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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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Schwerpunkt Radioaktivität in der Umwelt<br />

Die Atom-Bombentests in den 60er Jahren und der AKW-Unfall in Tschernobyl haben zu einem<br />

weltweiten Anstieg von Radioaktivität anthropogener Nuklide geführt. In der Schweiz sind<br />

insbesondere Teile des Kantons Tessin vom Fallout des Nuklearunfalls in Tschernobyl<br />

betroffen. Entsprechend ihrer physikalischen Halbwertszeit sind die Aktivitäten der Radionuklide<br />

des Cäsiums und Strontiums rückläufig. D. h. ca. 30 Jahre seit dem Reaktorunfall, <strong>als</strong>o 2016,<br />

wird die Hälfte der freigesetzten Menge dieser beiden Nuklide zerfallen sein.<br />

Im Rahmen des Programms des Bundes zur Überwachung der Radioaktivität in der Schweiz<br />

untersucht das Kantonale Labor regelmässig Erd-, Gras- und Milchproben an definierten<br />

Standorten der Kantone Baselland, Jura und Tessin. Zudem werden Wasser- und<br />

Schwebstoffproben des Rheins bei Basel (Rheinüberwachungsstation Weil a. R.) auf Tritium,<br />

künstliche und natürliche Nuklide untersucht. Diese Untersuchung bezweckt die Überwachung<br />

von Emissionen aus den schweizerischen Kernkraftwerken.<br />

Im gereinigten Abwasser der städtischen Kläranlage ARA Basel werden die Tritiumaktivität und<br />

die Restaktivität von Nukliden aus nuklearmedizinischen Anwendungen überwacht.<br />

Weitere mögliche Emissionen können durch die Kehrrichtverbrennung Basel erfolgen. Bei der<br />

Verbrennung von schwachradioaktivem Müll entstehen Restaktivitäten, die via Abwasser aus<br />

der Rauchgasreinigung direkt in den Rhein gelangen können. Deshalb werden die Abwässer<br />

aus der KVA Basel überwacht.<br />

Die durchschnittliche Strahlendosis der Schweizer Bevölkerung beträgt rund 4 mSv wobei der<br />

natürliche Alphastrahler Radon-222 mit 1.6 mSv am stärksten dazu beiträgt. Das Radon<br />

entstammt dem Zerfall von Uran im Boden und kann, da es gasförmig ist, ausgasen und sich in<br />

Gebäuden aufkonzentrieren. Es verursacht bei längerer Einwirkung Lungenkrebs. Um dieses<br />

Krebsrisiko zu vermindern führt der Bund mit den Kantonen seit Jahren grosse Untersuchungsund<br />

Sanierungsprogramme durch. Die Gemeinde Riehen weist ein erhöhtes Radonpotential<br />

auf. Um möglichst viele Gebäude mit Grenzwertüberschreitung zu finden und zu sanieren,<br />

wurde im Herbst ein weiteres Untersuchungsprogramm begonnen.<br />

Kunststoffen, die erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind, Stecker etc., werden zur Reduktion<br />

der Entflammbarkeit Flammschutzmittel zugesetzt. Von diesen meist hochbromierten<br />

organischen Verbindungen sind einige Vertreter schlecht abbaubar und reichern sich in<br />

Organismen an. Deshalb bestehen Einsatzverbote bzw. erlaubte Höchstmengen bei bromierten<br />

Flammschutzmitteln. Das Amt für Verbraucherschutz Aarau führte im <strong>Bericht</strong>sjahr eine<br />

schweizweite Nachkontrolle durch. Das Kantonale Labor beteiligte sich an der Probenerhebung<br />

und an Referenzmessungen mit Neutronenaktivierung. Das in den Proben enthaltene Brom<br />

wird durch Neutronenbeschuss für kurze Zeit radioaktiv gemacht und kann dann mit<br />

Gammaspektrometrie analysiert werden.<br />

2.6.4 Radioaktivität in der Umwelt<br />

Abwasser-Überwachung<br />

Im Auftrag des Bundes überwacht das Kantonale <strong>Laboratorium</strong> Basel-Stadt seit Jahren die<br />

potentiellen Emittenten von Radionukliden in den Rhein. Es handelt sich dabei um die<br />

Kehrrichtverbrennungsanlage der Stadt Basel (KVA Basel) sowie die Kläranlage ARA Basel.<br />

Ihnen vorgeschaltet sind Betriebe, die Radionuklide verwenden wie das Universitätsspital<br />

Basel, Gewerbe oder die chemische Industrie.<br />

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Jahresbericht 2008 KL BS

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