Dokumentation ProSalutO
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Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung durch<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Eine Handreichung<br />
für Projektverantwortliche
2 Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V.<br />
Raiffeisenstraße 14<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Tel. 07 11 - 7 59 00 10<br />
E-Mail: info@vhs-bw.de<br />
Internet: www.vhs-bw.de<br />
Autoren/innen<br />
Ulrike B. Meyer, UBM-Entwicklungsberatung<br />
Tübingen<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Ralf Elsner<br />
Claudia Hinsen<br />
Redaktion<br />
Brigitte von Dungen, Fachreferentin<br />
Gesundheitsbildung<br />
Bildnachweis Seite 31<br />
V.i.S.d.P.: Dr. Hermann Huba<br />
Layout und Bildbearbeitung<br />
Gregor von Dungen, Gomaringen<br />
Leinfelden-Echterdingen, März 2012<br />
Das Projekt <strong>ProSalutO</strong> ® – Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
durch Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
wurde gefördert durch die<br />
Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg und<br />
unterstützt durch BarmerGEK und Unfallkasse<br />
Baden-Württemberg.
Inhalt<br />
3<br />
Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
durch Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Eine Handreichung für<br />
Projektverantwortliche<br />
Vorwort 4<br />
Einführung 5<br />
1 Das <strong>ProSalutO</strong> ® Konzept 6<br />
1.1 Die Theorie 6<br />
1.2 Die Weiterbildung als Qualitätssicherung für<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® 6<br />
1.3 Das Instrument zur Datenerhebung 10<br />
2 Die Planung des Projekts 11<br />
2.1 Rolle und Funktion der Leitungsebene in der<br />
Planung 11<br />
2.2. Grundgedanken zur Vorbereitung und Planung 12<br />
2.3 Die Planungsschritte 14<br />
3 Die Methode 16<br />
3.1 Methoden des gemeinsamen Planens 16<br />
3.2 Methoden der Datenerhebung 17<br />
3.3 Methoden der Dateninterpretation 18<br />
3.4 Methoden der Arbeit in der Projektgruppe 20<br />
4 Chancen und Stolpersteine 21<br />
5 Checkliste und Fragen für die Umsetzung 22<br />
Literatur 23<br />
Anhang<br />
} Erklärung Salutogenese und Kohärenzgefühl 24<br />
} Verhaltens- und Verhältnisprävention: eine Übersicht 26<br />
} Was ist eine gesunde Organisation? Thesen 28<br />
} Erprobungsprojekt: Jugendhilfe Hochdorf 29<br />
} Erprobungsprojekt: Landratsamt Ostalbkreis 30
4<br />
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Volkshochschulen, bundesweit die<br />
wichtigsten Anbieterinnen von Gesundheitskursen,<br />
sehen sich in »kommunaler<br />
Verankerung« und »gesellschaftlicher<br />
Verantwortung«. Hieraus entwickelte<br />
sich das <strong>ProSalutO</strong> ® -Konzept, das ein<br />
Angebot zur Einführung eines professionellen<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
darstellt.<br />
Warum sind die Volkshochschulen<br />
ideale Anbieter für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
und Gesundheitsmanagement?<br />
Durch ihre programmatische Breite<br />
behandeln die Volkshochschulen alle<br />
Lernfelder, die gemäß der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) mit Gesundheit<br />
zu tun haben. Das unterscheidet<br />
sie von allen anderen Anbietern in der<br />
Gesundheitsförderung. Der Zusammenhang<br />
von Gesundheit und Umwelt,<br />
von physischem und psychischem Befinden,<br />
von individuellen und sozialen<br />
Lebensbedingungen, all das wird in<br />
vhs-Lernangeboten angesprochen. Die<br />
WHO postuliert in ihrer Ottawa-<br />
Charta, dass Gesundheit nicht nur<br />
körperliche, sondern auch seelische,<br />
soziale und ökologische Aspekte umfasst<br />
und dass jeder Mensch ein Recht<br />
auf Selbstbestimmung über die eigene<br />
Gesundheit hat.<br />
Die Volkshochschulen bieten schon seit<br />
Jahren Verwaltungen und Betrieben im<br />
Bereich der Verhaltensprävention ein<br />
differenziertes Angebot.<br />
Mit <strong>ProSalutO</strong> ® gibt es jetzt einen<br />
Ansatz, der die Verhältnisprävention<br />
zum Schwerpunkt hat und sie mit der<br />
Verhaltens-prävention verbindet.<br />
Die vorliegende Handreichung ist ein<br />
Ergebnis des Projekts Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung durch Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement. Das<br />
Projekt ist Teil des Gesamtprojekts<br />
Neuakzentuierung der Prävention im<br />
Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Baden-Württemberg des Ministeriums<br />
für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />
gefördert und von der Barmer-<br />
GEK und der Unfallkasse Baden-<br />
Württemberg unterstützt.<br />
Die Handreichung stellt das Pro-<br />
SalutO ® -Konzept vor und zeigt einzelne<br />
Schritte bei der Einführung eines<br />
Gesundheitsmanagements auf. Die<br />
Handreichung kann Verantwortliche in<br />
Organisationen bei der Entscheidung<br />
unterstützen, ein Gesundheitsmanagement<br />
einzuführen und Projektverantwortlichen<br />
bei der Planung ein Leitfaden<br />
sein.<br />
Weitere Anregungen und Kontakte<br />
finden Sie unter www.prosaluto.de.<br />
Viel Erfolg bei der Umsetzung!<br />
Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg e. V.
Einführung<br />
5<br />
Einführung<br />
Die Europäische Union verabschiedete<br />
1997 die Luxemburger Deklaration zur<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung als<br />
Grundlage der Europäischen Gesetzgebung<br />
zu Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung.<br />
Hier ein Auszug:<br />
»BGF will diejenigen Faktoren beeinflussen,<br />
welche die Gesundheit der Beschäftigten<br />
verbessern. Dazu gehören:<br />
} Unternehmensgrundsätze und<br />
-leitlinien, die in den Beschäftigten<br />
einen wichtigen Erfolgsfaktor sehen<br />
und nicht nur einen Kostenfaktor<br />
} Eine Unternehmenskultur und<br />
entsprechende Führungsgrundsätze,<br />
in denen Mitarbeiterbeteiligung<br />
verankert ist, um so die Beschäftigten<br />
zur Übernahme von Verantwortung<br />
zu ermutigen<br />
} Eine Arbeitsorganisation, die den<br />
Beschäftigten ein ausgewogenes Verhältnis<br />
bietet zwischen Arbeitsanforderungen<br />
einerseits und andererseits<br />
eigenen Fähigkeiten, Einflussmöglichkeiten<br />
auf die eigene Arbeit und<br />
soziale Unterstützung<br />
} Eine Personalpolitik, die aktiv Gesundheitsförderungsziele<br />
verfolgt<br />
} Ein integrierter Arbeits- und Gesundheitsschutz«<br />
Wichtig ist es, dass folgende Punkte<br />
bewusst sind, bevor ein <strong>ProSalutO</strong> ® -<br />
Projekt im Betrieb eingeführt wird!*<br />
1. Potentielle Auftraggeber/-innen<br />
müssen wissen, dass die Verbindung<br />
von Prozessorientierung, Salutogenese<br />
und Organisationsentwicklung<br />
ein komplexes Geschehen im Betrieb<br />
in Gang setzt und nicht nur das Verhalten<br />
der Beschäftigten in den Blick<br />
nimmt.<br />
2. Der Ansatz der Salutogenese hat mit<br />
den einzelnen Personen zu tun, weil<br />
die salutogene Orientierung auf Einstellungen<br />
und Haltungen wirkt. Es<br />
geht um eine Kultur der Achtsamkeit.<br />
3. Das Thema Gesundheit individuell<br />
als auch mit Blick auf den Betrieb<br />
als Ganzes zu bearbeiten, ist eine<br />
Chance für die Organisation.<br />
4. Dieser Prozess braucht zeitliche, personelle<br />
und finanzielle Ressourcen.<br />
Diese Handreichung will Sie bei der<br />
Aufgabe unterstützen, ein Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement in<br />
Ihrem Betrieb einzuführen oder es zu<br />
aktualisieren.<br />
Das Konzept <strong>ProSalutO</strong> ® – Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung durch Gesundheitsmanagement<br />
wurde auf dieser<br />
Grundlage entwickelt und leistet einen<br />
Beitrag zur Gesundheit von Mitarbeitenden<br />
sowie zur guten und gesunden<br />
Betriebskultur.<br />
Diese Handreichung vermittelt in<br />
Kapitel 1 einen Überblick über das<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® -Konzept. In Kapitel 2<br />
finden sich Hinweise auf Planungsgrundsätze<br />
eines solchen Projekts.<br />
Kapitel 3 vermittelt Informationen über<br />
die methodischen Möglichkeiten, mit<br />
denen die salutogenen Zielsetzungen<br />
des Projekts zur Einführung des<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
umgesetzt werden können.<br />
* s. a. Anhang zum Thema gesunde Organisation<br />
und Salutogenese.
6 Konzept<br />
Konzept, Planung und Methodik von<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® – Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
durch Gesundheitsmanagement<br />
1 Das Konzept<br />
Definition<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® ist ein methodisches<br />
Verfahren der Organisationsentwicklung, mit<br />
dem betriebliche Gesundheitsförderung in das<br />
Management-Konzept integriert wird.<br />
(www.prosaluto.de)<br />
1.1 Die Theorie<br />
1. Prozessorientierung<br />
Die Einführung von <strong>ProSalutO</strong> ® beinhaltet die Entscheidung<br />
für einen systematischen, methodisch geplanten Entwicklungsprozess<br />
und verlangt die Bereitschaft aller Beteiligten,<br />
sich mit einem zunächst ganz offenen Ergebnis auf den Weg<br />
zu machen. Diese Offenheit im Ergebnis ist gleichzeitig in<br />
eine klare Projektstruktur mit klaren Rahmenbedingungen<br />
eingebunden.<br />
– Die großen Schritte des Prozesses sind bekannt.<br />
– Die Zuständigkeiten sind klar.<br />
– Die Leitungsverantwortung ist definiert.<br />
– Transparenz über das Geschehen ist gesichert.<br />
– Korrekturen und Anpassungen der Entwicklung sind<br />
jederzeit möglich.<br />
– Die Methoden unterstützen den Entwicklungsprozess.<br />
3. Organisationsentwicklung<br />
Die Art und Weise, wie Organisationsentwicklungsprozesse<br />
angelegt sind, sorgt dafür, dass Betriebsklima und Arbeitsorganisation<br />
gesehen, untersucht und mit dem Ziel der Gesundheitsförderung<br />
beeinflusst werden. Verhaltens- und<br />
Verhältnisprävention werden als Einheit gesehen und bearbeitet.<br />
Die Gesundheit der Organisation und die Entwicklung<br />
der Persönlichkeit der Mitarbeitenden werden als eine<br />
Einheit gesehen und demzufolge auch ganzheitlich bearbeitet.<br />
Die eingesetzten Methoden, z.B. die Themenzentrierte<br />
Interaktion nach Ruth C. Cohn (TZI) sind von einer wertschätzenden<br />
Haltung getragen und fördern gegenseitigen<br />
Respekt. Die Kompetenz der Mitarbeitenden wird geschätzt<br />
und genutzt: Betroffene werden zu Beteiligten gemacht.<br />
1.2 Die Weiterbildung als<br />
Qualitätssicherung für <strong>ProSalutO</strong> ®<br />
Im Folgenden erhalten Sie einen Einblick in den Teil des<br />
Konzepts, der eine professionelle Umsetzung der Theorie in<br />
der Prozessgestaltung sicher stellen soll: Hierfür wurde die<br />
qualifizierende Weiterbildung <strong>ProSalutO</strong> ® – Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung durch Gesundheitsmanagement des<br />
Volkshochschulverbandes entwickelt. Sie richtet sich an<br />
externe Prozessbegleitungen, interne Projektleitungen, Betriebsräte<br />
und letztlich auch an Führungskräfte interessierter<br />
Organisationen und Betriebe.<br />
2. Salutogenese<br />
Die Orientierung an den Erkenntnissen der Salutogenese<br />
nach Aaron Antonovsky richtet den Blick auf das, was uns<br />
gesund erhält. Die <strong>ProSalutO</strong> ® -Prozessbegleitung unterstützt<br />
mit Interventionen, Methoden und der Sensibilisierung der<br />
Beteiligten für die Zusammenhänge zwischen den Verhältnissen<br />
und dem eigenen (gesundheitsrelevanten) Verhalten.<br />
Selbstverantwortung und Mitverantwortung sollen durch<br />
die Gestaltung des Prozesses gefordert und gefördert werden.<br />
Das Kohärenzgefühl [Sense of Coherence (SOC)] der<br />
Mitarbeitenden ist ein Schlüssel für den Umgang mit Anforderungen<br />
und Stress. Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und<br />
Bedeutsamkeit für die Mitarbeitenden zu ermöglichen, ist<br />
Managementaufgabe – und eine Aufgabe für die Prozessbegleitenden<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® .<br />
Die Ziele der Weiterbildung<br />
Die Teilnehmenden<br />
• sind mit dem konzeptionellen Ansatz<br />
von <strong>ProSalutO</strong> ® vertraut,<br />
• sind in Fach-, Methoden-, Sozialund<br />
Selbstkompetenz gestärkt,<br />
• sind für den Umgang mit ihren Rollen<br />
geschult<br />
• und kennen Wege, das Gesundheitsmanagement<br />
an die Struktur der<br />
Organisation anzudocken.
Konzept<br />
7<br />
Themen der Weiterbildung Prozessbegleitung <strong>ProSalutO</strong> ®<br />
Organisationsentwicklung<br />
– Wissen, Gestaltung, Entwicklung –<br />
Projektmanagement<br />
als Methode<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Evaluation –<br />
Ergebnisse evaluieren,<br />
Qualität sichern<br />
Salutogenese –<br />
Was hält Menschen gesund?<br />
Persönlichkeitsentwicklung –<br />
Rollenbewusstsein entwickeln<br />
Beteiligung ermöglichen:<br />
Methoden der Kommunikation<br />
und Moderation<br />
Beratung<br />
Die Elemente der Weiterbildung<br />
A Organisationsentwicklung<br />
Um ein Projekt in der Komplexität eines Betriebes professionell<br />
etablieren zu können, benötigen Prozessbegleitungen<br />
und Projektleitungen das Fachwissen aus den Organisationswissenschaften.<br />
Das methodische Fachwissen befähigt Prozessbegleitende und<br />
Projektleitende, die Mitarbeitenden sinnvoll in den Prozess<br />
einzubeziehen, sie angemessen und salutogen zu beteiligen.<br />
Das Rollenbewusstsein von Prozessbegleitenden hilft auch<br />
den beteiligten Mitarbeitenden, ihre Rollen einzunehmen:<br />
Prozessbegleitende sind keine Experten für inhaltliche<br />
Entscheidungen, wohl aber für Prozessentscheidungen und<br />
methodische Schritte. Die Betriebsangehörigen sind die<br />
Experten für die Inhalte.<br />
Ausgebildete Prozessbegleiter/-innen wurden nach<br />
Ihren Erfahrungen befragt:<br />
Was war nützlich? Was waren die<br />
»schlimmsten« Anforderungen<br />
in der Praxis?<br />
» Dank des in der Weiterbildung gewonnenen Wissens<br />
über Organisationsentwicklungszyklen hatte ich eine<br />
haltgebende Struktur für den Gesamtprozess und<br />
konnte diese den beteiligten Akteuren entsprechend<br />
vermitteln« Ralf Elsner<br />
» Innerhalb meines Projektes konnte ich die in der<br />
Weiterbildung vermittelten Formen der Beteiligung<br />
einsetzen und erfahren, wie sehr Beteiligungsmethoden<br />
motivieren, auch wenn sie noch so »klein« sind.<br />
Mit Hilfe des guten Einblicks in komplexe Organisationsstrukturen<br />
und -kulturen war ich schnell in der<br />
Lage, im Unternehmen die entscheidenden Strukturen,<br />
Personen und Ebenen zu identifizieren und mit ihnen<br />
umzugehen. Dies gilt ebenso für das Erkennen von<br />
Rollen, Funktionen und Aufgaben innerhalb eines<br />
Systems und die damit verbundenen Widerstände.«<br />
Claudia Hinsen
8 Konzept<br />
Nicht nur der Betrieb an sich ist komplex,<br />
sondern auch das, was in einem solchen<br />
Prozess abläuft. Es fällt leichter, den<br />
Überblick zu behalten, wenn alle wissen,<br />
dass die folgenden Kernprozesse von<br />
allen Beteiligten zu gestalten sind.<br />
1. Diagnoseprozesse<br />
2. Informationsprozesse<br />
Ist-Zustand erfassen, beispielsweise durch<br />
– Befragung<br />
– Beobachtungen<br />
– Bedarfsanalysen<br />
Datenfeedback, beispielsweise durch<br />
– Steuergruppe einrichten und begleiten<br />
– Beteiligung sicher stellen<br />
– Information, Fortbildungen<br />
3. Zielplanung<br />
Ergebnisziele und Prozessziele definieren,<br />
beispielsweise durch<br />
– Gesundheitsziele<br />
– Fehlerquoten, Effektivität<br />
– Arbeitszufriedenheit<br />
– Arbeitsplatzgestaltung<br />
4. Maßnahmenplanung<br />
Aus den Zielen abgeleitet, auf den Betrieb<br />
zugeschnitten, beispielsweise durch<br />
– Präventionsmaßnahmen<br />
– Organisation<br />
– Kommunikation<br />
– Betriebsklima<br />
– Fort- und Weiterbildung<br />
5. Umsetzungsplanung<br />
Umsetzungsprojektplanung,<br />
beispielsweise durch<br />
– Projektgruppen installieren<br />
– Projektpläne erstellen<br />
– Beratung<br />
– Begleitung<br />
6. Implementierung<br />
Implementierung, beispielsweise durch<br />
– Projektumsetzung<br />
– Beratung<br />
– Begleitung<br />
Orientiert am OE-Zyklus nach F. Glasl<br />
7. Interne und externe<br />
Evaluation<br />
Standards und Qualitätskriterien,<br />
beispielsweise durch<br />
– Kriterien formulieren<br />
– Daten erheben<br />
– auswerten<br />
– rückmelden<br />
– neue Ziele formulieren
Konzept<br />
9<br />
B Salutogenese-Konzept<br />
Unter dem Begriff<br />
Salutogenese wird das<br />
Kohärenzgefühl (SOC)<br />
gefasst<br />
<br />
Der Gesundheitsbegriff orientiert sich<br />
an der Salutogenese (vgl. Anhang): Im<br />
Mittelpunkt steht die Frage, was den Menschen<br />
gesund erhält. Individuell geht es<br />
auch um die Haltung und Einstellung zu<br />
dem, was im Beruf gefordert wird.<br />
Verstehbarkeit<br />
Verstehe ich, was mit mir und meinem Umfeld geschieht?<br />
Finde ich für mich eine plausible Erklärung für die<br />
Zusammenhänge?<br />
<br />
<br />
Handhabbarkeit<br />
Sinnhaftigkeit<br />
Habe ich selbst Einfluss auf das Geschehen? Kann ich<br />
mein Umfeld selbst mit gestalten? Kenne ich jemanden,<br />
der mich unterstützen würde?<br />
Kann ich dem, was mit mir und um mich herum geschieht,<br />
einen (höheren) Sinn zuordnen? Erlebe ich mich selbst als<br />
wichtig und Sinn gebend?<br />
C Themenzentrierte Interaktion (TZI)<br />
Die methodische Arbeit der Prozessbegleitungen orientiert<br />
sich an der Themenzentrierten Interaktion nach Ruth C.<br />
Cohn (TZI), einem bewährten Modell zur Arbeit mit kleinen<br />
und großen Gruppen. Methode und Haltung ergänzen<br />
sich in dem Anliegen, Eigenverantwortlichkeit bei allen<br />
Beteiligten zu entwickeln. Die Arbeitsformen in der Weiterbildung<br />
entsprechen der Arbeit mit TZI.<br />
Ein weiteres Angebot ist ein Fachtag für Führungskräfte<br />
mit folgenden Themen:<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung durch Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) nach dem <strong>ProSalutO</strong> ® -Konzept und seine Philosophie.<br />
Strukturen und Einflussmöglichkeiten für Führungskräfte im Gesundheitsmanagement.<br />
Salutogenese und das Kohärenzgefühl als gesunde Haltung für Führungskräfte:<br />
Was heißt das konkret?<br />
Gesundheitsmanagement, Qualitätsentwicklung und Organisationsentwicklung:<br />
Konkurrenz oder Kooperation?
10 Datenerhebung<br />
1.3 Das Instrument zur Datenerhebung<br />
Der Diagnoseprozess ist ein Kernprozess. Das vom Fraunhoferinstitut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation validierte <strong>ProSalutO</strong> ® -Erhebungsinstrument ist auf<br />
das Konzept abgestimmt. Sein modularer Aufbau ermöglicht passgenauen Einsatz<br />
für unterschiedliche Zielgruppen und unterschiedliche Befragungsanlässe.<br />
Das Instrument erfasst Daten zu folgenden Aspekten der betrieblichen Situation:<br />
I. Thema: Arbeitsplatz<br />
Modul A: Arbeitsplatzsituation<br />
Modul B: Zufriedenheit mit Bedingungen am Arbeitsplatz<br />
Modul C: Empfundene Belastungen am Arbeitsplatz<br />
Modul D: Gefühlszustand nach der Arbeit<br />
II. Thema: Unternehmensleistungen<br />
Modul E: Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
Modul F: Unterstützung durch direkte Vorgesetzte und Unternehmensleitung<br />
Modul G: Personalpflege<br />
Modul H: Soziale Unterstützung bei arbeitsbedingten Problemen<br />
III. Thema: Gesundheit<br />
Modul I: Gesundheitszustand<br />
Modul J: Gesundheitsverhalten<br />
IV. Statistische Angaben<br />
Modul K: Angaben zur Person<br />
Zur Illustration ein Auszug aus Modul A<br />
Das Instrument zur Datenerhebung<br />
wurde vom Fraunhofer IAO entwickelt<br />
und evaluiert.
Planung<br />
11<br />
2 Die Planung<br />
Was ist zu planen, damit das<br />
Projektziel erreicht wird?<br />
}<br />
Auch die Planung ist ein Prozess, an dem möglichst viele Betroffene beteiligt<br />
werden sollen. Mit der konkreten Planung sind folgende Funktionsträger befasst:<br />
Die Prozessbegleitung, die interne Projektleitung, die Steuergruppe. Entscheidungen<br />
können nur mit der Leitungsebene getroffen werden – die entweder in der<br />
Steuergruppe ist oder im engen Kontakt mit der internen Projektleitung steht.<br />
Die Grundlagen für ihre Planung und Entscheidungen holen sich die Mitglieder<br />
der Steuergruppe über die Beteiligungsprozesse von Mitarbeitenden.<br />
2.1 Rolle und Funktion der Leitungsebene in der Planung<br />
Die wichtigste Funktion der Leitungsebene<br />
ist sicher die vertragliche Gesamtverantwortung<br />
und damit auch die<br />
Bereitstellung der Ressourcen.<br />
Durch ihre Vorbildfunktion und durch<br />
ihr Verhalten haben Führungskräfte<br />
einen großen Einfluss. Sie sollten die<br />
Struktur sowie die Zielsetzungen eines<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® -Projekts so weit verstanden<br />
haben, dass sie ihren Mitarbeitenden<br />
etwas darüber sagen können. In der<br />
Kontakt- und Kontraktphase wird die<br />
Leitungsebene so gut über das Projekt<br />
informiert, dass sie Planungsentscheidungen<br />
treffen kann.<br />
Das Management stellt den bedeutendsten<br />
Einflussfaktor auf die Erfolge von Projekten<br />
Betrieblicher Gesundheitsförderung dar.<br />
Daher gilt: Führungskräfte<br />
} kennen das <strong>ProSalutO</strong> ® -Konzept.<br />
} sehen Gesundheitsförderung als ein strategisches<br />
Ziel und klären Zuständigkeiten.<br />
} üben sich in wertschätzendem Umgang mit den<br />
Mitarbeitenden.<br />
} bekennen sich zu Beteiligungsstrukturen und<br />
unterstützen deren Einrichtung.<br />
} stellen Ressourcen zur Verfügung.
12 Planung<br />
Aus den Erfahrungsberichten<br />
der Prozessgleiter/innen<br />
1.<br />
»Die Geschäftsleitung war die Initiatorin des<br />
gesamten Projekts: Das zeigte sich bspw.<br />
darin, dass sie die Prozessbegleiter in die<br />
einrichtungsinterne Führungskräftekonferenz<br />
samt der Mitarbeitervertretung einlud,<br />
um im Anschluss an die Projektvorstellung<br />
über die Durchführung zu entscheiden. Bei<br />
der einführenden Kick-Off-Veranstaltung<br />
übergab sie symbolisch den ersten Fragebogen<br />
an eine Mitarbeiterin als Zeichen<br />
ihrer Identifikation mit dem Prozess.«<br />
2.<br />
»In einem anderen Projekt mit rund 100 Beschäftigten<br />
war von Beginn an klar: die Geschäftsführerin setzte<br />
sich mit der Prozessbegleiterin und den Inhalten des<br />
Projekts auseinander, entschied die Durchführung des<br />
Projekts und beteiligte sich als Steuergruppenmitglied<br />
an der inhaltlichen Arbeit, während sich die Personalleitung<br />
als interne Projektleitung um Organisation und<br />
Abläufe kümmerte.«<br />
3.<br />
»Das Gelingen des Projekts war maßgeblich von einer<br />
Führungskraft der strategischen Ebene geprägt, der<br />
das Projekt ein persönliches Anliegen war. Das Konzept<br />
wurde verstanden, bewusst angenommen sowie als<br />
Veränderungschance begriffen. Wenn Führungskräfte<br />
sich selbst im Unternehmen dafür stark machen und<br />
eine Vorbildrolle einnehmen, hat das <strong>ProSalutO</strong> ® -<br />
Konzept gute Bedingungen.«<br />
Ebenso entscheidend ist die Bereitstellung von Ressourcen für die Arbeit in der Steuergruppe, die aktive<br />
Teilnahme und Unterstützung der Führungskraft. D. h. die Führungskraft hat eine Multiplikatoren-Rolle,<br />
ist Mitgestalter, Vorbild, Initiator und Netzwerker.<br />
Die Prozessbegleitung entwickelt einen Grobplan des Projekts als Gesprächsgrundlage für die Abstimmung<br />
und Entscheidung der Leitungsebene. Die Ausdifferenzierung des Grobplanes ist später die Aufgabe der<br />
Steuergruppe.<br />
2.2 Grundgedanken zur Vorbereitung und Planung<br />
Die Grunderkenntnis in der<br />
Organisationsentwicklung<br />
Beteiligung der Betroffenen ist der<br />
erste Schritt zu einer wertschätzenden<br />
und damit gesunden Kommunikation<br />
im Betrieb.<br />
Begründung<br />
Wer an Veränderungsprozessen beteiligt<br />
wird, ist bedeutsam, versteht<br />
besser, worum es geht und kann<br />
daher auch aus innerem Verständnis<br />
heraus angemessen und kompetent<br />
einen Beitrag ganz im Sinne der<br />
Salutogenese leisten.<br />
A Beteiligung<br />
Wer soll an den Planungen beteiligt werden, damit die Ergebnisse<br />
von vielen mitgetragen werden? Wenn die verschiedenen<br />
Anspruchsgruppen und Funktionen einbezogen werden,<br />
auch die Widerständigen, dann bietet Planung eine gute Gelegenheit<br />
das Potential zu entdecken, das in Diversity steckt.<br />
Die Befürchtung, dass die Beteiligung verschiedener Betroffener<br />
alles kompliziert und langwierig macht, erweist sich oft<br />
als unberechtigt, weil die so entwickelte Planung tragfähig ist<br />
und meist zügig umgesetzt werden kann.<br />
B Planungssicherheiten<br />
Ein vielfach erprobter Aufbau solcher Entwicklungsprozesse<br />
gibt den Beteiligten die Sicherheit, dass mit diesen Planungsschritten<br />
das vereinbarte Ziel erreicht werden kann. Die<br />
inhaltlichen Vereinbarungen werden frühzeitig im Betrieb<br />
kommuniziert, ebenso die Entscheidungen über zeitliche,
Planung<br />
13<br />
finanzielle und personelle Ressourcen,<br />
die für das Projekt zur Verfügung gestellt<br />
werden. Je besser die Betroffenen über die<br />
Rahmenbedingungen informiert werden,<br />
desto sicherer können alle Beteiligten den<br />
Planungsspielraum eigenverantwortlich<br />
nutzen.<br />
C Entscheidungsgrundlagen<br />
Die Prozessbegleitung braucht einen Handlauf für Entscheidungen, die im Laufe des<br />
Prozesses gefällt werden. Die im Kontrakt festgehaltene Zielformulierung gibt den<br />
Entscheidungen bei allen Planungsschritten eine Richtung vor.<br />
»Freie Entscheidung<br />
Die zur Verfügung stehenden Ressourcen setzen der Projektplanung die Grenzen.<br />
geschieht innerhalb<br />
bedingender innerer<br />
und äußerer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich. Freiheit im Entscheiden ist größer, wenn wir<br />
gesund, intelligent, materiell gesichert und geistig gereift sind, als wenn wir krank, beschränkt oder arm sind<br />
oder unter Gewalt und mangelnder Reife leiden.«<br />
Ruth C. Cohn, Das dritte Axiom<br />
Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement gibt es zwei verschiedene Ansätze, den<br />
Setting-Ansatz und den individuellen Ansatz. Wenn die Vorentscheidung für den<br />
rein individuellen Ansatz der verhaltenspräventiven Gesundheitsförderung getroffen<br />
wurde, ergeben sich daraus andere Planungskonsequenzen, als wenn grundsätzlich<br />
der Setting-Ansatz beschlossen wurde. <strong>ProSalutO</strong> ® geht vom Setting aus und daraus<br />
können verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen entstehen.<br />
Hier eine Unterscheidungshilfe, was mit den beiden Ansätzen gemeint ist:<br />
Die Entwicklung der Bedingungen für<br />
Gesundheit in den Organisationen<br />
(Setting-Ansatz)<br />
Die Entwicklung von Bewusstsein, Persönlichkeit<br />
und Verhalten der Menschen in den<br />
Organisationen (Individueller Ansatz)<br />
= Verhältnisprävention (-intervention)<br />
= Verhaltensprävention (-intervention)<br />
Die Entscheidung für den Setting-Ansatz führt zu spezifischen Planungen und erfordert<br />
andere methodische Schwerpunkte als die Entscheidung für rein individuelle<br />
Gesundheitsförderung. Beides unterscheidet sich in der Zielsetzung, im Projektumfang,<br />
dem Ressourcenverbrauch und in den Ergebnissen. Gleichwohl können über<br />
den Setting-Ansatz verhaltenspräventive Maßnahmen identifiziert werden.<br />
Die individuelle Gesundheit der Mitarbeitenden ist das Ergebnis<br />
eines gesunden Betriebes, nicht aber die Voraussetzung!
14 Planung<br />
2.3 Die Planungsschritte<br />
» Alle Maßnahmen und Programme müssen systematisch durchgeführt werden. Bedarfsanalyse,<br />
Prioritätensetzung, Planung, Ausführung, kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse<br />
(Projektmanagement)«<br />
aus: Luxemburger Deklaration<br />
Evaluation<br />
<br />
<br />
Umsetzung<br />
<br />
<br />
Diagnoseprozess<br />
Ausgangssituation<br />
<br />
<br />
Implementierung<br />
Maßnahmenplanung<br />
Organisationsentwicklung ist,<br />
wie in der Luxemburger Deklaration<br />
geschrieben, ein Prozess mit klar definierten<br />
Schritten. Da Entwicklung als ein dauerhafter Prozess<br />
angesehen wird, werden sich diese Schritte wiederholen, allerdings jeweils<br />
auf einer veränderten Ebene. Im Bild gesprochen sehen wir einen spiralförmig-zirkulären<br />
Entwicklungsweg mit den folgenden Stationen. Nach dem<br />
ersten Durchlauf gibt es eine neue Ausgangssituation.<br />
<br />
Zielplanung<br />
A Die Planung planen<br />
Auch die Planung selbst braucht<br />
einen Plan, wenn sie mit einem<br />
ökonomischen Zeitaufwand<br />
bewerkstelligt werden soll. Wenn<br />
alle Kontraktpartner Planungsschritte<br />
und Planungsaufwand<br />
kennen, können sie die für das<br />
Projekt erforderlichen Ressourcen<br />
einigermaßen realistisch veranschlagen.<br />
1. Planungsinstrument für Projekte einrichten<br />
2. Zeitraum für Gesamtprojekt festlegen<br />
3. Meilensteine definieren: Kontrakt, Diagnose, Ziele ...<br />
4. Anzahl der Projektsitzungen (Steuergruppe, Mitarbeiterveranstaltungen ...)<br />
5. Zeitstruktur nach vermutetem Aufwand entwerfen<br />
6. Steuerungsstruktur für das Projekt etablieren<br />
7. Projektplan für die Diagnose erstellen<br />
8. Projektplan für Datenauswertung und -interpretation<br />
9. Planung für die Zielformulierung<br />
10. Projektplan für die Maßnahmenplanung und -umsetzung<br />
11. Projektplan für die Verankerung Gesundheitsmanagement<br />
12. Projektplan für die Evaluation der Wirksamkeit<br />
13. Planung eines neuen Zyklus zu neuen Themen
Planung<br />
15<br />
B Allein oder gemeinsam planen<br />
Vordergründig erscheint es einfacher und<br />
sinnvoll, dass eine einzelne Person plant, denn<br />
sie verkörpert in sich einen »roten Faden«. In<br />
der Realität erweist sich eher das Gegenteil,<br />
denn die Umsetzung erzeugt Widerstand.<br />
Die Betroffenen müssen abgeholt werden, was<br />
bedeutet: Der Plan muss aufwändig vermittelt<br />
oder sogar in einer mühsamen Diskussion den<br />
Vorstellungen angepasst werden.<br />
Gemeinsame Planung kann hingegen von Anfang<br />
an unterschiedliche Informationsstände<br />
ausgleichen und Synergieeffekte erzeugen.<br />
Gemeinsames Planen erhöht schließlich die<br />
Identifikation mit dem Projekt.<br />
» Der Mensch ist eine psychobiologische Einheit und ein Teil<br />
des Universums. Er ist darum autonom und interdependent.<br />
Die Autonomie des einzelnen ist um so größer, je mehr er sich<br />
seiner Interdependenz mit allen und allem bewusst wird.«<br />
Ruth C. Cohn, 1. Axiom<br />
C Planung konkret<br />
Die Prozessbegleitung plant die methodischen<br />
Arbeitsschritte, mit deren Hilfe die Projektgruppe<br />
die konkreten Pläne entwickeln kann.<br />
Die Projektgruppe ist in der Praxis unter verschiedenen<br />
Begriffen eingeführt z. B. Steuergruppe,<br />
Lenkungsgruppe, AG Gesundheit.<br />
Bericht aus der Praxis: Die erste Steuergruppensitzung<br />
»... Nun galt es also, den Prozess zu starten, die Steuergruppenmitglieder, nämlich Vertreter/<br />
-innen aus den verschiedenen Unternehmensbereichen und Hierarchieebenen zu gewinnen<br />
und erste Prozessschritte gemeinsam zu gehen. Die Vorplanung der Prozessbegleitung sah vor:<br />
1. die Einschätzung der Steuergruppenmitglieder zur Diagnose erheben;<br />
2. eine konkrete Vorstellung zur Durchführung der Befragung entwickeln;<br />
3. die Kick-Off-Veranstaltung planen;<br />
Ein Beispiel für die Hypothesenbildung – Fragestellungen waren:<br />
Was wird beim Kick-Off-Tag herauskommen? Welche Themen beschäftigen uns im Unternehmen?<br />
Welche Themen sollten unter salutogenen Gesichtspunkten behandelt werden?<br />
Methodisches Vorgehen: Einzelarbeit, Themen auf Moderationskarten schreiben (farblich<br />
nach Unternehmensbereichen unterschieden), in Kleingruppen austauschen, Ergebnissicherung<br />
auf Flip Chart, Ergebnispräsentation an Pinboard.<br />
4. und gleich zum Start des Prozesses Rolle und Funktion von Geschäftsleitung, Steuergruppe<br />
und Prozessbegleitung in diesem Projekt klären.<br />
Methodisches Vorgehen: gemeinsame Erstellung einer Tabelle am Flip Chart.«
16 Methoden<br />
3 Die Methode<br />
Warum ist es so ungemein wichtig,<br />
dass die Beteiligten die Planungsentscheidungen<br />
mittragen?<br />
Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und<br />
Bedeutsamkeit, also das Kohärenzgefühl<br />
gibt den Schlüssel: wenn man<br />
etwas wirklich verstanden hat, weiß<br />
man, wie man handeln muss. Aus dieser<br />
Erfahrung heraus können die Beteiligten<br />
die Planungsergebnisse ihren<br />
Abteilungsmitgliedern gegenüber gut<br />
erläutern und vertreten.<br />
3.1 Methoden des gemeinsamen Planens<br />
Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) setzt in der methodischen Planung von<br />
Gruppenprozessen u. a. auf die dynamische Balance zwischen den Einzelpersonen,<br />
der Gruppe und der gemeinsamen Aufgabe. So könnten die Schritte aussehen:<br />
1. Die anstehende gemeinsame Aufgabe formulieren und visualisieren<br />
2. Jede einzelne Person findet eine eigene Antwort für die Aufgabe<br />
3. Die individuellen Ergebnisse für alle sichtbar machen<br />
4. Gemeinsame vertiefende Reflexion<br />
5. Priorisierender Entscheidungsprozess<br />
6. Ergebnisfixierung<br />
All diesen Formen ist gemeinsam, dass die Gedanken von allen Beteiligten gleichwertig<br />
nebeneinander stehen und Grundlage für die weiteren Arbeitsschritte sind.<br />
Achtung!<br />
Diese Arbeitsweise führt verständlicherweise zu unplanbaren Ergebnissen, die<br />
möglicherweise ganz im Widerspruch zu den Vorstellungen der Projektleitenden<br />
stehen. Deshalb braucht die Projektleitung eine ergebnisoffene Haltung.<br />
Aus der Praxis:<br />
Methodische Schritte in der Ablaufstruktur einer Sitzung<br />
Ein hervorstechendes Befragungsergebnis war die Unzufriedenheit einer Mehrheit der Mitarbeitenden zur Frage, ob sie von<br />
ihren Vorgesetzten Lob und Anerkennung für ihre Arbeit bekommen. In der Phase der Maßnahmenplanung wandten wir<br />
uns in einer Steuergruppensitzung dem Thema Feedback zu.<br />
Die zukünftige Feedback-Kultur in unserem<br />
Unternehmen:<br />
– Was sind die drei wichtigsten Kriterien für die<br />
Vorgehensweise in Sachen Feedback?<br />
– Was sind die drei wichtigsten Rahmenbedingungen?<br />
Einzelarbeit<br />
2 Kleingruppen<br />
(Mitarbeiter/Vorgesetzte)<br />
Ergebnissicherung auf<br />
Flipcharts<br />
Ergebnispräsentation und Synthese:<br />
Unsere Vision von unserer Feedback-Kultur<br />
Plenum:<br />
Flipchart-Präsentation,<br />
Reflexion<br />
Welche Maßnahmen braucht es, um diese Kultur<br />
zu erreichen?<br />
Projektplan:<br />
Was? Wer? Wann? Wie?<br />
Mit wem?
Methoden<br />
17<br />
3.2 Methoden der Datenerhebung<br />
Der Diagnoseprozess verdient viel Aufmerksamkeit, weil<br />
sorgfältig erhobene und gemeinsam ausgewertete Daten Vertrauen<br />
schaffen und Mitarbeitende motivieren. Damit wird<br />
das Kohärenzgefühl gestärkt, denn: Transparenz ermöglicht<br />
Verstehen, Beteiligung entwickelt die Handlungskompetenz<br />
und vermittelt die Botschaft: Du bist uns wichtig.<br />
Übersicht: Methoden zur Datenerhebung<br />
Datenerhebung durch:<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Rein statistische Erhebung<br />
standardisierter Fragebogen<br />
Besonders bei großen Befragtengruppen<br />
ergibt sich ein übersichtliches<br />
Bild<br />
Interpretationsunsicherheit:<br />
was steckt hinter den Kreuzen?<br />
Mischerhebung aus standardisiertem<br />
Fragebogen und<br />
Antworten auf offene Fragen<br />
Die Antworten auf offene Fragen<br />
unterstützen das Verständnis der<br />
prozentualen Ergebnisse<br />
Bei einer großen Population kaum<br />
sinnvoll auszuwerten, da zu viel<br />
Material<br />
Ratingkonferenzen<br />
Kleinere Befragtengruppen interpretieren<br />
die über Fragebogen gewonnen<br />
Ergebnisse selbst<br />
Hoher Zeitaufwand!<br />
Bei großer Population nur als<br />
Repräsentativbefragung umsetzbar<br />
Interviews<br />
Die Auswertung ist direkt möglich;<br />
weitestgehender Verzicht auf eine<br />
hypothesenbasierte Interpretation<br />
Bei kleiner Population nützlich!<br />
Statistische Darstellung kaum möglich;<br />
Mehrheiten schwer zu identifizieren.<br />
Beobachtung<br />
Außenwahrnehmung mit distanziertem<br />
Blick; Zusammenhänge werden<br />
erkennbar; Hypothesen können überprüft<br />
werden<br />
Hoher Zeitaufwand!<br />
Nur Ausschnitte einer Organisation<br />
kommen in den Blick
18<br />
Methoden<br />
3.3 Methoden der Dateninterpretation<br />
Größtmögliche Beteiligung der Befragten an der Interpretation<br />
der gewonnenen Daten ist ein Herzstück von<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® , denn damit gibt es positive Effekte auf verschiedenen<br />
Ebenen:<br />
} Die Perspektive der Befragten fließt in den Prozess ein.<br />
} Die befragten Mitarbeitenden kommen über ein gemeinsames<br />
Thema miteinander ins Gespräch.<br />
} Die Betroffenen nehmen Einfluss auf die Gewichtung der<br />
Veränderungsthemen.<br />
} Die Projektgruppe bekommt einen klaren Auftrag für die<br />
nächsten Schritte.<br />
} Die Betroffenen gewinnen Vertrauen in die Ernsthaftigkeit<br />
des Projekts.<br />
Je nachdem, wie groß die Befragtengruppe ist, die an der<br />
Dateninterpretation beteiligt wird, bieten sich verschiedene<br />
Methoden für Großgruppenveranstaltungen an:<br />
} Open Space Technology<br />
} RTSC-Konferenz<br />
} Appreciative Inquiry u. a.<br />
Methodischer Arbeitsschritt<br />
Wie?<br />
Wirkung<br />
Visualisierung der Ergebnisse<br />
Plakate<br />
Gesprächsanlass mit Kollegen und Kolleginnen<br />
Handouts<br />
persönliches Exemplar<br />
Power Point<br />
Präsentation<br />
Alle sehen zur selben Zeit dasselbe – flüchtig<br />
Information aufnehmen<br />
Einzelarbeit<br />
Raum für eigene Assoziationen<br />
Information verarbeiten<br />
Kleingruppen<br />
In Worte fassen = verstehen; Unterschiede/<br />
Gemeinsamkeiten akzeptieren, sich selbst ernst nehmen<br />
Themenschwerpunkte identifizieren<br />
Kleingruppen<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl zum gemeinsamen Ziel<br />
der Kleingruppe stärken<br />
Themen sammeln und priorisieren<br />
Plenum<br />
Die Gesamtheit des Betriebes sehen, den Weg der<br />
Veränderung ahnen<br />
Ausgewählte Themen bearbeiten<br />
Kleingruppen<br />
Strategie der Veränderung bekommt eine thematische<br />
Struktur<br />
Zielformulierungen<br />
Kleingruppen<br />
Wertschätzung durch »Zusammenraufen«<br />
Auftrag an Projektgruppe<br />
Plenum<br />
Ergebnissicherung<br />
Plenum
Methoden<br />
19<br />
Aus der Praxis: Ein Beispiel für die Dateninterpretation mit einer Großgruppe<br />
Alle Mitarbeitenden, die an der Befragung<br />
teilgenommen hatten, wurden<br />
zu einer gemeinsamen Datenauswertung<br />
eingeladen. Die Veranstaltung<br />
war mit fünf Stunden einschließlich<br />
Pause eingeplant und fand während der<br />
Arbeitszeit statt. Ziel war eine zeitnahe<br />
Information über die Befragungsergebnisse<br />
sowie die Identifizierung von<br />
Schwerpunkten durch die Mitarbeitenden<br />
selbst, um damit die Grundlagen<br />
für die Maßnahmenplanung zu<br />
erhalten. Teilgenommen haben ca. 150<br />
Personen aus ganz unterschiedlichen<br />
Tätigkeitsbereichen (Arbeiter, Ingenieure,<br />
Verwaltungsmitarbeitende,<br />
Mitarbeitende aus dem Sozialbereich)<br />
und Hierarchieebenen.<br />
Ablauf<br />
Veröffentlichung aller Ergebnisse der Befragung<br />
Kurze Einführung in das Thema<br />
Beispielhafte Ergebnispräsentation<br />
Ausgewählte Befragungsergebnisse werden<br />
besprochen unter der Fragestellung:<br />
Was macht uns zufrieden, was macht uns<br />
unzufrieden, was wollen wir verändern,<br />
was sind die wichtigsten Themen?<br />
Präsentation der Ergebnisse als »Ausstellung«<br />
Methode<br />
Als Ausdrucke an der Wand<br />
Plenum<br />
Plenum<br />
Arbeitsgruppen ausgewählt<br />
nach Losverfahren<br />
Auf Pinnwänden im Plenum<br />
Priorisierung durch Punkten<br />
Plenum<br />
Visionsarbeit: Wie sieht unser »gesundes«<br />
Unternehmen in drei Jahren aus?<br />
Arbeitsgruppen<br />
Ergebnispräsentation als Brief, Sketch oder Bild<br />
Plenum<br />
Auswirkung<br />
auf den Prozessverlauf<br />
Ergebnissicherung und Ausblick auf die<br />
nächsten Schritte im Prozess<br />
Plenum<br />
Die Mitarbeitenden fühlten sich mit ihrem Anliegen wertgeschätzt und gehört.<br />
Das Erlebnis, gemeinsam mit ganz unterschiedlichen Mitarbeitenden an einem<br />
Thema zu arbeiten, förderte das Miteinander und die gemeinsame Identifikation<br />
mit dem Projekt: »Wir haben alle das gleiche Ziel!«. Die priorisierten Ergebnisse<br />
wurden in der Steuergruppe aufgenommen und als Grundlage für die Maßnahmenplanung<br />
genutzt. Somit finden die Mitarbeitenden ihre Veränderungswünsche<br />
zum großen Teil in den Maßnahmen wieder.
20<br />
Methoden<br />
3.4 Methoden der Arbeit in der Projektgruppe<br />
Der Projektgruppe sind viele Aufgaben<br />
anvertraut: planen, koordinieren,<br />
informieren, moderieren, entscheiden,<br />
kontrollieren etc.<br />
Informations-, Entscheidungs- und<br />
Kommunikationsprozesse sollen<br />
methodisch so gestaltet werden, dass sie<br />
zu tragfähigen Ergebnissen führen.<br />
Unter 3.1 Methoden des gemeinsamen<br />
Planens ist ein prototypischer Ablauf<br />
einer Sitzung gezeigt, der methodisch<br />
den Prinzipien der dynamischen<br />
Balance der TZI folgt. Die Prozessbegleitung<br />
moderiert die Sitzung in<br />
Verantwortung für die Zeit, die<br />
Aufgabe, die wertschätzende<br />
Gesprächskultur und die methodische<br />
Gestaltung.<br />
Visualisierung in unterschiedlichsten Formen sollte zur Gewohnheit werden, auch<br />
wenn die Gruppe nur aus wenigen Menschen besteht. Sowohl visuelle als auch<br />
auditive Zugangssysteme sollten genutzt werden, damit alle Anwesenden die<br />
Informationen aufnehmen und verarbeiten können.<br />
} Auf dem Flipchart wird visualisiert<br />
} Die Metaplanmethode kann jeder Zeit mit unterschiedlichen Zielsetzungen<br />
angewandt werden.<br />
} Die Vielfalt von Aspekten zu einem Thema wird mit einer Mindmap geordnet<br />
und sichtbar gemacht.<br />
} Kreative Methoden wie malen oder der Einsatz von Bildkarten helfen, sehr<br />
komplexe Situationen darzustellen und das Wesentliche in der bildhaften Form<br />
schnell zu erkennen.<br />
} Entscheidungsprozesse werden leichter, wenn die verschiedenen Optionen auf<br />
dem Flipchart stehen.<br />
} Die Priorisierungsmethode ersten Ranges: verschiedene Optionen werden mit<br />
gemalten oder mit geklebten Punkten markiert.<br />
Die Struktur der Projektmethode bringt den Beteiligten Übersicht:<br />
Die Ergebnisse werden dazu im Projektplan-Raster auf dem Flipchart oder der<br />
Metaplanwand protokolliert:<br />
Was? ⎮ Bis wann? ⎮ Wie? ⎮ Wer? ⎮ Mit wem?<br />
Was liegt an?<br />
Bis wann muss es erledigt sein?<br />
Wie soll das geschehen?<br />
Wer übernimmt dafür die Verantwortung?<br />
Wer steht zur Unterstützung zur Verfügung?
Chancen und Stolpersteine<br />
21<br />
4 Chancen und Stolpersteine<br />
Chancen bei der<br />
Einführung von Gesundheitsmanagement sind:<br />
1. Positive Wirkung auf das Betriebsklima und den Teamgeist.<br />
2. Steigerung der Motivation und der Leistungsbereitschaft der<br />
Mitarbeitenden.<br />
3. Senkung der Fehlzeiten und Erhöhung der Produktivität.<br />
4. Optimierung der Arbeitsabläufe.<br />
5. Verbesserung der Kommunikation.<br />
6. Imagegewinn: Attraktivität der Organisation für den Berufsnachwuchs und<br />
für qualifizierte Fachkräfte steigt.<br />
7. Know-how und Erfahrung älterer Arbeitnehmer/innen sind länger nutzbar.<br />
8. Förderung von Kreativität und Innovationsfreude.<br />
9. Sensibilisierung für das Thema »gesundes« Führen.<br />
Chancen in der konkreten Umsetzung sind:<br />
1. Die bestehende Steuerungsstruktur im Betrieb kann genutzt werden.<br />
2. Die Arbeit in Projektstrukturen ist geläufig.<br />
3. Die bereits vorhandenen Strukturen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
werden integriert und gestärkt.<br />
4. Die Ganzheitlichkeit von Veränderungsprozessen ist bewusst (Sach-,<br />
Beziehungs-, emotionale Ebenen).<br />
5. Vorhandene Organisationsentwicklungsprozesse werden genutzt.<br />
6. Das einzuführende Gesundheitsmanagement kann an das Qualitätsmanagement<br />
anknüpfen.<br />
Stolpersteine liegen auf dem Weg, wenn<br />
1. zu wenige Ressourcen zur Verfügung stehen.<br />
2. Ressourcen an Bedingungen geknüpft sind.<br />
3. das Projekt von oben als Pflichtveranstaltung verordnet wird.<br />
4. das Projekt für andere als die vereinbarten Ziele benutzt wird.<br />
5. Konflikte mit Hilfe des Projekts nicht aufgelöst werden können.<br />
6. Rollen und Funktionen unklar sind oder sich verschieben.<br />
Je besser das empfundene Führungsverhalten, desto mehr Mitarbeiter fühlen sich gut an ihrem Arbeitsplatz<br />
Gefragt nach Hauptproblemen bei der Arbeit werden am häufigsten genannt:<br />
Je besser das Zusammengehörigkeitsgefühl als Team, desto weniger Fehlzeiten<br />
mangelhaftes Lob, mangelnde Anerkennung, mangelhafte Partizipation,<br />
Je höher die Mitarbeiterorientierung des Unternehmens, desto mehr fühlen sich wohl<br />
mangelhafte Zeit und Rückmeldung. Gefragt nach Verbesserungsvorschlägen<br />
Je mehr Mitarbeiter sich beteiligt fühlen, desto weniger werden psychosomatisch krank<br />
werden am häufigsten genannt: Verbesserungen im Verhältnis zum<br />
Je größer die Gemeinsamkeit von Normen und Werten, desto höher das Commitment<br />
Vorgesetzten und im Betriebsklima. F. Hauser (2008)<br />
Je besser die empfundene gelebte Unternehmenskultur, desto weniger Mitarbeiter werden depressiv
22<br />
Checkliste<br />
5 Checkliste und Fragen für die Umsetzung<br />
Zur Übersicht und Anregung bei der Umsetzung eines ähnlichen Projektes<br />
1 Startphase<br />
o Wer übernimmt die Projektleitung?<br />
o Welche personellen, finanziellen und zeitlichen<br />
Ressourcen stehen für das Projekt zur Verfügung?<br />
o Wie sieht der zeitliche Rahmen aus?<br />
o An welchen Strukturen/Gruppen/Personen können<br />
wir anknüpfen?<br />
o Benötigt die interne Projektleitung eine Form von<br />
Weiterbildung?<br />
2 Rahmenbedingungen gestalten<br />
o Wer nimmt an der Steuergruppe teil?<br />
o Wie viele Treffen der Projekt- / Steuergruppe soll es<br />
geben?<br />
o Wie sind Aufgaben und Funktionen in der Steuer<br />
gruppe verteilt?<br />
o Wie soll die Informationsstruktur aussehen?<br />
Wer informiert wen?<br />
o Welche Räumlichkeiten haben wir zur Verfügung?<br />
3 Situationsanalyse<br />
o Wie und mit welchen Instrumenten soll die<br />
Ausgangssituation im Betrieb erfasst werden?<br />
o Wer soll befragt werden?<br />
o Wie werden die Daten ausgewertet? Wer macht das?<br />
Welche Unterstützung braucht es?<br />
o Wie wird die Dateninterpretation gestaltet?<br />
o Welche Aufgaben sind damit verbunden?<br />
o Wer macht was?<br />
4 Zielermittlung und -formulierung<br />
o Wie erhalten die Interpretationsergebnisse eine<br />
übersichtliche Struktur?<br />
o Welche Methoden unterstützen die Steuergruppe<br />
bei der Zielfindung und -formulierung?<br />
o Wie werden die Mitarbeitenden über die Ziele<br />
informiert?<br />
5 Maßnahmenplanung<br />
o Welche Schritte führen von den formulierten Zielen<br />
zu den passenden Maßnahmen?<br />
o Wie werden die Prioritäten der Maßnahmen ermittelt?<br />
o Wer ist für was verantwortlich?<br />
o Wie werden die Ressourcen angemessen verteilt?<br />
o Wie werden die Maßnahmen auf den Weg gebracht?<br />
o Wie wird informiert?<br />
Wie werden Mitarbeitende beteiligt?<br />
o Wer entscheidet über Pflicht und Freiwilligkeit?<br />
o Wie wird dieser Meilenstein gefeiert?<br />
6 Umsetzung und Implementierung<br />
o Was sind die Bedingungen für die Umsetzung der<br />
Angebote?<br />
o Welche Laufzeit ist geplant?<br />
o Wer holt Feedback zu den Maßnahmen ein? Wie wird<br />
das dokumentiert?<br />
o Wie soll die Zielerreichung sicher gestellt werden?<br />
o Welche Maßnahmen sind zeitlich zu begrenzen,<br />
welche sollen Standard werden?<br />
o Was sind Kriterien für die Implementierung und<br />
Institutionalisierung bestimmter Maßnahmen?<br />
o Wie wird die Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit sicher<br />
gestellt?<br />
7 Evaluation<br />
o Was soll evaluiert werden? Welche Fragestellung haben<br />
wir an das Projekt?<br />
o Welche Methoden der Erhebung stellen sicher, dass eine<br />
Triangulierung möglich ist?<br />
o Wer verfügt über das Know How für Planung<br />
und Umsetzung eines validen und fachgerechten<br />
Evaluationszyklus?<br />
o Geht es um eine Selbst-Evaluation oder um eine<br />
Fremd-Evaluation?<br />
o Welche neuen Fragestellungen für das Gesundheitsmanagement<br />
können aus der Evaluation geschlossen<br />
werden?<br />
o Welche Erkenntnisse für die Projektgestaltung ergeben<br />
sich aus der Evaluation?
Literatur<br />
23<br />
Literatur<br />
} Antonovsky, A. (1997). Salutogenese: Zur Entmystifizierung<br />
der Gesundheit. Tübingen: dgvt<br />
} Badura, B.; Stenke, M. (2011). Die erschöpfte Arbeitswelt.<br />
Durch eine Kultur der Achtsamkeit zu mehr Energie, Kreativität,<br />
Wohlbefinden und Erfolg! Bertelsmann<br />
} Badura, B.; Schröder, H.; Klose, J.; Macco, K. (Hrsg.)<br />
(2010b). Fehlzeiten-Report 2009. Arbeit und Psyche: Belastungen<br />
reduzieren – Wohlbefinden fördern. Berlin und<br />
Heidelberg: Springer.<br />
} Badura, B.; Walter, U.; Hehlmann, T. (Hrsg.) (2010a).<br />
Betriebliche Gesundheitspolitik. Der Weg zur gesunden<br />
Organisation. 2. Aufl. Berlin und Heidelberg: Springer.<br />
} Badura, B.; Greiner, W.; Rixgens, P.; Ueberle, M.; Behr,<br />
M. (2008). Sozialkapital. Grundlagen von Gesundheit und<br />
Unternehmenserfolg. Berlin und Heidelberg: Springer.<br />
} Baumgartner, I.; Häfele, W.; Schwarz, M.; Sohm, K. (1988).<br />
OE-Prozesse. Die Prinzipien systemischer Organisationsentwicklung.<br />
Bern. Stuttgart. Wien: Haupt<br />
} Bengel, J.; Strittmatter, R.; Willmann, H. (2001). Was erhält<br />
Menschen gesund? – Antonovskys Modell der Salutogenese<br />
– Diskussionsstand und Stellenwert. Köln: BZgA. Forschung<br />
und Praxis der Gesundheitsförderung, Band 6.<br />
} Cohn, R.C. (1975). Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten<br />
Interaktion. Stuttgart: Klett-Cotta<br />
} Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) (2009). DGB-Index<br />
Gute Arbeit. Der Report 2009. Wie die Beschäftigten die<br />
Arbeitswelt in Deutschland beurteilen. Online unter:<br />
www.dgb-index- gute-arbeit.de/downloads/publikationen/<br />
data/diga_report_09.pdf.<br />
} Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung (2010). Wirtschaftsleistung,<br />
Lebensqualität und Nachhaltigkeit: Ein umfassendes<br />
Indikatorensystem. Expertise im Auftrag des Deutsch-<br />
Französischen Ministerrates. Online unter: www. sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/<br />
Expertisen/2010/ex10_de.pdf.<br />
} Schneider, C. (2011). Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.<br />
Nebenwirkung Gesundheit. Bern: Huber.<br />
} SCOHS Sozialkapital Standard UG (2010). Social Capital<br />
& Occupational Health Standard (SCOHS). Förderung<br />
von Gesundheit und Produktivität in Organisationen<br />
durch ein zertifizierbares Betriebliches Gesundheitsmanagement.<br />
Bielefeld.<br />
} Steinke, M.; Badura, B. (2011). Präsentismus: Ein Review<br />
zum Stand der Forschung. Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin. Dortmund. Online unter:<br />
www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd60.html<br />
} Udris, I. (1993). Gesundheitsförderung durch Entwicklung<br />
und Verbesserung von Organisationsstrukturen. Sozialund<br />
Präventivmedizin, 38, Suppl. 2, 100-103.<br />
} Udris, I. (1990). Organisationale und personale Ressourcen<br />
der Salutogenese. Gesund bleiben trotz oder wegen Belastung?<br />
Zeitschrift für die gesamte Hygiene, 36, 453-455.<br />
} Ulich, E.; Wülser, M. (2005). Gesundheitsmanagement in<br />
Unternehmen. Arbeitspsychologische Perspektiven. 2. Aufl.<br />
Wiesbaden: Gabler.<br />
} Goleman, D.; Boyatzis, R.; McKee, A. (2005). Emotionale<br />
Führung. 3. Aufl. Berlin: Ullstein.<br />
} Glasl, F. (1994). Das Unternehmen der Zukunft. Moralische<br />
Intuition in der Gestaltung von Organisationen. Stuttgart:<br />
Freies Geistesleben<br />
} Hauser, F. (2008). Einsatzbereitschaft wirkt Wunder.<br />
Exklusiv-Studie. Erstmals bewiesen: Unternehmenskultur,<br />
Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement befördern<br />
nachhaltig den Unternehmenserfolg. In: Personalmagazin<br />
01/08: S. 22–26.<br />
} Reinshagen, R. (2008). Antonovsky – Theorie und Praxis<br />
der Salutogenese. In: Pflege und Gesellschaft 13. Jg. H. 2,<br />
S. 142-158
24<br />
Anhang<br />
Anhang<br />
Aaron Antonovsky<br />
Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit<br />
Zusammenfassung der Grundgedanken von Ulrike B. Meyer<br />
1. Die Wissenschaften, die sich mit Gesundheit beschäftigen,<br />
suchen nach den Faktoren, die dafür ausschlaggebend<br />
sind, wie wir Spannungen verarbeiten. So fragt auch Aaron<br />
Antonovsky danach, welches unsere allgemeinen Quellen<br />
sind, die es uns ermöglichen, Widerstand oder Abwehrkräfte<br />
zu mobilisieren.<br />
Er nennt sein Konzept Generelle Widerstandsressourcen<br />
(GRRs) und benennt diese Widerstandsressourcen so:<br />
• Geld<br />
• Ich-Stärke<br />
• Kulturelle Stabilität<br />
• Soziale Unterstützung<br />
Generalisierte Widerstandsressourcen machen es leichter, den<br />
zahllosen Stressoren unseres Lebens einen Sinn zu geben.<br />
2. Antonovsky spricht vom Kohärenzgefühl [Sense of<br />
Coherence (SOC)], in dem das Geheimnis von Gesundsein<br />
liegt. Hinter Kohärenzgefühl verbergen sich seiner Meinung<br />
nach drei Fähigkeiten von Menschen:<br />
– Sie nehmen interne und externe Stimuli sinnhaft wahr, kognitiv.<br />
Gemeint ist damit, dass alle auch noch so schrecklichen<br />
Ereignisse erklärbar sind. Im Gefühl trägt sie ihre<br />
Einstellung: »Die Dinge werden sich schon regeln.« –<br />
VERSTEHBARKEIT<br />
– Sie sind von sich überzeugt, dass sie über die notwendigen<br />
Ressourcen verfügen, um den Anforderungen des<br />
Lebens zu begegnen. Sollte man sie nicht selbst besitzen,<br />
dann sind sie sicher, dass ihre sozialen Kontakte ihnen die<br />
Ressourcen zur Verfügung stellen werden. –<br />
HANDHABBARKEIT<br />
– Sie erleben die Ereignisse des Lebens als wichtig und<br />
als Herausforderung, in die es sich lohnt zu investieren.<br />
Sie sind getragen von der Grundeinstellung, dass es sich<br />
lohnt, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.<br />
Sie haben Dinge, die ihnen am Herzen liegen, sie können<br />
Lebensbereiche benennen, die ihnen wichtig sind. –<br />
BEDEUTSAMKEIT<br />
Menschen mit einem geringen Kohärenzgefühl bringen keine<br />
Hinweise darauf, dass ihnen im Leben etwas wichtig ist im<br />
positiven Sinne. Wichtig ist ihnen eher das, was schwer,<br />
unwillkommen ist, was Anforderungen sind. Der Pechvogel<br />
hat nie ein hohes Kohärenzgefühl!<br />
Die Bedeutsamkeit nimmt den größten Einfluss, d.h. sie<br />
bestimmt das Maß, in dem das SOC zu Gesundheit führt.<br />
Der Bedeutsamkeit verdanken wir offensichtlich auch die<br />
Richtung von Veränderungen in unserem Leben, denn die<br />
subjektiv bedeutsamen Lebensbereiche entscheiden. Es ist<br />
also möglich, bestimmte Bereiche des Lebens – sei es Politik<br />
oder Kultur – ganz auszublenden, was dazu beitragen kann,<br />
Distress zu umgehen.<br />
Menschen, denen es möglich war, in Strukturen eingebunden<br />
zu sein, die über lange Zeit das Überleben sichergestellt<br />
haben, zeichnen sich durch ein hohes SOC aus. Vermutlich<br />
stellen solche Strukturen (Religionen oder Ideologien,<br />
Gemeinschaften) dem einzelnen Menschen Bedeutung und<br />
Handhabbarkeit zur Verfügung. Das Gefühl des Selbst und<br />
der Identität werden gestärkt.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass feste Regeln, die Raum<br />
lassen für flexible Strategien und dafür sorgen, dass die<br />
Menschen Rückmeldungen bekommen, sich positiv auf die<br />
Gesundheit auswirken. In der flexiblen Balance zwischen<br />
Geschlossenheit und Offenheit können Informationen aufgenommen<br />
und verarbeitet, integriert werden – was den Stress<br />
möglicherweise verringert.<br />
3. Einige interessante Frageansätze zur Salutogenese:<br />
} Wie sind Kohärenzgefühl und Gesundheit verbunden?<br />
} Wie stehen instrumentelle Problemlösung und Emotionsregulierung<br />
zueinander?<br />
} In wieweit hat die Stärke von Kohärenzgefühl eine wesentliche<br />
Bedeutung bei der Regulation der Spannung, die<br />
durch die Konfrontation mit Stressoren erzeugt wird?<br />
} Wie beeinflussen neurophysiologische, endokrine, immunologische<br />
Mechanismen die Gesundheit?<br />
} Wie beeinflusst das Kausalitätsdenken die Gesundheit?<br />
} Wie verhalten sich Kohärenzgefühl und andere Elemente<br />
des Wohlbefindens zueinander (Glücklichsein, Moral,<br />
Lebenszufriedenheit, Erfolg ...)?<br />
} Wie eignet sich das Kohärenzgefühl als Gruppeneigenschaft.<br />
4. Antonovsky stellt eine interessante Hypothese auf, u.a.<br />
abgeleitet aus einem Experiment mit Ratten:<br />
Ein hohes Ausmaß an Stressoren bei gleichzeitig hohem<br />
Ausmaß an sozialer Unterstützung ist gesundheitsfördernd.<br />
Stress hat den funktionalen Charakter, den Körper zu mobilisieren<br />
– d.h. er ist nicht immanent schädlich.<br />
Der salutogenetische Frageansatz ermöglicht »die Untersuchung<br />
der Konsequenzen aus den an den Organismus<br />
gestellten Anforderungen, auf die er keine direkt verfügbaren<br />
oder automatischen adaptiven Reaktionen hat...«<br />
Fragestellungen, die sich mit den Bewältigungsstrategien für<br />
die Anforderungen des Lebens beschäftigen, könnten einen<br />
wesentlichen Beitrag zum salutogenetischen Denken leisten.
Salutogenese<br />
25<br />
5. Stressoren verschiedener Qualitäten wirken sich unterschiedlich<br />
auf den SOC und damit unterschiedlich auf die<br />
Gesundheit aus.<br />
} Chronischer Stress:<br />
Andauernder oder anwachsender Mangel, dauerhafte Depression<br />
und anhaltender Verlust haben die stärkste Kraft<br />
auf das Kohärenzgefühl .<br />
} Wichtige Lebensereignisse:<br />
Einzelne Ereignisse wie Tod, Scheidung etc. und die aus<br />
diesen Ereignissen erwachsenden Konsequenzen zeigen<br />
förderliche oder schädliche Wirkung, je nach Kohärenzgefühl<br />
des betreffenden Menschen.<br />
} Akute tägliche Widrigkeiten:<br />
Damit sind gemeint: kleine Unfälle, Beleidigungen etc,<br />
haben wenig Einfluss auf das Kohärenzgefühl.<br />
a. Wenn man sich fragt, was sich günstig auf die Gesundheit<br />
auswirkt, worin die Widerstandsfähigkeit denn<br />
besteht, dann findet Antonovsky einige weitere Faktoren:<br />
} Engagement: Man bringt sich selbst in das, was man<br />
tut, stark ein, man glaubt an Wahrheit, Bedeutung und<br />
den Wert dessen, was man tut.<br />
} Kontrolle: Menschen handeln so, als ob sie die Ereignisse<br />
ihrer Erfahrung beeinflussen könnten. Diese<br />
Menschen suchen Erklärungen dafür, warum etwas<br />
geschieht – und sie berücksichtigen dabei die eigene<br />
Verantwortlichkeit.<br />
} Herausforderung: Menschen betrachten Veränderungen<br />
im Leben eher als Norm und antizipieren Veränderungen<br />
als Stimulus für Wachstum. Stress wird als eine<br />
Möglichkeit und Ansporn für die persönliche Weiterentwicklung<br />
angesehen.<br />
»Meine fundamentale philosophische<br />
Annahme ist, dass der Fluss der Strom<br />
des Lebens ist. Niemand geht sicher am<br />
Ufer entlang. Darüber hinaus ist für mich<br />
klar, dass ein Großteil des Flusses sowohl<br />
im wörtlichen als auch im übertragenen<br />
Sinn verschmutzt ist. Es gibt Gabelungen<br />
im Fluss, die zu leichten Strömungen<br />
oder gefährlichen Stromschnellen und<br />
Strudeln führen. Meine Arbeit ist der<br />
Auseinandersetzung mit folgender Frage<br />
gewidmet: Wie wird man, wo immer<br />
man sich in dem Fluss befindet, dessen<br />
Natur von historischen, soziokulturellen<br />
und physikalischen Umweltbedingungen<br />
bestimmt wird, ein guter Schwimmer?«<br />
(Antonovsky, 1997, S. 92)<br />
b. Das Permanenzgefühl gibt den Menschen das Bewusstsein<br />
ihrer selbst als zuverlässig und kompetent. Man kann<br />
das Permanenzgefühl beschreiben als den Glauben oder<br />
die Wahrnehmung, dass bestimmte zentrale, wertvolle<br />
Elemente der Lebenserfahrung stabil und überdauernd<br />
sind. Dieser Glaube gibt dem Leben Bedeutsamkeit.<br />
Kinder erfahren das Permanenzgefühl als Routine in der<br />
Familie – es begünstigt ihre Gesundheit. Man weiß, dass<br />
rituelles Handeln die Verarbeitung von Krisen ermöglicht.<br />
c. Was kann man für die Arbeitsaufgaben ableiten?<br />
} Menschen sollen die ihnen gestellten Aufgaben gut<br />
heißen.<br />
} Menschen sollen erhebliche Verantwortung für die<br />
Ausführung der Aufgaben haben.<br />
} Menschen sollen erfahren, dass das, was sie tun oder<br />
nicht tun sich auf das Ergebnis auswirkt.<br />
} Partizipation an Entscheidungsprozessen führt zu<br />
Bedeutsamkeit und muss sich auf Aktivitäten beziehen,<br />
die sozial anerkannt sind.
26<br />
Anhang<br />
Verhaltens- und Verhältnisprävention: eine Übersicht<br />
<strong>ProSalutO</strong> ® -Prozessbegleitung hat beides im Blick und unterstützt Organisationen auf ihrem Weg zu einem Gesundheitsmanagement,<br />
das ganzheitlich orientiert ist: Der Mensch, die Gemeinschaft, die »Organisation« und damit letztlich das<br />
»Produkt« sollen gesund sein und bleiben (Konzeption: Volkshochschulverband Baden-Württemberg e. V. 2008).<br />
Stärkung der<br />
Persönlichkeit = Verhaltensprävention<br />
Entwicklung<br />
der Bedingungen/ = Verhältnisprävention<br />
Organisation<br />
Stärkung der persönlichen Kompetenzen<br />
In diesem Bereich sollen die Einzelnen ein Gefühl für die<br />
eigene Person (Geist und Körper) entwickeln. Dadurch<br />
wird das Selbstwertgefühl gestärkt und es entsteht<br />
psychische Stabilität.<br />
} Die eigenen Grenzen erkennen<br />
} Die eigenen Bedürfnisse spüren können<br />
} Die eigenen Ressourcen kennen<br />
} Vertrauen gegenüber inneren und äußeren<br />
Entwicklungen ein gestärktes Kohärenzgefühl<br />
} Achtsam im Umgang mit sich selbst<br />
} Die eigenen Bedürfnisse formulieren<br />
} Der/die Einzelne hat für sich die passende Bewegungsform,<br />
Entspannungstechnik und das entsprechende<br />
Stressmanagement gefunden<br />
} Durchhaltevermögen entwickeln<br />
Ausbau der Gestaltungs- und<br />
Beteiligungsmöglichkeiten<br />
} Die Informationswege sind transparent<br />
} Klare Beteiligungs- und Entscheidungsstrukturen sind<br />
etabliert: Mitarbeitende und Vorgesetze kennen den<br />
Unterschied zwischen Information, Meinungsbildung<br />
und Entscheidung<br />
} Mitarbeitende kennen ihre Entscheidungsspielräume<br />
} Wertorientierung<br />
} Die Arbeitsplätze entsprechen gesundheitsförderlichen<br />
Richtlinien und persönlichen Bedürfnissen<br />
Stärkung der sozialen Kompetenz<br />
Stärkung der sozialen Kompetenz<br />
} Kompromissfähigkeit und Teamfähigkeit<br />
entwickeln<br />
} Durchhaltevermögen bei schwierigen<br />
Situationen<br />
} Konstruktiver Umgang mit Kritik<br />
} Konfliktfähigkeit<br />
} Wertschätzung anderer<br />
} Achtsamkeit anderen gegenüber<br />
} Das Arbeitsklima ermöglicht kooperative<br />
Zusammenarbeit und Unterstützung<br />
} Beziehungen werden gepflegt<br />
} Konfliktkultur /Streitkultur
Verhaltens- und Verhältnisprävention<br />
27<br />
Stärkung der<br />
Persönlichkeit = Verhaltensprävention<br />
Entwicklung<br />
der Bedingungen/ = Verhältnisprävention<br />
Organisation<br />
Stärkung der fachlichen Kompetenz<br />
Stärkung der sozialen Kompetenz<br />
} Durch die individuelle Weiterentwicklung<br />
fachlicher Fähigkeiten<br />
} Die Mitarbeitenden werden zeitnah informiert<br />
} Die Mitarbeitenden sind bei Veränderungen im<br />
Betrieb beteiligt<br />
Inhalte<br />
Inhalte<br />
} Gesundheitszirkel<br />
} Fortbildungen<br />
} Arbeitsplatzgestaltung<br />
} Informationskultur<br />
} Beziehungskultur<br />
} Kommunikationspflege<br />
} Feedbackkultur<br />
} Sinn-/Wertemanagement<br />
} Verhaltensmodifikation<br />
} Work-Life-Balance<br />
} Information<br />
} Coaching<br />
} Sinnfindung<br />
} Identifikation mit dem Betrieb oder<br />
der Arbeit<br />
Maßnahmen, Mittel<br />
Maßnahmen, Mittel<br />
} Inhouse-Schulungen<br />
} Trainings<br />
} Stress reduzieren<br />
} Wir-Gefühl stärken<br />
} Konflikttraining<br />
} Grundinformationen:<br />
Gesundheitsmanagement, Salutogenese,<br />
Ernährung, Entspannung …<br />
} Erfolgsgeschichten<br />
} Beratungsgespräch<br />
} Durchführung während der<br />
Arbeitszeit<br />
} Fortbildungsangebote zu Salutogenese,<br />
Beratungsgespräch, Organisationsentwicklung,<br />
Projektmanagement etc.<br />
} Info-Material<br />
} Handbuch »BGF/BGM«<br />
} Fragebögen<br />
} Gesprächsleitfäden<br />
} Projektstruktur<br />
} Prozessbegleitung<br />
} Professionelle Mappe
28<br />
Anhang<br />
Prof. I. Udris (Zürich)<br />
Was ist eine »gesunde« Organisation?<br />
Gesund ist eine Organisation, deren Führung, Strukturen und Prozesse gleichermaßen<br />
kunden- wie beschäftigtenorientiert ausgerichtet ist, die ihre Ziele effizient<br />
verfolgt, dabei aber auch die eigenen (personalen, sozialen, organisatorischen)<br />
Gesundheitspotenziale voll zu entfalten bestrebt ist und dies bereits bei der Planung<br />
zukünftiger Produkte und Prozesse berücksichtigt.<br />
Thesen<br />
Gesunde Organisationen unterscheiden sich von ungesunden<br />
1. durch das Ausmaß sozialer Ungleichheit. Je größer die Einkommensunterschiede<br />
und die Unterschiede in der Qualifikation desto ungesünder ist ein<br />
soziales System.<br />
2. durch ihren vergleichsweise sehr viel größeren Vorrat an gemeinsamen<br />
Überzeugungen und Werten.<br />
3. durch den Grad der Identifikation ihrer Mitglieder mit den übergeordneten<br />
Zielen und Regeln der Gesamtorganisation. Dies wirkt motivierend und<br />
fördert die Flexibilität und Innovationsbereitschaft.<br />
4. durch die Qualität der Führung und das dadurch gerechtfertigte Maß an<br />
Vertrauen, das die Führung bei ihren Mitgliedern genießt. Vertrauen in<br />
die Führung fördert Wohlbefinden, reduziert Ängste und erleichtert das<br />
sich Einlassen auf Struktur- und Prozessinnovationen, auch bei hoher<br />
Ungewissheit für die persönlichen Konsequenzen.<br />
5. durch das Ausmaß an Partizipation an der Willensbildung zu gesamtorganisatorisch<br />
relevanten Entscheidungen, das sie ihren Mitgliedern<br />
einräumen.<br />
6. durch das Ausmaß an Vertrauen und gegenseitiger Hilfe, das unter den<br />
Mitgliedern herrscht.<br />
7. durch die Anzahl und Qualität der Beziehungen ihrer Mitglieder jenseits<br />
des eigenen Arbeitsteams hinein in die Gesamtorganisation.<br />
8. durch positive Bewertung der Beziehungen zu den unmittelbaren Arbeitskollegen<br />
und durch hohe Stabilität dieser Beziehungen.<br />
9. durch die Verbreitung und Qualität sozialer Kompetenz bei den Organisationsmitgliedern.<br />
10. dadurch, dass sie möglichst vielen Mitgliedern die Chance zur Identifikation<br />
mit ihrer Arbeit gewähren, damit sie als sinnvoll und wichtig<br />
empfunden wird.
Aus der Praxis<br />
29<br />
»Die soziale Arbeit lebt von und mit den Menschen, die ihre Arbeit mit Engagement<br />
und ganzem Herzen tun. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
evangelischen Jugendhilfe Hochdorf erfahren durch das Projekt <strong>ProSalutO</strong> ® –<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung durch Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
des Volkshochschulverbandes, was zu ihrer eigenen Gesunderhaltung beiträgt,<br />
und die Einrichtung wird gleichzeitig bei der Entwicklung von bedarfsgerechten<br />
Maßnahmen qualifiziert unterstützt. Dies findet unter hoher Beteiligung der<br />
gesamten Belegschaft statt und wirkt sich sehr positiv auf die eigene Zufriedenheit<br />
aus und damit auf das Wohl der von uns betreuten Kinder, Jugendlichen und<br />
Familien.«<br />
Claudia Obele, Evangelische Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg e. V.<br />
Die Geschäftsführung der Einrichtung<br />
fand mit dem NHS-Projekt eine kostengünstige<br />
Ergänzung ihrer bisherigen<br />
Professionalisierungsprojekte. Mit dem<br />
schon vorher etablierten Lenkungskreis<br />
und dem designierten Qualitätszuständigen<br />
gab es eine tragfähige Infrastruktur,<br />
auf die dieses neue Projekt aufgeschaltet<br />
werden konnte. Der vom Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg<br />
vermittelte externe Prozessbegleiter,<br />
Ralf Elsner, brachte über die Prozessbegleitungskompetenz<br />
hinaus Erfahrungen<br />
aus sozialen Organisationen mit<br />
ein.<br />
Ohne Zeitdruck konnten die Mitarbeitenden<br />
auf das Anliegen der Leitung<br />
vorbereitet werden, dass Gesundheitsmanagement<br />
für die kommenden zwei<br />
Jahre das Entwicklungsthema sein wird.<br />
Nach einem Vierteljahr Vorbereitung<br />
in der Lenkungsgruppe wurden die<br />
Mitarbeitenden in einer Open Space<br />
Großgruppe unter externer Leitung mit<br />
folgendem Thema eingestimmt: »Der<br />
Gesundheitsbegriff der Salutogenese.<br />
Verstehen, was läuft – tun, was dran<br />
ist – wissen, dass ich zähle: Das hält<br />
gesund.«<br />
Bei der Befragung war der Rücklauf an<br />
Fragebögen sehr gut, sicherlich auch<br />
mit bewirkt durch das persönliche<br />
Engagement der Geschäftsführerin.<br />
Das Prinzip der Beteiligung aller<br />
Mitarbeitenden an den entscheidenden<br />
Prozessschritten wurde konsequent<br />
durchgehalten. Ein Beispiel hierfür ist<br />
die gemeinsame Veranstaltung (von<br />
insgesamt vier) zur Interpretation<br />
der Befragungsergebnisse. Auf dieser<br />
Veranstaltung wurden mehrere Handlungsfelder<br />
mit Entwicklungsbedarf<br />
identifiziert. Beschlossen wurde, sich<br />
intensiv mit den Themen Pausenkultur,<br />
Feedbackkultur und Umgang mit Stress<br />
auseinanderzusetzen. Danach machte<br />
sich die Lenkungsgruppe zügig an die<br />
Planung und Umsetzung von passenden<br />
Maßnahmen. Die Veränderung der<br />
Pausenregelung sowie Fortbildungen<br />
zur Feedbackkultur bei Führung und<br />
Mitarbeitenden sind bereits umgesetzt.<br />
Nach der Evaluationsbefragung zum<br />
Jahresbeginn 2012wurde als weitere<br />
Maßnahme noch ein externer Mitarbeitendentag<br />
zum Thema »Stress« durchgeführt.<br />
Die Arbeit im Jugendhilfebereich ist geprägt<br />
von prozessorientiertem Denken,<br />
so dass das <strong>ProSalutO</strong> ® -Konzept leicht<br />
in die Organisation integrierbar war.<br />
Der Prozess ist nachhaltig angelegt,<br />
da in der Organisationsstruktur bei<br />
zukünftigen Entwicklungen die Auswirkung<br />
von Entscheidungen auf die<br />
Gesundheit der Mitarbeitenden immer<br />
mit im Fokus stehen soll.<br />
Der Aufwand für das Projekt in Zahlen:<br />
10 Lenkungsgruppensitzungen,<br />
zwei Großgruppenveranstaltung, ein<br />
Workshop für Führungskräfte und<br />
weitere Fortbildungen zum Thema<br />
Feedback und Umgang mit Stress,<br />
die aus dem Fortbildungsetat gespeist<br />
wurden.<br />
Der Prozess von der Diagnose zur Umsetzung<br />
kostete ca. 15.000 Euro. 50%<br />
der Kosten wurden über die Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
die UKBW und<br />
BarmerGEK finanziert.<br />
Fazit:<br />
In der Jugendhilfe Hochdorf ist die<br />
Entscheidung für <strong>ProSalutO</strong> ® gefallen,<br />
weil der Auftraggeber sich ein ganzheitliches<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
wünscht, das in seiner<br />
Wirkung mehr leistet als Apfel, Yoga<br />
und Co. In der Einrichtung soll sich ein<br />
gemeinsames Verständnis von individueller<br />
und institutioneller Gesundheit<br />
entwickeln. Beides, individuelle<br />
Gesundheit und die Gesundheit der<br />
Organisation sind für die Geschäftsführung<br />
wesentlich.<br />
Brigitte von Dungen<br />
Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg e. V.
30<br />
Aus der Praxis<br />
»Ziel unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements sind gesunde und<br />
zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich an Ihrem<br />
Arbeitsplatz wohlfühlen. Motivation und Engagement mit hoher<br />
Kunden- und Serviceorientierung sind dann Selbstläufer.«<br />
Klaus Wolf, Kreisverwaltungsdirektor beim Landratsamt Ostalbkreis<br />
Angebot und Anfrage zum Nachhaltigkeits-Projekt<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
durch Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
stießen beim Landrat<br />
auf offene Ohren, so dass das Projekt<br />
auf die Initiative des Personaldezernenten,<br />
Klaus Wolf, relativ zügig gestartet<br />
werden konnte. Die strategische<br />
Verantwortung liegt beim Personaldezernat,<br />
die operative Leitung liegt in<br />
der Verantwortung einer Mitarbeiterin<br />
der Personalabteilung, die als interne<br />
Projektleitung in Kooperation mit der<br />
Steuergruppe das Projekt umsetzt. Die<br />
Aalener Volkshochschule erstellte mit<br />
dem Volkshochschulverband Baden-<br />
Württemberg das Angebot. Claudia<br />
Hinsen von der Volkshochschule Aalen<br />
begleitet das Projekt als externe professionelle<br />
Prozessbegleiterin.<br />
Der Projektstart gelang der Steuergruppe<br />
in bewundernswerter Weise:<br />
die Befragung von ca. 300 Mitarbeitenden<br />
aus vier sehr unterschiedlichen<br />
Geschäftsbereichen wurde in kürzester<br />
Zeit vorbereitet und mit einem sehr<br />
respektablen Rücklauf durchgeführt.<br />
Für die interne Projektleiterin und die<br />
externe Prozessbegleiterin liegt die<br />
Herausforderung darin, die Mitarbeitenden<br />
kontinuierlich zu beteiligen.<br />
Die Leiterinnen haben dafür gesorgt,<br />
dass die zu Befragenden vorher so gut<br />
wie möglich über die Projektschritte<br />
informiert wurden. Sie haben mögliche<br />
Widerstände frühzeitig zu erkennen<br />
gesucht und Wege gefunden, dass die<br />
Betroffenen sich der Befragung gewachsen<br />
fühlten. Auch hier wurden die<br />
betroffenen Befragten in einer ganztägigen<br />
Großgruppenveranstaltung mit<br />
den Befragungsergebnissen vertraut<br />
gemacht und zur Identifizierung von<br />
Handlungsbedarf angeleitet. Wertschätzung<br />
war ein herausforderndes Thema:<br />
Ist es möglich, ganz verschiedenen<br />
Menschen in so verschiedenen Berufen<br />
wie Straßenbauer oder Sozialpädagogin<br />
in den Prozess so einzubinden, dass<br />
gemeinsame Anliegen erarbeitet werden<br />
können?<br />
Als erste konkrete Maßnahmen wurde<br />
an der Kommunikationskultur im<br />
Landratsamt gearbeitet: Die Führungskräfte<br />
setzten sich in halbtägigen<br />
Workshops mit salutogenetisch fundiertem<br />
Führen auseinander und suchten<br />
nach Formen der Beteiligung in verlässlicher<br />
und wertschätzender Kommunikation<br />
– auch im Mitarbeitergespräch –<br />
mit ihren Mitarbeitenden.<br />
Weitere konkrete Maßnahmen, die<br />
aufgrund der gemeinsamen Diagnose<br />
angegangen werden, sind Deeskalationstrainings,<br />
Fortbildung für Führungskräfte<br />
»Austauschgespräche mit<br />
Mitarbeitenden führen«, Empfehlungen<br />
zur Durchführung von Mitarbeitenden-Gesprächen,<br />
Sonderkonditionen<br />
für den Besuch von Fitnessstudios,<br />
Herausgabe einer Mitarbeitendeninfo,<br />
Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen<br />
und Erarbeitung eines<br />
Organigramms für den Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz.<br />
Der Aufwand für das Projekt: 10 Steuergruppen-Sitzungen,<br />
eine Großgruppen-<br />
Veranstaltung, je ein bis zwei Sitzungen<br />
mit den Geschäftsbereichen, zwei<br />
Workshops für Führungskräfte und<br />
weitere Fortbildungen zum Thema<br />
Mitarbeitendengespräch, die aus dem<br />
Fortbildungsetat gespeist werden.<br />
Der Prozess von der Diagnose zur<br />
Umsetzung kostete ca. 15.000 Euro.<br />
50% der Kosten wurden über die<br />
Nachhaltigkeitsstrategie, die UKBW<br />
und BarmerGEK finanziert.<br />
Fazit:<br />
Im Landratsamt Ostalbkreis ist die<br />
Entscheidung für <strong>ProSalutO</strong> ® gefallen,<br />
weil die Verwaltung sich ein ganzheitliches<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
wünscht, das in seiner Wirkung<br />
mehr leistet als einzelne Angebote. Es<br />
soll sich ein gemeinsames Verständnis<br />
von individueller und institutioneller<br />
Gesundheit entwickeln. Beides, individuelle<br />
Gesundheit und die Gesundheit<br />
des Betriebes sind wichtig und sollen<br />
nachhaltig in der Organisationsstruktur<br />
verankert werden.<br />
Brigitte von Dungen<br />
Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg e. V.
Bildnachweise<br />
19<br />
Bildnachweise<br />
Titelseite: people©Kurhan – www.fotolia.com<br />
Seite 4: Rope walker©Minerva Studio – www.fotolia.com<br />
Seite 5: Ortsschild mit Problem und Lösung©m. schuckart – www.fotolia.com<br />
Seite 11: Volkshochschulverband Baden-Württemberg e. V.<br />
Seite 15: Jugendhilfe Hochdorf e. V.<br />
Seite 17: Jugendhilfe Hochdorf e. V.<br />
Seite 19: Landratsamt Ostalbkreis<br />
Seite 25: Delfine©chestra #17323703– www.fotolia.com
Volkshochschulverband<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
in Zusammenarbeit mit: