Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NDELA nachweisen konnten, die NDELA-Gehalte in diesen Sets <strong>als</strong>o unter 10 µg/kg lagen, ist<br />
ein Gehalt von 50 µg/kg offenbar problemlos technisch machbar.<br />
Warnhinweise<br />
• Der vorgeschriebene Warnhinweis „Kinder unter 3 Jahren müssen von Erwachsenen beaufsichtigt<br />
werden“ fehlte auf drei von 15 Sets in allen Amtssprachen, wobei teilweise gar keine<br />
oder andere Warnhinweise vorlagen.<br />
• Auf zwei von 15 Sets mit vorhandenem Warnhinweis fehlte die Version in italienischer<br />
und/oder französischer Sprache oder war ungenügend.<br />
Massnahmen<br />
• Der Verkauf von Produkten ohne Bitterstoffe wurde verboten.<br />
• Bei Produkten mit erhöhtem NDELA-Gehalt wurden Massnahmen zur Verbesserung der<br />
Situation gefordert.<br />
• Bei Produkten mit mangelhafter Deklaration wurde deren Anpassung verlangt.<br />
Schlussfolgerungen<br />
• Im Vergleich zu den letzten Jahren kann von einer Verbesserung der Situation bei<br />
Fingermalfarben gesprochen werden, auch wenn die Beanstandungsrate mit 60% immer<br />
noch zu hoch ist.<br />
• Diese wiederholt hohe Beanstandungsrate zeigt eindeutig, dass ohne analytische Untersuchung<br />
und amtliche Überwachung die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften in diesem Bereich<br />
nicht gewährleistet ist.<br />
• Mit der Analytik von Verunreinigungen wie Phthalaten und Nitrosaminen wurden dieses Jahr<br />
auch Parameter untersucht, welche von der Norm nicht explizit eingefordert werden. Bei den<br />
Phthalaten wurde bei einigen Proben der Grenzwert nur zufällig nicht überschritten, während<br />
drei Sets deutlich zuviel Nitrosodiethanolamin enthielten. Dies zeigt grundsätzlich auf, dass<br />
das Erfüllen von Normen zwar ein wichtiger Bestandteil für die Produktsicherheit ist, sich die<br />
Hersteller aber auch unabhängig davon mit der Sicherheit ihrer Produkte auseinandersetzen<br />
müssen, da nur sie die genaue Zusammensetzung ihrer Produkte und die Qualität der verwendeten<br />
Rohstoffe kennen.<br />
• Auf Grund der wiederholt schlechten Ergebnisse wird diese Überwachungsaktion auch im<br />
nächsten Jahr wieder durchgeführt werden.<br />
2.3.13 Fingermalfarben / Nitrosamine<br />
Gemeinsame Kampagne Basel-Stadt (Schwerpunktslabor) und Aargau<br />
Anzahl untersuchte Sets: 15 Beanstandete Sets: 3 (20 %)<br />
(80 Einzelproben):<br />
Beanstandungsgründe: Nitrosodiethanolamin (3)<br />
Ausgangslage und Untersuchungsziele<br />
Nitrosamine ist die Sammelbezeichnung für N-Nitrosoverbindungen von sekundären Aminen.<br />
Nitrosamine kommen in der Umwelt des Menschen in vielen Bereichen, z.B. in Tabak,<br />
Nahrungsmitteln, Kosmetika oder Bedarfsgegenständen aus Latex vor. Auch im menschlichen<br />
Organismus ist eine Bildung möglich. Der erste <strong>Bericht</strong> über karzinogene Eigenschaften von<br />
Nitrosodimethylamin stammt aus dem Jahre 1956 <strong>als</strong> zwei britische Forscher über Lebertumore<br />
bei Ratten berichteten. In der Zwischenzeit wurden über 300 Nitrosamine und N-Nitroso-<br />
Verbindungen untersucht. 90% dieser Verbindungen erwiesen sich in Tierversuchen <strong>als</strong><br />
kanzerogen. Der grösste Teil der Nitrosamine ist mutagen (erbgutschädigend). Eine<br />
unschädliche Konzentration kann für Nitrosamine wie auch für andere mutagene Stoffe nicht<br />
ermittelt werden. Die mutmaßliche kanzerogene Wirkung nimmt aber ab, wenn die<br />
aufgenommene Menge abnimmt. Für solche Stoffe gilt grundsätzlich das Minimierungsgebot.<br />
Nitrosamine werden den Produkten nicht zugesetzt, sondern bilden sich in erster Linie aus<br />
sekundären Aminen und nitrosierenden Agenzien.<br />
Jahresbericht 2008 KL BS Seite 119 von 212