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Schwingungslehre - gilligan-online

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Übungsaufgaben<br />

<strong>Schwingungslehre</strong><br />

Idee: Jürgen Gilg<br />

Gestaltung: Simon Singer<br />

Günther Kurz<br />

Anregungen und Kommentare willkommen<br />

gunther.kurz@fht-esslingen.de


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 1<br />

Eine kleine Stahlkugel (Masse m = 10 g ) bewegt sich an einem dünnen Draht<br />

gleichförmig auf einer Kreisbahn (Bahnradius L = 90 cm ).<br />

Man beobachtet in der Zeit t = 20,94 s insgesamt Z = 10 Umläufe der Kugel.<br />

(a) Zeigen Sie, dass der Begriff ’materielles Teilchen’ oder ’Punktmasse’ erlaubt ist,<br />

weil der Kugeldurchmesser sehr klein gegen den Bahnradius ist, dass also gilt<br />

r


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 1 – Kurzlösung<br />

(a) Kugelradius aus Volumen einer Kugel und der Dichte von Stahl<br />

Kugelradius R = 0,677 cm .<br />

2R<br />

Verhältnis = 0,015 oder 1,5 % – Begriff ’materielles Teilchen’ gerechtfertigt.<br />

L<br />

(b) gleichförmige Kreisbewegung<br />

Umlaufdauer T = 2,094 s<br />

Frequenz<br />

1<br />

f = 0,478 s<br />

−<br />

Winkelgeschwindigkeit<br />

Bahngeschwindigkeit<br />

v<br />

ω = 2πf<br />

Bahn<br />

= 3,00 s<br />

−1<br />

2 π<br />

− 1<br />

L<br />

= = 270,0 cms<br />

T<br />

(c) Massenträgheitsmoment<br />

(d)<br />

2<br />

J = mL<br />

= 10,81kgm<br />

2<br />

L<br />

ω t<br />

Y<br />

P<br />

y<br />

Senkrechte Projektion<br />

Y<br />

auf die<br />

ˆ<br />

0 ϕ0<br />

Weg-Zeit-Gesetz y = y cos( ω t + ) .<br />

Speziell yˆ = L = 90 cm .<br />

Nullphasenwinkel<br />

ϕ 0 = 0<br />

[für<br />

(e) Weg-Zeit-Gesetz y = 90 cm⋅cos(3,00 s ⋅ ).<br />

y -Achse – harmonische Bewegung.<br />

t = 0 s maximale Auslenkung in y-Richtung].<br />

− 1 t<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 2 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 1 – Musterlösung<br />

(a) Zum Begriff ’materielles Teilchen’ oder ’Punktmasse’’<br />

Man bestimmt zunächst den Radius R aus den gegebenen Angaben. Anschließend<br />

wird der Kugeldurchmesser ( 2R)<br />

mit dem Bahnradius L = 90 cm verglichen.<br />

Bestimmung des Kugelradius R :<br />

Für einen homogenen Körper ist<br />

Das Volumen einer Kugel ist<br />

Die Dichte von Stahl ist<br />

Hieraus ergibt sich ein Kugelradius von<br />

m<br />

ρ =<br />

V<br />

4 V = π R 3<br />

ρ = 7,7 gcm<br />

3<br />

−3<br />

R = 0,677 cm .<br />

2R<br />

1,35 cm<br />

Damit wird das Verhältnis = = 0,015 , das entspricht 1,5 % .<br />

L 90 cm<br />

Der Begriff ’materielles Teilchen’ oder ’Punktmasse’ ist also gerechtfertigt.<br />

(b) Für eine gleichförmige Kreisbewegung gilt:<br />

gemessene Gesamtzeit t 20,94 s<br />

Umlaufdauer T =<br />

= = 2,094 s<br />

Anzahl der Umläufe Z 10<br />

Frequenz<br />

f<br />

= T<br />

Winkelgeschwindigkeit<br />

Bahngeschwindigkeit<br />

Alternative<br />

v<br />

Bahn<br />

1 − 1<br />

=<br />

1<br />

2,094 s<br />

= 0,478 s<br />

2π<br />

−1<br />

ω = 2πf<br />

= = 3,00 s<br />

T<br />

Weg für einen Umlauf<br />

v Bahn =<br />

Umlaufdauer<br />

= ωL<br />

=<br />

270,0 cms<br />

−1<br />

2πL<br />

= =<br />

T<br />

270,0 cms<br />

−1<br />

(c) Die Berechnung erfolgt mit Hilfe der Definition des Massenträgheitsmoments J<br />

für ein materielles Teilchen der Masse m , das im Abstand L um eine Achse umläuft<br />

2<br />

J = mL<br />

−3<br />

= 10 ⋅10<br />

kg⋅(0,9 m) = 0,81kgm<br />

2<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 3 -<br />

Übungsaufgabe 1


(d) Die senkrechte Projektion einer gleichförmigen Kreisbewegung auf einen<br />

Durchmesser der Bahn ergibt eine ungedämpfte harmonische Bewegung längs<br />

dieses Durchmessers bzw. einer entsprechenden Achse.<br />

L<br />

P<br />

ω t<br />

Y<br />

y<br />

P sei das materielle Teilchen (Masse<br />

Radius L ausführt.<br />

m ), der die gleichförmige Kreisbewegung mit<br />

Seine senkrechte Projektion Y auf die y -Achse beschreibt dort eine harmonische<br />

Bewegung, deren Weg-Zeit-Gesetz einer ungedämpften harmonischen Schwingung<br />

entspricht.<br />

Hierbei entsprechen einander:<br />

Harmonische Bewegung<br />

Gleichförmige Kreisbewegung<br />

Kreisfrequenz ω 0<br />

Winkelgeschwindigkeit ω<br />

Frequenz f 0<br />

Umlauffrequenz f<br />

Schwingungsdauer T 0<br />

Umlaufdauer T<br />

Amplitude ŷ Radius der Kreisbahn L<br />

Das allgemeine Weg-Zeit-Gesetz lautet:<br />

y = y cos( ω t + )<br />

ˆ<br />

0 ϕ0<br />

Es ist hier speziell y ˆ = L = 90 cm und der Nullphasenwinkel ϕ 0 = 0 , weil die<br />

Bewegung mit maximaler Auslenkung in y-Richtung beginnt.<br />

Mit dem eingangs berechneten Wert für ω = ω0<br />

ergibt sich als Weg-Zeit-Funktion für<br />

die betrachtete Bewegung<br />

y = 90 cm⋅cos(3,00 s<br />

− 1 ⋅t<br />

)<br />

Hinweis: Der Phasenwinkel muss im Bogenmaß angegeben werden.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 4 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 2<br />

Ein Körper führt ungedämpfte harmonische Schwingungen aus. Das Weg-Zeit-<br />

Gesetz seiner Bewegung lautet<br />

−1 π<br />

y ( t)<br />

= 1,0 m ⋅ cos( π s ⋅ t + )<br />

3<br />

Finden Sie für diese Schwingungen<br />

(a) die Eigenkreisfrequenz ω 0 ,<br />

(b) die Schwingungsdauer T 0 ,<br />

(c) den Nullphasenwinkel ϕ 0 ,<br />

(d) die Amplitude y ˆ .<br />

Wie groß ist für den Körper zum Zeitpunkt<br />

(e) die momentane Auslenkung y(2 s) ,<br />

(f) die momentane Geschwindigkeit y&(2 s) ,<br />

(g) die momentane Beschleunigung y&(2 & s) .<br />

t = 2 s<br />

Zeichen Sie in passendem Maßstab das Weg-Zeit-Gesetz für das Zeitintervall<br />

0 s ≤ t ≤ 2,0 s .<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 1 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 2 – Kurzlösungen<br />

Teilaufgaben (a) - (d)<br />

Koeffizientenvergleich allgemein y = y cos( ω t + )<br />

−1 π<br />

speziell y = 1,0 m ⋅ cos( π s ⋅ t + )<br />

3<br />

Amplitude<br />

yˆ = 1,0 m<br />

Eigenkreisfrequenz<br />

Nullphasenwinkel<br />

Schwingungsdauer<br />

Teilaufgaben (e) - (g)<br />

Auslenkung,<br />

y (2 s) = 1,0 m ⋅ cos( π s<br />

ω0 = π s −1<br />

ϕ<br />

T<br />

−1<br />

0<br />

π<br />

= +<br />

3<br />

2π<br />

=<br />

ω<br />

0 =<br />

0<br />

⋅ 2 s +<br />

π<br />

)<br />

3<br />

ˆ<br />

0 ϕ0<br />

2 s<br />

ˆ 0 0 ϕ 0<br />

= 0,5 m<br />

Geschwindigkeit y& = − yω<br />

sin( ω t + ) und<br />

Beschleunigung<br />

y<br />

y& = − yˆ ω0 cos( ω0t<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

und<br />

y& (2 s) = −2,72 ms<br />

−1<br />

&<br />

2<br />

&<br />

−2<br />

y& (2 s) = − 4,94 ms<br />

+1 m<br />

y<br />

= 1m ⋅cos(<br />

π s<br />

− 1 ⋅t<br />

)<br />

y<br />

= 1m ⋅ cos( π s<br />

−1 π<br />

⋅t<br />

+ )<br />

3<br />

t<br />

= 2 s<br />

t<br />

− 1m<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 2 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 2 – Musterlösung<br />

Teilaufgaben (a) - (d)<br />

Aus dem Koeffizientenvergleich des allgemeinen Weg-Zeit-Gesetzes der<br />

ungedämpften harmonischen Schwingung<br />

y = y cos( ω t + )<br />

ˆ<br />

0 ϕ0<br />

mit dem speziellen Weg-Zeit-Gesetz der betrachteten Bewegung<br />

−1 π<br />

y = 1,0 m ⋅ cos( π s ⋅ t + )<br />

3<br />

erhält man folgende Werte:<br />

Amplitude<br />

yˆ = 1,0 m<br />

Eigenkreisfrequenz ω0 = π s −1<br />

π<br />

o<br />

Nullphasenwinkel ϕ 0 = + [dies entspricht 60 im Gradmaß]<br />

3<br />

2π<br />

Daraus folgt wegen ω 0 = 2πf0<br />

= für die<br />

T<br />

Schwingungsdauer<br />

T<br />

0<br />

2π<br />

=<br />

ω<br />

2π<br />

=<br />

−<br />

π s<br />

0 1<br />

=<br />

0<br />

Anmerkung zum Nullphasenwinkel<br />

2 s<br />

Der positive Nullphasenwinkel bedeutet, dass die Schwingung mit<br />

gegenüber einer Schwingung, deren Nullphasenwinkel ϕ 0 = 0 ist.<br />

π<br />

ϕ 0 = + voreilt<br />

3<br />

Die gegebene Gleichung liefert als Auslenkung zum Zeitpunkt<br />

π<br />

y ( 0 s) = 1,0 m ⋅ cos(0 + ) = 1,0 m ⋅ 0,5 = 0,5 m<br />

3<br />

t = 0 s<br />

Diese Auslenkung würde die durch y = 1,0 m⋅cos(<br />

π s ⋅t<br />

+ 0) gegebene Schwingung<br />

1<br />

erst zu einem späteren Zeitpunkt t ≥ 0 s erreichen (nämlich bei t = s ).<br />

3<br />

−1<br />

Teilaufgaben (e) - (g)<br />

Auslenkung, Geschwindigkeit und Beschleunigung für<br />

Die Auslenkung zum Zeitpunkt<br />

t = 2 s :<br />

−1<br />

π<br />

y(2 s) = 1,0 m ⋅ cos( π s ⋅ 2 s + )<br />

3<br />

π<br />

π<br />

= 1,0 m ⋅ cos(2π + ) = 1,0 m ⋅ cos( )<br />

3<br />

3<br />

= 1,0 m ⋅ 0,5 = 0,5 m<br />

t<br />

= 2 s<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 3 -<br />

Übungsaufgabe 2


Geschwindigkeit y& und Beschleunigung y& & findet man zunächst allgemein durch einbzw.<br />

zweimaliges Ableiten des Weg-Zeit-Gesetzes nach der Zeit t:<br />

y& = − yω<br />

sin( ω t + )<br />

y& &<br />

ˆ 0 0 ϕ 0<br />

2<br />

= − yˆ ω0 cos( ω0t<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

Für deren Werte zum Zeitpunkt<br />

der harmonischen Funktionen:<br />

Die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt<br />

y& (2 s) = −1,0 m ⋅ π s<br />

= −2,72 ms<br />

−1<br />

−1<br />

Die Beschleunigung zum Zeitpunkt<br />

y& & (2 s) = −1,0 m ⋅ π<br />

= −π<br />

2<br />

⋅<br />

1<br />

2<br />

2<br />

ms<br />

s<br />

−2<br />

t = 2 s erhält man unter Ausnutzung der Periodizität<br />

t = 2 s :<br />

π π<br />

⋅ sin(2π + ) = −π ⋅ sin( ) ms<br />

3 3<br />

−2<br />

= −4,94 ms<br />

t = 2 s :<br />

π<br />

⋅ cos(2π + ) = −π<br />

3<br />

−2<br />

2<br />

−1<br />

π<br />

⋅ cos( ) ms<br />

3<br />

= −π ⋅<br />

−2<br />

1<br />

2<br />

3 ms<br />

−1<br />

Die negativen Vorzeichen bedeuten, dass der Körper sich in negative y -Richtung<br />

bewegt und auch in diese Richtung beschleunigt wird. Die Auslenkung weist einen<br />

positiven Wert auf.<br />

Grafische Darstellung des Weg-Zeit-Gesetzes<br />

−1 π<br />

y = 1,0 m ⋅ cos( π s ⋅ t + )<br />

3<br />

Das Zeitintervall von 0 bis 2 s entspricht in diesem Beispiel genau einer Periode der<br />

π<br />

Kosinus-Funktion. Ein Nullphasenwinkel von ϕ 0 = + bedeutet, dass die gesuchte<br />

3<br />

1<br />

Kosinus-Funktion gegenüber der Standard-Kosinus-Funktion um t = s nach links<br />

3<br />

verschoben ist. Ein Maximum (Funktionswert y max = +1m<br />

) liegt deshalb bei<br />

1<br />

t max = − s , das nächste bei s<br />

3<br />

t 5<br />

max = 3<br />

.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 4 -<br />

Übungsaufgabe 2


2<br />

Ein Minimum (Funktionswert y min = −1m<br />

) liegt bei t min = s und die Nullstellen<br />

3<br />

befinden sich jeweils in der Mitte zwischen den genannten Werten von Maximum und<br />

Minimum.<br />

Der Funktionswert an der Stelle t = 0 ist 0,5 m .<br />

y<br />

+1 m<br />

y<br />

= 1m ⋅ cos( π s<br />

− 1 ⋅ t<br />

)<br />

y<br />

= 1m ⋅ cos( π s<br />

−1 π<br />

⋅t<br />

+ )<br />

3<br />

t<br />

= 2 s<br />

t<br />

− 1<br />

m<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 5 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 3<br />

In der folgenden Skizze finden Sie das Weg-Zeit-Diagramm für eine ungedämpfte<br />

harmonische Bewegung.<br />

+ 10<br />

y<br />

cm<br />

+ 5<br />

4<br />

3<br />

π<br />

16<br />

π<br />

3<br />

28<br />

3<br />

π<br />

t<br />

s<br />

− 10<br />

(a) Bestimmen Sie aus diesem Diagramm und den angegebenen Daten<br />

(a1) die Amplitude ŷ ,<br />

(a2) die Schwingungsdauer T 0 ,<br />

(a3) die Eigenfrequenz f 0 ,<br />

(a4) die Eigenkreisfrequenz ω 0 ,<br />

(a5) den Nullphasenwinkel ϕ 0 .<br />

(b) Stellen Sie die Bewegungsgleichung y(t) für die gezeichnete ungedämpfte<br />

harmonische Schwingung auf.<br />

(c) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v 0 = v(0 s)<br />

für den Zeitpunkt t = 0 s .<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 1 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 3 – Kurzlösungen<br />

(a) Diagramm liefert<br />

Amplitude yˆ = 10 cm<br />

Schwingungsdauer<br />

Daraus<br />

Frequenz<br />

Kreisfrequenz<br />

T<br />

= 8π<br />

s<br />

0 =<br />

1 −1<br />

0 = = 0,040 s<br />

T 0<br />

f<br />

ω<br />

25,13 s<br />

−1<br />

0 = 2πf0<br />

= 0,25 s<br />

Auslenkungen y = 10 cm ⋅cos(0,25 s ⋅t<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

Nullphasenwinkel für Kosinus-Ansatz: Aus Diagramm<br />

5 cm = 10 cm ⋅ cosϕ<br />

Also cosϕ 0 = 0,5 und<br />

0<br />

−1<br />

π<br />

ϕ 0 = ± im Bogenmaß<br />

3<br />

Auslenkung nacheilend – negatives Vorzeichen<br />

4<br />

Alternative: Erstes Maximum bei t m = π s .<br />

3<br />

π<br />

Nullphasenwinkel ϕ0<br />

= − t m ⋅ ω0<br />

= −<br />

3<br />

ϕ<br />

0<br />

y ( 0 s) = 5,0 cm .<br />

π<br />

= −<br />

3<br />

−1 π<br />

(b) Kosinus-Ansatz liefert y = 10 cm ⋅ cos(0,25 s ⋅ t − )<br />

3<br />

−1 π<br />

Hinweis: Sinus-Ansatz analog y = 10 cm ⋅ sin(0,25 s ⋅ t + )<br />

6<br />

Geschwindigkeit<br />

allgemein – Ableiten nach der Zeit<br />

speziell<br />

π<br />

y& ( t = 0 s) = − 2,5 ⋅ sin( − ) cms<br />

3<br />

−1<br />

y& ( t)<br />

= − 2,5 ⋅ sin(0,25 s ⋅ t −<br />

−1<br />

= + 2,17 cm s<br />

−1<br />

π<br />

)<br />

3<br />

cms<br />

−1<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 2 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität und harmonische Bewegung –<br />

Übungsaufgabe 3 – Musterlösung<br />

+ 10<br />

y<br />

cm<br />

+ 5<br />

4<br />

3<br />

π<br />

16<br />

3<br />

π<br />

28<br />

3<br />

π<br />

t<br />

s<br />

−10<br />

(a) Man liest aus dem Diagramm ab<br />

Amplitude<br />

yˆ = 10 cm<br />

Schwingungsdauer<br />

T<br />

= 8π<br />

s<br />

0 =<br />

25,13 s<br />

Daraus ergeben sich die Werte für die<br />

1<br />

Frequenz<br />

f = = = 0,040<br />

T 8π<br />

s<br />

Kreisfrequenz<br />

0 1 s −1<br />

0<br />

2π<br />

8π<br />

1<br />

−1<br />

0 = 2π<br />

0 = s<br />

− = 0,25 s<br />

ω f<br />

und somit y = 10 cm ⋅cos(0,25 s ⋅t<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

−1<br />

Der Wert des Nullphasenwinkels ϕ 0 hängt davon ab, ob für die Beschreibung der<br />

Kurve eine Kosinus- oder eine Sinus-Funktion gewählt wird. Hier wird der Ansatz mit<br />

der Kosinus-Funktion zugrunde gelegt.<br />

Berechnung des Nullphasenwinkels<br />

Der Kosinus-Ansatz für das Weg-Zeit-Gesetz liefert für t = 0 s mit dem aus dem<br />

Diagramm abgelesenen Wert y ( 0) = 5,0 cm .<br />

Aus<br />

−1<br />

y = 10 cm ⋅cos(0,25 s ⋅t<br />

+ ϕ0<br />

) folgt mit dem abgelesenen Wert<br />

5 cm = 10 cm ⋅ cosϕ<br />

0<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 3 -<br />

Übungsaufgabe 3


5 cm<br />

cosϕ<br />

0 = = 0,5<br />

10 cm<br />

und somit ist im Bogenmaß<br />

ϕ<br />

0<br />

π<br />

= ±<br />

3<br />

Für den gewählten Cosinus-Ansatz ist die Auslenkung nacheilend, d. h. nur das<br />

negative Vorzeichen kommt in Frage (das erste Maximum der Kurve liegt nicht bei<br />

4<br />

t = 0 s , sondern bei t = π s , also zeitlich später).<br />

3<br />

ϕ<br />

0<br />

π<br />

= −<br />

3<br />

Ein kürzerer Lösungsweg:<br />

Das erste Maximum liegt bei<br />

Damit ergibt sich<br />

ϕ<br />

0<br />

= − t<br />

m<br />

⋅ ω<br />

0<br />

1<br />

= − π s ⋅ s<br />

3 4<br />

4 − 1<br />

4<br />

t m = π s .<br />

3<br />

π<br />

= −<br />

3<br />

(b) Der Kosinus-Ansatz führt somit auf<br />

y = 10 cm ⋅ cos(0,25 s<br />

Hinweis<br />

−1 π<br />

⋅ t<br />

−<br />

)<br />

3<br />

Hätte man einen Sinus-Ansatz gemacht, so hätte sich als Beschreibung des<br />

Diagramms ergeben<br />

y = 10 cm ⋅ sin(0,25 s<br />

−1 π<br />

⋅ t<br />

+ )<br />

6<br />

Für einen Sinus-Ansatz ist die Auslenkung gegen eine Standard-Sinus-Funtkion<br />

voreilend.<br />

(c) Die Geschwindigkeit erhält man durch Ableiten des Weg-Zeit-Gesetzes nach der<br />

Zeit t<br />

y = 10 cm ⋅ cos(0,25 s<br />

−1 π<br />

⋅ t<br />

− )<br />

3<br />

−1<br />

−1<br />

π<br />

−1<br />

π<br />

y& = −10 cm ⋅0,25 s ⋅ sin(0,25 s ⋅ t − ) = − 2,5 ⋅ sin(0,25 s ⋅ t − ) cms<br />

3<br />

3<br />

Für die vorliegende Schwingung wird für<br />

π<br />

y& (0) = − 2,5 ⋅ sin( − ) cms<br />

3<br />

−1<br />

= − 2,5 ⋅(<br />

−<br />

t = 0 s<br />

1<br />

2<br />

3) cms<br />

−1<br />

= + 2,17 cms<br />

−1<br />

−1<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Periodizität & harmonische Bewegung - 4 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 1<br />

Bei der Bestimmung der Federkonstanten c einer Schraubenfeder misst man für eine<br />

wirkende äußere Kraft F = 3,4 N eine Verlängerung der Feder um y = 7,6 cm .<br />

F rück = 0<br />

m<br />

reibungsfr ei<br />

Ruhelage<br />

Frück<br />

= − c<br />

y<br />

m<br />

0<br />

y<br />

Nach Bestimmung der Federkonstanten c wird (vgl. Abbildung) ein Körper (Masse<br />

m = 700 g ) am Ende der Feder befestigt und aus der Ruhelage der Feder um<br />

y( 0) = 10 cm in horizontaler Richtung auf einer ideal reibungsfreien Unterlage<br />

ausgelenkt. Danach wird der Körper ohne Anfangsgeschwindigkeit losgelassen. Der<br />

Körper führt anschließend ungedämpfte harmonische Schwingungen aus.<br />

(a) Welcher Federkonstante c hat die Feder?<br />

(b) Welchen Betrag hat die Kraft, den die Feder auf den Körper zum Zeitpunkt t = 0<br />

ausübt, in welchem er losgelassen wird?<br />

(c) Geben Sie die Schwingungsdauer T0<br />

, die Eigenfrequenz f 0 und die<br />

Eigenkreisfrequenz des Feder-Masse-Systems an.<br />

ω 0<br />

(d) Bestimmen Sie die Amplitude ŷ und den Nullphasenwinkel ϕ 0 der<br />

ungedämpften harmonischen Schwingung.<br />

(e) Geben Sie das Weg-Zeit-Gesetz für die Bewegung dieses Systems an.<br />

(f) Welche Maximalgeschwindigkeit hat der schwingende Körper?<br />

(g) Welche Maximalbeschleunigung<br />

v max<br />

a max<br />

hat der schwingende Körper?<br />

(h) Berechnen Sie die Geschwindigkeit, die Beschleunigung, die kinetische und<br />

potentielle Energie für den Punkt der Bahnkurve, der gerade in der Mitte von<br />

Anfangslage und Gleichgewichtslage liegt.<br />

(i) Welche Gesamtenergie hat das Feder-Masse-System?<br />

E ges<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Kurzlösungen<br />

Fext<br />

−1<br />

(a) Federkonstante c = = 44,8 Nm .<br />

y<br />

(b) Rückstellkraft für<br />

y( 0) = 0,1m<br />

F = c y(0)<br />

4,48 N .<br />

rück =<br />

(c) Schwingungsdauer<br />

m<br />

T 0 = 2π<br />

= 0,785 s .<br />

c<br />

Eigenfrequenz<br />

1 −1<br />

0 = = 1,273 s<br />

T 0<br />

f .<br />

−1<br />

0 0 s<br />

Eigenkreisfrequenz ω = 2πf<br />

= 8,0 .<br />

(d) Die Anfangsbedingungen liefern zwei Gleichungen für zwei Unbekannte.<br />

Nullphasenwinkel ϕ 0 = 0 und Amplitude y ˆ = 0,1m<br />

.<br />

− 1 t<br />

(e) Weg,Zeit-Gesetz y = 0,1m ⋅cos(8,0 s ⋅ ) .<br />

(f) Maximalgeschwindigkeit<br />

(g) Maximalbeschleunigung<br />

max<br />

0<br />

−1<br />

y& = yˆ<br />

ω = 0,8 ms<br />

.<br />

max<br />

1 − 2<br />

2<br />

0<br />

−2<br />

y& & = yˆ<br />

ω = 6,4 ms<br />

.<br />

(h) Bahnpunkt y 1/ 2 = yˆ<br />

= 5 ⋅10<br />

m .<br />

2<br />

Phasenwinkel (Argument) der harmonischen Funktion ( 2 ) π<br />

ω0<br />

t 1/ = ;<br />

3<br />

[( 2 )<br />

π<br />

t 1/ ist nicht explizit auszurechnen; es tritt stets ( ω0<br />

t 1/ 2 ) = auf]<br />

3<br />

π<br />

−1<br />

Geschwindigkeit y &<br />

1/<br />

2 = − y&<br />

max sin = − 0,692 ms<br />

.<br />

3<br />

π<br />

−2<br />

Beschleunigung y & 1/<br />

2 = − y&<br />

max cos = −3,2 ms<br />

.<br />

3<br />

Potentielle Energie<br />

(1/ 2)<br />

1 2<br />

E<br />

pot<br />

= c y1/<br />

2 = 0,056 J.<br />

2<br />

Kinetische Energie<br />

(1/ 2)<br />

1 2<br />

E<br />

kin<br />

= my& 1/ 2 = 0,168 J .<br />

2<br />

(1/ 2) (1/ 2)<br />

ges kin pot<br />

=<br />

(i) Gesamtenergie E = E + E 0,224 J.<br />

Probe: Gesamtenergie<br />

1 2<br />

E ges = c yˆ<br />

= 0,224 J .<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Musterlösung<br />

(a) Bestimmung der Federkonstanten c<br />

Vorbemerkung: Es liegt ein eindimensionales Problem vor. Man legt ein<br />

Koordinatensystem durch Wahl einer positiven y -Richtung zweckmäßigerweise so<br />

fest, dass die Verlängerung der Feder parallel zu dieser Achse erfolgt und y = 0 die<br />

Gleichgewichtslage der Feder markiert. Anstelle mit den vektoriellen Größen kann<br />

dann einfach mit den Koordinaten oder Beträgen gerechnet werden. Ein negativer<br />

Wert für eine physikalische Größe bedeutet, dass der zugehörige Vektor in Richtung<br />

negativer Werte der y-Achse gerichtet ist. Das Kraftgesetz für eine ideale Feder<br />

lautet<br />

F = − c y<br />

rück<br />

Da die Federkonstante c positiv ist, bedeutet das Minuszeichen, dass bei Auslenkung<br />

der Feder in positiver (negativer) y -Richtung die rücktreibende Kraft in die negative<br />

(positive) y-Richtung gerichtet ist. Die äußere Kraft F ext muss der rücktreibenden<br />

Kraft der Feder stets das Gleichgewicht halten; also<br />

Frück<br />

Fext<br />

3,4 N<br />

−1<br />

c = = =<br />

= 44,8 Nm<br />

y y<br />

−2<br />

7,6 ⋅10<br />

m<br />

(b) Rückstellkraft bei Auslenken der Feder um<br />

−1<br />

F rück = c y(0)<br />

= 44,8 Nm ⋅ 0,1m = 4,48 N<br />

y ( 0) = 0,1m<br />

Diese rücktreibende Kraft hängt nur von der Auslenkung der Feder ab, sie ist<br />

unabhängig von der Masse m des angehängten Körpers.<br />

(c) Die Schwingungsdauer des Feder-Masse-Systems bestimmt sich aus<br />

T<br />

= 2π<br />

m<br />

c<br />

= 2π<br />

0,7 kg<br />

0 =<br />

−1<br />

44,8 Nm<br />

Die Eigenfrequenz ergibt sich zu<br />

1 1<br />

0 s −1<br />

= = = 1,273<br />

T 0 0,785 s<br />

f<br />

Die Eigenkreisfrequenz wird<br />

1 −1<br />

0 = 2π<br />

0 = 2π ⋅1,273 s<br />

− = 8,0 s<br />

ω f<br />

0,785 s<br />

(d) Das Weg-Zeit-Gesetz einer ungedämpften harmonischen Schwingung lautet<br />

allgemein<br />

y = y cos( ω t + )<br />

ˆ<br />

0 ϕ0<br />

Das Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz ist die erste Ableitung des Weg-Zeit-Gesetzes<br />

y& = − y ω sin( ω t + )<br />

ˆ 0 0 ϕ 0<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 1


Die Integrationskonstanten ŷ und ϕ 0 können mit Hilfe der Anfangsbedingungen für<br />

Auslenkung und Geschwindigkeit berechnet werden.<br />

Der Körper wird zum Zeitpunkt<br />

t = 0 s<br />

nach Auslenken aus der Ruhelage<br />

[ y( 0) = 0,1m ] ohne Anfangsgeschwindigkeit [ y& (0) = 0 ms ] losgelassen<br />

Einsetzen dieser speziellen Anfangsbedingungen liefert zwei Gleichungen für die<br />

beiden Unbekannten und ϕ<br />

Weg-Zeit-Gesetz für<br />

ŷ 0<br />

t = 0 s<br />

y ( 0) = 0,1m = yˆ<br />

cosϕ<br />

Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz für<br />

−1<br />

y& ( 0) = 0 m s = − yˆ<br />

ω sin ϕ<br />

0<br />

0<br />

0<br />

t = 0 s<br />

Wenn ein Produkt aus drei Größen null sein soll, dann muss mindestens einer der<br />

Multiplikatoren null sein. Da weder die Amplitude noch die Eigenkreisfrequenz ω<br />

null sind, folgt aus der zweiten Gleichung notwendigerweise<br />

sinϕ<br />

0 = 0<br />

−1<br />

ŷ 0<br />

Damit wird der Nullphasenwinkel<br />

ϕ 0 = 0<br />

Diesen Nullphasenwinkel eingesetzt in die erste Gleichung ergibt die Amplitude<br />

0,1m<br />

y ˆ = = 0,1m<br />

cos(0)<br />

(e) Die Bewegungsgleichung des Körpers bei den gegebenen Anfangsbedingungen<br />

wird damit durch das folgende Weg,Zeit-Gesetz beschrieben<br />

y = 0,1m ⋅cos(8,0 s<br />

− 1 ⋅t<br />

)<br />

(f) Die Geschwindigkeit ist allgemein durch das Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz als<br />

erste Ableitung des Weg-Zeit-Gesetzes gegeben<br />

y& = − y ω sin( ω t + )<br />

ˆ 0 0 ϕ 0<br />

Da 0 ≤ sin( ω0t + ϕ0<br />

) ≤ 1 gilt, wird der Betrag der Maximalgeschwindigkeit bestimmt<br />

durch den Vorfaktor der Sinus-Funktion; also<br />

v = y&<br />

= yˆ<br />

ω<br />

max<br />

max<br />

0<br />

= 0,1m ⋅ 8,0 s<br />

− 1<br />

=<br />

0,8 ms<br />

Dieser Wert wird betragsmäßig in einer Schwingungsperiode zweimal erreicht und<br />

zwar jeweils beim Durchgang durch die Ruhelage y = 0 (in zwei verschiedene<br />

Bewegungs-Richtungen).<br />

−1<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 1


(g) Die Beschleunigung erhält man allgemein durch Ableiten der Geschwindigkeit<br />

nach der Zeit t ; also<br />

y& &<br />

2<br />

= − yˆ ω0 cos( ω0t<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

Damit wird der Betrag der Maximalbeschleunigung, wieder als Vorfaktor der Kosinus-<br />

Funktion<br />

a<br />

max<br />

= y&<br />

= yˆ<br />

ω<br />

max<br />

2<br />

0<br />

= 0,1m ⋅(8,0 s<br />

−1<br />

)<br />

2<br />

=<br />

6,4 ms<br />

Diese maximale Beschleunigung (und die zur Beschleunigung proportionale Kraft)<br />

tritt in den beiden Umkehrpunkten y = ± yˆ<br />

auf.<br />

−2<br />

y&<br />

(h) Für den Bahnpunkt in der Mitte zwischen Ausgangs- und Gleichgewichtslage ist<br />

die Auslenkung aus der Ruhelage<br />

1 − 2<br />

y 1/ 2 = yˆ<br />

= 5 ⋅10<br />

m<br />

2<br />

Zunächst wird berechnet, nach welcher Zeit t = t 1/ 2 dieser Bahnpunkt erreicht wird.<br />

Wegen<br />

yˆ<br />

= yˆ<br />

cos( ω0t 1/ 2 )<br />

2<br />

wird<br />

1<br />

cos( 2 )<br />

2<br />

= ω 0 t 1/<br />

also<br />

( 2 ) π<br />

ω0<br />

t 1/ =<br />

3<br />

und damit<br />

π 1 π<br />

t 1 / 2 = ⋅ = = 0,131s<br />

3 ω<br />

−1<br />

3 ⋅8,0 s<br />

0<br />

Diese Zeit braucht man aber zahlenmäßig für weitere Rechnungen nicht, es tritt in<br />

den harmonischen Funktionen jeweils nur der Ausdruck ( ω 0 t 1/ 2 ) als Phasenwinkel<br />

(Argument) der harmonischen Funktionen auf.<br />

Am Ort wird die Geschwindigkeit<br />

y 1/ 2<br />

π 1<br />

y &<br />

3 2<br />

und die Beschleunigung<br />

π 1<br />

y &<br />

/ 2 = − y&&<br />

max cos = − ⋅ y&<br />

3 2<br />

−1<br />

−1<br />

1/<br />

2 = − y&<br />

max sin = − 3 ⋅ y&<br />

max = − 3 ⋅ 0,8 ms = − 0,692 ms<br />

−2<br />

−2<br />

1 max = − ⋅ 6,4 ms = −3,2 ms<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 1


Energieanteile<br />

Die potentielle Energie einer (idealen) Feder ist gegeben durch<br />

Für<br />

Für<br />

1 E<br />

2<br />

pot = c y .<br />

2<br />

y = y 1/ 2<br />

wird<br />

(1/ 2) 1 2 1<br />

−1<br />

−2<br />

2<br />

E<br />

pot<br />

= c y1/<br />

2 = ⋅ 44,8 Nm ⋅(5<br />

⋅10<br />

m) =<br />

2 2<br />

E<br />

kin<br />

1 2<br />

= m y&<br />

erhält man mit y & = y&<br />

1/ 2<br />

2<br />

(1/ 2) 1 2 1<br />

−1<br />

2<br />

E<br />

kin<br />

= my&<br />

1/ 2 = ⋅ 0,7 kg ⋅(<br />

−0,692 ms ) =<br />

2 2<br />

0,056 J<br />

0,168 J<br />

(i) Die Gesamtenergie ist gegeben durch<br />

E = E +<br />

ges<br />

pot<br />

E<br />

kin<br />

Mit den Werten von Aufgabenteil (h) ergibt sich<br />

E ges = 0,056 J + 0,168 J =<br />

0,224 J<br />

Probe<br />

Für die Gesamtenergie eines idealen Feder-Masse-System gilt allgemein<br />

1 E ges = c y ˆ<br />

2<br />

Dies liefert mit den Werten<br />

2<br />

1 1<br />

ˆ<br />

2<br />

−1<br />

−1<br />

E ges = c y = ⋅ 44,8 Nm ⋅(10<br />

m)<br />

2 =<br />

2 2<br />

wie erwartet das gleiche Ergebnis.<br />

0,224 J<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 6 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 2<br />

Ein Federpendel schwingt ungedämpft harmonisch. Die Amplitude seiner<br />

Schwingungen ist y ˆ = 30 cm .<br />

Bei welcher Auslenkung y aus der Ruhelage ist die Geschwindigkeit des<br />

schwingenden Körpers gerade gleich seiner halben Maximalgeschwindigkeit?<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Kurzlösungen<br />

Auslenkung-Zeit-Gesetz (z.B. Sinus-Funktion) y ( t ) = y ˆ sin( ω 0 t )<br />

(o. B. d. A. Nullphasenwinkel ϕ 0 = 0 gesetzt.)<br />

Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz v t)<br />

= y&<br />

( t)<br />

= yˆ<br />

ω cos( ω )<br />

Wegen [ −1≤<br />

cos( ω0t)<br />

≤ 1]<br />

( 0 0t<br />

Maximale Geschwindigkeit = Vorfaktor [ y ˆω0<br />

]; wegen ( −1≤<br />

cos( ω0t ) ≤ 1)<br />

v max = ± yˆ ω 0<br />

vmax<br />

1<br />

Für v ( t x ) = = + yˆ<br />

ω0<br />

2 2<br />

1<br />

cos( ω0 t x ) = oder der Phasenwinkel ( x oder<br />

2<br />

) π π<br />

ω0<br />

t = + −<br />

3 3<br />

( ω x ) eingesetzt in Weg-Zeit-Gesetz y t ) = y ˆ sin( ω t )<br />

0 t<br />

( x<br />

0 x<br />

π<br />

π<br />

y ( t x ) = yˆ<br />

sin( ) bzw. y ( t x ) = yˆ<br />

sin( − )<br />

3<br />

3<br />

1<br />

y ( t x ) = ± yˆ<br />

3 = ± 26 cm<br />

2<br />

Algebraisches Vorzeichen – Richtung von Auslenkung und Geschwindigkeit.<br />

Analoges Ergebnis bei Wahl einer Kosinus-Funktion für Auslenkung-Zeit-Gesetz.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Musterlösung<br />

Die Auslenkungen harmonischer Schwingungen können entweder durch eine Sinusoder<br />

eine Kosinus-Funktion beschrieben werden, also<br />

y ( t ) = y ˆ sin( ω 0 t )<br />

y(<br />

t)<br />

= yˆ<br />

cos( ω 0 t)<br />

dabei wurde – ohne Beschränkung der Allgemeinheit (o. B. d. A.) – der<br />

Nullphasenwinkel ϕ 0 = 0 gesetzt.<br />

Die Geschwindigkeit erhält man durch einmaliges Ableiten des Weg-Zeit-Gesetzes<br />

nach der Zeit t zu<br />

v t)<br />

= y& ( t)<br />

= yˆ<br />

ω cos( ω ) v t)<br />

= y&<br />

( t)<br />

= − yˆ<br />

ω sin( ω )<br />

( 0 0t<br />

( 0 0t<br />

Der Betrag der harmonischen Funktionen kann nicht größer als 1 werden, denn<br />

−1≤<br />

cos( ω0t ) ≤ 1<br />

−1≤<br />

sin( ω0t<br />

) ≤ 1<br />

Damit entspricht der Vorfaktor vor den harmonischen Funktionen des<br />

Geschwindigkeit-Zeit-Gesetzes dem Betrag der maximalen Geschwindigkeit<br />

v max = ± yˆ ω 0<br />

Für den Betrag einer Geschwindigkeit (o. B. d. A. wird das positive Vorzeichen<br />

gewählt)<br />

vmax<br />

1<br />

v ( t x ) = = + yˆ<br />

ω0<br />

2 2<br />

gilt für die Beträge<br />

1<br />

1<br />

yˆ<br />

ω 0 = yˆ<br />

ω0<br />

cos( ω0<br />

t x ) yˆ<br />

ω 0 = − yˆ<br />

ω0<br />

sin( ω0<br />

t x )<br />

2<br />

2<br />

oder<br />

cos( ω0 t x ) =<br />

1<br />

2<br />

sin( ω t x ) =<br />

0 −<br />

damit gilt<br />

π π<br />

π 5π<br />

( ω0<br />

t x ) = + oder − ( ω0<br />

t x ) = − oder −<br />

3 3<br />

6 6<br />

Den Zeitpunkt t x braucht man dabei gar nicht explizit zu bestimmen, da in den<br />

harmonischen Funktionen als Phasenwinkel stets das Argument ( ω 0 t x ) auftritt.<br />

Eingesetzt in die zugehörigen Weg-Zeit-Gesetze<br />

y t ) = yˆ<br />

sin( ω t )<br />

y t ) = yˆ<br />

cos( ω t )<br />

( x<br />

0 x<br />

erhält man<br />

1<br />

2<br />

( x<br />

0 x<br />

π<br />

π<br />

y ( t x ) = yˆ<br />

sin( )<br />

y ( t x ) = yˆ<br />

cos( − )<br />

3<br />

6<br />

bzw.<br />

π<br />

5π<br />

y ( t x ) = yˆ<br />

sin( − )<br />

y ( t x ) = yˆ<br />

cos( − )<br />

3<br />

6<br />

Daraus ergibt sich jeweils<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 2


1<br />

1<br />

y ( t x ) = ± yˆ<br />

3<br />

y ( t x ) = ± yˆ<br />

3<br />

2<br />

2<br />

schließlich liefert dies in beiden Fällen – wie das auch sein muss –<br />

1<br />

y = ± 3 ⋅30 cm<br />

2<br />

= ± 26 cm<br />

Das algebraische Vorzeichen berücksichtigt für ein eindimensionales Problem die<br />

Richtung von Auslenkung und Geschwindigkeit.<br />

Alternative Lösung über Energiebetrachtungen<br />

Für eine ungedämpfte harmonische Schwingung eines Feder-Masse-Systems<br />

(Federkonstante c , angehängte Masse m , Auslenkung aus der Ruhelage y ) gilt<br />

• für die potentielle Energie der gestauchten oder gedehnten Feder<br />

Feder 1 E<br />

2<br />

pot = cy<br />

2<br />

• für die kinetische Energie des angehängten Körpers<br />

Körper 1 2 1 2<br />

E<br />

kin<br />

= mv = m y&<br />

2 2<br />

Energie<br />

E ges<br />

E kin<br />

1 E ges = c y ˆ<br />

2<br />

2<br />

E pot<br />

ŷ<br />

Auslenkung y<br />

Für ungedämpfte Schwingungen gilt der Energieerhaltungssatz in seiner<br />

mechanischen Schreibweise<br />

Feder Körper 1 2 1<br />

E ges = Epot<br />

+ Ekin<br />

= c y + mv<br />

2 2<br />

mit den Spezialfällen<br />

2<br />

• Nulldurchgang<br />

ges<br />

Körper<br />

kin<br />

E = E =<br />

1 mv<br />

2<br />

2<br />

max<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 2


• Umkehrpunkt<br />

Feder 1 E ges = E y<br />

pot = c ˆ<br />

2<br />

1<br />

Für eine Geschwindigkeit v = ± v max ist die kinetische Energie (Vorzeichen bei<br />

2<br />

Quadrieren unerheblich) immer<br />

E<br />

Körper<br />

kin<br />

vmax<br />

1 vmax<br />

2 1 1 2 1<br />

( v = ± ) = m(<br />

± ) = ⋅ mvmax<br />

= ⋅E<br />

2 2 2 4 2 4<br />

also einem Viertel der maximalen kinetischen Energie (bzw. der Gesamtenergie) des<br />

Systems bei Nulldurchgang.<br />

Nach dem Energiesatz ist dann die potentielle Energie der gestauchten/gedehnten<br />

Feder<br />

E<br />

E<br />

Feder<br />

pot<br />

Feder<br />

pot<br />

aufgelöst<br />

y<br />

2<br />

±<br />

= yˆ<br />

4<br />

vmax<br />

3 3 1<br />

( v = ± ) = ⋅Eges<br />

= ⋅ cyˆ<br />

2 4 4 2<br />

1<br />

= cy<br />

2<br />

3 2<br />

2<br />

=<br />

3<br />

y = ± ⋅ 30 cm<br />

4<br />

= 26 cm<br />

3 1<br />

⋅ cyˆ<br />

4 2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

ges<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 3<br />

In einem Experiment wird die Schwingung eines Körpers (Masse m ), der am<br />

Ende einer Schraubenfeder befestigt ist, beobachtet. Die Dämpfung des Systems<br />

ist sehr klein. Die beobachteten Schwingungen dürfen deshalb zunächst als<br />

ungedämpft betrachtet werden.<br />

Experimentell gemessen wurde die Schwingungsdauer<br />

T gem<br />

in Abhängigkeit von<br />

der Masse m . Man erhielt – jeweils als Mittelwert aus mehreren Messungen –<br />

folgende Ergebnisse<br />

Angehängte<br />

Masse<br />

m<br />

g<br />

50 100 150 200 250 300 350<br />

Gemessene<br />

Schwingungsdauer<br />

T gem<br />

s<br />

0,71 0,88 1,03 1,15 1,27 1,37 1,46<br />

Aus diesen Messwerten soll die Federkonstante c der Schraubenfeder bestimmt<br />

werden. Diese Messmethode heißt dynamische Bestimmung der Federkonstante.<br />

2<br />

T gem<br />

(a) Tragen Sie auf Millimeterpapier in passendem Maßstab das Quadrat der<br />

gemessenen Schwingungsdauer Tgem<br />

in Abhängigkeit von der Masse m des<br />

angehängten Körpers auf.<br />

(b) Legen Sie durch die eingezeichneten Messpunkte eine ausgleichende Gerade<br />

(dem entspricht eine grafische Mittelung der Messfehler)<br />

Zeigen Sie, dass sich aus der Steigung m G der Geraden des Diagramms die<br />

Federkonstante c der Schraubenfeder bestimmen lässt.<br />

(c) In der obigen Tabelle der Messwerte sind nur die Massen m der jeweils<br />

angehängten Körper eingetragen, die Eigenmasse der Schraubenfeder ist nicht<br />

berücksichtigt. Bestimmen Sie aus der grafischen Darstellung (vgl. Teilaufgabe<br />

(a)) für einen Ersatzschwinger eine effektive Federmasse so, dass diese<br />

m eff<br />

effektive Federmasse, an eine masselose Feder gehängt, die gleiche<br />

Schwingungsdauer hätte.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen– Übungsaufgabe 3 –<br />

Kurzlösungen<br />

(a) Diagramm<br />

T<br />

2<br />

gem<br />

2<br />

s<br />

2<br />

1 ,5<br />

1<br />

0 ,5<br />

m<br />

g<br />

T<br />

2<br />

gem<br />

2<br />

s<br />

50 0,504<br />

100 0,774<br />

150 1,061<br />

200 1,323<br />

250 1,613<br />

300 1,877<br />

350 2,132<br />

(b) Quadrat Eigenkreisfrequenz<br />

Mit<br />

50 100 150 200 250 300 350<br />

0<br />

ω 2<br />

0<br />

=<br />

c<br />

m<br />

2π<br />

2 4π<br />

ω 0 = 2π<br />

f0<br />

= wird T0<br />

= m<br />

T<br />

c<br />

Gleichung (Ursprungs)Gerade – Steigung<br />

2<br />

m<br />

G<br />

4π<br />

=<br />

c<br />

Steigung Ausgleichsgerade (Zwei-Punkte-Formel)<br />

Federkonstante<br />

c = 7,21Nm<br />

−1<br />

(c) Berücksichtigung Eigenmasse der Feder<br />

2<br />

m<br />

G<br />

= 5,47<br />

2<br />

2<br />

00 s<br />

Für m = 0 (d. h. ohne angehängten Körper) ist T = 0,25 .<br />

Schwingungsdauer T 00 = 0,5 s .<br />

Schwingungsdauer<br />

Effektive Masse<br />

m<br />

T<br />

00 = 2π<br />

c<br />

= T<br />

2<br />

4π<br />

m<br />

eff<br />

c<br />

2<br />

eff 00 =<br />

0,0457 kg<br />

kg<br />

-1<br />

s<br />

m<br />

g<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 3 –<br />

Musterlösung<br />

(a) Diagramm<br />

T<br />

2<br />

gem<br />

2<br />

s<br />

2<br />

1 ,5<br />

1<br />

0 ,5<br />

m<br />

g<br />

T<br />

2<br />

gem<br />

2<br />

s<br />

50 0,504<br />

100 0,774<br />

150 1,061<br />

200 1,323<br />

250 1,613<br />

300 1,877<br />

350 2,132<br />

50 100 150 200 250 300 350<br />

Das Diagramm zeigt die Quadrate der gemessenen Schwingungsdauern<br />

aufgetragen über der Masse m des an die Feder gehängten Körpers. Durch die<br />

Messpunkte wird eine ausgleichende Gerade gelegt.<br />

m<br />

g<br />

2<br />

T gem<br />

(b) Zunächst soll eine Beziehung zwischen der Federkonstanten c und der im<br />

Diagramm der Teilaufgabe (a) eingetragenen Ausgleichsgerade hergeleitet werden.<br />

Für ein ungedämpftes Feder-Masse-System gilt für die Eigenkreisfrequenz ω 0 die<br />

Beziehung<br />

Mit<br />

ω 2<br />

0<br />

ω<br />

0<br />

=<br />

c<br />

m<br />

= 2π<br />

f<br />

0<br />

erhält man dann<br />

2<br />

2π<br />

=<br />

T<br />

0<br />

2 4π<br />

T0<br />

= m<br />

(1)<br />

c<br />

Diese Beziehung stellt die Gleichung einer (Ursprungs)Geraden dar. Es besteht ein<br />

linearer Zusammenhang zwischen dem Quadrat der Schwingungsdauer und der<br />

2<br />

T 0<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 3


Masse m des angehängten Körpers. Die Steigung mG<br />

der Geraden hängt von der<br />

Federkonstanten c der Feder ab.<br />

Für die Steigung der Geraden erhält man<br />

m<br />

G<br />

2<br />

4π<br />

= (2)<br />

c<br />

Gleichung (1) gilt für eine ideale masselose Feder; sie gehört zu einer<br />

Ursprungsgeraden, während sich aus den experimentell gewonnenen Daten keine<br />

Ursprungsgerade ergibt.<br />

Die Bedeutung dieses Unterschieds wird in Teilaufgabe (c) diskutiert.<br />

Berechnung der Steigung<br />

Ausgleichsgerade<br />

m G<br />

für die im Experiment ermittelte<br />

Mit zwei aus der Grafik abgelesenen Wertepaaren<br />

2 2<br />

2 = 2,0 s<br />

T , m 2 = 0,322 kg<br />

2 2<br />

1 = 0,5 s<br />

T , m 1 = 0,048 kg<br />

folgt für die Steigung der Ausgleichsgeraden<br />

m<br />

2 2 2<br />

Δ(<br />

T ) T2<br />

−T1<br />

G = = =<br />

Δm<br />

m2<br />

− m1<br />

2<br />

1,5 s<br />

0,274 kg<br />

Die oben abgeleitete Gleichung (2) ergibt damit die Federkonstante<br />

c = m<br />

2 2<br />

4π<br />

4π<br />

−1<br />

= 0,274 kg = 7,21Nm<br />

2<br />

G 1,5 s<br />

(c) Lenkt man eine reale Feder – ohne angehängte Masse m – aus ihrer<br />

entspannten Lage aus und lässt sie anschließend los, so fängt sie an zu zappeln,<br />

d. h. sie führt Schwingungen aus. Der Grund dafür ist: Die Feder ist nicht, wie<br />

idealisierend angenommen wurde, masselos, sondern sie hat eine eigene Masse.<br />

In der grafischen Darstellung von Aufgabenteil (a) äußert sich dies dadurch, dass die<br />

2<br />

Gerade für die gemessenen Werte von T und m nicht durch den<br />

gem<br />

Koordinatenursprung geht, wie es die Beziehung (1)<br />

T<br />

2<br />

0<br />

4π<br />

=<br />

c<br />

2<br />

m<br />

erfordern würde, sondern dass sie für m = 0 (d. h. ohne angehängten Körper) die<br />

2<br />

T gem<br />

-Achse bei T<br />

2<br />

2<br />

00 = 0,25 s<br />

schneidet.<br />

Daraus ergibt sich – ohne angehängten Körper – eine Schwingungsdauer von<br />

00 = 0,5 s . Das ist die Schwingungsdauer, mit der die Feder nach Auslenkung<br />

alleine schwingt.<br />

T<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen Übungsaufgabe 3<br />

- 4 -


Die experimentell erhaltene Gerade lässt sich durch die Gleichung<br />

2<br />

2 4π<br />

T gem = ( m + meff<br />

) = mG(<br />

m + meff<br />

)<br />

(3)<br />

c<br />

beschreiben, in der die effektive Masse<br />

Feder beschreibt.<br />

m eff<br />

formal der Wirkung der Eigenmasse der<br />

Anmerkung<br />

Formale Bestimmung einer effektiven Masse<br />

Aus Gleichung (3) folgt<br />

T<br />

00 = 2π<br />

m<br />

eff<br />

c<br />

oder aufgelöst nach der effektiven Masse<br />

m<br />

c<br />

= T<br />

2<br />

4π<br />

2<br />

eff 00 =<br />

0,0457 kg<br />

m eff<br />

der (realen) Feder<br />

Die reale Feder verhält sich also so, als sei ein Körper der Masse m eff = 45,7 g an<br />

einer idealen – also masselosen – Feder befestigt.<br />

Bei der Bestimmung der Federkonstanten c spielte dies keine Rolle, denn sie wurde<br />

nur aus der Steigung der Geraden berechnet, die wiederum ausgehend von<br />

m G<br />

zwei Punkten ermittelt wurde. Der konstante Term mit<br />

Differenzbildung heraus.<br />

m eff<br />

in (3) fällt dabei durch<br />

Als Kontrolle soll nun die Schwingungsdauer für eine angehängte Masse m = 100 g<br />

aus der ermittelten Federkonstanten c und der effektiven Masse m eff der Feder<br />

berechnet werden.<br />

M = m + meff = 0,146 kg<br />

c = 7,21Nm<br />

−1<br />

Damit ist<br />

M<br />

T = 2 π = 0,894 s<br />

c<br />

Zum Vergleich<br />

Die gemessene Schwingungsdauer war T gem = 0,88 s (Messfehler).<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 4<br />

Gegeben sind zwei ideale Schraubenfedern. Ihre Federkonstanten sind c1<br />

und c2<br />

.<br />

Wie groß ist jeweils die resultierende Federkonstante , wenn die beiden Federn<br />

(a) hintereinander (’Reihenschaltung’) bzw.<br />

(b) parallel zueinander gehängt (’Parallelschaltung’)<br />

werden?<br />

Die Eigenmassen der beiden Federn sollen dabei vernachlässigt werden.<br />

(c) Wie lauten die Beziehungen für die Schwingungsdauern eines Feder-Masse-<br />

Systems für die beiden Konfigurationen, wenn an die Federn jeweils ein Körper<br />

der Masse m angehängt wird?<br />

c res<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 4


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 4 –<br />

Kurzlösungen<br />

(a) Gewichtskraft F = F G = mg für beide Federn gleich<br />

Auslenkungen addieren sich: c 1<br />

Auslenkung Feder '1'<br />

Auslenkung Feder<br />

Gesamtauslenkung<br />

Gesamtauslenkung<br />

'2'<br />

Koeffizientenvergleich<br />

1<br />

c<br />

ges<br />

1 1<br />

= +<br />

c c<br />

1<br />

2<br />

y<br />

y<br />

F<br />

y 1 =<br />

c<br />

G<br />

1<br />

F<br />

y 2 =<br />

c<br />

ges<br />

= y<br />

1<br />

F<br />

G<br />

2<br />

+ y<br />

G<br />

ges =<br />

c ges<br />

2<br />

⎛ 1 1 ⎞<br />

=<br />

⎜ + ⋅F<br />

c1<br />

c<br />

⎟<br />

⎝ 1 ⎠<br />

G<br />

c 2<br />

y<br />

F = mg G<br />

Bei einer Reihenschaltung addieren sich die reziproken Federkonstanten der beiden<br />

Einzelfedern zur reziproken Federkonstante der Resultierenden.<br />

(b) Auslenkungen für beide Federn gleich.<br />

Einzelkräfte addieren sich:<br />

Kraft auf Feder ' 1'<br />

Kraft auf Feder<br />

Gesamtkraft<br />

' 2'<br />

Gesamtanordnung<br />

FG1 = c1<br />

y<br />

FG = c2<br />

y<br />

2<br />

F = c c ) y<br />

G ( 1 + 2<br />

F<br />

G =<br />

c<br />

ges<br />

Koeffizientenvergleich c ges = c1<br />

+ c2<br />

y<br />

c 1 c 2<br />

y<br />

F = mg G<br />

Bei Parallelschaltung addieren sich die Federkonstanten der beiden Einzelfedern zur<br />

Federkonstante der Resultierenden.<br />

(c) Schwingungsdauern<br />

T<br />

=<br />

0 2<br />

π<br />

m<br />

c<br />

ges<br />

Reihenschaltung (a)<br />

T<br />

0a<br />

= 2π<br />

⎛ 1 1<br />

m<br />

⎜ +<br />

⎝ c1<br />

c2<br />

⎟ ⎞<br />

⎠<br />

Parallelschaltung (b)<br />

T<br />

0b = 2<br />

π<br />

c<br />

1<br />

m<br />

+ c<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 4


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 4 –<br />

Musterlösung<br />

(a) Die auf den angehängten Körper (Masse m ) wirkende<br />

Gewichtskraft F = F G = mg bewirkt eine (statische) Verlängerung<br />

c 1<br />

der beiden Federn.<br />

Die wirkende Gewichtskraft F G ist für beide Federn gleich (die<br />

Federn sind idealisierend masselos).<br />

Die Einzelauslenkungen addieren sich zur Gesamtauslenkung.<br />

F<br />

F G = c1y1<br />

damit wird die Auslenkung der Feder '1'<br />

y 1 =<br />

c<br />

F = c y damit wird die Auslenkung der Feder '2'<br />

G<br />

2<br />

2<br />

Die Gesamtauslenkung der Anordnung ist y ges = y1<br />

+ y 2<br />

Damit wird<br />

y<br />

ges<br />

= y<br />

1<br />

+ y<br />

2<br />

F<br />

=<br />

c<br />

G<br />

1<br />

F<br />

+<br />

c<br />

G<br />

2<br />

⎛ 1 1 ⎞<br />

=<br />

⎜ + ⋅F<br />

c1<br />

c<br />

⎟<br />

⎝ 1 ⎠<br />

Gewichtskraft auf die Gesamtanordnung<br />

F = c<br />

G<br />

ges<br />

y<br />

ges<br />

G<br />

G<br />

1<br />

F<br />

y 2 =<br />

c<br />

Auslenkung der Anordnung ’Serienschaltung’ Federanordnung (a)<br />

y<br />

F<br />

G<br />

ges =<br />

c ges<br />

Koeffizientenvergleich liefert für die resultierende Federkonstante<br />

1<br />

c<br />

ges<br />

1 1<br />

= +<br />

c c<br />

1<br />

2<br />

G<br />

2<br />

c 2<br />

y<br />

F = mg G<br />

Bei einer Reihenschaltung addieren sich die reziproken Federkonstanten der<br />

beiden Einzelfedern zur reziproken Federkonstante der Resultierenden.<br />

(b) Die Skizze für die Parallelschaltung ist ’symbolisch’ aufzufassen.<br />

Denken Sie sich für die folgende Rechnung die beiden Federn in<br />

einander gesteckt. Die Auslenkungen y sind notwendig für beide<br />

Federn gleich.<br />

Die beiden Einzelkräfte addieren sich zur Gesamtkraft.<br />

Die beiden Einzelkräfte sind<br />

c y<br />

F1 = 1<br />

F2 = c2<br />

y<br />

Die Gesamtkraft ist<br />

F = c c ) y<br />

G ( 1 + 2<br />

F = F + F<br />

G<br />

1<br />

2<br />

wird<br />

Die Gewichtskraft auf die Gesamtanordnung<br />

c 1 c 2<br />

y<br />

F = mg G<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 4


F<br />

G =<br />

c<br />

ges<br />

y<br />

Koeffizientenvergleich liefert für die resultierende Federkonstante<br />

c = c + c<br />

ges<br />

1<br />

2<br />

Bei einer Parallelschaltung addieren sich die Federkonstanten der beiden<br />

Einzelfedern zur Federkonstante der Resultierenden.<br />

(c) Schwingungsdauern für die Anordnungen der Teilaufgaben (a) und (b)<br />

Die Schwingungsdauern ergeben sich mit der jeweils berechneten resultierenden<br />

Federkonstanten jeweils zu<br />

T<br />

=<br />

0 2<br />

π<br />

m<br />

c<br />

ges<br />

c ges<br />

Damit gilt für die Reihenschaltung aus (a)<br />

T<br />

Reihe<br />

0<br />

= 2π<br />

⎛ 1 1<br />

m<br />

⎜ +<br />

⎝ c1<br />

c2<br />

Damit gilt für die Parallelschaltung aus (b)<br />

T<br />

Parallel<br />

0 = 2<br />

π<br />

c<br />

1<br />

m<br />

+ c<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 4


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 5<br />

0<br />

y<br />

Ein mit Schrot beschwertes Reagenzglas (konstanter Querschnitt A = 2 cm ,<br />

Gesamtmasse (Glas und Schrot) m = 25 g ) schwimmt aufrecht in Wasser.<br />

Das Reagenzglas wird mit dem Daumen etwas tiefer gedrückt und dann losgelassen.<br />

Anschließend führt es Schwingungen in vertikaler Richtung aus.<br />

(a) Zeigen Sie, dass diese Schwingungen harmonisch sind.<br />

Dabei soll idealisierend sowohl die Bewegung der Flüssigkeit als auch die<br />

Reibung durch die Flüssigkeit vernachlässigt werden.<br />

(b) Welche Schwingungsdauer hat das beschriebene System?<br />

(c) Wie hängt die Schwingungsdauer T vom Querschnitt<br />

Angenommen der Querschnitt des Reagenzglases werde verdoppelt.<br />

A<br />

des Reagenzglases ab?<br />

(d) Welche zusätzliche Masse an Schrot ist zuzufügen, wenn die Schwingungsdauer<br />

der von Teilaufgabe (b) entsprechen soll?<br />

(Die Masse des Reagenzglases ändert sich nicht.)<br />

(e) Begründen Sie, warum entsprechende Schwingungen einer Kugel – im Vergleich<br />

zu einem Reagenzglas – keine harmonischen Schwingungen ergeben.<br />

2<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 1 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 5 –<br />

Kurzlösungen<br />

Ruhezustand Koordinate y = 0 (schwimmen)<br />

Bezeichnungen<br />

ρ Dichte der Flüssigkeit<br />

0<br />

V zusätzlich verdrängtes Volumen<br />

A Querschnitt<br />

g Fallbeschleunigung<br />

y<br />

(a) Tiefertauchen um y<br />

Verdrängtes Volumen<br />

Auftriebskraft<br />

V = Ay<br />

Marke zum Ablesen der<br />

zusätzlichen Eintauchtiefe y<br />

F (nach oben – negative y -Richtung) F = −(<br />

ρV<br />

) g = −(<br />

ρ Ag)<br />

y .<br />

A<br />

Lineares Kraftgesetz Frück = − c y – Federkonstante c = ( ρ A g)<br />

.<br />

Ein lineares Kraftgesetz führt zu harmonischen Schwingungen.<br />

(b) Schwingungsdauer<br />

m<br />

T 0 = 2π<br />

=<br />

ρAg<br />

0,71 s<br />

(c) Abhängigkeit der Schwingungsdauer T 0(<br />

A )<br />

A<br />

T<br />

0<br />

= 2π<br />

m<br />

ρ Ag<br />

Für ρ = const. und g = const.<br />

: Schwingungsdauer<br />

Querschnitt A verdoppeln fordert Masse m verdoppeln.<br />

(d) Kugelquerschnitt abhängig von Eintauchtiefe A = A(y )<br />

T<br />

0<br />

= const. ⋅<br />

Nicht-lineares Kraftgesetz – keine harmonische Schwingungen.<br />

m<br />

A<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 2 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 5 –<br />

Musterlösung<br />

Im Ruhezustand schwimmt das Reagenzglas. Die<br />

Ruhelage sei gekennzeichnet durch die Koordinate<br />

y = 0 . Auslenkungen aus der Ruhelage seien durch y 0<br />

beschrieben. Als positive y -Richtung sei die<br />

Eintauchrichtung gewählt (vgl. Skizze).<br />

y<br />

Es werden folgende Bezeichnungen verwendet:<br />

ρ Dichte der Flüssigkeit<br />

g Fallbeschleunigung<br />

V zusätzlich verdrängtes Volumen<br />

A Querschnitt<br />

Marke zum Ablesen der<br />

zusätzlichen Eintauchtiefe y<br />

(a) Nach dem Tiefertauchen um die Auslenkung y wirkt eine zusätzliche<br />

Auftriebskraft FA<br />

nach oben (also in negative y -Richtung). Die Auftriebskraft ist<br />

gegeben durch<br />

F = − ( ρV<br />

) g , dabei ist das verdrängte Volumen V = Ay<br />

A<br />

also wird<br />

F = − ( ρ Ag)<br />

y<br />

A<br />

F A<br />

Die Auftriebskraft ist proportional zur Eintauchtiefe y bezüglich der Ruhelage und<br />

in die Ruhelage rücktreibend. Der Vergleich mit einem linearen Kraftgesetz<br />

F = − c y liefert für die ’Federkonstante’ c = ρ A g .<br />

rück<br />

Die Federkonstante c wird repräsentiert durch den Ausdruck ( ρ A g)<br />

. Ein lineares<br />

Kraftgesetz führt stets zu harmonischen Schwingungen.<br />

(b) Bestimmung der Schwingungsdauer T0<br />

Sämtliche für ein Feder-Masse-System aufgestellten und abgeleiteten Beziehungen<br />

können übernommen werden. Es ist nur überall die Federkonstante c = ρAg des<br />

vorliegenden Problems einzusetzen.<br />

T<br />

0<br />

Zahlenwerte<br />

m<br />

= 2π<br />

= 2π<br />

c<br />

m<br />

ρAg<br />

m<br />

25 ⋅10<br />

kg<br />

T 0 = 2π<br />

= 2π<br />

= 0,71s<br />

ρAg<br />

3 −3<br />

−4<br />

2<br />

−2<br />

10 kgm ⋅ 2 ⋅10<br />

m ⋅9,81ms<br />

−3<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 3 -<br />

Übungsaufgabe 5


(c) Abhängigkeit der Schwingungsdauer T vom Querschnitt A des Reagenzglases<br />

Nach der Beziehung für die Schwingungsdauer gilt<br />

T<br />

0<br />

= 2π<br />

m<br />

ρ Ag<br />

Für eine konstante Dichte ρ der Flüssigkeit und eine konstante Fallbeschleunigung<br />

g folgt für die Schwingungsdauer<br />

T<br />

0<br />

= const. ⋅<br />

m<br />

A<br />

Wenn der Querschnitt A des Reagenzglases verdoppelt wird, muss auch die Masse<br />

verdoppelt werden, wenn die Schwingungsdauer T unverändert bleiben soll.<br />

m 0<br />

0<br />

(d) Schwingungen einer Kugel<br />

Für das Reagenzglas gilt<br />

F = −(<br />

ρ Ag)<br />

y mit A = const. (zylinderförmig)<br />

A<br />

Für eine Kugel ist aber der Querschnitt von der Eintauchtiefe abhängig, denn<br />

A = A(y ) ist nicht mehr konstant. Damit wird das Kraftgesetz nicht-linear und die<br />

Voraussetzung für ungedämpfte harmonische Schwingungen ist nicht mehr erfüllt.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 4 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 6<br />

Ein Reifen – das ist ein sehr dünnwandiger Kreisring –<br />

hat einen Durchmesser D = 70 cm und die Masse<br />

m = 2,0 kg .<br />

Der Reifen wird über einen horizontal in die Wand<br />

getriebenen Nagel gehängt.<br />

S<br />

(a) Geben Sie die Schwingungsdauer T 0 und die<br />

R<br />

Frequenz f 0 des schwingenden Reifens bei<br />

kleinen Auslenkungen des Reifens aus der<br />

Ruhelage an.<br />

(b) Bestimmen Sie die Länge L math eines mathematischen Pendels, das die gleiche<br />

Schwingungsdauer wie der Reifen hat.<br />

R<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 1 -<br />

Übungsaufgabe 6


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 6 –<br />

Kurzlösungen<br />

Vorbemerkung:<br />

Reifen – Wandstärke


<strong>Schwingungslehre</strong> – Harmonische Schwingungen – Übungsaufgabe 6 –<br />

Musterlösung<br />

Vorbemerkung:<br />

Für einen Reifen gilt: Wandstärke


Die Eigenfrequenz der Schwingungen wird<br />

1 1<br />

0 s −1<br />

= = = 0,60<br />

T 0 1,68 s<br />

f<br />

(b) Die Schwingungsdauer eines mathematischen Pendels ist<br />

math Lmath<br />

T0 = 2π<br />

[für kleine Auslenkungen aus der Ruhelage]<br />

g<br />

Die Schwingungsdauer des Reifens (physikalisches Pendel) ist<br />

T<br />

2R<br />

= 2<br />

[für kleine Auslenkungen aus der Ruhelage]<br />

g<br />

phys<br />

0<br />

π<br />

Diese beiden Schwingungsdauern sollen gleich sein. Also muss gelten<br />

2R<br />

2π<br />

= 2π<br />

g<br />

L<br />

math<br />

g<br />

Vergleich der Radikanden liefert als Länge L des mathematischen Pendels<br />

L<br />

= 2R<br />

math =<br />

70 cm<br />

Anmerkung<br />

Man nennt die Länge dieses, der Schwingungsdauer des physikalischen Pendels<br />

äquivalenten mathematischen Pendels, die reduzierte Pendellänge . L red<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> - 4 -<br />

Übungsaufgabe 6


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 1<br />

In dem Experiment, das in Übungsaufgabe 5 ('dynamische Bestimmung der<br />

Federkonstante c') beschrieben wurde, beobachtet man bei längerer<br />

Beobachtungsdauer doch schwach gedämpfte harmonische Schwingungen.<br />

Für einen angehängten Körper (Masse m = 100 g ) wurde das Abklingen der<br />

Auslenkung y als Funktion der Zeit t experimentell bestimmt. Dazu ging man<br />

folgendermaßen vor:<br />

Es wurden die Zeiten ti<br />

bestimmt, nach der die Auslenkungen yi<br />

auf einen<br />

vorher festgelegten Betrag abgenommen hatte. Im Einzelnen erhielt man dabei<br />

folgende Ergebnisse<br />

Auslenkung<br />

Zeit<br />

y<br />

cm<br />

t<br />

s<br />

5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0<br />

0 30 60 95 140 190 250 330 440<br />

Aus diesen Messwerten können die die Dämpfung bestimmenden,<br />

physikalischen Größen Abklingkoeffizient δ und Dämpfungsgrad D bestimmt<br />

werden. Dabei wird – wie in Übungsaufgabe 5 – eine grafische Methode zur<br />

Auswertung benutzt.<br />

(a) Tragen Sie den natürlichen Logarithmus der gemessenen Auslenkung y<br />

(dimensionslos – ohne Einheiten) gegen die Zeit t auf.<br />

[Hinweis: einfach-logarithmisches Papier wäre noch günstiger!]<br />

(b) Legen Sie durch die gezeichneten Messpunkte eine ausgleichende Gerade und<br />

bestimmen Sie aus der Steigung m der Geraden den Abklingkoeffizient δ .<br />

G<br />

(c) Bestimmen Sie (unter Benutzung des Wertes für ω 0 aus der Aufgabe 5:<br />

Dort wurde für eine Masse m = 100 g des angehängten Körpers eine<br />

Schwingungsdauer von T gem = 0,88 s gemessen) den Dämpfungsgrad D des<br />

schwingungsfähigen Systems.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Kurzlösungen<br />

ˆ<br />

− δ t<br />

0 d ϕ0<br />

Weg-Zeit-Gesetz y = y e cos( ω t + ).<br />

− δ t<br />

(a) Einhüllende – Exponentialfunktion y yˆ<br />

e .<br />

Umformen und Logarithmieren<br />

y<br />

ln(<br />

yˆ<br />

0<br />

einh<br />

= 0<br />

) = ln( e<br />

−δ t<br />

) = − δt<br />

Reduktion Rechenaufwand – Umformung ln( y ) = − δt<br />

+ ln( yˆ<br />

0 ) .<br />

(Nullpunktverschiebung) Steigung<br />

m = − δ ungeändert.<br />

G<br />

(Geradengleichung)<br />

Vorgehensweise: Auftragen Ausschläge (unter Unterschlagung der Einheit ‘c m‘)<br />

– logarithmisch gegen die Zeit t (SI-Einheit ' s' ).<br />

(b) Steigung Gerade (Zwei-Punkte-Formel)<br />

− 3 −1<br />

s<br />

Abklingkoeffizient δ = 3,66 ⋅10<br />

.<br />

(c) Eigenkreisfrequenz (vgl. Aufgabe 5)<br />

Dämpfungsgrad<br />

0<br />

ω<br />

δ<br />

−4<br />

D = = 5,13 ⋅10<br />

.<br />

ω<br />

m<br />

G<br />

= − 3,66 ⋅10<br />

π<br />

−3<br />

2 −1<br />

0 = = 7,14 s<br />

Tgem<br />

s<br />

−1<br />

ln( y einh )<br />

2<br />

1 ,5<br />

1<br />

t y einh ln( y einh )<br />

s<br />

0 5,0 1,609<br />

30 4,5 1,504<br />

60 4,0 1,386<br />

95 3,5 1,253<br />

140 3,0 1,099<br />

190 2,5 0,916<br />

250 2,0 0,693<br />

330 1,5 0,405<br />

440 1,0 0,000<br />

0 ,5<br />

Wertepaare zur Bestimmung der<br />

Geradensteigung m G :<br />

ln y 2 = 1,61 t2<br />

= 0 s<br />

ln y = 0 t = 440 s<br />

1<br />

1<br />

t<br />

s<br />

50 100 150 200 250 300 350<br />

400 450<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Musterlösung<br />

Falls Sie einfach logarithmisches Papier zu Hand haben, können Sie dieses zum<br />

Auftragen der Messwerte benutzen. Machen Sie sich mit der Teilung vertraut:<br />

Eingetragen wird der Numerus, das Papier leistet die ’Umrechnung’ in Logarithmen.<br />

Berücksichtigen Sie dabei, dass dieses Papier auf dem Logarithmus zur Basis 10<br />

basiert; für die Berechnung der Steigung ist der natürliche Logarithmus zu benutzen.<br />

(a) Die in der Messwerttabelle angegebenen Auslenkungen gehören zu Punkten, die<br />

auf der Abklingkurve (der Einhüllenden) der gedämpften Schwingung liegen.<br />

Das Weg-Zeit-Gesetz gedämpfter harmonischer Schwingungen lautet bei Vorliegen<br />

einer geschwindigkeitsproportionalen Reibungskraft<br />

− δ t<br />

y = yˆ 0 e cos( ωdt<br />

+ ϕ0<br />

)<br />

Die Einhüllende, die hier interessiert, wird beschrieben durch die Exponentialfunktion<br />

y<br />

einh = yˆ<br />

0<br />

e<br />

− δ t<br />

umgeformt erhält man<br />

y − δ t<br />

= e<br />

y<br />

ˆ0<br />

Logarithmieren liefert<br />

y − δ t<br />

ln[ ] = ln[ e ] = −δt<br />

yˆ<br />

0<br />

y<br />

Trägt man also ln[ ] gegen t auf, so erhält man eine Gerade, deren Steigung m<br />

yˆ<br />

G<br />

0<br />

gleich dem Abklingkoeffizient δ in der exponentiellen Beziehung ist.<br />

Eine Logarithmusfunktion ist nur für einen reinen Zahlenwert definiert; deshalb steht<br />

in der Gleichung der Geraden eine normierte Größe (im vorliegenden Beispiel<br />

erreicht durch Division mit ŷ 0 ).<br />

Um den Rechenaufwand zu reduzieren und um die grafische Darstellung zu<br />

vereinfachen, formt man die Gleichung der Geraden – mit den Regeln der<br />

Logarithmenrechnung – um<br />

y<br />

ln[ ] = ln[ y]<br />

− ln[ yˆ<br />

0 ] = −δt<br />

yˆ<br />

0<br />

ln[ y ] = − δt<br />

+ ln[ yˆ<br />

0 ]<br />

Auf der rechten Seite der Gleichung erscheint ein Zusatzterm als<br />

Nullpunktverschiebung; an der Steigung m G = − δ der Geraden ändert dies aber<br />

nichts; die Gerade wird nur parallel verschoben. Deshalb trägt man vereinfachend die<br />

Messergebnisse – hier die Ausschläge [unter Unterschlagung der Einheit ‘c m‘] –<br />

logarithmisch gegen die Zeit t [SI-Einheit ' s' ] auf.<br />

Man bestimmt den Zahlenwert der natürlichen Logarithmen der Auslenkungen<br />

und trägt sie auf der Ordinate über der Zeitachse t als Abszisse auf.<br />

Man erhält die Grafik auf der nächsten Seite, in die auch bereits eine<br />

Ausgleichsgerade eingezeichnet wurde.<br />

y einh<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 1


(b) Durch die aufgetragenen Punkte wird eine ausgleichende Gerade gelegt.<br />

Dies entspricht einer grafischen Mittelung über mögliche Messfehler. Die Gerade hat<br />

eine negative Steigung.<br />

Dies ist die Gleichung einer Geraden der oben hergeleiteten Beziehung<br />

ln[ y ] = − δt<br />

+ ln[ yˆ<br />

0 ]<br />

Ein Vergleich mit der allgemeinen Gleichung einer Geraden<br />

y m x + n<br />

= G<br />

zeigt, dass der negative Wert des Abklingkoeffizienten δ mit der Steigung<br />

Ausgleichsgeraden entspricht; also gilt.<br />

δ = −m G<br />

Um den Wert von m G aus der Kurve zu bestimmen, benutzt man die 'Zwei-Punkte-<br />

Formel'. Um einen Fehler möglichst klein zu halten, wählt man dabei zwei möglichst<br />

weit voneinander entfernte Punkte der Geraden aus.<br />

Man entnimmt der Abbildung<br />

Geradenpunkt<br />

' 2'<br />

ln( y 2 ) = 1, 61 t 2 = 0 s<br />

Geradenpunkt ' 1'<br />

ln( y 1 ) = 0 t 1 = 440 s<br />

Damit erhält man für die Steigung der Geraden<br />

m<br />

G<br />

ln( y 2 )<br />

=<br />

t<br />

2<br />

−<br />

−<br />

ln( y<br />

t<br />

1<br />

1<br />

)<br />

=<br />

−<br />

1,61<br />

440 s<br />

= − 3,66 ⋅10<br />

Es ergibt sich somit (wie nach der Skizze zu erwarten) eine negative Steigung und<br />

wegen<br />

δ = − m G<br />

−3<br />

folgt sofort der Abklingkoeffizient als positive Größe<br />

δ = 3,66 ⋅10<br />

− 3 −1<br />

s<br />

s<br />

−1<br />

m G<br />

der<br />

(c) Der Dämpfungsgrad D ist definiert als<br />

D =<br />

δ<br />

ω 0<br />

ω 0 erhält man aus den Daten von Übungsaufgabe 5. Dort hatte man bei einer<br />

angehängten Masse von m = 100 g eine Schwingungsdauer Tgem = 0, 88 s<br />

gemessen.<br />

Damit wird die Eigenkreisfrequenz<br />

ω<br />

2π<br />

−1<br />

0 = = 7,14 s<br />

Tgem<br />

und der Dämpfungsgrad<br />

D =<br />

δ<br />

ω<br />

0<br />

−3<br />

−1<br />

3,66 ⋅10<br />

s<br />

−<br />

=<br />

= 5,13 ⋅10<br />

−1<br />

7,14 s<br />

4<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 1


ln( y einh )<br />

2<br />

1 ,5<br />

1<br />

t y einh ln( y einh )<br />

s<br />

0 5,0 1,609<br />

30 4,5 1,504<br />

60 4,0 1,386<br />

95 3,5 1,253<br />

140 3,0 1,099<br />

190 2,5 0,916<br />

250 2,0 0,693<br />

330 1,5 0,405<br />

440 1,0 0,000<br />

0 ,5<br />

Wertepaare zur Bestimmung der<br />

Geradensteigung m G :<br />

ln y 2 = 1,61 t2<br />

= 0 s<br />

ln y = 0 t = 440 s<br />

1<br />

1<br />

t<br />

s<br />

50 100 150 200 250 300 350 400 450<br />

Es liegt also eine schwache Dämpfung vor und die Voraussetzung der<br />

Übungsaufgabe 5 ist damit erfüllt.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 1


Einfacher ist die Nutzung einfach logarithmischen Papiers. Die Teilung des Papiers<br />

bewerkstelligt die Logarithmierung. Die dekadische Einteilung ist für die Gerade<br />

unerheblich. Natürliche und dekadische Logarithmen sind über einen konstanten<br />

Faktor miteinander verknüpft. Für die Auswertung der Steigung der Geraden sind<br />

allerdings die natürlichen Logarithmen zu verwenden.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 6 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 2<br />

Eine eindimensionale gedämpfte harmonische Schwingung eines Feder-Masse-<br />

Systems wird beschrieben durch die Differentialgleichung<br />

m x&&<br />

+ bx&<br />

+ cx = 0<br />

Die Masse des angehängten Körpers ist m = 0,4 kg und die Federkonstante der<br />

−1<br />

Feder c = 160 Nm .<br />

Welcher Wert des Dämpfungskoeffizienten b muss eingestellt werden, um die<br />

Bedingung des aperiodischen Grenzfalls zu erfüllen?<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Kurzlösung<br />

Schwingungsdifferentialgleichung in Standardform<br />

b c<br />

x &<br />

+ x&<br />

+ x = 0<br />

m m<br />

2 c<br />

2<br />

Beziehung für Eigenkreisfrequenz ω0 = = 400 s<br />

− .<br />

m<br />

Eigenkreisfrequenz ω = 20 −1<br />

.<br />

0 s<br />

b<br />

Abklingkoeffizient δ = .<br />

2m<br />

Dämpfungskoeffizient b = 2mδ<br />

.<br />

δ<br />

Dämpfungsgrad D = .<br />

ω 0<br />

Aperiodischer Grenzfall – Forderung D = 1; also δ = ω0<br />

.<br />

−1<br />

0 s<br />

Dämpfungskoeffizient b = 2m ω = 16 kg .<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Musterlösung<br />

Die gegebene Schwingungsdifferentialgleichung lautet umgeschrieben auf<br />

Standardform<br />

b c<br />

x &<br />

+ x&<br />

+ x = 0<br />

m m<br />

dabei bestimmt sich die Eigenkreisfrequenz gemäß<br />

ω 2<br />

0<br />

=<br />

c<br />

m<br />

Der Dämpfungskoeffizient b bestimmt, zusammen mit der Masse m<br />

den Abklingkoeffizient zu<br />

b<br />

δ =<br />

2m<br />

oder umgestellt gilt für den Dämpfungskoeffizient<br />

b = 2 mδ<br />

Der Dämpfungsgrad eines Systems ist definiert als<br />

δ<br />

D =<br />

ω 0<br />

Fallunterscheidung<br />

0 ≤ D < 1 Schwingfall<br />

D = 1 Aperiodischer Grenzfall<br />

D > 1 Kriechfall<br />

Für den aperiodischen Grenzfall wird damit<br />

δ = ω 0<br />

Die Eigenkreisfrequenz<br />

ω 0<br />

bestimmt sich eindeutig aus<br />

• Federkonstante c (HOOKEsches Gesetz)<br />

• Masse m des schwingenden Körpers<br />

Für die Eigenkreisfrequenz gilt<br />

ω<br />

damit<br />

ω<br />

−1<br />

−2<br />

−1<br />

2 c Nm kgms m<br />

0 = = = 400<br />

= 400 s<br />

m<br />

= 20 −<br />

0 s<br />

160 −<br />

0,4 kg<br />

kg<br />

1<br />

Zusammengenommen erhält man für den Dämpfungskoeffizienten<br />

b = 2m<br />

δ = 2m<br />

ω<br />

Zahlenwerte<br />

b = 2m ω<br />

0<br />

1<br />

−1<br />

0 = 2 ⋅ 0,4 kg ⋅ 20 s<br />

− = 16 kgs<br />

2<br />

des Körpers,<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 2


Alternative Kurzfassung<br />

Die Beziehung<br />

b = 2m<br />

δ = 2m<br />

ω<br />

und die Definition<br />

ω 0<br />

=<br />

c<br />

m<br />

ergeben zusammengenommen<br />

= 2<br />

0<br />

c<br />

b = 2m<br />

ω0<br />

= 2m<br />

= 2 c m<br />

m<br />

160 Nm<br />

−1<br />

⋅0,4 kg = 2<br />

160 kgms<br />

−2<br />

m<br />

−1<br />

⋅0,4 kg<br />

= 2<br />

160 kgs<br />

= 16 kgs<br />

−1<br />

−2<br />

⋅0,4 kg = 2<br />

64 kgs<br />

−1<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 3<br />

Mit einem POHLschen Drehpendel werden Drehschwingungen untersucht.<br />

In einer ersten Messung wird für zehn Schwingungen des ungedämpften Systems<br />

eine Gesamtzeit t = 22,5 s gemessen.<br />

Um das System viskos zu dämpfen, wird in einem zweiten Versuch eine<br />

Wirbelstrombremse eingeschaltet. Man beobachtet in zehn Schwingungsperioden<br />

eine Abnahme der Auslenkung (abgelesen auf einem Skalenring) von anfangs 50<br />

Skalenteilen auf 10 Skalenteile.<br />

Bei einer viskos gedämpften Schwingung nehmen die Auslenkungen exponentiell mit<br />

der Zeit ab, gemäß<br />

β = βˆ<br />

0 ⋅e −δ⋅t<br />

Bestimmen Sie aus diesen Angaben<br />

(a) den Abklingkoeffizient δ und<br />

(b) den Dämpfungsgrad D des schwingenden Systems.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 3


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 3 –<br />

Kurzlösung<br />

(a) Abklingen der Auslenkungen – Exponentialfunktion = βˆ<br />

⋅e −δ<br />

t .<br />

Umstellen und Logarithmieren<br />

Abklingkoeffizient<br />

β<br />

ln[ ]<br />

βˆ<br />

⎡β(<br />

t = 10T0<br />

) ⎤<br />

ln⎢<br />

( 0)<br />

⎥<br />

⎣ β t =<br />

δ = −<br />

⎦<br />

10 ⋅T<br />

0<br />

0<br />

−δ<br />

β 0<br />

= ln[ e t ] = − δt<br />

= 0,0715 s<br />

−1<br />

.<br />

(b) Eigenkreisfrequenz<br />

Dämpfungsgrad<br />

ω<br />

2 π<br />

−1<br />

0 = = 2,79 s<br />

T0<br />

δ<br />

−2<br />

D = = 2,56 ⋅10<br />

.<br />

ω<br />

0<br />

Bedingung: ’schwache Dämpfung‘ ( D


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 3 –<br />

Musterlösung<br />

(a) Die Auslenkungen eines viskos gedämpften schwingenden Systems klingen mit<br />

einer Exponentialfunktion ab; also gilt<br />

β = βˆ<br />

0 ⋅e −δ<br />

t<br />

oder umgestellt<br />

β<br />

= e −δ<br />

t<br />

βˆ<br />

0<br />

Logarithmieren dieser Beziehung liefert<br />

β<br />

−δ<br />

ln[ ] = ln[ e t ] = − δt<br />

βˆ<br />

0<br />

daraus wird für<br />

Z = 10 Schwingungsperioden, also für t = 10 ⋅T0<br />

oder<br />

⎡β(<br />

t = 10T0<br />

) ⎤<br />

ln⎢<br />

= − δ ⋅10<br />

⋅T<br />

( t 0)<br />

⎥<br />

⎣ β = ⎦<br />

⎡β(<br />

t = 10T0<br />

) ⎤ 10<br />

ln<br />

⎡ ⎤<br />

⎢<br />

ln<br />

( 0)<br />

⎥ ⎢50⎥<br />

⎣ β t =<br />

δ = −<br />

⎦<br />

= −<br />

⎣ ⎦<br />

10 ⋅T<br />

22,5 s<br />

= 0,0715 s<br />

0<br />

−1<br />

0<br />

⎡1⎤<br />

ln⎢5⎥<br />

= −<br />

⎣ ⎦<br />

= −<br />

22,5 s<br />

( ln1−<br />

ln5) ( 0 −1,61)<br />

22,5 s<br />

= −<br />

22,5 s<br />

(b) Der Dämpfungsgrad D ist definiert als das Verhältnis aus dem<br />

Abklingkoeffizienten δ und der Eigenkreisfrequenz ω 0<br />

D =<br />

δ<br />

ω 0<br />

Bestimmung der Eigenkreisfrequenz ω 0<br />

Die Schwingungsdauer für eine Schwingung ist – unter der Voraussetzung<br />

‘schwache Dämpfung‘ –<br />

T<br />

t<br />

n<br />

d ≈ T0<br />

= =<br />

22,5 s<br />

10<br />

daraus bestimmt sich die Eigenkreisfrequenz zu<br />

ω<br />

2 π<br />

−1<br />

0 = = 2,79 s<br />

T0<br />

Der Dämpfungsgrad wird<br />

−2<br />

−1<br />

7,15 ⋅10<br />

s<br />

−<br />

D =<br />

= 2,56 ⋅10<br />

−1<br />

2,79 s<br />

Damit ist die Forderung ’schwache Dämpfung‘ ( D


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 4<br />

Für ein geschwindigkeitsproportional gedämpftes Feder-Masse-System ergibt sich<br />

für den Schwingfall als Kreisfrequenz einer gedämpften Schwingung<br />

ω<br />

dabei ist<br />

2<br />

d = ω0<br />

1−<br />

D<br />

ω 0 die Eigenkreisfrequenz des ungedämpften Systems und<br />

D der Dämpfungsgrad des schwingenden Systems.<br />

Tragen Sie grafisch das (dimensionslose) Kreisfrequenzverhältnis<br />

Funktion des Dämpfungsgrades D auf.<br />

ωd<br />

η = als<br />

ω<br />

0<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 4


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 4 –<br />

Kurzlösung<br />

Eigenkreisfrequenz ω 0<br />

Kreisfrequenz mit Dämpfung<br />

Kreisfrequenzverhältnis<br />

2<br />

2<br />

d = ω0<br />

1−<br />

D<br />

ω .<br />

ωd<br />

2<br />

η = = 1−<br />

D .<br />

ω<br />

Quadrieren liefert η = 1−<br />

D oder η + D = 1.<br />

Kreis-Gleichung: Kreis-Mittelpunkt<br />

2<br />

0<br />

2<br />

2<br />

M(0 / 0) und Radius R = 1.<br />

Mit D ≥ 0 und η ≥ 0 : Viertelkreis im ersten Quadranten.<br />

η<br />

1<br />

D = 0<br />

ω<br />

η =<br />

ω<br />

d<br />

0<br />

D = 1<br />

1<br />

D<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 4


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 4 –<br />

Musterlösung<br />

Die Kreisfrequenz bei einem Dämpfungsgrad D ergibt sich zu<br />

ω<br />

Dabei ist<br />

2<br />

d = ω0<br />

1−<br />

D<br />

ω 0<br />

ω d<br />

die Eigenkreisfrequenz des Systems für den dämpfungsfreien Fall.<br />

Daraus erhält man für das Kreisfrequenzverhältnis<br />

ωd<br />

2<br />

η = = 1−<br />

D<br />

ω<br />

0<br />

Für die Abhängigkeit vom Dämpfungsgrad D<br />

ωd<br />

2<br />

η = = 1−<br />

D<br />

ω<br />

0<br />

erhält man<br />

Um den Wert dieses Quotienten grafisch in Abhängigkeit von D aufzutragen, bieten<br />

sich zwei Lösungswege an.<br />

(1) 'Gaulsweg'<br />

Sie stellen – altmodisch – eine Wertetabelle für 0 ≤ D ≤ 1 auf und zeichnen dann ein<br />

Diagramm.<br />

oder Sie lassen – neumodisch – Ihren Taschenrechner arbeiten.<br />

(2) 'Königsweg' unter Nutzung und Beanspruchung der grauen Zellen.<br />

Sie denken nach und ersparen sich dadurch eine Menge Rechenarbeit. Begründung:<br />

Quadrieren der obigen Beziehung liefert<br />

η<br />

2<br />

= 1−<br />

D<br />

oder nach Umstellung<br />

2<br />

η + D<br />

2<br />

2<br />

= 1<br />

Dies ist aber nichts anderes als die algebraische Gleichung eines Kreises<br />

2<br />

2<br />

x + y = R<br />

2<br />

mit Radius R um den Kreis-Mittelpunkt M(0 / 0)<br />

.<br />

Da D ≥ 0 und auch η ≥ 0 ist, interessiert allerdings nur der Viertelkreis im ersten<br />

Quadranten. Damit erhält man die grafische Darstellung<br />

η<br />

1<br />

D = 0<br />

ω<br />

η =<br />

ω<br />

d<br />

0<br />

D = 1<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 4<br />

1<br />

D


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 5<br />

2<br />

0 0 =<br />

Zeigen Sie, dass die Differentialgleichung y && + 2D<br />

ω y&<br />

+ ω y 0<br />

für den Kriechfall – gekennzeichnet durch die Forderung eines Dämpfungsgrades<br />

D > 1 – gelöst wird durch den Ansatz<br />

2<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

− ω ( D D 1) t<br />

y 2 e<br />

0 − −<br />

+<br />

y = y1<br />

e<br />

[Dabei sollen selbstverständlich die Vorfaktoren y1<br />

und y2<br />

der beiden<br />

Exponentialfunktionen ungleich null sein].<br />

Gehen Sie zum Beweis folgendermaßen vor:<br />

(1) Bilden Sie die 1. und 2. Ableitung des Lösungsansatzes.<br />

(2) Setzen Sie den Ansatz sowie die beiden Ableitungen in die vorgegebene<br />

Differentialgleichung ein.<br />

(3) Fassen Sie alle Terme zusammen, welche die gleiche Exponentialfunktion<br />

enthalten.<br />

(4) Zeigen Sie, dass die Summe der Ausdrücke, die vor den beiden<br />

Exponentialfunktionen stehen, jeweils null ergeben. Damit erfüllt der Ansatz die<br />

Differentialgleichung.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 5 –<br />

Kurzlösung<br />

Lösungsansatz<br />

1. Ableitung<br />

y<br />

= y<br />

1<br />

e<br />

2<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

− ω ( D D 1) t<br />

y 2 e<br />

0 − −<br />

+<br />

y&<br />

= y ( −ω<br />

1<br />

0<br />

)( D +<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

+<br />

y<br />

2<br />

( −ω<br />

0<br />

)( D −<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

= − ω<br />

0<br />

2. Ableitung<br />

[ y<br />

1<br />

( D +<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

+<br />

y<br />

2<br />

( D −<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

y&&<br />

= y ( −ω<br />

= ω<br />

1<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

0<br />

1<br />

)<br />

2<br />

( D +<br />

( D +<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

2<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

+<br />

+<br />

y<br />

2<br />

y<br />

2<br />

( −ω<br />

( D −<br />

0<br />

D<br />

)<br />

2<br />

2<br />

( D −<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

Einsetzen in Differentialgleichung<br />

y&<br />

= ω<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

1<br />

( D +<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

2 2 − ω0<br />

( D − D −1)<br />

t<br />

+ y 2(<br />

D − D −1)<br />

e<br />

2<br />

]<br />

2D<br />

ω<br />

ω<br />

0<br />

2<br />

0<br />

y&<br />

= (2D<br />

ω<br />

0<br />

= ( − 2D<br />

ω<br />

y = ω<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

1<br />

)[ − ω<br />

2<br />

0<br />

e<br />

0<br />

)[ y<br />

[ y<br />

1<br />

1<br />

( D +<br />

( D +<br />

2<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

− ω0(<br />

D − D −1)<br />

t<br />

+ y 2 e<br />

Summenbildung und ordnen nach Exponentialfunktionen<br />

y<br />

1<br />

e<br />

y<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

e<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

ω<br />

2<br />

0<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

ω<br />

[( D +<br />

2<br />

0<br />

D<br />

[( D −<br />

2<br />

−1)<br />

D<br />

2<br />

2<br />

−1)<br />

2<br />

− 2D(<br />

D +<br />

2<br />

− 2D(<br />

D −<br />

+<br />

D<br />

]<br />

2<br />

+<br />

y<br />

2<br />

y<br />

2<br />

( D −<br />

( D −<br />

−1)<br />

+ 1]<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

D<br />

+ ...<br />

2<br />

−1)<br />

+ 1] = 0<br />

−1)<br />

e<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

− ω0<br />

( D −<br />

Ausmultiplizieren und Zusammenfassen der Ausdrücke in den eckigen Klammern<br />

liefert: Beide Faktoren sind null.<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

]<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 5 –<br />

Musterlösung<br />

Der Lösungsansatz für die Differentialgleichung<br />

y &<br />

lautet<br />

2<br />

0 0 =<br />

+ 2D<br />

ω y&<br />

+ ω y<br />

y = y<br />

1<br />

e<br />

0<br />

2<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

− ω ( D D 1) t<br />

y 2 e<br />

0 − −<br />

+<br />

Dies ist ein Beispiel für die Vorgehensweise, durch einen geeigneten Ansatz für eine<br />

Lösung, diese durch Einsetzen in die Differentialgleichung zu ’verifizieren’, also für<br />

’wahr’ und damit für ’richtig’ zu erklären.<br />

Die Durchführung ist mathematisch geprägt. Dazu gehört einmal, die Regeln der<br />

Ableitung (äußere und innere) zu beherrschen, und zum andern, eine disziplinierte<br />

Vorgehensweise im Anschreiben längerer mathematischer Terme<br />

(Klammersetzungen, Zusammenfassung von Termen zur gleichen<br />

Exponentialfunktion, …).<br />

Am besten nehmen Sie als Schreibformat DIN A4 im Querformat. Arbeiten Sie<br />

sorgfältig und gehen Sie schrittweise vor. Am besten arbeiten Sie in einer<br />

Zweiergruppe. Bearbeiten Sie jeden Lösungsschritt individuell und vergleichen Sie<br />

nach jedem einzelnen Lösungsschritt mit Ihrer/Ihrem Kommilitonin/Kommilitonen.<br />

Bereinigen Sie möglicherweise aufgetretene Fehler; nutzen Sie geg. falls erst dann<br />

die Angaben in der Musterlösung.<br />

In einem ersten Teilschritt sind die 1. und 2. Ableitungen der angegebenen<br />

Lösungsfunktion zu bilden.<br />

Die 1. Ableitung nach der Zeit t ergibt<br />

y&<br />

= y ( −ω<br />

1<br />

= − ω<br />

0<br />

0<br />

[ y<br />

1<br />

)( D +<br />

( D +<br />

D<br />

D<br />

2<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

Die 2. Ableitung nach der Zeit t ergibt<br />

+ y<br />

+ y<br />

2<br />

2<br />

( −ω<br />

( D −<br />

0<br />

)( D −<br />

D<br />

2<br />

D<br />

−1)<br />

e<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

− ω0(<br />

D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

y&&<br />

= y ( −ω<br />

= ω<br />

1<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

0<br />

1<br />

)<br />

2<br />

( D +<br />

( D +<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

2<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

+<br />

+<br />

y<br />

2<br />

y<br />

2<br />

( −ω<br />

( D −<br />

0<br />

D<br />

)<br />

2<br />

2<br />

( D −<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

In einem zweiten Teilschritt sind diese Ableitungen in die Differentialgleichung<br />

einzusetzen. Zweckmäßigerweise schreibt man die drei Teilausdrücke untereinander<br />

und bildet dann die Summe, die null ergeben muss.<br />

y&<br />

= ω<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

1<br />

( D +<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

2<br />

e<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

2 2 − ω0<br />

( D − D −1)<br />

t<br />

+ y 2(<br />

D − D −1)<br />

e<br />

2<br />

]<br />

2D<br />

ω<br />

ω<br />

0<br />

2<br />

0<br />

y&<br />

= (2D<br />

ω<br />

0<br />

= ( − 2D<br />

ω<br />

y = ω<br />

2<br />

0<br />

[ y<br />

1<br />

)[ − ω<br />

2<br />

0<br />

e<br />

0<br />

)[ y<br />

[ y<br />

1<br />

1<br />

( D +<br />

( D +<br />

Die Summe der linken Seite ist null.<br />

2<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0<br />

( D +<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

− ω0(<br />

D − D −1)<br />

t<br />

+ y 2 e<br />

2<br />

+<br />

]<br />

+<br />

y<br />

2<br />

y<br />

2<br />

( D −<br />

( D −<br />

D<br />

2<br />

D<br />

2<br />

−1)<br />

e<br />

−1)<br />

e<br />

− ω0(<br />

D −<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

]<br />

]<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 5


Deshalb muss zur ’Verifizierung’ des Ansatzes gezeigt werden, dass die Summe aller<br />

Glieder der rechten Seiten für alle Zeiten null ergibt.<br />

Zweckmäßigerweise ordnet man nach den beiden Ausdrücken im Lösungsansatz<br />

y<br />

1<br />

e<br />

2<br />

− ω0 ( D + D −1)<br />

t<br />

und<br />

y<br />

2<br />

e<br />

2<br />

− ω0(<br />

D − D −1)<br />

t<br />

In einem dritten Teilschritt fasst man sämtliche Ausdrücke zusammen, die jeweils die<br />

gleiche Exponentialfunktion enthalten; dies liefert<br />

y<br />

1<br />

e<br />

y<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

e<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

ω<br />

2<br />

0<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

ω<br />

[( D +<br />

2<br />

0<br />

D<br />

[( D −<br />

2<br />

−1)<br />

D<br />

2<br />

2<br />

−1)<br />

− 2D(<br />

D +<br />

2<br />

D<br />

− 2D(<br />

D −<br />

2<br />

−1)<br />

+ 1]<br />

D<br />

2<br />

+<br />

−1)<br />

+ 1] = 0<br />

Ausmultiplizieren und Zusammenfassen der Terme in den eckigen Klammern<br />

y<br />

1<br />

e<br />

y<br />

− ω0<br />

( D +<br />

2<br />

e<br />

− ω0<br />

( D −<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

ω<br />

2<br />

D −1)<br />

t<br />

2<br />

0<br />

ω<br />

[ D<br />

2<br />

0<br />

2<br />

[ D<br />

+ 2D<br />

2<br />

D<br />

− 2D<br />

2<br />

−1<br />

+ (<br />

D<br />

2<br />

−1<br />

D<br />

+ (<br />

2<br />

−1)<br />

D<br />

2<br />

2<br />

− 2D<br />

−1)<br />

2<br />

2<br />

− 2D<br />

− 2D<br />

2<br />

D<br />

+ 2D<br />

2<br />

−1<br />

+ 1]<br />

D<br />

2<br />

−1<br />

+<br />

+<br />

1] = 0<br />

Exponentialfunktionen sind stets ungleich null. Die beiden Teilamplituden<br />

(Konstanten) y1<br />

und y2<br />

sind voraussetzungsgemäß ebenfalls ungleich null. Um die<br />

Gleichung zu erfüllen, müssen deshalb notwendig die Ausdrücke in den eckigen<br />

Klammern jede für sich null ergeben. Dies ist in einem vierten Teilschritt zu prüfen.<br />

[ D<br />

[ D<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

+ 2D<br />

D −1<br />

+ D − 1−<br />

2D<br />

− 2D<br />

D<br />

− 2D<br />

D<br />

2<br />

−1<br />

+ D<br />

2<br />

− 1 − 2D<br />

2<br />

2<br />

+ 2D<br />

D<br />

2<br />

2<br />

−1<br />

+ 1] = 0<br />

−1<br />

+ 1] = 0<br />

Beide Klammern, die bei den Exponentialfunktionen als Faktoren stehen,<br />

verschwinden. Deshalb erfüllt der Lösungsansatz die Differentialgleichung; er ist eine<br />

Lösung der Differentialgleichung.<br />

Wie es für eine homogene lineare Differentialgleichung 2. Ordnung sein muss,<br />

enthält die Lösung noch die beiden willkürlichen Integrationskonstanten y1<br />

und y2<br />

,<br />

die aus den Anfangsbedingungen bestimmt werden müssen.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 5


<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen – Übungsaufgabe 1<br />

Ein geschwindigkeitsproportional gedämpftes Feder-Masse-System ist<br />

gekennzeichnet und festgelegt durch<br />

• Masse m = 0,2 kg<br />

• Federkonstante<br />

c = 80 Nm<br />

• Dämpfungskoeffizient b = 3,2 kgs<br />

Dieses System wird von einer harmonisch erzwingenden Kraft<br />

F<br />

erzw<br />

= Fˆ<br />

cos( ω t)<br />

mit FˆE = 4,0 N<br />

E<br />

E<br />

zu erzwungenen Schwingungen angeregt.<br />

Berechnen Sie für den eingeschwungenen, stationären Zustand, für die beiden<br />

Erregerkreisfrequenzen<br />

1<br />

ω = 10 s<br />

− und<br />

E1<br />

ω<br />

E2<br />

= 40 s<br />

−<br />

(a) die jeweils zugehörigen stationären Amplituden und A ,<br />

1<br />

−1<br />

−1<br />

A1<br />

2<br />

(b) die jeweils zugehörigen Phasenverschiebungen α 1 und α 2 zwischen den<br />

erzwungenen Schwingungen (Antwort des Systems) und der erregenden Kraft<br />

(Anregung).<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Kurzlösung<br />

Fˆ<br />

E<br />

1<br />

Stationärer Zustand y part = ⋅<br />

cos( ωEt<br />

− α)<br />

c<br />

2 2<br />

2<br />

(1− η ) + (2D<br />

η)<br />

Phasenverschiebung<br />

Eigenkreisfrequenz<br />

ω<br />

2D<br />

η<br />

tanα =<br />

2<br />

1− η<br />

c<br />

m<br />

0 = s<br />

= 20 −<br />

b<br />

Dämpfungsgrad D = = 0,4 m ω<br />

Frequenzverhältnis<br />

2 0<br />

ωE1<br />

1<br />

η 1 = = also ω E 1 < ω0<br />

ω 2<br />

ωE2<br />

Frequenzverhältnis η 2 = = 2 also ω E 2 > ω0<br />

ω<br />

FˆE<br />

(a) Statische Auslenkung A stat = = 0,05 m<br />

c<br />

Radikand ( η1): R 1 = 0,<br />

1<br />

723; und =<br />

R<br />

1, 176<br />

Radikand ( η2<br />

): R 2 = 11,<br />

1<br />

56 ; und =<br />

R<br />

0, 294<br />

Stationäre Amplituden<br />

(b) Phasenverschiebung<br />

0<br />

0<br />

1<br />

A 1 = 10,059 m<br />

1<br />

2<br />

und<br />

Kreisfrequenzverhältnis η1:<br />

tanα<br />

1 = +0, 533<br />

A 1 = 0,015 m<br />

; damit<br />

Kreisfrequenzverhältnis η2<br />

: tanα<br />

2 = − 0, 533 ; damit<br />

α<br />

o<br />

1 = 28, 1<br />

o<br />

α2 = 180<br />

− 28,1 = 151,9<br />

o<br />

o<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Gedämpfte Schwingungen – Übungsaufgabe 1 –<br />

Musterlösung<br />

Grundlagen<br />

Die Lösung der Differentialgleichung erzwungener Schwingungen bei harmonischer<br />

Anregung lautet für den stationären Zustand<br />

Fˆ<br />

E<br />

1<br />

y part = ⋅<br />

cos( ωEt<br />

− α)<br />

c<br />

2 2<br />

2<br />

(1− η ) + (2D<br />

η)<br />

Dabei sind<br />

Fˆ<br />

E<br />

• Stationäre Amplitude Astat<br />

=<br />

c<br />

• Phasenverschiebung α zwischen Anregung und Antwort des Systems,<br />

2D<br />

η<br />

es gilt die Beziehung tanα =<br />

2<br />

1− η<br />

ωE<br />

fE<br />

• Kreisfrequenzverhältnis η = =<br />

ω0<br />

f0<br />

• Dämpfungsgrad D<br />

Für exponentiell abklingende Schwingungen ist D definiert als Quotient aus<br />

δ<br />

Abklingkoeffizient durch Eigenkreisfrequenz D =<br />

ω 0<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 1


Für ein Feder-Masse-System ergibt sich der Zusammenhang zwischen<br />

Dämpfungsgrad und Dämpfungskoeffizient zu<br />

b = 2D<br />

m ω 0<br />

Im Folgenden beziehen sich die Indizes ' 1' bzw. '2'<br />

jeweils auf die beiden<br />

erzwingenden Kreisfrequenzen und ω .<br />

ωE1<br />

E2<br />

Für das vorliegende System sind zunächst die beiden Systemgrößen<br />

Eigenkreisfrequenz ω 0 und Dämpfungsgrad D zu bestimmen.<br />

Die Eigenkreisfrequenz erhält man aus der Beziehung<br />

ω<br />

−1<br />

−2<br />

−1<br />

c Nm 80 kgms m<br />

0 = =<br />

=<br />

= 20 s<br />

m<br />

80 −<br />

0,2 kg 0,2 kg<br />

Der Dämpfungsgrad ergibt sich gemäß<br />

D =<br />

b<br />

m<br />

ω<br />

−1<br />

3,2 kgs<br />

=<br />

2 ⋅0,2 kg⋅<br />

20 s<br />

2 −1<br />

0<br />

= 0,4<br />

Die beiden Frequenzverhältnisse η 1 und η 2 für die beiden Erregerkreisfrequenzen<br />

und sind<br />

ωE1<br />

η<br />

η<br />

ωE2<br />

−1<br />

ωE1<br />

10 s<br />

1 = = =<br />

ω<br />

−1<br />

0 20 s<br />

−1<br />

ωE2<br />

40 s<br />

2 = = =<br />

ω<br />

−1<br />

0 20 s<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

also beispielhaft ω E1 < ω0<br />

(unterkritisch)<br />

also beispielhaft ω E2 > ω0<br />

(überkritisch)<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 1


(a) Für den eingeschwungenen Zustand erhält man für die stationären Amplituden<br />

Fˆ<br />

A =<br />

c<br />

E<br />

⋅<br />

(1− η<br />

2<br />

)<br />

2<br />

1<br />

+ (2D<br />

η)<br />

2<br />

Zunächst ergibt sich die vom Dämpfungsgrad D und vom Kreisfrequenzverhältnis η<br />

unabhängige statische Auslenkung zu<br />

A<br />

Fˆ<br />

=<br />

c<br />

4,0 N<br />

=<br />

80 Nm<br />

E<br />

stat =<br />

−1<br />

0,05 m<br />

Berechnung des Radikanden für das Kreisfrequenzverhältnis η 1<br />

R<br />

1<br />

2<br />

1<br />

= (1− η ) + (2D<br />

η<br />

1<br />

= (1−<br />

( )<br />

2<br />

2<br />

2<br />

)<br />

2<br />

1<br />

)<br />

2<br />

1<br />

+ (2 ⋅0,4<br />

⋅ )<br />

2<br />

2<br />

= 0,723<br />

Berechnung des Radikanden für das Kreisfrequenzverhältnis η 2<br />

R<br />

2<br />

= (1− η ) + (2D<br />

η<br />

= (1−<br />

(2)<br />

1<br />

2 2<br />

2<br />

2 2<br />

)<br />

2<br />

)<br />

2<br />

+ (2 ⋅ 0,4 ⋅ 2)<br />

2<br />

2<br />

= 11,56<br />

1<br />

1<br />

Mit = 1, 176 und = 0, 294 folgt schließlich<br />

R<br />

R<br />

A 1 = 1,18<br />

⋅ Astat<br />

= 0,059 m<br />

A 1 = 0,294<br />

⋅ Astat<br />

= 0,015 m<br />

(b) Für die Phasenverschiebung α gilt<br />

2D<br />

η<br />

tanα =<br />

2<br />

1− η<br />

Phasenverschiebung für das Kreisfrequenzverhältnis η 1<br />

tanα<br />

2D<br />

η<br />

=<br />

1− η<br />

1<br />

2 ⋅0,4<br />

⋅<br />

=<br />

2<br />

=<br />

1 2<br />

1−<br />

( )<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

+<br />

1<br />

o<br />

0,533<br />

Damit wird α1 = 28, 1 ,<br />

1<br />

denn für 0 ≤ ( η1 = ) ≤ 1 liegt der Winkel α 1 im Intervall<br />

2<br />

Phasenverschiebung für das Kreisfrequenzverhältnis η 2 :<br />

tanα<br />

2D<br />

η<br />

=<br />

1− η<br />

2 ⋅ 0,4 ⋅ 2<br />

= =<br />

2<br />

1−<br />

(2)<br />

2<br />

2<br />

2<br />

−<br />

2<br />

0,533<br />

Damit wird α2 = 180<br />

− 28,1 = 151,9 ,<br />

o<br />

o<br />

denn für 1≤ ( η2 = 2)<br />

≤ ∞ liegt der Winkel α 2 im Intervall<br />

o<br />

0 ≤ α1<br />

π<br />

≤ α<br />

2<br />

π<br />

≤<br />

2<br />

2<br />

≤ π .<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 1


<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen – Übungsaufgabe 2<br />

Wird ein Feder-Masse-System durch eine harmonische Anregung zu erzwungenen<br />

Schwingungen angeregt, dann stellt sich – nach dem Einschwingvorgang – im<br />

stationären Zustand eine Amplitude ein, die gegeben ist durch<br />

Fˆ<br />

A =<br />

c<br />

E<br />

⋅<br />

(1− η<br />

2<br />

)<br />

1<br />

In dieser Beziehung ist<br />

2<br />

+ (2Dη)<br />

• η Kreisfrequenzverhältnis<br />

• D Dämpfungsgrad des Systems.<br />

2<br />

• m Masse des schwingenden Körpers<br />

• ˆF E Maximalwert der anregenden harmonischen Kraft<br />

(a) Bestimmen Sie das Kreisfrequenzverhältnis<br />

Amplitude A<br />

Dämpfungsgrade<br />

η res , für das die stationäre<br />

ein Maximum hat (Resonanzfall). Beschränken Sie sich dabei auf<br />

D ≤ 2 / 2 ).<br />

(Hinweis für den Rechengang: Die Amplitudenfunktion hat ein Maximum, wenn der<br />

Radikand –die Funktion unter dem Wurzelzeichen – ein Minimum hat.<br />

(b) Setzen Sie η in die Amplitudenfunktion A ein und bestimmen Sie damit die<br />

res<br />

A res<br />

zugehörige Resonanzamplitude .<br />

(c) Ein Feder-Masse-System (Masse<br />

Dämpfungskoeffizient<br />

Kraft mit dem Maximalwert<br />

b = 0,6 kgs<br />

1<br />

m = 0,1kg<br />

, Eigenkreisfrequenz ω = 20 − und<br />

−1<br />

FˆE = 10 N<br />

Welche Werte nehmen η und A an?<br />

res<br />

res<br />

0 s<br />

) wird durch eine harmonische erzwingende<br />

zu erzwungenen Schwingungen angeregt.<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 1 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Kurzlösungen<br />

Fˆ<br />

E 1<br />

(a) Stationäre Amplitude A = ⋅<br />

c<br />

2 2 2<br />

(1− η ) + (2Dη)<br />

2<br />

2<br />

Radikand R(<br />

η)<br />

= (1− η ) + (2Dη)<br />

= η + 2(2D<br />

−1)<br />

η + 1<br />

Maximum Amplitudenfunktion, wenn Radikand Minimum<br />

dR(<br />

η)<br />

2 2<br />

1. Ableitung R ′(<br />

η)<br />

= = 4η(<br />

η + 2D<br />

−1)<br />

= 0<br />

dη<br />

2<br />

4<br />

2<br />

2<br />

Lösungen<br />

η 1, ext<br />

=<br />

0<br />

und<br />

η 1 D und<br />

2, ext<br />

= − 2<br />

2<br />

η 1 D (sinnlos).<br />

3, ext<br />

= − − 2<br />

2<br />

Resonanzkreisfrequenzverhältnis<br />

(b) Resonanzamplitude<br />

(c) Federkonstante<br />

A<br />

res<br />

c = mω<br />

Fˆ<br />

=<br />

c<br />

E<br />

η<br />

⋅<br />

2D<br />

2<br />

−1<br />

0 = 40 Nm<br />

Dämpfungskoeffizient b = 2Dmω0<br />

b<br />

Dämpfungsgrad D = = 0,15<br />

m ω<br />

2 0<br />

res = − 2<br />

1<br />

1 − D<br />

1 D<br />

Resonanz-Kreisfrequenzverhältnis η res = 0, 977<br />

Statische Auslenkung<br />

A<br />

F<br />

= c<br />

ˆE<br />

stat =<br />

2<br />

0,25 m<br />

2<br />

Resonanzamplitude<br />

A<br />

Fˆ<br />

= 3,37 ⋅<br />

c<br />

E<br />

res =<br />

0,84 m<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 2 -<br />

Übungsaufgabe 2


<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen – Übungsaufgabe 2 –<br />

Musterlösung<br />

Die stationäre Amplitude A erzwungener Schwingungen ist bei harmonischer<br />

Erregung gegeben durch<br />

Fˆ<br />

E 1<br />

A = ⋅<br />

c<br />

2 2 2<br />

(1− η ) + (2Dη)<br />

Man definiert den Radikand zu<br />

R(<br />

η)<br />

= (1− η<br />

4<br />

2<br />

)<br />

2<br />

+ (2Dη)<br />

2<br />

2<br />

2<br />

= η + 2(2D<br />

−1)<br />

η + 1<br />

Dabei ist D (mit D ≥ 0 ) der Dämpfungsgrad und η das Kreisfrequenzverhältnis.<br />

Vorüberlegung: Im dämpfungsfreien Fall ( D = 0) geht für η → 1 der Radikand R → 0<br />

und die Amplitude wächst über alle Grenzen (Resonanzkatastrophe). Wenn<br />

Dämpfung vorliegt ( D > 0) kann der Radikand nicht mehr Null werden; die beiden<br />

Summanden können zwar Null werden, aber dies nicht gleichzeitig. Damit bleibt der<br />

Nenner ungleich Null, er kann zwar sehr klein werden und damit die<br />

Resonanzamplitude sehr groß. Physikalisch erwartet man also ein Maximum.<br />

Die Amplitudenfunktion hat ein Maximum, wenn der Radikand ein Minimum hat. Um<br />

das Minimum des Radikanden zu finden, bildet man zunächst die 1. Ableitung nach<br />

η und setzt diese gleich Null. Ist die 2. Ableitung an dieser Stelle positiv, so liegt ein<br />

Minimum vor.<br />

Bilden der 1. und 2. Ableitung:<br />

dR(<br />

η)<br />

3<br />

R′<br />

( η)<br />

= = 4η<br />

+ 4(2D<br />

dη<br />

2<br />

d R(<br />

η)<br />

R′′<br />

( η)<br />

= = 12η<br />

2<br />

dη<br />

2<br />

2<br />

+ 4(2D<br />

−1)<br />

η = 4η(<br />

η<br />

2<br />

−1)<br />

2<br />

+ 2D<br />

Um die Extrema – also Funktionsstellen mit horizontaler Tangente – zu finden, setzt<br />

man die 1. Ableitung gleich Null, also<br />

2<br />

4η(<br />

η + 2D<br />

2<br />

−1)<br />

= 0<br />

Diese Gleichung hat drei Lösungen<br />

η<br />

η<br />

η<br />

1,ext<br />

2,ext<br />

3,ext<br />

= 0<br />

=<br />

= −<br />

1−<br />

2D<br />

2<br />

1−<br />

2D<br />

2<br />

η 3,ext<br />

Die negative Lösung ist physikalisch nicht sinnvoll, da negative Frequenzen<br />

bzw. Frequenzverhältnisse nicht definiert sind. Außerdem muss die Lösung reell<br />

sein. Für physikalisch sinnvolle Lösungen muss deshalb gelten<br />

2 ≥<br />

1− 2D 0 bzw.<br />

0 ≤ D ≤<br />

2<br />

2<br />

2<br />

−1)<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 3 -<br />

Übungsaufgabe 2


2<br />

Für D ≥ wäre nur η eine Nullstelle der 1. Ableitung.<br />

2<br />

1,ext<br />

Für mathematische Puristen: Für Dämpfungsgrade im Intervall<br />

zeigen, dass der Radikand ein Minimum hat.<br />

R ′ (0) = 4(2D<br />

2<br />

−1)<br />

≤ 0<br />

Maximum des Radikanden, also Minimum der Amplitudenfunktion.<br />

2<br />

R ′ ( 1−<br />

2D<br />

) = 12(1 − 2D<br />

) + 4(2D<br />

−1)<br />

= 8(1 − 2D<br />

2<br />

2<br />

2<br />

) ≥ 0<br />

Minimum des Radikanden, also Maximum der Amplitudenfunktion.<br />

2<br />

0 ≤ D ≤ ist zu<br />

2<br />

Dieses Maximum der Amplitudenfunktion ist von Interesse. Dieses ist gemeint, wenn<br />

man von Resonanz spricht.<br />

FE<br />

Es ergibt sich eine Auslenkung über die statische Auslenkung ĉ<br />

hinaus; es liegt<br />

eine Resonanzüberhöhung vor.<br />

Man benutzt daher den Index 'res' statt des allgemein gültigen mathematischen<br />

Ausdrucks Extremum.<br />

Also:<br />

2<br />

Für 0 ≤ D ≤ ergibt sich das Resonanzkreisfrequenzverhältnis<br />

2<br />

η<br />

res = − 2<br />

1 D<br />

2<br />

(b) Die Amplitude der erzwungenen Schwingungen ist für den stationären Zustand<br />

gegeben durch<br />

Fˆ<br />

E<br />

1<br />

A = ⋅<br />

c<br />

2 2<br />

2<br />

(1 − η ) + (2D<br />

η)<br />

Um den Betrag der Resonanzamplitude zu finden, setzt man η res in die<br />

Amplitudenfunktion ein. Es ergibt sich hierbei für den Radikanden<br />

R(<br />

η<br />

res<br />

) = (1 − (1 − 2D<br />

= 4D<br />

2<br />

(1 − D<br />

2<br />

2<br />

)<br />

)<br />

2<br />

+ 4D<br />

Damit wird die Resonanzamplitude:<br />

Fˆ<br />

E 1<br />

Ares<br />

= ⋅<br />

c<br />

2<br />

2D<br />

1 − D<br />

2<br />

(1 − 2D<br />

2<br />

)<br />

Hinweis: Der Gültigkeitsbereich dieser Beziehung ist beschränkt auf<br />

für größere Dämpfungsgrade der Radikand negativ wird.<br />

0 ≤ D ≤<br />

2<br />

2<br />

, weil<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 4 -<br />

Übungsaufgabe 2


2<br />

Für den Grenzfall D = ergibt sich<br />

2<br />

2 Fˆ<br />

ˆ<br />

E 1 FE<br />

A res( D = ) = ⋅<br />

= = A<br />

2 c 2 1 c<br />

2 ⋅ ⋅ 1−<br />

2 2<br />

(c) Nach Teilaufgaben (a) ist das Resonanzkreisverhältnis<br />

η<br />

res = − 2<br />

1 D<br />

2<br />

und nach Teilaufgabe (b) ist der Betrag der Resonanzamplitude<br />

A<br />

res<br />

Fˆ<br />

=<br />

c<br />

E<br />

⋅<br />

2D<br />

1<br />

1−<br />

D<br />

2<br />

Aus den Angaben für Eigenkreisfrequenz des Systems ω 0 , der Masse m des<br />

schwingenden Körpers und dem Dämpfungskoeffizient b für das gegebene Feder-<br />

Masse-System sind zu bestimmen<br />

Federkonstante c und Dämpfungsgrad D<br />

Aus der Bedingung für die Eigenkreisfrequenz des Systems<br />

ω 2<br />

0<br />

=<br />

erhält man<br />

c<br />

m<br />

c = mω<br />

2<br />

−1<br />

2<br />

−1<br />

0 = 0,1kg ⋅(20 s ) = 40 Nm<br />

stat<br />

Aus der Beziehung für den Dämpfungskoeffizient<br />

b = 2Dmω 0<br />

ergibt sich der Dämpfungskoeffizient<br />

D =<br />

b<br />

m<br />

ω<br />

−1<br />

0,6 kgs<br />

=<br />

2 ⋅0,1kg⋅<br />

20 s<br />

2 −1<br />

0<br />

= 0,15<br />

Damit ergibt sich für das Resonanz-Kreisfrequenzverhältnis<br />

η res = 1−<br />

2 ⋅(0,15)<br />

= 0,977<br />

und daraus die Resonanzamplitude<br />

A<br />

res<br />

Fˆ<br />

=<br />

c<br />

E<br />

⋅<br />

2 ⋅0,15<br />

⋅<br />

2<br />

1<br />

1−<br />

(0,15)<br />

2<br />

Fˆ<br />

= 3,37 ⋅<br />

c<br />

Dabei ist die statische Auslenkung (d. h. die Auslenkung, die eine Kraft<br />

F = F const. hervorrufen würde)<br />

E<br />

ˆE =<br />

A<br />

Fˆ<br />

=<br />

c<br />

10 N<br />

=<br />

40 Nm<br />

E<br />

stat =<br />

−1<br />

und damit schließlich<br />

A<br />

0,25 m<br />

Fˆ<br />

E<br />

= 3,37<br />

⋅ = 3,37 ⋅ Astat<br />

c<br />

res =<br />

0,84 m<br />

E<br />

<strong>Schwingungslehre</strong> – Erzwungene Schwingungen - 5 -<br />

Übungsaufgabe 2

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