionen für Anfänger durchgeführt.<br />

Diese stossen jeweils auf grosses Interesse und sind innert kürzester Zeit ausgebucht.<br />

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Jahresbericht 2008 KL BS

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