Bericht der AOLG zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ...

3.8.2 Ausweitung der Delegationsmöglichkeiten für Gesundheitsfachberufe
und medizinische Fachangestellte
These XXIII:
Zur Absicherung der Primärversorgung bedarf es eines veränderten
Professionenmixes und größerer Eigenständigkeit von
Gesundheitsfachberufen.
Der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen hat in seinem Gutachten 2007
Modellvorhaben vorgeschlagen, in denen ein veränderter Professionenmix und eine
größere Eigenständigkeit von Gesundheitsfachberufen erprobt werden sollen.
• Seit 2005 laufen zeitlich begrenzte wissenschaftlich evaluierte Modellprojekte
wie z. B. das Modellprojekt „AGnES“ in Mecklenburg-Vorpommern, das
Modellprojekt „Gemeindeschwester“ in Brandenburg und weitere
Modellprojekte in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Sie sollen ermitteln, ob
entsprechend qualifizierte Gesundheitsberufe die hausärztlich tätigen
Vertragsärztinnen bei der Sicherstellung der Versorgung insbesondere in
unterversorgten bzw. von Unterversorgung bedrohten Gebieten unterstützen
und entlasten können.
• Die Arztentlastung soll primär durch Möglichkeiten einer erweiterten
Delegation ärztlicher Leistungen (vorbeugende, betreuende,
krankheits- und therapieüberwachende Tätigkeit) auf entsprechend
qualifizierte Gesundheitsberufe erreicht werden. Sie beziehen sich
hauptsächlich auf arztentlastende Tätigkeiten außerhalb der Praxis in der
Häuslichkeit chronisch kranker und in ihrer Mobilität eingeschränkter
Patientinnen.
• Voraussetzung für die erweiterte Delegation ärztlicher Leistungen ist eine
jederzeit gegebene enge Kommunikation mit der behandelnden Ärztin
(elektronische Infrastruktur). Im Rahmen der Modellvorhaben werden
Tätigkeits- und Anforderungsprofile ermittelt, auf deren Grundlage Fort- und
Weiterbildungscurricula für Gesundheitsberufe entwickelt werden.
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