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Kirche, Schule und Jugend<br />

Dorfblatt GEMEINDE KIENS<br />

Ehrenburger Stammtisch<br />

Thema:<br />

Shooter-Laser-Paintball<br />

Spaß oder Risiko? Zeitvertreib oder Kriegsverherrlichung?<br />

Teamwork oder Mordanleitung?<br />

Mit dabei waren<br />

Jugendliche aus Ehrenburg und Kiens<br />

Anton Huber, Psychologe<br />

Anita Biasetto, Lehrerin und Mutter zweier Jugendlicher<br />

Andrea Brunner, Leiterin des Q-Zar Lasergame in Reischach<br />

Stefan Mahlknecht, begeisterter Lasergame-Spieler<br />

Markus Schwärzer, Jugendarbeiter des ZEK<br />

Rudolf Mutschlechner, Präsident des ZEK<br />

Am Donnerstag den 04. Juni, trafen sich im Jugendtreff Ehrenburg<br />

Jugendliche mit Vertretern aus Psychologie, Pädagogik<br />

und Eltern, sowie Betreibern und Nutzern des Q-Zar Lasergames<br />

in Reischach zur Diskussion. Das Thema war ebenso<br />

heikel wie aktuell:<br />

Shooter-Laser-Paintball<br />

Spaß oder Risiko? Zeitvertreib oder Kriegsverherrlichung?<br />

Teamwork oder Mordanleitung?<br />

Anstoß zu dem Stammtisch, der vom Jugendverein ZEK organisiert<br />

wurde, war der Wunsch einiger Jugendlicher, die in Reischach<br />

eröffnete Attraktion Q-Zar Lasergame aufzusuchen. Die Eltern<br />

waren zum Teil dagegen, was bei vielen Jugendlichen auf Unverständnis<br />

stieß. Grund genug für einen Diskussionsstammtisch.<br />

Die Betreiberin des Q-Zar, Andrea Brunner, erklärte sich sofort<br />

bereit, an der Diskussion teilzunehmen, auch Stefan Mahlknecht,<br />

gerade von der Lasergame-Italienmeisterschaft zurückgekehrt.<br />

Ebenso waren die ZEK Vorstandsmitglieder Rudi Mutschlechner<br />

und Anita Biasetto, beide Eltern von Jugendlichen, sowie<br />

Anton Huber, Psychologe und Vorstandsmitglied mit langjähriger<br />

Erfahrung in der Jugendarbeit am Stammtisch.<br />

Das Gespräch begann mit einer kurzen Einleitung von Markus<br />

Schwärzer, der die Diskussion moderierte und Egoshooter und<br />

Paintball kurz erklärte. Das Lasergame wurde von Andrea Brunner<br />

vorgestellt, die eine Ausrüstung dabei hatte.<br />

Anton Huber warf auf, dass die reinste Form des Spieles das<br />

Spiel “so tun als ob” sei, und dass es sich bei einem Spiel, bei<br />

welchem aufeinander geschossen wird, um ein Mordsimulationsspiel<br />

handle. Jugendliche sowie Andrea Brunner und Stefan<br />

Mahlknecht widersprachen. Man hätte nicht das Gefühl, eine<br />

Waffe in der Hand zu haben, man versuche lediglich, das gegnerische<br />

Team zu treffen, wobei man selbst auf seine Deckung zu<br />

achten habe, Stefan Mahlknecht sprach von Hochleistungssport,<br />

besonders auf höherem Niveau. Von Agression sei keine Spur.<br />

Auch die Jugendlichen, die das Lasergame in Reischach schon<br />

besucht hatten, stimmten zu.<br />

Auch Anton Hubers Argument, auf jemanden zielen habe per se<br />

etwas Bedrohliches, etwas Unangenehmes für die ins Visier genommene<br />

Person, ließen die Jugendlichen, Andrea Brunner und<br />

Stefan Mahlknecht nicht gelten. Dann müsste man auch andere<br />

Spiele als gefährlich einstufen, Völkerball beispielsweise. In diesem<br />

Punkt war wohl eher die Sündenbocktheorie bestätigt, die<br />

Grenze von ab wann ist ein Spiel gefährlich, schien eher willkürlich.<br />

Die Diskussion war also an diesem Punkt ähnlich der großen<br />

politischen Diskussion, die um dieses Thema geführt wird. Beide<br />

Standpunkte können vertreten werden, für beide Standpunkte<br />

gibt es wissenschaftliche Belege und Studien.<br />

Dass das wiederholte “Abschießen” von realen Personen eine<br />

Hemmschwelle heruntersetze und Aggression fördere wurde<br />

auch in den Raum gestellt. Dagegen hielten die Befürworter,<br />

man würde im Zuge des Spieles das Abschießen von anderen<br />

Menschen absolut nicht als solches betrachten, der sportliche<br />

Wettkampf wäre viel präsenter, wieder wurde das Argument, die<br />

Waffe würde nicht als solche empfunden, ins Feld geführt.<br />

Zu diesen Punkten zeigte sich also, dass sie nicht als falsch oder<br />

richtig gelten konnten. Sicherlich, so waren sich auch die Befürworter<br />

des Lasergames einig, könnte unter Umständen der Sinn<br />

des Spieles falsch verstanden und geglaubt werden, es ginge nur<br />

um unkoordinierte Ballerei, doch das sei nicht richtig und könne<br />

auch bei anderen Spielen, die durchaus toleriert und anerkannt<br />

sind, der Fall sein.<br />

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