Bericht der AOLG zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ...

3.8.4 Integration selbstständig tätiger Gesundheitsfachberufe in die
Primärversorgung
These XXIV:
Entsprechend der Evaluation der Modellversuche müssen die entsprechenden
Berufsgruppen, insb. die Pflegefachkräfte, eigenständige Heilkundebefugnisse
erhalten können.
Nach positiver Evaluation entsprechender Modellversuche und der Schaffung der
berufs- und sozialrechtlichen Voraussetzungen durch den Bund hat die Übertragung
eigenständiger Heilkundebefugnisse auf weitere Berufsgruppen, insbesondere
Pflegefachkräfte, zu erfolgen. Ebenso werden für medizinische Fachangestellte über
den Weg der Delegation weitere Tätigkeitsfelder außerhalb der Heilkundeausübung
geschaffen.
Ein optimaler Einsatz personeller Ressourcen und ein Neuzuschnitt der
Aufgabenverteilung zwischen Ärzteschaft und Gesundheitsfachberufen sind wichtige
Voraussetzungen, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden und die
Potentiale aller in der gesundheitlichen Versorgung tätigen Ärztinnen und
Gesundheitsfachberufe für eine effiziente und effektive Gesundheitsversorgung zu
nutzen:
• Definition der Kernkompetenzen und Verantwortungsbereiche für die
Ärzteschaft und Gesundheitsfachberufe.
• Definition von Poolkompetenzen, die flexibel und je nach situativer
Anforderung von Ärztinnen und Gesundheitsfachberufen ausgeübt werden
können.
• Beschreibung von Tätigkeiten, die im Versorgungsgeschehen bisher
unzureichend abgedeckt sind (z. B. Prävention oder neue technikgestützte
Aufgaben) und verstärkt von Gesundheitsfachberufen wahrgenommen werden
können.
• Darüber hinaus können Gesundheitsfachberufe insbesondere für
kommunikative, beratende, edukative und organisatorische Aufgaben
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