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Hypereosinophiles Syndrom (HES) - genteQ

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Übersichtsblatt MVZ <strong>genteQ</strong><br />

<strong>Hypereosinophiles</strong> <strong>Syndrom</strong> (<strong>HES</strong>)<br />

Definition und Basisinformation<br />

Ein <strong>Hypereosinophiles</strong> <strong>Syndrom</strong> (<strong>HES</strong>) gehört zu der Gruppe der atypischen chronisch-myeloproliferativen<br />

Erkrankungen und wird definiert als Erhöhung der absoluten Eosinophilenzahl im peripheren Blut über einen<br />

längeren Zeitraum (mehr als 1500 Eosinophile pro µL über einen Zeitraum von > sechs Monaten) sowie dem<br />

Ausschluss von Faktoren, die zu einer sog. sekundären Eosinophilie führen wie z. B. Allergien oder<br />

parasitologische Erkrankung. Hinzutreten muss außerdem die Beeinträchtigung von weiteren Organen oder<br />

Dysfunktionen, die direkt mit einer Hypereosinophilie im Zusammenhang stehen. Durch das <strong>HES</strong> sind häufig<br />

folgende Organe / Einheiten in Mitleidenschaft gezogen: die Haut, das Herz, das neuronale System sowie die<br />

Lungen. Eine kardiale Manifestation des <strong>HES</strong> führt unter <strong>HES</strong>-Patienten am häufigsten zum Tode.<br />

Ursachen der Entstehung<br />

Die genauen Ursachen, die zu einer der Entstehung des <strong>HES</strong> führen sind weitestgehend unbekannt.<br />

WHO-Klassifikation (2008) der MPN<br />

Die molekulargenetische Diagnostik hat in der WHO-Klassifikation von 2008 Einzug erhalten, um<br />

myeloproliferative Neoplasien (MPN) besser klassifizieren zu können. Dadurch können vier Großgruppen bei <strong>HES</strong><br />

unterschieden werden:<br />

1. Reaktive Eosinophilie<br />

2. Idiopathisches hypereosinophiles <strong>Syndrom</strong> (<strong>HES</strong>)<br />

3. Chronische Eosinophilenleukämie, nicht anderweitig kategorisiert (CEL)<br />

4. Myeloproliferative Neoplasie mit Eosinophilie, molekulargenetisch definiert (MPN-Eo)<br />

Diagnostisches Stufenprogramm / Genetische Labordiagnostik<br />

Die Diagnostik stützt sich bei <strong>HES</strong> im wesentlichen zunächst auf den Ausschluss einer reaktiven Eosinophilie<br />

sowie den Ausschluss von Rearrangements, die häufig bei myeloproliferativen Erkrankungen mit Eosinophilie<br />

gefunden werden. Dies kann per FISH (molekulare Cytogenetik) und / oder molekularbiologisch erfolgen.<br />

Bei der molekulargenetischen Differentialdiagnostik zum <strong>HES</strong> wird der Ausschluss / Nachweis der BCR-ABL-<br />

Translokation geführt, um eine Abgrenzung zur chronisch myeloischen Leukämie durchzuführen. Wenn eine<br />

myeloproliferative Neoplasie (MPN) mit Eosinophilie vorliegt und das Fusionsgen FIP1L1-PDGFRα nachgewiesen<br />

werden kann, dann darf von einer CEL gesprochen werden. Falls kein eindeutiges Ergebnis vorliegt, können<br />

seltene Entitäten untersucht werden wie PDGFRβ (bei Positivität: MPN-Eo) und FGFR1. Bei Positivität von<br />

FGFR1 ist an ein Lymphom zu denken. Zur Abgrenzung zu Polycythaemia vera (PV), Essentiellen<br />

Thrombozythämie (ET) und primären Myelofibrose (PMF) wird die JAK2-Punktmutation V617F heran gezogen.<br />

Die Mutation KITD816V führt zu der Diagnose Mastocytose. Wenn in der FACS-Analyse auffällige lymphatische<br />

Marker auftreten, sind TCR-Rearrangements zu überprüfen (siehe T-Zell-Lymphom).<br />

Anforderung von Laboruntersuchungen<br />

Hier finden Sie unser Anforderungsformular zum Download:<br />

http://www.genteq.de/downloads.html?file=tl_files/pdf/Anforderungsformular%20allgemein.pdf<br />

und Informationen zu dem benötigten Patientenmaterial sowie Befundzeiten:<br />

Parameterinfoblatt Tumorcytogenetik >><br />

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Übersichtsblatt MVZ <strong>genteQ</strong><br />

http://www.genteq.de/downloads.html?file=tl_files/img_content/Onkogenetik%20PDFs/Tumorcytogenetik.pdf<br />

Parameterinfoblatt Molekulare Tumorcytogenetik >><br />

http://www.genteq.de/downloads.html?file=tl_files/img_content/Onkogenetik%20PDFs/Molekulare%20Tumorcytogenetik.pdf<br />

Verzeichnis molekulargenetischer Verfahren >> www.genteq.de/molekulargenetik.html<br />

Literatur<br />

• Fuchs R, Staib P (2010): Manual Hämatologie. Nora-Verlag.<br />

• American Society of Hematology Self-Assessment Program (ash-sap) (2007): Textbook, Third Edition.<br />

• Klion A (2009): Hypereosinophilic <strong>Syndrom</strong>e: Current Approach to Diagnosis and Treatment. Annu. Rev.<br />

Med. 2009. 60: 293–306.<br />

• Valent P (2009): Pathogenesis, classification, and therapy of eosinophilia and eosinophil disorders.<br />

Blood Reviews 23: 157-165.<br />

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