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Dorfblatt 02 2007 (2,8 MB)

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Chronik<br />

<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Aus der Chronik<br />

Die Höfe im Tal<br />

Im Tal nennt sich schon seit mehr als 500 Jahren der<br />

nördlichste bewohnte Talabschnitt von Hofern. Der Name<br />

Katzental ist bis heute der geläufigste Name. Als der<br />

Kindlerbauer im Jahre 1955 dort eine Kapelle zur „Herz<br />

Mariä im Tal“ erbaute und im Juli desselben Jahres diese<br />

Kapelle von Pfarrer Stanislaus Röd eingeweiht wurde,<br />

nannte Pfarrer Bertrand Vollmann es das Mariental.<br />

Die Nachbarschaft im Tal umfasst 11 Höfe, von denen<br />

zur Zeit 2 nicht bewohnt und bewirtschaftet sind. Das<br />

Kindler Häusl liegt auf 1.560 m Meereshöhe.<br />

Bis zum Jahre 1926 waren Hofern, Aschbach und im Tal<br />

eine selbständige Gemeinde und von diesem Datum an<br />

wurden die Kleingemeinden Hofern, Aschbach und im<br />

Tal mit Kiens, Ehrenburg, Getzenberg und St. Sigmund<br />

zur Großgemeinde Kiens eingemeindet.<br />

Eine Straße nach Hofern gab es im heutigen Sinne bis in<br />

die 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts wohl nicht. Ein<br />

schmaler Fuhrweg war die einzige Verbindung mit dem<br />

Dorfe im Tal. Diese Bergsiedlung war von der Außenwelt<br />

beinahe abgeschlossen. Erst im Jahre 1965 wurde der bestehende<br />

Karrenweg verbreitert, eine Straße trassiert und<br />

staubfrei gemacht. So konnte dieser Teil der Gemeinde<br />

Kiens mit jedem Fahrzeug erreicht werden. Die Straße<br />

wurde Sonnenstraße genannt.<br />

Der Bau der Interessentschaftsstraße nach Aschbach bis<br />

zum Kindler erfolgte im Jahre 1969/70. Die letzten Höfe<br />

von Kindler bis Kindler Häusl wurden im Jahre 1978 mit<br />

einer Erschließungsstraße verbunden.<br />

Die Höfe in Hofern, Aschbach und im Tal besaßen alle<br />

seit undenklichen Zeiten eine eigene Quelle. Das Wasser<br />

war zwar nicht geprüft, aber es schmeckte gut und<br />

die Leute waren zufrieden. Nur die Wasserschüttung war<br />

sehr unterschiedlich. Die Verantwortlichen dieser Fraktion<br />

machten sich deshalb an die Planung, gute Quellen<br />

auszuforschen und eine neue Trink- und Löschwasserleitung<br />

zu bauen. Und dies geschah 1967 mit Hofern. Das<br />

Trinkwasser wurde auf der Pichlerbergalpe gefasst und<br />

ins Tal geleitet. Die Gemeinde fasste das Quellwasser<br />

vom Kaltwassertale und leitete es in die Pichlerbergwasserleitung<br />

ein. Die Höfe im Tal blieben aber damals noch<br />

unversorgt. Erst im Jahre 1983 wurden die obersten Höfe<br />

des Tales mit einer Wasserleitung versorgt. Das Wasser<br />

blieb jedoch zu lange in der langen Rohrleitung und faulte<br />

ab. Das Wasser war ungenießbar. Die Gemeinde Kiens<br />

baute daher eine Ringleitung im Jahre 1989. Vier Jahre<br />

vorher wurde auch eine Ringleitung zum Rieder und<br />

Brantholzer gebaut.<br />

Das Bewässern der Wiesen und Felder war zwischen den<br />

Nachbarn in Kiens und den „Pergern“ seit 1376 durch<br />

einen „urtlbrief“ genau geregelt. Trotzdem gab es oft bei<br />

Trockenheit zwischen den Sägewerks- und Mühlenbesitzern<br />

und Schmieden in Kiens einerseits und den „Pergern“<br />

andererseits großen Streit.<br />

Im 20. Jahrhundert entstand ein E-Werk nach dem anderen.<br />

Die öffentlichen Gaslampen in den Städten wurden<br />

abgebaut. Kraft und Licht waren bald im kleinsten Dorfe<br />

vorhanden, nur in Hofern nicht. Die Abnehmer zogen jedoch<br />

nicht mit, weil das neue Licht anfangs schwächer<br />

war als die gute alte Petroleumlampe oder die Laterne.<br />

Die Fraktion Hofern war bis 1943 ohne Strom. Beherzte<br />

Männer wie der Neller Anton, der Oberhaus Peter und<br />

der Schneiderhäusl Seppl nahmen sich um die Elektrifizierung<br />

Hoferns an. Sie erfuhren, daß es in Verona günstige<br />

Elektrokabel gäbe und fuhren mit dem Zug dorthin.<br />

Den angekauften Kabel nahmen sie mit dem Zug<br />

mit nach Hause. Die Aktion fand großes Interesse. Der<br />

Strom wurde von den Montecatini Werken in Mühlbach<br />

nach Terenten und weiter nach Hofern geleitet. Den erworbenen<br />

Stromkabel verwendeten sie, um den Strom in<br />

die Häuser zu leiten. Für die Stromleitung mußten die<br />

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