Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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2.8 RINGVERSUCHE<br />
2.8.1 Auswertung von Methodenprüfungen<br />
Akkreditierte Laboratorien sind verpflichtet, mittels Teilnahme an Methodenprüfungen<br />
(proficiency tests, manchmal auch Ringversuche genannt) die Validität der eingesetzten<br />
Prüfverfahren unter Beweis zu stellen. Bei der Auswertung von Resultaten aus<br />
Methodenprüfungen wird der robuste Mittelwert der Resultate aller teilnehmenden Laboratorien<br />
berechnet. Dazu werden in gewissen Fällen wie der GVO-Analytik und der Mikrobiologie alle<br />
eingereichten Daten zuerst logarithmisiert, um die Verteilung der Daten zu normalisieren. Nach<br />
Bereinigung der Datenserie von Ausreissen mittels statistischen Tests wird der Mittelwert der<br />
Daten berechnet. Dieser „assigned value“ wird <strong>als</strong> Schätzung des unbekannten „wahren<br />
Wert“ herangezogen und kann von dem aufgrund der Herstellung der Probe erwarteten<br />
Resultat („expected value“) abweichen. Der z-score ist ein Mass der Abweichung des<br />
Prüfresultates eines teilnehmenden Labors von diesem Mittelwert. Ein Ergebns mit einem z-<br />
score zwischen -2 und +2 wird <strong>als</strong> genügend taxiert. Bei einem grösseren Wert für den z-score<br />
gilt die Methode bzw. deren Anwendung <strong>als</strong> ungenügend, insbesondere wenn dies mehrm<strong>als</strong><br />
ohne plausible Erklärung vorkommt.<br />
2.8.2 Pestizidrückstände in Aprikosen-Püree (FAPAS Proficiency Test 1983)<br />
Insgesamt nahmen 83 Teilnehmer aus 25 Ländern an diesem Ringversuch teil. Der Organisator<br />
versandte das pflanzliche Probenmaterial wie üblich in homogenisiertem, gefrorenem Zustand.<br />
Das eigentliche Testmaterial wurde von einem Blank-Material (gleiches Material ohne Zusatz)<br />
begleitet, was sowohl die Kalibration in Matrix <strong>als</strong> auch die Bestimmung der<br />
Wiederfindungsraten und Bestimmungsgrenzen vereinfacht, da die separate Beschaffung<br />
rückstandsfreier, identischer Matrix entfällt.<br />
Aus einer Liste von 76 Pestiziden galt es, die im Testmaterial tatsächlich vorhandenen Pestizide<br />
nachzuweisen und richtig zu quantifizieren. Die Wahl der Analysenmethode war dabei<br />
freigestellt.<br />
Die Extraktion des Probenmateri<strong>als</strong> führten wir in Anlehnung an die QuEChERS-Methode mit<br />
Acetonitril durch. Die Analyse auf 64 der 66 aufgelisteten Pestizide erfolgte mittels triple<br />
Quadrupol GC/MS/MS im SRM-Mode.<br />
Gemäss Abschlussbericht wurden dem homogenisierten Probenmaterial die drei Wirkstoffe<br />
Fenitrothion, Metalaxyl und Tetradifon zugegeben. Alle drei Wirkstoffe wurden von uns<br />
nachgewiesen und quantifiziert, wobei wir gute bis sehr gute z-scores erreichten.<br />
Wirkstoff Zusatz µg/kg Median µg/kg Resultat µg/kg z-score<br />
Fenitrothion ca. 400 319 421 1.7<br />
Metalaxyl ca. 300 295 314 0.3<br />
Tetradifon Ca. 250 206 238 0.8<br />
Insgesamt gelang die korrekte Identifizierung aller drei Pestizide 76% der Ringversuchsteilnehmer,<br />
und 48% der Teilnehmer erreichten zudem z-scores innerhalb des angestrebten<br />
Bereichs (⎪z⎪-score ≤2).<br />
2.8.3 Gesamtfett und diverse Fettsäuren in Säuglingsanfahrungsnahrung<br />
(FAPAS 1473)<br />
In diesem Ringversuch galt es, eine Säuglingsanfangsnahrung auf Gesamtfett, gesättigte<br />
(SFA), einfach ungesättigte (MUFA) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) sowie auf<br />
trans-Fettsäuren (TFA) zu untersuchen und zusätzlich einige individuelle Fettsäuren<br />
(Linolsäure, Linolensäure ALA, Arachidonsäure ARA, Eicosapentaensäure EPA,<br />
Docosahexaensäure DHA) separat zu quantifizieren. Die Wahl der Analysenmethode war dabei<br />
Jahresbericht 2008 KL BS Seite 167 von 212