Plasmazellmyelom - MGUS - genteQ
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Übersichtsblatt MVZ <strong>genteQ</strong><br />
<strong>Plasmazellmyelom</strong> - <strong>MGUS</strong><br />
Definition und Basisinformation<br />
Das <strong>Plasmazellmyelom</strong> (multiples Myelom) ist eine maligne Erkrankung terminal differenzierter B-Zellen, die<br />
durch eine monoklonale Proliferation von Plasmazellen gekennzeichnet ist. Plasmazellneoplasien liegen am<br />
häufigsten als disseminierte Erkrankungen des Knochenmark vor (multiple Myelome), andere Ausprägungsformen<br />
sind solitäre Plasmozytome des Knochens sowie extramedulläre Plasmozytome. Charakteristisch ist der<br />
Nachweis einer monoklonalen Gammopathie. Da Neoplasien der Plasmazellen durch die Synthese und Sekretion<br />
eines klonalen Immunoglobins gekennzeichnet sind, am häufigsten vom IgG-Typ. Bei der monoklonalen<br />
Gammopathie unklarer Signifikanz (<strong>MGUS</strong>) liegt ein prämaligner Status vor, der in eine Plasmazellneoplasie<br />
übergehen kann.<br />
Die jährliche Inzidenz des <strong>Plasmazellmyelom</strong>s wird mit etwa 30/100000 angegeben und macht etwa 10-15%<br />
aller hämatologischen Neoplasien aus. Das mediane Erkrankungsalter liegt bei etwa 70 Jahren, etwa 90% der<br />
multiplen Myelome treten mit über 50 Jahren auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen (1,4:1).<br />
Stellenwert cytogenetischer Befunde<br />
Neben klinischen Parametern stellen Chromosomenaberrationen bei <strong>Plasmazellmyelom</strong> heute wichtige<br />
Prognosefaktoren dar. Während die konventionelle Chromosomenanalyse aufgrund einer geringen in-vitro-<br />
Proliferationsaktivität der ausdifferenzierten Plasmazellen nur eingeschränkt möglich ist, können<br />
chromosomale Anomalien mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) an angereicherten CD138-positiven<br />
Zellen in bis zu 90% der Fälle detektiert werden. Die häufigsten Aberrationen sind Rearrangements des<br />
Immunglobulinschwerketten-locus (IGH) in 14q32, wobei die Translokationen t(4;14) und t(14;16), ebenso wie<br />
Deletionen 17p13 mit einer ungünstigen Prognose assoziiert sind. Der Translokation t(11;14) zeigt hingegen<br />
einen günstigeren Verlauf.<br />
Hinsichtlich der Aberrationsmuster lassen sich generell zwei Gruppen von <strong>Plasmazellmyelom</strong>en unterscheiden:<br />
Eine hyperdiploide Gruppe, die durch multiple Polysomien, insbesondere der Chromosomen 3, 5, 7, 9, 11, 15,<br />
19 und 21, und eine geringe Häufigkeit von IGH-Rearrangements charakterisiert ist. Diese Gruppe wird als<br />
prognostisch günstig bewertet. Das Vorliegen einer Deletion 13 ist mit einem ungünstigeren Verlauf assoziiert.<br />
Die zweite sog. hypodiploide Gruppe ist mit IHG-Rearrangements sowie Chromosomenverlusten assoziiert und<br />
zeigt einen ungünstigeren Krankheitsverlauf. Die beschriebenen Aberrationen werden auch bei <strong>MGUS</strong><br />
wiederholt beobachtet.<br />
Genetische Labordiagnostik<br />
Zur Identifizierung prognostisch relevanter Chromosomenaberrationen bei Plasmazellneoplasien bietet das MVZ<br />
<strong>genteQ</strong> eine FISH-Untersuchung nach magnetischer Anreicherung CD138-positver Zellen an, wodurch auch in<br />
Fällen einer geringen Infiltration des Knochenmarks eine ausreichende Sensitivität erzielt werden kann. Das<br />
primär eingesetzte Sondenpanel umfasst den Nachweis der Translokation t(4;14), der Deletion 13q und 17p<br />
sowie Polysomien der Chromosomen 5, 9 und 15.<br />
Neben der FISH-Analyse wird obligat eine konventionelle Chromosomenanalyse durchgeführt, weil der Nachweis<br />
aberranter Mitosen als Hochrisikomerkmal eingeordnet wird (blastäre Myelome).<br />
Anforderung von Laboruntersuchungen<br />
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Übersichtsblatt MVZ <strong>genteQ</strong><br />
Hier finden Sie unser Anforderungsformular zum Download:<br />
http://www.genteq.de/downloads.html?file=tl_files/pdf/Anforderungsformular%20allgemein.pdf<br />
und Informationen zu dem benötigten Patientenmaterial sowie Befundzeiten:<br />
Parameterinfoblatt Tumorcytogenetik >> http://www.genteq.de/downloads.html?<br />
file=tl_files/img_content/Onkogenetik%20PDFs/Tumorcytogenetik.pdf<br />
Parameterinfoblatt Molekulare Tumorcytogenetik >> http://www.genteq.de/downloads.html?<br />
file=tl_files/img_content/Onkogenetik%20PDFs/Molekulare%20Tumorcytogenetik.pdf<br />
Verzeichnis molekulargenetischer Verfahren >> www.genteq.de/molekulargenetik.html<br />
Literatur<br />
Viguié F . Multiple myeloma. Atlas Genet Cytogenet Oncol Haematol. June 2004 . URL :<br />
<br />
<br />
<br />
http://AtlasGeneticsOncology.org/Anomalies/MMULID2038.html<br />
Swerdlow S.H., Campo E., Harris N.L., Jaffe E.S. Pileri S.A., Stein H., Thiele J., Vardiman J.W. (Eds): WHO<br />
Classification of Tumors of Haematopoietic and Lymphoid Tissues. IARC: Lyon 2008<br />
Fonseca R et al. 2009: International Myeloma Working Group molecular classification of multiple myeloma:<br />
spotlight review. Leukemia 23:2210-2221<br />
Nikhil C. et al. 2011:Consensus recommendations for risk stratification in multiple myeloma: report of the<br />
International Myeloma Workshop Consensus Panel 2. Blood 117:4696-4700<br />
Für weitere Informationen stehen Ihnen unsere Ansprechpartner gerne zur Verfügung.<br />
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