Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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ZUSAMMENFASSUNG<br />
Chemische Lebensmitteluntersuchungen<br />
Schwerpunkte unserer Tätigkeit sind die Überprüfung der Authentizität von Lebensmitteln, die<br />
Rückstandsanalytik von Pflanzenbandlungsmitteln und radioaktiven Stoffen, die Untersuchung<br />
der Zusammensetzung von Lebensmitteln und der Nachweis von toxischen und allergenen<br />
Substanzen sowie von gentechnisch veränderten Organismen.<br />
Die Authentizität von Lebensmitteln spielt beim Täuschungsschutz eine wichtige Rolle. Teure<br />
und wertvolle Lebensmittel sind Ziel für bewusste Verfälschungen seit Lebensmittel zum<br />
Verkauf angeboten werden, da durch den Verkauf von minderwertiger Ware ein finanzieller<br />
Gewinn erzielt werden kann. Im <strong>Bericht</strong>sjahr wurden Buttergebäck, Lebensmittel mit<br />
Fleischanteil, Kalbsbratwürste und Thunfisch untersucht. Milchfett wird aufgrund der<br />
sensorischen Eigenschaften von vielen Konsumenten gegenüber anderen Fetten bevorzugt.<br />
Die Untersuchung von Gebäck und Bonbons mit Hinweis auf Butter deckte wiederum ein<br />
Produkt auf, in dem weniger Milchfett <strong>als</strong> deklariert und zudem die Zugabe von Fremdfett<br />
festgestellt wurde. In einer Probe konnte die Zumischung von Fremdfett festgestellt werden.<br />
Beim Kauf von Kalbsbratwürsten erwartet der Konsument, dass in diesem Lebensmittel ein<br />
hoher Anteil hochwertiges Kalbfleisch enthalten ist. Von Gesetzes wegen muss mindestens<br />
50% des Fleischanteils vom Kalb stammen. Die Untersuchung von Kalbsbratwürsten zeigt<br />
seit Jahren eine gleichbleibend hohe Beanstandungsquote über 30%. Mitte September 2008<br />
wurde bekannt, dass hohe Melamingehalte in Kindermilch und anderen Milchprodukten zu<br />
gravierenden gesundheitlichen Effekten bei chinesischen Kindern führte. Von über 50'000<br />
erkrankten Kleinkindern mussten über 10'000 stationär behandelt werden. Mindestens drei<br />
Kinder sind bislang an Nierenversagen gestorben. Melamin, ein stickstoffreiches Amin, wird<br />
normalerweise zur Herstellung von Kunststoff verwendet, wurde aber in diesem Fall eingesetzt,<br />
um in mit Wasser verdünnter Milch analytisch einen höheren Eiweissgehalt vorzutäuschen.<br />
Eine Überprüfung der Oberzolldirektion zeigte, dass auch kleinste Mengen an Produkten, die<br />
Milchpulver enthalten, aus China in die Schweiz importiert wurden. 18 Proben asiatischen<br />
Ursprungs, welche Milchpulver enthalten, wurden auf Melamin untersucht. In einer Probe<br />
konnte eine geringe Menge Melamin festgestellt werden. Der Gehalt lag jedoch klar unter dem<br />
Grenzwert für Milchprodukte.<br />
Hunderte verschiedener Wirkstoffe werden <strong>als</strong> Pflanzenbehandlungsmittel in der Landwirtschaft<br />
gegen Schädlinge wie Insekten oder Pilze, gegen Unkräuter oder für ein rascheres, stärkeres<br />
Pflanzenwachstum eingesetzt. Neue entwickelte Wirkstoffe mit besserer biologischer<br />
Abbaubarkeit oder spezifischeren Wirkungsmechanismen lösen ältere ab. Das breit gefächerte<br />
und variable Spektrum der in der Landwirtschaft angewendeten Wirkstoffe, ein zunehmend<br />
globalisierter Markt sowie eine komplexe, sich rasch wandelnde Gesetzgebung stellen dabei<br />
eine besondere Herausforderung dar. Einerseits für die Analytik, da der Nachweis einer<br />
zunehmenden Anzahl möglicher Wirkstoffe im Spurenbereich sowohl aufwändige Verfahren<br />
und moderne Analysengeräte <strong>als</strong> auch viel Erfahrung des Analytikerteams erfordert,<br />
andererseits aber auch für den Vollzug, bei dem es gilt, verschiedene label-spezifische<br />
Richtlinien sowie die Bestimmungen betreffend technische Handelshemmnisse in die<br />
Beurteilung einzubeziehen. Auch in diesem Jahr untersuchten wir wiederum in Zusammenarbeit<br />
mit den Kantonen Aargau und Basel-Landschaft in der Wintersaison Salat. Total wurden in<br />
den 88 untersuchten Proben in 263 Positivbefunden 46 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen.<br />
Es mussten 9 Proben wegen Überschreitung einer oder mehrerer Höchstkonzentration sowie<br />
eine weitere Probe wegen Anwendung eines nicht zugelassenen Wirkstoffs beanstandet<br />
werden. Die höchste Beanstandungsquote ergab allerdings die Kontrolle von asiatischem<br />
Gemüse, wo ein Drittel der untersuchten Proben wegen zu hohen Rückstandskonzentrationen<br />
beanstandet werden musste. Die Untersuchung von Getreide und Müllereiprodukten auf<br />
Rückstände der Begasungsmittel Phosphorwasserstoff (Phosphin), Sulfurylfluorid und<br />
Methylbromid, welche zum Schutz vor einem Befall mit Vorratsschädlingen wie Käfern und<br />
Motten eingesetzt werden, ergab hingegen ein positives Bild. Nur in einem Viertel der Proben<br />
wurden Rückstände des in der Schweiz zugelassenen Phosphorwasserstoffs, jeweils unter der<br />
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Jahresbericht 2008 KL BS