Journal Juli 2004 - gdp-deutschepolizei.de
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POLIZEIEINSATZ<br />
Nazis in Marienfels<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
„So lange es uns noch gibt,<br />
wird es auch Deutschland geben“<br />
und „die Waffen-SS waren Hel<strong>de</strong>n<br />
und keine Verbrecher“ waren<br />
Parolen <strong>de</strong>r Nazis, die <strong>de</strong>n<br />
„Abbau“ <strong>de</strong>s Denkmals für die<br />
Waffen-SS vom Friedhof in Marienfels<br />
betrauerten.Eine 150-köpfige<br />
Schar meist schwarz geklei<strong>de</strong>ter,<br />
selbst ernannter Retter <strong>de</strong>s<br />
Vaterlan<strong>de</strong>s fan<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>m<br />
kleinen Ort im Taunus ein. Vom<br />
DGB und an<strong>de</strong>ren initiiert und<br />
vom Ministerpräsi<strong>de</strong>nten Kurt<br />
Beck ausdrücklich unterstützt trafen<br />
sich auf <strong>de</strong>r Gegenseite etwa<br />
250 Menschen, die gegen <strong>de</strong>n<br />
Aufmarsch <strong>de</strong>r Neonazis <strong>de</strong>monstrierten.<br />
„Die örtlichen Gegebenheiten<br />
unterstützen unseren Einsatz“,<br />
erläuterte <strong>de</strong>r Polizeiführer Christoph<br />
Semmelrogge <strong>de</strong>n „Besuchern“<br />
Thomas Brühl, Stellvertr.<br />
Leiter <strong>de</strong>r BePo und Ernst Scharbach.<br />
Durch die bereits weit im<br />
Vorfeld getrennten Zufahrtswege<br />
war es <strong>de</strong>n Einsatzkräften gut<br />
möglich, unfriedliche Aktivitäten<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn. Die Schule in<br />
Miehlen war zur Einsatz- und<br />
Verpflegungszentrale umfunktioniert<br />
wor<strong>de</strong>n. Koll. Franz Josef<br />
Mayer betonte die Professionalität<br />
<strong>de</strong>r Technikeinrichtungen für<br />
die Kriminalpolizei: „Wir haben<br />
ein kleines ED-Zimmer eingerichtet;die<br />
Verkabelung <strong>de</strong>r EDV<br />
klappt hervorragend!“ Viele Einsatzkräfte<br />
<strong>de</strong>r Bereitschaftspolizei<br />
(Absolventen <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> zu<br />
En<strong>de</strong> gegangenen 25. Studienganges)<br />
waren zum ersten Mal<br />
bei einem größeren „DEMO-<br />
Einsatz“ dabei und konnten so<br />
erste Erfahrungen sammeln.<br />
„Nach <strong>de</strong>n anstrengen<strong>de</strong>n Monaten<br />
auf <strong>de</strong>m ASA habe ich mich<br />
sehr auf die ‚richtige‘ Polizeiarbeit<br />
gefreut“, meinte Kollegin Anke<br />
Zimmermann von <strong>de</strong>r BePo<br />
Koblenz. Koll. Jürgen Weick,<br />
(Personalrat BePo) und Achim<br />
Eggert (Personalrat PD Montabaur)<br />
wussten ebenfalls nur Positives<br />
zu berichten: „Die Motivation<br />
<strong>de</strong>r Kolleginnen und Kollegen<br />
ist hervorragend. Trotz <strong>de</strong>s<br />
Regens ist die Stimmung gut.“<br />
Koll. Joachim Knopp, Abteilungsführer<br />
<strong>de</strong>r 2. BPA, erläuterte<br />
die Einrichtungen in <strong>de</strong>r<br />
mobilen Befehlsstelle und die<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>s Kamerawagens:<br />
„Alles in bester Ordnung!“<br />
Sehr professionell begleiteten die<br />
Hun<strong>de</strong>rtschaftsführer Jürgen<br />
Walter und Udo Lin<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n<br />
Versammlungsleiter; die<br />
Erfahrung aus vielen (bun<strong>de</strong>sweiten)<br />
„Rechts-Links-Demos“<br />
zahlte sich aus.Klare Ansprachen<br />
an die Versammlungsleiter zeigten<br />
offenkundig ihre Wirkung.<br />
Deutlich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r<br />
BePo als geschlossene Einheit,<br />
<strong>de</strong>nn souverän und sachlich gingen<br />
die Kolleginnen und Kollegen<br />
mit <strong>de</strong>r Lage um. Auch Polizeipräsi<strong>de</strong>nt<br />
Klaus Weidmann ließ es<br />
sich nicht nehmen, die Lage vor<br />
Ort zu erkun<strong>de</strong>n: „Der Einsatz<br />
klappt gut.“ Viele Gespräche mit<br />
Bewohnern von Marienfels zeigten<br />
das Vertrauen in die beruhigen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>r Polizei.<br />
Man war offensichtlich froh, dass<br />
die Polizei die Lage im Griff hatte.<br />
„Ich habe 1971 auch für die Aufstellung<br />
<strong>de</strong>s Denkmals gestimmt“,<br />
meinte ein Anwohner.<br />
„Aber wer konnte <strong>de</strong>nn ahnen,<br />
dass sich irgendwann die Neonazis<br />
gera<strong>de</strong> diesen Ge<strong>de</strong>nkstein<br />
als Wallfahrtsort aussuchen wür<strong>de</strong>n?“<br />
ES<br />
KG LKA<br />
Neuer Vorstand<br />
Ulrich Roe<strong>de</strong>r<br />
Die Jahreshauptversammlung<br />
<strong>de</strong>r Kreisgruppe LKA wählte am<br />
27.4.<strong>2004</strong> einen neuen Vorstand.<br />
Mit dieser Wahl unterstreicht die<br />
GdP-Kreisgruppe ihre starke Stellung<br />
innerhalb <strong>de</strong>s LKA. In allen<br />
Bereichen verstärken die Vertrauensleute<br />
ihre Aktivitäten,um<br />
Ansprechpartner für alle GdP-<br />
Mitglie<strong>de</strong>r zu sein und an<strong>de</strong>ren<br />
<strong>de</strong>n Weg in die GdP zu eröffnen.<br />
Der neue Vorstand: Ulrich<br />
Roe<strong>de</strong>r, Vorsitzen<strong>de</strong>r, Inge Rost,<br />
Werner Comes und Martin Gerten,<br />
Stellvertreter,Boris Henritzi,<br />
Schriftführer, Kurt Sell, Stv.<br />
Schriftführer, Harald Metzinger,<br />
Kassierer, Bärbel Becker, Stv.<br />
Kassiererin. Zu Beisitzern wur<strong>de</strong>n<br />
gewählt: Gunnar Koll, Frank<br />
Wimmel, Holger Mönicke, Inge<br />
Karst, Hans Schäfer, Ulrich<br />
Helmdach, Ulrich Göbel, Stefano<br />
Borrero-Wolf,Wolfgang Landua<br />
und Ulli Kiefer. Kassenprüfer<br />
sind Frank Hasenclever und Peter<br />
Ohliger.<br />
red<br />
JUNGE GRUPPE<br />
Generationen aktiv<br />
Zu einem Generationengespräch<br />
trafen sich in Koblenz<br />
die Vorstän<strong>de</strong> von JUNGE<br />
GRUPPE und Senioren <strong>de</strong>r GdP.<br />
Der Erfahrungsaustausch machte<br />
<strong>de</strong>utlich, dass es in jungen Jahren<br />
wie im Alter viele gleich gelagerte<br />
Interessen gibt – wenn auch<br />
aus unterschiedlichem Blickwinkel.<br />
Das gilt beispielsweise für<br />
die Gesundheitsvorsorge wie für<br />
die Alterssicherung. „Wichtig ist<br />
es, dass die Solidarität unter <strong>de</strong>n<br />
Generationen funktioniert“,<br />
zogen die Vorsitzen<strong>de</strong>n Heinz<br />
Blatt und Thomas Sinner Bilanz<br />
aus <strong>de</strong>r Diskussion.<br />
TW<br />
7/<strong>2004</strong> Deutsche Polizei-RP 3