HIGH-END KRELL Was eine nahezu ... - Audio Reference

HIGH-END KRELL Was eine nahezu ... - Audio Reference HIGH-END KRELL Was eine nahezu ... - Audio Reference

25.10.2012 Aufrufe

HIGH-END KRELL Sanfte Urgewalt Was eine nahezu schwerelose Daunenfeder und die gewaltige Vor-/ Endverstärker-Kombination Krell EVO 222 und EVO 402 verbindet? Folgen Sie HomeVision in diese faszinierende Welt. DIE TESTKANDIDATEN Krell EVO 222 Krell EVO 402 12.300 Euro 19.500 Euro 96 www.home-vision.de

<strong>HIGH</strong>-<strong>END</strong> <strong>KRELL</strong><br />

Sanfte<br />

Urgewalt<br />

<strong>Was</strong> <strong>eine</strong> <strong>nahezu</strong> schwerelose Daunenfeder und die gewaltige Vor-/<br />

Endverstärker-Kombination Krell EVO 222 und EVO 402 verbindet?<br />

Folgen Sie HomeVision in diese faszinierende Welt.<br />

DIE TESTKANDIDATEN<br />

Krell EVO 222<br />

Krell EVO 402<br />

12.300 Euro<br />

19.500 Euro<br />

96 www.home-vision.de


Wenn <strong>Audio</strong>phile in den Achtzigerjahren<br />

von Lautsprechern schwärmten,<br />

dann fielen unweigerlich Namen wie<br />

Infinity oder Apogee. Boxen dieser<br />

Hersteller beschäftigten die Gemeinde und auch<br />

mich, denn sie waren anders. Sie waren groß,<br />

schwer, teuer, kamen mit futuristisch aussehenden<br />

Chassis oder gar Bändchentechnik daher. Kurzum:<br />

Sie waren spannend – und sie öffneten das Tor zu<br />

neuen Klangwelten.<br />

Das jedoch erkauften sie sich mit <strong>eine</strong>m hohen<br />

Preis, und damit m<strong>eine</strong> ich k<strong>eine</strong>swegs allein den<br />

Anschaffungspreis. Denn nur mit dem richtigen<br />

Amp klangen sie top. Mit dem falschen Verstärker<br />

tönten sie mies – im besseren Fall – oder führten<br />

jene nicht selten mit rauchenden Transistoren in<br />

die ewigen Verstärkergründe – echte „Killer-Lautsprecher“.<br />

So dürfen nicht nur böse Zungen behaupten,<br />

dass die Speaker mit ihren Impedanzen<br />

bis unter ein Ohm (das ist in etwa so, als würden<br />

Sie das blanke Ende <strong>eine</strong>s Kabels ins rechte Loch<br />

der Steckdose und das andere ins linke stecken –<br />

Kurzschluss) und wilden Phasendrehern unter elektrischen<br />

Gesichtspunkten heute glatt als Fehlkonstrukte<br />

durchgehen. Nur <strong>eine</strong> Hand voll Verstärker<br />

eignete sich überhaupt zu <strong>eine</strong>r Liason mit diesen<br />

Diven.Und meist hieß der Hersteller Krell. Wie kein<br />

anderer baute die US-amerikanische Verstärkerschmiede<br />

für solche Speaker die passenden Antriebe.<br />

Preis und Watt spielten dabei – nach oben<br />

hin – <strong>eine</strong> untergeordnete Rolle. Heute sind Lautsprecher<br />

zahmer, Krell-Verstärker nicht. ▼<br />

Der<br />

Testparcours<br />

Verstärker: <strong>Audio</strong> Physic<br />

Pre/Mono, Burmester 035/036<br />

Kabel: Fadel Art Coherence One,<br />

Silent Wire AC Referenz, Silent<br />

Wire LS 12, Sun Leiste<br />

Lautsprecher: <strong>Audio</strong>data Petite,<br />

<strong>Audio</strong> Physic Avanti, Canton <strong>Reference</strong><br />

9, Dynaudio Focus 220<br />

CD-Player: Burmester 061,<br />

Yamaha CDR-HD 1500 DSC<br />

HomeVision 9>2007<br />

97


<strong>HIGH</strong>-<strong>END</strong> <strong>KRELL</strong><br />

5/069/07<br />

Krell EVO 222<br />

www.audioreference.de<br />

Vorverstärker // 12.300 Euro<br />

Klangqualität 170 max. 170 P.<br />

Ausstattung 55 max. 70 P.<br />

Bedienung 28 max. 30 P.<br />

Verarbeitung 59 max. 60 P.<br />

Material 30 max. 30 P.<br />

Anmutung 29 max. 30 P.<br />

Gesamt (95 %) 312 max. 330 P.<br />

Testurteil überragend<br />

Preis/Leistung befriedigend<br />

absolut neutral mit famoser Auflösung<br />

und begnadeter Musikalität<br />

extrem schnell und dynamisch<br />

hervorragend zu bedienen<br />

Alles stimmt: Verarbeitung, Ausstattung<br />

und Klang. Zählt schlicht zu den<br />

besten Preamps des Globus.<br />

Hier erleben<br />

Sie die Testkandidaten:<br />

Berlin: Sound & Vision Line<br />

Tel.: 030 / 6 51 94 61<br />

Dresden: Hörbar<br />

www.hoerbar.de<br />

Düsseldorf: Knopf HiFi Technik<br />

www.knopf-hifi.de<br />

Kassel: Line Fidelity<br />

www.linehifi.de<br />

Frankfurt: Raum Ton Kunst<br />

www.raum-ton-kunst.de<br />

Hamburg: Highend-HiFi Schulz<br />

Tel.: 040 / 5 23 46 25<br />

Stgt-Schönaich: Schild<br />

www.hifi-wohnen.de<br />

München: Life like<br />

www.life-like.de<br />

98 www.home-vision.de<br />

Das belegen schon die im Labor ermittelten Werte<br />

der Stereo-Endstufe EVO 402. Leistung bis zum<br />

Abwinken – sie strotzt vor Kraft bis in den Kilowattbereich<br />

hinauf. Schwankungen in Phase und<br />

Impedanz? Wen kümmert’s? Die EVO 402 sicher<br />

nicht. Es gibt k<strong>eine</strong>n Lautsprecher, den dieser Bolide<br />

nicht ansteuert.<br />

Doch ist Kraft ohne Gefühl das, was ein Truck auf<br />

der Hallenrad-Rennbahn – sinnlos. So spendierte<br />

Krell der EVO 402 neben mächtigen fünf Kilowatt<br />

Netzteilen <strong>eine</strong> extrem aufwändige Regelung aller<br />

Versorgungsspannungen, eliminierte <strong>eine</strong> den<br />

Klang meist bremsende Über-Alles-Gegenkopplung<br />

und schaltete viele kl<strong>eine</strong>, aber dafür enorm flinke<br />

Transistoren parallel. Vorteil: <strong>eine</strong> hohe Bandbreite<br />

sowie ein sehr niedriges Grundrauschen. Unsere<br />

Messungen untermauern den Erfolg der Materialschlacht.<br />

Aber erst der Hörtest konnte zeigen, ob<br />

die EVO 402 als Sumo-Ringer oder durchtrainierter<br />

Athlet mit schier unendlichen Reserven durchgeht.<br />

An den Referenzen Avanti von <strong>Audio</strong> Physic ließ<br />

es das Kraftwerk erwartungsgemäß gehörig knallen.<br />

Das Reservoir schien tatsächlich unendlich<br />

groß. So schwarz und abgrundtief grollten noch<br />

k<strong>eine</strong> Basssalven durch den HomeVision-Hörraum.<br />

Ob die großen Pauken zu Beginn der „Todesinsel“<br />

von Rachmaninoff (Decca) oder die urplötzlichen,<br />

markerschütternden Tiefschläge in „Domino“ von<br />

Genesis („Invisible Touch“/EMI) – es herrschte Ausnahmezustand.<br />

Penibel sauber zeichnete die EVO<br />

402 das bedrohliche An-, das sanfte Abschwellen<br />

des gegerbten Felles der Kesselpauke nach, dass<br />

selbst der Filz- (oder war es Flanell?) des Schlägels<br />

in greifbare Nähe geriet. Das Instrument, die<br />

Musiker, der Konzertsaal – es bedurfte nicht geschlossener<br />

Augen, um mich mitten im Geschehen<br />

zu fühlen.<br />

Genesis gastierte kürzlich in München. Collins,<br />

Banks sowie Rutherford, alternde Herrschaften?<br />

Schmuseschnulzen? Von wegen: Knappe drei Stun-<br />

Krell liebt Klarheit:<br />

Die Kanäle werden<br />

penibel getrennt<br />

von <strong>eine</strong>r ganzen<br />

Schar an Transis-<br />

torenaufgepäp- pelt. Selbst in der<br />

Stromversorgung<br />

setzt Krell auf se-<br />

parateRingkern- trafos für linken<br />

und rechten Pfad.


den gab die Herrenrunde Vollgas. Via Krell aber war<br />

ich näher dran. Sogar emotional. Und dynamisch<br />

stand das Ami-Kraftwerk der gigantischen PA im<br />

Olympiastadion nicht nach. Infernalische Klangfeuer,<br />

atmosphärisch so dicht, dass ich nicht anders<br />

konnte, als mich im Takt zu bewegen: Gänsehaut;<br />

dann der sprichwörtlich offene Mund. Das<br />

Die Krell haben die Macht, innezuhalten,<br />

Pausen zu setzen – das können nur wahrhaft<br />

große Verstärker<br />

ausschlaggebende Element dazu aber waren nicht<br />

die Urgewalten, die die Krell entfesselten.<br />

Vielmehr war es ihr Vermögen, auch innezuhalten,<br />

Pausen zu setzen, musikalische Strukturen<br />

zu wahren. Das unterscheidet sie von vielen ihrer<br />

Art, welche nur im oberen „Drehzahlbereich“ begeistern.<br />

Die EVO 402 ist Herr jeder Lage und ar-<br />

beitet schon mit Flüsterpegeln klitzekl<strong>eine</strong> Phrasierungen<br />

sauber aus <strong>eine</strong>m komplexen musikalischen<br />

Kontext. Sie spreizt die dynamische Spannbreite<br />

derart weit auf, wie ich es nur von realen<br />

Konzerten her kenne. Mal ist sie sanft wie <strong>eine</strong><br />

Daune, die uns kitzelt, dann im Bruchteil <strong>eine</strong>s<br />

Augenblicks ein Vorschlaghammer, der martialisch<br />

<strong>eine</strong> Felswand zerschmettert.<br />

Das berührt. Warum ich erst jetzt<br />

zur Vorstufe 222 komme, lässt<br />

sich in zwei Sätzen formulieren:<br />

Kann man neutral sinnvoll<br />

steigern? Sie fügt nichts hinzu,<br />

sie unterschlägt nichts. Mit der Liason zwischen<br />

EVO 222 und 402 kommen die Stärken beider jedoch<br />

noch deutlicher zur Geltung. Eine Kette, die<br />

dem „verstärkenden Stück Draht“ – pardon – verdammt<br />

dicht auf den Fersen ist. So gefühlvoll, analytisch<br />

und musikalisch, dass aber auch kleinste<br />

Veränderungen der Kette auf dem Silbertablett<br />

▼<br />

Krell liebt die Vielfalt: Die<br />

EVO 222 bietet <strong>nahezu</strong><br />

alles, was das audiophile<br />

Herz begehrt. Neben<br />

Cinch- und symmetrischen<br />

XLR-Buchsen findet sich<br />

auch die Krellsche „Cast“-<br />

Verbindung (Rahmen).<br />

5/069/07<br />

Krell EVO 402<br />

www.audioreference.de<br />

Endstufe // 19.500 Euro<br />

Klangqualität 170 max. 170 P.<br />

Ausstattung 35 max. 50 P.<br />

Bedienung 27 max. 30 P.<br />

Verarbeitung 58 max. 60 P.<br />

Material 30 max. 30 P.<br />

Anmutung 28 max. 30 P.<br />

Gesamt (94 %) 290 max. 310 P.<br />

Testurteil überragend<br />

Preis/Leistung befriedigend<br />

kontrolliert jeden Lautsprecher;<br />

schier unendliche Auflösung<br />

extrem laststabil<br />

hochwertigste Bauteile<br />

Absolut gigantische Endstufe, die grob<br />

wie feindynamisch Maßstäbe setzt. Eine<br />

würdige Referenz.<br />

HomeVision 9>2007<br />

99


<strong>HIGH</strong> <strong>END</strong> T+A<br />

Krell liebt Masse: Statt<br />

weniger großer Konden-<br />

satoren schuftet in der<br />

EVO 402 ein Heer kl<strong>eine</strong>r<br />

Varianten.<br />

Krell liebt Größe: Zwei<br />

gewaltige Ringkerntrafos<br />

bürgen für stabile Span-<br />

nungsverhältnisse.<br />

Krell liebt Stahl: Auch die<br />

Fernbedienung ist aus<br />

Metall. Die Tasten besitzen<br />

<strong>eine</strong>n klaren Druckpunkt.<br />

100 www.home-vision.de<br />

präsentiert werden. Tauschte ich das schon sehr<br />

wertige Netzkabel der Vorstufe gegen das<br />

„Referenz“ von Silent Wire, gewann die Performance<br />

noch einmal an Durchzug, wie frisch<br />

durchgeputzt wirkte die unverrückbare Raumdarstellung.<br />

Mein Kollege Roland Seibt wollte gar<br />

s<strong>eine</strong>n Ohren nicht trauen, so nachvollziehbar, so<br />

dramatisch war der Zugewinn an feinstdynamischen<br />

Informationen auf schon zuvor allerhöchstem<br />

Klangniveau. Ein unendlicher Genuss. Wie<br />

auch die Ausstattung und die Bedienung der EVO<br />

222. Ob Balance, Eingangspegel, Phase, jeder nur<br />

Daten &<br />

Messwerte<br />

Hersteller Krell<br />

Modell EVO 222<br />

Preis in Euro 12.300<br />

Internet: www. audioreference.de<br />

Telefon 040 / 53 32 03 59<br />

Abmessungen in cm (B x H x T) 44 x 9 x 43<br />

Gewicht in kg 14<br />

Garantie<br />

Ausstattung<br />

5 Jahre<br />

Hochpegel- / Phono-Eingänge 5 / –<br />

Symmetrische Eingänge (XLR) 2<br />

Hochpegel-Ausgänge 1<br />

Symmetrische Ausgänge (XLR) 1<br />

Mono-Schaltung ●<br />

Eingänge im Pegel abgleichbar ●<br />

Rec-Out-Selector / Tape-Copy ● / –<br />

Kopfhörer-Anschluss –<br />

Fernbedienung ●<br />

Video-Eingänge / -Ausgänge – / –<br />

Besonderheiten auch in Schwarz erhältlich<br />

denkbare Parameter darf hier nicht nur für jeden<br />

einzelnen Eingang, sondern gar kanalgetrennt<br />

justiert und gespeichert werden. Purismus ade.<br />

Fazit<br />

Ich kenne k<strong>eine</strong> Vor-/Endstufenkombination, die<br />

dynamische Strukturen f<strong>eine</strong>r aufdröselt, aus dem<br />

Nichts heraus musikalische Berge versetzt, dabei<br />

absolut neutral klingt und Boxen so hart an der<br />

Kandare führt. K<strong>eine</strong> Kombi zum Träumen – <strong>eine</strong><br />

zum realen, körperhaften, authentischen Erleben<br />

von Musik. Die Referenz. Knut Isberner<br />

Daten &<br />

Messwerte<br />

Hersteller Krell<br />

Modell EVO 402<br />

Preis in Euro 19.500<br />

Internet: www. audioreference.de<br />

Telefon 040 / 53 32 03 59<br />

Abmessungen in cm (B x H x T) 44 x 9 x 43<br />

Gewicht in kg 48<br />

Garantie 5 Jahre<br />

Ausstattung<br />

Eingänge Cinch ●<br />

Symmetrische Eingänge (XLR) ●<br />

Boxen-Anschlüsse (Paar) 1<br />

Boxenpaare getrennt schaltbar –<br />

Schraubklemmen / Bananenbuchsen ● / –<br />

Gain variabel –<br />

Brückenschaltung –<br />

Standby-Modus / Verbrauch ● / 220 Watt<br />

Ferneinschaltung via Schaltspannung ●<br />

Kopfhörerbuchse –<br />

Besonderheiten auch in Schwarz erhältlich

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