Bericht der AOLG zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ...

Präambel
Die für das Gesundheitswesen zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen
und Senatoren der Länder (GMK) haben sich zuletzt 1995 anlässlich ihrer
Sonderkonferenz in Potsdam programmatisch mit der Weiterentwicklung der
ambulanten ärztlichen Versorgung befasst. Viele der damals als weitblickend zu
bezeichnenden Forderungen zur „Stärkung und Weiterentwicklung des als
hausärztlich bezeichneten Teils der ambulanten ärztlichen Versorgung“ sind
inzwischen umgesetzt. Beispiele aus dem damaligen Beschluss dafür sind:
- der Ausbau der interdisziplinären und berufsgruppenübergreifenden
Kooperationsformen (z. B. durch MVZ)
- die Abkehr von der hausärztlichen Einzelleistungsvergütung durch Einführung
von patienten- und fallbezogenen Pauschalen (durch das GKV-WSG
festgeschrieben)
- eigenständige Budgetanteile für die hausärztliche Versorgung innerhalb des
Gesamtbudgets der Kassenärztlichen Vereinigung (bis 2008)
- eine Stärkung der Allgemeinmedizin in der Ausbildung (entsprechend in der
Approbationsnovelle umgesetzt)
- ein Ausbau der allgemeinmedizinischen Lehrstühle an den Universitäten (ist
z.T. erfolgt) sowie
- eine Verlängerung der Facharztweiterbildung in Allgemeinmedizin auf 4 Jahre
(ist inzwischen von damals 3 auf 5 Jahre verlängert).
In den vergangenen Jahren haben sich aber trotz dieser Verbesserungen der
hausärztlichen Rahmenbedingungen die Anforderungen an die Primärversorgung
durch innerärztliche Entwicklungen sowie durch demografische und andere
gesellschaftliche Veränderungen wesentlich verändert, so dass sich die
Gesundheits-Ministerkonferenz seitdem immer wieder nachdrücklich für eine
Unterstützung und Verbesserung der hausärztlichen Medizin ausgesprochen hat. So
hat es sich die GMK 2005 zum Ziel gesetzt, insbesondere die Qualifizierung für das
Gebiet der Allgemeinmedizin durch eine optimierte Aus- und Weiterbildung sowie
4