Journal September 2003 - gdp-deutschepolizei.de
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RHEINLAND-PFALZ<br />
SCHUTZWESTEN<br />
Beschaffung beschleunigen<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
Immer häufiger wer<strong>de</strong>n die Fälle, in <strong>de</strong>nen Polizistinnen<br />
und Polizisten direkten körperlichen Gefährdungen ausgesetzt<br />
sind. Und trotz <strong>de</strong>r Ankündigung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
bis En<strong>de</strong> 2004 alle Beschäftigten in <strong>de</strong>n operativen<br />
Diensten <strong>de</strong>r Polizei mit persönlichen Schutzwesten auszustatten,<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Polizei Frust und Zorn über die<br />
schleppen<strong>de</strong> Lieferung <strong>de</strong>r Westen stetig größer.<br />
„Ein Mann mittleren Alters<br />
läuft Amok und zielt mit einer<br />
Schusswaffe auf Nachbarn und<br />
Familienangehörige.Die Familie<br />
hat sich in die Nachbarschaft geflüchtet.“<br />
So lautete die Funkmitteilung<br />
an zwei Streifenwagenbesatzungen<br />
<strong>de</strong>r Polizeiinspektion<br />
Straßenhaus. Polizeikommissar<br />
Volker Wester (40) und Polizeihauptmeister<br />
Klaus Tittelbach<br />
(42) fahren <strong>de</strong>n Ereignisort in<br />
einem kleinenWesterwalddorf an,<br />
ebenso Polizeikommissarin Diana<br />
Olberding (27) und Polizeiobermeister<br />
Udo Girnstein (35).<br />
Wester lässt über die Wache vorsorglich<br />
Notarzt und Rettungswagen<br />
or<strong>de</strong>rn. Diana Olberding<br />
zieht während <strong>de</strong>r Anfahrt ihre<br />
im letzten Jahr (noch bei <strong>de</strong>r<br />
Bereitschaftspolizei) dienstlich<br />
gelieferte Schutzweste an.Sicherheit<br />
im Verhältnis 1 :3,<strong>de</strong>nn ihre<br />
drei Kollegen verfügen nicht über<br />
eine solche persönlich angemessene<br />
Schutzweste.<br />
Bei Eintreffen geht alles Schlag<br />
auf Schlag. Der stark alkoholisierte<br />
Mann zieht sich in sein<br />
Wohnhaus zurück.Nachbarn und<br />
Familie berichten von einer Psychose<br />
und bestätigen die „Zielübungen“<br />
mit einer Pistole.<br />
Diana Olberding verschafft <strong>de</strong>n<br />
vier Polizisten durch Einschlagen<br />
einer Scheibe Zugang zum Haus.<br />
Die Verletzung,die sie sich dabei<br />
zuzieht,bemerkt sie erst nach Einsatzen<strong>de</strong>,zu<br />
groß sind Stress und<br />
Konzentration auf das Wesentliche.Die<br />
vier eingespielten Kollegen<br />
durchsuchen systematisch das<br />
Haus von unten nach oben,rufen<br />
immer wie<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Gesuchten.Ohne<br />
Erfolg.<br />
Auf <strong>de</strong>m Speicher wer<strong>de</strong>n sie<br />
schließlich fündig.Mit Einsatz von<br />
Pfefferspray und durch Anwendung<br />
körperlicher Gewalt wird<br />
<strong>de</strong>r Mann überwältigt, gefesselt<br />
und festgenommen.<br />
Ärztliche Erstversorgung,Verabreichung<br />
eines Beruhigungsmittels,Abtransport<br />
mit <strong>de</strong>m Rettungswagen<br />
und Einweisung in<br />
eine geschlossene Klinik schließen<br />
<strong>de</strong>n Einsatz ab.Im Haus fin<strong>de</strong>n<br />
die Polizisten eine täuschend<br />
echte Gas-/Schreckschusswaffe,<br />
wie sie je<strong>de</strong>r 18-jährige frei erwerben<br />
kann.Die Pistole ist von einer<br />
scharfen 9mm-Faustfeuerwaffe<br />
kaum zu unterschei<strong>de</strong>n.„Ein Einsatz,wie<br />
er Gott sei Dank nicht<br />
je<strong>de</strong>n Tag vorkommt,wie er aber<br />
absolut typisch für die heutige<br />
Polizeiarbeit ist und immer häufiger<br />
wird“, resümiert Bernd<br />
Becker,Personalratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
und GdP-Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Polizeidirektion<br />
Neuwied. „Bei mir lan<strong>de</strong>n dann<br />
die wüten<strong>de</strong>n e-Mails <strong>de</strong>r Kolleginnen<br />
und Kollegen, die nicht<br />
verstehen können,warum es nicht<br />
möglich sein soll,alle Polizistinnen<br />
und Polizisten viel schneller mit<br />
persönlichen Schutzwesten auszustatten“.<br />
„Wenn du vollkommen ungeschützt<br />
so ein Haus durchsuchst,<br />
dann schießen dir alle möglichen<br />
Meine Meinung:<br />
Zweifelsohne ist die Grundsatzentscheidung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,für<br />
alle Polizistinnen und Polizisten persönliche Schutzwesten<br />
anzuschaffen aller Ehren wert. Je mehr Schutzwesten im Einzeldienst<br />
ankommen und je mehr die Kolleginnen und Kollegen<br />
mit gefährlichen Situationen konfrontiert sind,<strong>de</strong>sto größer wird<br />
aber <strong>de</strong>r Druck im Kessel.Desto <strong>de</strong>utlicher wird,dass <strong>de</strong>r Beschaffungszeitraum<br />
überdacht wer<strong>de</strong>n muss.Nehmen wir unsere Dienstgruppe<br />
C bei <strong>de</strong>r PI Straßenhaus:Zwei Leute verfügen über eine<br />
Schutzweste,die an<strong>de</strong>ren nicht.Anfang 2004 sind es vielleicht drei<br />
o<strong>de</strong>r vier.Wer will sich die Schlagzeilen vorstellen,wenn im Frühjahr<br />
2004 einer o<strong>de</strong>r eine aus <strong>de</strong>r Dienstgruppe Verletzungen<br />
davonträgt,die mit Schutzweste hätten verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Der Hinweis auf die im Streifenwagen mitgeführten Westen<br />
mit Unisize- und Unisexpassform wird auch dann eher eine schwache<br />
Alibierklärung bleiben.Wirklich mehr Sicherheit erzeugt nur<br />
eine angepasste,mo<strong>de</strong>rneWeste,die nicht nur anlassbezogen,son<strong>de</strong>rn<br />
auch präventiv über mehrere Stun<strong>de</strong>n getragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Politik wäre gut beraten,alles daran zu setzen,die Beschaffung<br />
zu beschleunigen. Am Grab einer Kollegin o<strong>de</strong>r eines Kollegen<br />
wür<strong>de</strong>n alle Hinweise auf Weltmarkt-,Finanzierungs- und<br />
Beschaffungsprobleme wie Hohn klingen. Ernst Scharbach<br />
Gedanken durch <strong>de</strong>n Kopf“,sagt<br />
Volker Wester.Und sein Kollege<br />
Klaus Tittelbach fügt hinzu: „Je<br />
mehr man hinterher darüber<br />
nach<strong>de</strong>nkt, <strong>de</strong>sto zorniger wird<br />
man“. Die Straßenhäuser Ordnungshüter,<br />
so berichtet GdP-<br />
Mann Becker,sind mit ihren Sorgen<br />
nicht alleine.Im ganzen Land<br />
wächst <strong>de</strong>r Druck <strong>de</strong>r Kolleginnen<br />
und Kollegen, die – meist im<br />
Wechselschichtdienst – im wahrsten<br />
Sinne <strong>de</strong>s Wortes ihre Köpfe<br />
hinhalten. Lan<strong>de</strong>sweit wer<strong>de</strong>n<br />
Personalräte und Gewerkschafter<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt,dieAuslieferung<br />
<strong>de</strong>r Westen zu beschleunigen.<br />
Die Leute <strong>de</strong>r Dienstgruppe<br />
„C“ lassen auch <strong>de</strong>n Einwand<br />
nicht gelten,dass im Streifenwagen<br />
ja Schutzwesten vorhan<strong>de</strong>n<br />
seien.„Man fährt mit Son<strong>de</strong>r- und<br />
Wegerechten an <strong>de</strong>n Einsatzort<br />
und ist meist sofort gefor<strong>de</strong>rt“,so<br />
Udo Girnstein. Da bleibe keine<br />
Zeit,diese Westen aus <strong>de</strong>m Kofferraum<br />
zu holen und umständlich<br />
anzuziehen, sind sich alle einig.<br />
„Da brauchst du zwei Mann für“,<br />
wirft Volker Wester ein und seine<br />
Dienstgruppenleiterin Andrea<br />
Neumann weist darauf hin, dass<br />
bei etwas geringerer Körpergröße<br />
die Waffe nicht mehr erreichbar<br />
ist.„Autofahren ist für Kollegen,<br />
die nicht gera<strong>de</strong> Gar<strong>de</strong>maß<br />
haben,mit <strong>de</strong>r altenWeste nahezu<br />
unmöglich,von <strong>de</strong>n Bewegungsproblemen<br />
bei körperlichenAuseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
ganz abgesehen“,weiß<br />
Klaus Tittelbach (<strong>de</strong>m<br />
zwei Wochen nach <strong>de</strong>m Vorfall<br />
seine persönlicheWeste ausgeliefert<br />
wur<strong>de</strong>) zu berichten.<br />
„Was, wenn die Waffe scharf<br />
gewesen wäre? Was, wenn <strong>de</strong>r<br />
Mann plötzlich ein Messer<br />
zieht?“,fragenVolker Wester und<br />
seine Kollegen.„Da kann es doch<br />
nicht an <strong>de</strong>r Finanzierung scheitern<br />
o<strong>de</strong>r an irgendwelchen Beschaffungsproblemen“.<br />
GdP und PSW im<br />
Internet:<br />
http://www.<strong>gdp</strong>-rp.<strong>de</strong><br />
http://www.psw-rp.<strong>de</strong><br />
http://www.psw-reisen.<strong>de</strong><br />
E-Mail:<br />
<strong>gdp</strong>-rheinland-pfalz@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />
psw-rp@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />
psw-reisen-rp@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />
9/<strong>2003</strong> Deutsche Polizei-RP 1
„Die Angehörigen <strong>de</strong>r Bereitschaftspolizei<br />
haben im letzten<br />
Jahr wie<strong>de</strong>r ihre Leistungsfähigkeit<br />
nachdrücklich unter Beweis<br />
gestellt und damit erneut <strong>de</strong>utlich<br />
gemacht, dass <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r<br />
vielfältigen operativen und logistischen<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Bereitschaftspolizei<br />
für die Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Sicherheit unserer Bürgerinnen<br />
und Bürger unverzichtbar<br />
ist.“ Lothar Funk,Leiter <strong>de</strong>r<br />
Bereitschaftspolizei Rheinland-<br />
Pfalz,konnte bei Vorlage <strong>de</strong>s Jahresberichtes<br />
2002 ein dickes Lob<br />
an seine Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter geben.<br />
Für die GdP ging Helmut<br />
Knerr auf die Vielfalt in <strong>de</strong>r Aufgabenpalette<br />
und die hohen Einsatzbelastungen<br />
ein:„Es ist wirklich<br />
alles geboten. Die Arbeit<br />
reicht von <strong>de</strong>r Unterstützung bei<br />
Großlagen bis zum „Paukenschlag“<br />
<strong>de</strong>s Polizeiorchesters.“<br />
5963 Einsätze und 816828 Einsatzstun<strong>de</strong>n<br />
in Form von Unterstützungen<br />
<strong>de</strong>s PED,Raumschutz<br />
an US-Liegenschaften, Objektschutzmaßnahmen<br />
und Schutzmaßnahmen<br />
bei Werttransporten<br />
erbrachten die 5 E-Hun<strong>de</strong>rtscha<br />
2 RP-Deutsche Polizei 9/<strong>2003</strong>
GdP VOR ORT<br />
PI Zweibrücken: „Wer fährt raus?“<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
„Wenn <strong>de</strong>r Notruf 110 klingelt<br />
lautet die einfache Frage:Wer fährt<br />
raus?“,fasst Koll. Raimund Wahl<br />
die Ergebnisse <strong>de</strong>r Gespräche<br />
zusammen. „Mit unserem Personal<br />
ist die Einsatzlage kaum mehr<br />
zu bewältigen!“<br />
Wolfgang Deny (Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong>r),<br />
Jürgen Moser<br />
(Bezirksgruppenvorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
und Ernst Scharbach (Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
diskutierten mit<br />
<strong>de</strong>n Beschäftigten die mehr als<br />
<strong>de</strong>solate Lage <strong>de</strong>r Inspektion.Die<br />
Argumente liegen auf <strong>de</strong>r Hand:<br />
Im Januar 1993 verfügte die<br />
damalige Direktion über 69<br />
Beamte, davon 53 im Schichtdienst<br />
– und die alle voll einsatzfähig.Durch<br />
die Neuorganisation<br />
im <strong>September</strong> 1993 kam <strong>de</strong>r<br />
größte Teil <strong>de</strong>r PI Contwig (die<br />
aufgelöst wur<strong>de</strong>) in die Zuständigkeit<br />
<strong>de</strong>r PI Zweibrücken. Im<br />
<strong>September</strong> 1993 waren bei <strong>de</strong>r<br />
PI ZW 78 (!) Beamte S, davon<br />
67 (!!) im Wechselschichtdienst.<br />
Im Juli <strong>2003</strong> sind im WSD<br />
gera<strong>de</strong> mal noch 40 Beamte,von<br />
PI Zweibrücken: Personal ausreichend?<br />
<strong>de</strong>nen auch noch 7 nur eingeschränkt<br />
dienstfähig sind. Diese<br />
Kollegen sind, man glaubt es<br />
kaum,mittlerweile 10 Jahre älter<br />
gewor<strong>de</strong>n.Ein Umstand,<strong>de</strong>r mittlerweile<br />
in <strong>de</strong>r Westpfalz ein<br />
schlechtes Gewissen hervorruft.<br />
Der Rund-um-die-Uhr-Dienst<br />
kann nur noch bewältigt wer<strong>de</strong>n,<br />
weil <strong>de</strong>r Tagdienst laufend einspringt.<br />
Dort befin<strong>de</strong>n sich 19,<br />
von diesen sind 12 nur eingeschränkt<br />
einsetzbar.So stellt sich<br />
in <strong>de</strong>r Tat die Frage: „Wer fährt<br />
raus?“<br />
Die Betroffenheit <strong>de</strong>r Kollegen<br />
über die Aussichtslosigkeit<br />
ihrer Lage ist groß.Geschürt wird<br />
sie noch von teils mitleidigen,teils<br />
frechen Bekundungen <strong>de</strong>r Kundschaft.<br />
So meinte ein Jugendlicher<br />
bei einer Schlägerei auf<br />
einem Straßenfest zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Kollegen: „Wenn ihr das nicht<br />
mehr packt, dann geht doch in<br />
Rente!“<br />
Völlig unnötig geschürt wur<strong>de</strong><br />
die Stimmung von Presseveröffentlichungen<br />
durch die Dienststelle,die<br />
Behör<strong>de</strong> und das Innenministerium:<br />
Bei <strong>de</strong>r PI Zweibrücken seien<br />
80 Beamte eingesetzt und damit<br />
ausreichend besetzt! ImVergleich<br />
zu Beginn <strong>de</strong>r Neuorganisation<br />
1993 seien in Zweibrücken nur 2<br />
Beamte weniger. Zahlen, die<br />
nachweislich falsch,Aussagen die<br />
unwahr sind! Eine Richtigstellung<br />
in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit wur<strong>de</strong><br />
vermie<strong>de</strong>n. Warum dies so ist,<br />
wissen wir alle und können nur<br />
hoffen, dass <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
nicht auf an<strong>de</strong>re Weise die <strong>de</strong>solate<br />
Personallage bei <strong>de</strong>r Polizei<br />
bewusst wird.<br />
GdP VOR ORT<br />
PI Alzey: „Um Drei ist die Batterie leer!“<br />
Wolfgang Bauer ,Dienstgruppe<br />
B, brachte es auf <strong>de</strong>n Punkt: „Die<br />
Kollegen in <strong>de</strong>n Schichten,die 40<br />
Jahre und älter sind,sehen keine<br />
Perspektiven mehr für sich.“ Die<br />
Verlängerung <strong>de</strong>r Lebensarbeitszeit<br />
für die Kollegen im<br />
Tagesdienst führe zur Blocka<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Tagesdienststellen zum Beispiel<br />
im Bezirks- und Ermittlungsdienst<br />
um weitere drei Jahre.<br />
Und auf diese wenigen Stellen<br />
kommen zunächst die Angeschlagenen,die<br />
im Schichtdienst<br />
nicht mehr mithalten können.<br />
Man merke zwischen 35 und 40<br />
Lebensjahren ganz <strong>de</strong>utlich am<br />
eigenen Körper, wie sehr die<br />
Nachtdienste schlauchen. Bauer:<br />
„Früher haben mir die Schichten<br />
nicht so viel ausgemacht, aber<br />
heute ist zwischen 2 und 4 Uhr<br />
einfach die Batterie leer.“ Beson<strong>de</strong>rs<br />
bedrückend: „Man soll jetzt<br />
mit <strong>de</strong>r Vorstellung leben,bis zum<br />
bitteren En<strong>de</strong> im Schichtdienst zu<br />
bleiben.“<br />
Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r Ernst<br />
Scharbach ,Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Horst Vinhoven und Mario Bogner<br />
für die Kreisgruppe Worms<br />
bestätigten <strong>de</strong>n Eindruck <strong>de</strong>r Kollegen.<br />
Der Personalabbau fin<strong>de</strong><br />
fast ausschließlich im Schichtdienst<br />
statt.<br />
600 Beamte weniger bei gleichzeitig<br />
neuen Aufgaben und steigen<strong>de</strong>r<br />
Arbeitsbelastung machen<br />
das Leben schwer.Das schlechte<br />
Ansehen <strong>de</strong>r Polizei in <strong>de</strong>r Politik<br />
und die Einsparmaßnahmen<br />
verstärken <strong>de</strong>n Frust.<br />
Die JVA Rohrbach mit Freigängerheim<br />
Hof Iben führe durch<br />
Ermittlungen und Pflege <strong>de</strong>r<br />
Haftdatei zu erheblicher Mehrarbeit,<br />
schil<strong>de</strong>rten Inspektionsleiter<br />
Kurt Fuchs und Stellvertreter<br />
Dirk Schindler .Es zeichne<br />
sich im Übrigen bereits ab,dass<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Haftplätze in <strong>de</strong>r<br />
JVA zu gering sei.<br />
Die PIAlzey bearbeite ca.87%<br />
<strong>de</strong>r PKS-Fälle, so dass man <strong>de</strong>n<br />
geplanten Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r<br />
Bearbeitungszuständigkeit gelassen<br />
entgegen sehe. Die beabsichtigte<br />
Flexibilität in <strong>de</strong>r Fallbearbeitung<br />
sei in Alzey schon<br />
lange Realität.<br />
Fuchs und Schindler bestätigten<br />
aus eigener Anschauung,wie<br />
sinnvoll <strong>de</strong>r Wechsel ihrer Funktionen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r letzten Jahre<br />
gewesen ist.Er sei zwar nicht vom<br />
Saulus zum Paulus gewor<strong>de</strong>n,<br />
aber nach 11 Jahren Stabsarbeit<br />
sei es an <strong>de</strong>r Zeit gewesen,wie<strong>de</strong>r<br />
in die Linie zurückzukehren,<br />
so Fuchs.Man müsse doch stärker<br />
versuchen,die ‚Rotationsgeschwindigkeit’<br />
<strong>de</strong>s Stabes insbeson<strong>de</strong>re<br />
an die prekäre Personallage<br />
anzupassen.<br />
9/<strong>2003</strong> Deutsche Polizei-RP 3
LANDES<br />
J OURNAL<br />
WECHSELSCHICHTDIENST<br />
Gerechter Ausgleich für hohe Belastungen<br />
Das Thema ist so alt wie die Polizei. Es geht um die<br />
beson<strong>de</strong>ren Belastungen <strong>de</strong>s Wechselschichtdienstes und<br />
<strong>de</strong>n dafür einzufor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Ausgleich durch Bezahlung,<br />
Gesundheitsfürsorge o<strong>de</strong>r Zeitausgleich. Jetzt rückt <strong>de</strong>r<br />
Wechselschichtdienst neu in <strong>de</strong>n Fokus, <strong>de</strong>nn die Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r Lebensarbeitszeit und die geplante Arbeitsverdichtung<br />
durch Neuzuschnitt <strong>de</strong>r Aufgaben bei <strong>de</strong>r Kriminalitätsbekämpfung<br />
stufen die Belastungen <strong>de</strong>s Wechselschichtdienstes<br />
in eine neue Qualitätskategorie.<br />
Wer mit 60 in Ruhestand gehen<br />
will,muss min<strong>de</strong>stens 25 Jahre<br />
Tätigkeit imWechselschichtdienst<br />
o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n speziellen Organisationseinheiten,die<br />
§ 208 LBG<br />
nennt,nachweisen.Weil die Politik<br />
dies so von <strong>de</strong>n Polizistinnen<br />
und Polizisten so abverlangt, ist<br />
eben diese Politik nun aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />
auch bei <strong>de</strong>r Gesundheitsvorsorge<br />
für die Wechselschichtdienstleisten<strong>de</strong>n<br />
nachzulegen.<br />
Friedhelm Hubert,PI Koblenz<br />
1:„Es darf in dieser verän<strong>de</strong>rten<br />
Friedhelm Hubert: „Vorsorgekuren<br />
dürfen nicht abgelehnt wer<strong>de</strong>n!“<br />
Situation keinen Bestand haben,<br />
dass die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r GdP nach<br />
Vorsorgekuren für <strong>de</strong>n Wechselschichtdienst<br />
mit <strong>de</strong>m Hinweis<br />
auf Sportseminare, Stress- und<br />
Konfliktbewältigung o<strong>de</strong>r fiskalische<br />
Grün<strong>de</strong> abgelehnt wird.“<br />
Ein an<strong>de</strong>rer Punkt: Die Arbeitszeit<br />
im Wechselschichtdienst<br />
muss endlich faktorisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das gilt für alle Bereiche <strong>de</strong>r<br />
Arbeitszeitbewertung.Es ist nicht<br />
einzusehen,dass wie mit <strong>de</strong>m Fallbeil<br />
25 Jahre Wechselschichtdienst<br />
für die Pension mit 60<br />
abverlangt wer<strong>de</strong>n und im Einzelfall<br />
23 Jahre Wechselschichtdienst<br />
unter <strong>de</strong>n Tisch fallen und<br />
mit 3 Jahren längerer Arbeitszeit<br />
belegt wer<strong>de</strong>n.Wenn überall von<br />
Verlängerung <strong>de</strong>r Wochenarbeitszeit<br />
gesprochen wird,ist es an <strong>de</strong>r<br />
Zeit auch einmal darüber nachzu<strong>de</strong>nken,<br />
die Jahresarbeitszeit<br />
im Wechselschichtdienst vom<br />
Lebensalter abhängig zu machen.<br />
Wie eine eiskalte Dusche wirkt<br />
die Ankündigung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,künftig<br />
Altersteilzeit für<br />
Beamtinnen und Beamte nicht<br />
mehr zu genehmigen.<br />
Ernst Kehrt, PI Landau: „Ich<br />
bin 53 Jahre alt und verrichte seit<br />
über 32 Jahren Wechselschichtdienst.Lange<br />
Jahre habe ich im<br />
Vierschichtrhythmus und danach<br />
mit fünf Dienstgruppen gearbeitet<br />
und dabei feststellen müssen,<br />
dass die Belastungssituation eher<br />
angestiegen ist. Daher empfand<br />
Gut,<br />
dass es sie gibt.<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
Michael Schweikhard: „Anrechnung<br />
<strong>de</strong>r Polizeizulage auf die<br />
Wechselschichtzulage muss vom<br />
Tisch!“<br />
ich es als gerecht, dass es eine<br />
Regelung gab, die <strong>de</strong>n Ausstieg<br />
aus diesem sehr anstrengen<strong>de</strong>n<br />
und die Gesundheit schädigen<strong>de</strong>n<br />
Schichtdienst ab 55 vorsah.<br />
Als für die Polizei 1999 dieAltersteilzeit<br />
eingeführt wur<strong>de</strong>, habe<br />
ich mich im Rahmen meiner<br />
Lebensplanung, vor allem aber<br />
aufgrund steigen<strong>de</strong>r gesundheitlicher<br />
Probleme, darauf eingestellt,diese<br />
Regelung inAnspruch<br />
zu nehmen. Denn in keinem<br />
Bereich ist dies so notwendig wie<br />
im Polizeibereich. Ich muss nun<br />
erfahren,dass diese Teilzeitregelung<br />
über <strong>de</strong>n Zeitraum von 2004<br />
hinaus nicht mehr weitergeführt<br />
wer<strong>de</strong>n soll Das kann ich nicht<br />
nachvollziehen und bin von <strong>de</strong>n<br />
Verantwortlichen maßlos enttäuscht.<br />
Mein Vertrauen wur<strong>de</strong><br />
nachhaltig gestört,auch im Hinblick<br />
auf die bereits vollzogenen<br />
und noch anstehen<strong>de</strong>n Einschnitte.“<br />
Über die Gesundheitsvorsorge<br />
hinaus wird ein<br />
höherer finanzieller Ausgleich für<br />
die Erschwernisse im Wechselschichtdienst<br />
gefor<strong>de</strong>rt. „Die<br />
Anrechnung <strong>de</strong>r Polizeizulage<br />
auf die Wechselschichtzulage<br />
muss vomTisch“,for<strong>de</strong>rt Michael<br />
Schweikhard von <strong>de</strong>r PI Mainz 3.<br />
„Es stinkt gewaltig.Jetzt geht<br />
die Debatte wie<strong>de</strong>r los, die Erschwerniszulage<br />
für <strong>de</strong>n Dienst zu<br />
ungünstigen Zeiten generell zu<br />
versteuern. Bei <strong>de</strong>m kaum nennenswerten<br />
Zuschlag wäre <strong>de</strong>r<br />
Verwaltungsaufwand höher als<br />
<strong>de</strong>r Ertrag.Was endlich erfolgen<br />
muss, ist eine angemessene und<br />
<strong>de</strong>utliche Erhöhung <strong>de</strong>r Zulage.<br />
Ich fin<strong>de</strong> es richtig,dass die GdP<br />
im ersten Schritt min<strong>de</strong>stens 5 €<br />
for<strong>de</strong>rt,unabhängig davon ob <strong>de</strong>r<br />
Dienst zur Nachtzeit, am Samstag,Sonntag<br />
o<strong>de</strong>r Feiertag geleistet<br />
wur<strong>de</strong>.“<br />
Letztlich muss ein neues Verständnis<br />
für <strong>de</strong>n Wechselschichtdienst<br />
endlich bei allen Planungen<br />
für beispielsweise Personalverwendung<br />
und Organisation<br />
Platz greifen.Der Wechselschichtdienst<br />
darf nicht weiter als Personalsteinbruch<br />
für alle an<strong>de</strong>ren<br />
Organisationsbereiche <strong>de</strong>r Polizei<br />
ausgenutzt wer<strong>de</strong>n. Der Wechselschichtdienst<br />
soll die Stellung<br />
im Polizeigefüge erhalten,die seiner<br />
Rolle und Be<strong>de</strong>utung gerecht<br />
wird: Er ist das Kernstück <strong>de</strong>r<br />
rheinland-pfälzischen Polizei und<br />
erster Ansprechpartner für die<br />
Bürgerinnen und Bürger.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungskatalog<br />
<strong>de</strong>m Innenminister vorlegen.<br />
Unser gemeinsames Ziel<br />
heißt: Gerechter Ausgleich für<br />
die hohen Belastungen im Wechselschichtdienst<br />
und adäquate<br />
Gesundheitsvorsorge.<br />
TERMIN<br />
Nicht vergessen:<br />
13.<strong>September</strong> <strong>2003</strong><br />
GdP-All-inclusive-Party<br />
Sportplatz / Grillhütte<br />
Marienhausen<br />
BAB 3 – AS Dierdorf<br />
Veranstalter:<br />
Bezirksgruppe Koblenz<br />
Ausrichter:<br />
Kreisgruppen Westerwald-<br />
Rhein/Lahn und Neuwied-<br />
Altenkirchen<br />
Alle sind herzlich<br />
eingela<strong>de</strong>n!<br />
4 RP-Deutsche Polizei 9/<strong>2003</strong>
KREISGRUPPE PD MAYEN<br />
Norbert Puth neuer Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
Roland Bartsch aus Monreal<br />
konnte zahlreiche Mitglie<strong>de</strong>r zur<br />
Mitglie<strong>de</strong>rversammlung am Nürburgring<br />
begrüßen. Nach<strong>de</strong>m die<br />
bei<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s<br />
Heinz-Werner Gabler<br />
und Hermann-Josef Barz <strong>de</strong>tailliert<br />
auf die <strong>de</strong>rzeitige gewerkschaftliche<br />
Situation eingingen,<br />
schritt man zur Wahl eines neuen<br />
Vorstan<strong>de</strong>s.<br />
Dieser setzt sich wie folgt<br />
zusammen:Vorsitzen<strong>de</strong>r Norbert<br />
Puth (PI Cochem). Stellv.Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Sigrid Wolf (PI Remagen),<br />
Roland Bartsch (PD Mayen),<br />
Heribert Hänzgen (PI Mayen).<br />
Schriftführer Bernd Schüller (PI<br />
Cochem). Stellv. Schriftführer<br />
Hans-Joachim Schmitz (PD<br />
Mayen). Kassierer Martin Bär<br />
(PD Mayen). Stellv. Kassierer<br />
A<strong>de</strong>le Gimnich (PD Mayen).<br />
Pensionäre Rainer Weber<br />
(Remagen).<br />
Im Anschluss wur<strong>de</strong>n zahlreiche<br />
Mitglie<strong>de</strong>r für jahrelange<br />
Mitgliedschaft geehrt,u.a.Heinz<br />
Baum aus Klotten für 50-jährige<br />
Mitgliedschaft.<br />
Die erfolgreichen Kart-Racer <strong>de</strong>r GdP, v.l. Roland Bartsch, Christiane<br />
Schäfer, Wolfgang Behrens, Ernst Lauxen, Klaus Schäfer, Norbert Puth,<br />
Hermann-Josef Barz (Lan<strong>de</strong>svorstand) und Heribert Hänzgen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Versammlung wur<strong>de</strong><br />
zum 1. GdP Race & Fun-Rennen<br />
aufgerufen. In <strong>de</strong>r Erlebniswelt<br />
war die Kartbahn angemietet und<br />
hier wur<strong>de</strong>n nach Training und<br />
Qualifying zwei Rennen von je<br />
acht Minuten ausgetragen. Die<br />
besten fünf je<strong>de</strong>s Rennens bestritten<br />
dann das Finalrennen über<br />
acht Minuten. Sieger und Gewinner<br />
<strong>de</strong>s Pokales und eines Reisegutscheines<br />
über 100 € vom Polizeisozialwerk<br />
wur<strong>de</strong> Heribert<br />
Hänzgen von <strong>de</strong>r Polizeiinspektion<br />
Mayen,<strong>de</strong>r die 13 Run<strong>de</strong>n in<br />
8:27,109 Minuten bestritt. 3,010<br />
Sekun<strong>de</strong>n dahinter belegte Klaus<br />
Schäfer von <strong>de</strong>r Kriminalinspektion<br />
Mayen <strong>de</strong>n zweiten<br />
Platz (Reisegutschein 50 € ). Dritter<br />
wur<strong>de</strong> Norbert Puth von <strong>de</strong>r<br />
PI Cochem, weitere 1,5 Sekun<strong>de</strong>n<br />
zurück (Restaurantgutschein<br />
25 € ). Dieser fuhr mit 34,488<br />
Sekun<strong>de</strong>n auch die schnellste<br />
Finalrennrun<strong>de</strong>, 11 Tausendstel<br />
Sekun<strong>de</strong>n vor Heribert Hänzgen.<br />
Da die Flitzerei mit <strong>de</strong>n schnellen<br />
Karts auf <strong>de</strong>r Rennstrecke<br />
auch <strong>de</strong>n älteren Mitglie<strong>de</strong>rn sehr<br />
viel Spaß machte, wur<strong>de</strong> Wie<strong>de</strong>rholung<br />
angesagt.<br />
Nach <strong>de</strong>r Anstrengung auf <strong>de</strong>r<br />
Piste wur<strong>de</strong>n dann beim Grillen<br />
nach <strong>de</strong>r Siegerehrung alle Speicher<br />
wie<strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlich aufgefüllt.<br />
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AUSBILDUNG<br />
Rheinland-Pfälzer auf Platz Eins<br />
Innenminister Walter Zuber<br />
(Bildmitte) hat mit Wirkung vom<br />
4. Juli <strong>2003</strong> vier Beamte zu Polizeiräten<br />
beziehungsweise Kriminalräten<br />
ernannt. Nach einem<br />
zweijährigen Studium, zunächst<br />
an <strong>de</strong>r Fachhochschule für öffentliche<br />
Verwaltung – Fachbereich<br />
Polizei – in Hahn,und zuletzt an<br />
<strong>de</strong>r Polizeiführungsaka<strong>de</strong>mie in<br />
Münster,haben die vier ihre Prüfung<br />
mit außergewöhnlich gutem<br />
Ergebnis abgeschlossen. Alle<br />
erreichten die Note ‘gut’, Polizeirat<br />
Edmondo Steri belegte<br />
sogar Platz vier von 191 Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet.<br />
„Im Gesamtergebnis<br />
belegte damit die rheinland-pfälzische<br />
Landsmannschaft in diesem<br />
Ausbildungsjahrgang an <strong>de</strong>r<br />
Polizeiführungsaka<strong>de</strong>mie Platz<br />
eins! Dies ist ein Beleg für die<br />
hervorragen<strong>de</strong> Ausbildung, die<br />
unsere Polizeibeamtinnen und<br />
-beamten an <strong>de</strong>r Polizeifachhochschule<br />
auf <strong>de</strong>m Hahn<br />
genießen“,soWalter Zuber hocherfreut.<br />
Die GdP gratuliert (v. l. n. r.):<br />
Stefan Bytzek und Edmondo Steri,<br />
ab sofort im Lagezentrum <strong>de</strong>s<br />
Ministeriums <strong>de</strong>s Innern und für<br />
Sport, sowie Ingolf Hubert,<br />
Dezernatsleiter beim<br />
Lan<strong>de</strong>skriminalrat und Michael<br />
Dommermuth, Leiter <strong>de</strong>r<br />
Kriminalinspektion Landau.<br />
9/<strong>2003</strong> Deutsche Polizei-RP 5
LANDES<br />
J OURNAL<br />
KURZ BERICHTET<br />
Aus <strong>de</strong>m HPRP<br />
Die Lan<strong>de</strong>sregierung verschärft<br />
ihren Kampf gegen die<br />
Korruption in <strong>de</strong>r Verwaltung:<br />
Seit April <strong>2003</strong> gibt es einen Vertrauensanwalt,<br />
<strong>de</strong>r Hinweisen<br />
nachgeht. (Näheres unter<br />
www.fm.rlp.<strong>de</strong>)<br />
Neuer Leiter <strong>de</strong>r AG VI (Qualität)<br />
<strong>de</strong>r Kommission Innere<br />
Führung (KIF) wur<strong>de</strong> Koll.Franz-<br />
Josef Brandt ,teilt das ISM mit.<br />
Die von <strong>de</strong>r KIF erarbeiteten<br />
„Grundsätze über Führung und<br />
Zusammenarbeit“ wer<strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>r Uni Mannheim hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s Informationsstan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r<br />
Anwendung und ihrer Wirkung<br />
wissenschaftlich untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Universität Marburg analysiert<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>m BKA „Deutsche Regionalsprachen“<br />
und wird hierzu auf<br />
Notrufbän<strong>de</strong>r zugreifen.Die Notrufe<br />
sind anonymisiert und die<br />
erbetene Mitarbeit <strong>de</strong>r Polizisten<br />
freiwillig.<br />
Koll. Manfred Bublies (ISM)<br />
erläuterte <strong>de</strong>m HPRP Aktuelles<br />
aus <strong>de</strong>r Technik:<br />
● POLIS.net funktioniere reibungslos,bei<br />
POLADIS.net gebe<br />
es im Pilotbetrieb hingegen noch<br />
einige Mängel,insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
<strong>de</strong>r Druckfunktionalität.An <strong>de</strong>r<br />
Mängelbeseitigung wer<strong>de</strong> gearbeitet.<br />
Man wer<strong>de</strong> Anfang <strong>September</strong><br />
entschei<strong>de</strong>n, ob das<br />
System lan<strong>de</strong>sweit installiert wer<strong>de</strong>n<br />
könne. Die Projektgruppe<br />
erinnert an die Hotline <strong>de</strong>r<br />
Anwen<strong>de</strong>rbetreuer in Mainz,<br />
<strong>de</strong>nen man die Fehler mel<strong>de</strong>n<br />
solle.<br />
● Im April 2004 sei die Ausstattung<br />
mit Streifenwagen <strong>de</strong>r Fa.<br />
DB abgeschlossen.Die EU-weite<br />
Ausschreibung <strong>de</strong>r zivilen Funkwagen<br />
sei abgeschlossen. Corsa,<br />
Astra und Zafira kämen Anfang<br />
2004 in die Beschaffung.Bei <strong>de</strong>n<br />
Transportern habe VW die Ausschreibung<br />
gewonnen.Seit Beginn<br />
<strong>de</strong>s Projektes ‘Einsatzmittelmanagement’<br />
vor 4 Jahren sei die<br />
Kfz-Flotte <strong>de</strong>r Polizei um 150<br />
Fahrzeuge reduziert wor<strong>de</strong>n.<br />
Bublies legt Wert auf die Feststellung,dass<br />
<strong>de</strong>r taktischeAuftrag<br />
bei allen Sparbemühungen stets<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund zu stehen habe.<br />
● Aus seiner Sicht haben sich<br />
auch die elektronischen Fahrtenbücher<br />
bewährt. Nur so sei die<br />
aktuelleAnalyse <strong>de</strong>s ‘Flotteneinsatzes’<br />
möglich.<br />
● Die Optimierung <strong>de</strong>r Kfz-<br />
Werkstätten habe ebenfalls <strong>de</strong>utliche<br />
Einsparungen erbracht.Zum<br />
einen konnte so die Verfügbarkeit<br />
polizeieigener Werkstätten<br />
erhalten wer<strong>de</strong>n, zum an<strong>de</strong>ren<br />
arbeiteten die Werkstätten mit<br />
<strong>de</strong>n verbliebenen Aufträgen<br />
bereits wesentlich kostengünstiger.<br />
● Probleme gebe es nach wie vor<br />
bei <strong>de</strong>r Einbindung <strong>de</strong>r Ersatzteilkataloge<br />
in SAP R3 ,berichtete<br />
Koll. Bernhard Eisenbarth.<br />
Bublies sagte eine Überprüfung<br />
zu.<br />
● Bisher seien 2582 Schutzwesten<br />
ausgeliefert wor<strong>de</strong>n,berichtete<br />
Bublies.Noch in diesem Jahr<br />
folgen weitere 750, so dass ein<br />
Stand von 3332 Westen erreicht<br />
wer<strong>de</strong>.Die Reklamationsrate ist<br />
drastisch gesunken. Im Haushalt<br />
2004 sei die Beschaffung weiterer<br />
1500 Westen eingeplant. 457<br />
Westen wur<strong>de</strong>n privat beschafft<br />
und vom ISM bezuschusst. Das<br />
ISM biete weiter an,die Westen<br />
aufzukaufen. Der HPRP erkundigte<br />
sich,ob tatsächlich in erster<br />
Linie die operativen Einheiten<br />
ausgerüstet wür<strong>de</strong>n.Koll.Bublies<br />
wies darauf hin, dass die Verteilung<br />
<strong>de</strong>r Westen auf die einzelnen<br />
BeamtInnen durch die<br />
Behör<strong>de</strong>n erfolge.Die Festlegung<br />
<strong>de</strong>r Ausstattungsprioritäten vor<br />
Ort läge in <strong>de</strong>r Verantwortung<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Vorgesetzten. Er<br />
wer<strong>de</strong> allerdings <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Sachstand erheben.<br />
Auf Grund <strong>de</strong>r „Statistischen<br />
Erfassung krankheitsbedingter<br />
Fehlzeiten“ durch die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r HPRP gegenüber<br />
<strong>de</strong>m ISM initiativ.Die reine<br />
Datenerfassung nutze nichts – die<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung müsse auch<br />
Konsequenzen im Hinblick auf<br />
vorbeugen<strong>de</strong>n Gesundheitsschutz<br />
ergreifen.<br />
Zur Wahrung gleicher Chancen<br />
für alle Bewerber for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r<br />
HPRP gegenüber <strong>de</strong>m ISM, bei<br />
<strong>de</strong>n nächsten Ausschreibungen<br />
für die Aufstiegsausbildung für<br />
einheitliche Bewertungsmaßstäbe<br />
zu sorgen.Dies könne durch eine<br />
rechtzeitige Übersendung <strong>de</strong>r<br />
Beurteilungsübersichten an das<br />
ISM erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieter Kronauer (Arbeiter),<br />
Annemarie Grin<strong>de</strong>l<br />
(Angestellte),<br />
Ernst Scharbach (Beamte)<br />
BEZIRKSGRUPPE WESTPFALZ<br />
Seniorentreffen<br />
Foto: Moser<br />
Zu einem gemütlichen Beisammensein<br />
bei Kaffee und<br />
Kuchen trafen sich die Senioren<br />
<strong>de</strong>r Kreisgruppe Pirmasens in<br />
Thaleischweiler.Eingela<strong>de</strong>n hatte<br />
die Bezirksgruppe Westpfalz auf<br />
Initiative <strong>de</strong>s Seniorenvertreters<br />
Uli Knirr. Heinz Blatt, Bun<strong>de</strong>sseniorenvorsitzen<strong>de</strong>r,<br />
überbrachte<br />
die neuesten Nachrichten<br />
aus Bund und Land,welche lei<strong>de</strong>r<br />
allesamt nicht positiv waren.<br />
Gesundheitsreform,Beihilfe und<br />
Kürzungen im Besoldungsbereich<br />
und bei <strong>de</strong>n Pensionen<br />
waren dieThemen,die alleAnwesen<strong>de</strong>n<br />
interessierten. Bezirksgruppenvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Jürgen<br />
Moser kündigte an, dass diese<br />
Treffen <strong>de</strong>r Senioren fortgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
PK aus Hessen sucht aus<br />
dringen<strong>de</strong>n familiären Grün<strong>de</strong>n<br />
Tauschpartnerin/Tauschpartner<br />
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9/<strong>2003</strong> Deutsche Polizei-RP 7
LANDES<br />
J OURNAL<br />
JUNGE GRUPPE KOBLENZ<br />
Neuer Vorstand<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto „Komm<br />
rein, sei kein Frosch“ fand am<br />
23.07.03 in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten<br />
<strong>de</strong>s PP Koblenz die Gründungswahl<br />
einer Jungen Gruppe <strong>de</strong>r<br />
Bezirksgruppe Koblenz statt.<br />
Zu diesem Anlass wur<strong>de</strong>n im<br />
Vorfeld über 80 Kolleginnen und<br />
Kollegen eingela<strong>de</strong>n,welche <strong>de</strong>m<br />
PP Koblenz (auch die Anwärter<br />
und Anwärterinnen <strong>de</strong>r LPS)<br />
angehören und zugleich Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r JUNGEN GRUPPE (bis<br />
30) sind.<br />
Wenn auch dieTeilnehmerzahl<br />
hätte besser ausfallen können,ist<br />
es uns gelungen eine durchaus<br />
motivierte Bezirksgruppe auf die<br />
Beine zu stellen. Unsere Aufgabe<br />
wird es sein,die Belange <strong>de</strong>r jüngeren<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bezirksgruppe<br />
Koblenz zu vertreten.<br />
Ferner ist es unser Ziel, die<br />
Jugendarbeit innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Gewerkschaft entsprechend zu<br />
för<strong>de</strong>rn.<br />
Zur Vorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
Sabrina Kunz (PI Montabaur)<br />
gewählt.<br />
Stellvertreter/innen sind Heike<br />
Doll (PI Neuwied);Karina Faltin<br />
(LPS Hahn) und Christian Günter<br />
(LPS Hahn). Melanie Hahmann<br />
(LPS Hahn) übernimmt<br />
die Schriftführung und wird vertreten<br />
von Sylvia Müller (PI<br />
Koblenz 1).<br />
Sabrina Kunz: „Ich wünsche<br />
allen Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r viel<br />
Spaß und Erfolg bei <strong>de</strong>r Arbeit<br />
und ich hoffe, dass wir viel für<br />
die jungen Kolleginnen und Kollegen<br />
in <strong>de</strong>r Polizei erreichen und<br />
bieten können.“ Sabrina Kunz<br />
v. l. n. r.: Sabrina Kunz, Christian Günther, Sylvia Müller, Karina Faltin,<br />
Florian Freisberg, Melanie Hahmann<br />
FORTBILDUNG FÜR PERSONALRÄTE<br />
Tarifbeschäftigte besser betreuen<br />
Die GdP legt großen Wert darauf,<br />
dass die Angestellten- und<br />
Arbeitervertreter/innen <strong>de</strong>r Personalräte<br />
eine gute Fortbildung<br />
bekommen, damit sie die Tarifbeschäftigten<br />
ihrer Dienststelle<br />
besser betreuen können. In Bro<strong>de</strong>nbach<br />
begrüßte die stellvertreten<strong>de</strong><br />
GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />
Annemarie Grin<strong>de</strong>l 22 Kolleginnen<br />
und Kollegen zum Personalratsfortbildungsseminar.<br />
Es war<br />
eine bunt gemischte Gruppe von<br />
„alten Hasen“ bis hin zu absoluten<br />
„Neulingen“,die sich alle mit<br />
großen Erwartungen für dieses<br />
Seminar angemel<strong>de</strong>t hatten.<br />
Zum Einstieg in <strong>de</strong>n Seminartag<br />
stan<strong>de</strong>n Stellenausschreibungen<br />
und Einstellungen im<br />
Fokus <strong>de</strong>r Mitbestimmung <strong>de</strong>s<br />
Personalrates auf <strong>de</strong>m Programm.<br />
Aber auch die Altersteilzeit<br />
wur<strong>de</strong>,ganz beson<strong>de</strong>rs in<br />
Bezug auf Personaleinsparungen,<br />
diskutiert.<br />
Als Referent konnte Herr<br />
Kessler vom ISM (Zentralabteilung,<br />
Personalreferat, Dienst-<br />
Annemarie Grin<strong>de</strong>l (Zweite vorne rechts) mit <strong>de</strong>n<br />
Seminarteilnehmern<br />
recht) gewonnen wer<strong>de</strong>n. Er<br />
schaffte es auf gekonnte Art,die<br />
komplexen Themen Stellenbeschreibungen<br />
und Stellenbewertungen<br />
verständlich<br />
und<br />
interessant zu<br />
vermitteln.<br />
Die Theorie<br />
wur<strong>de</strong> gleich in<br />
Arbeitsgruppen<br />
in die Praxis<br />
umgesetzt. Anhand<br />
von Beispielen<br />
konnten<br />
die Seminarteilnehmer<br />
<strong>de</strong>n<br />
Aufbau und die<br />
Bewertung von<br />
Stellenbeschreibungen<br />
üben.<br />
Für die Personalratsarbeit<br />
wur<strong>de</strong> klar,<br />
dass Mitbestimmungsrechte<br />
nur dann Wirkung<br />
entfalten können, wenn sie von<br />
<strong>de</strong>n Personalräten im Alltag eingefor<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die übrige Seminarzeit stand<br />
im Zeichen <strong>de</strong>r Diskussion über<br />
die Situation <strong>de</strong>r Tarifbeschäftigten<br />
in <strong>de</strong>r Polizei und die<br />
zukünftige Personalratsarbeit.<br />
Abends bot unser Kollege<br />
Edwin Scheid <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />
Entspannungsübungen sowie<br />
Übungen zur Stärkung <strong>de</strong>r Muskulatur<br />
und <strong>de</strong>s Rückens an.<br />
Bei <strong>de</strong>r Reflektion <strong>de</strong>s Seminars<br />
stellte sich heraus, dass die<br />
gesamte Gruppe sehr viel für die<br />
tägliche Personalratsarbeit<br />
gelernt hat und ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
das Thema <strong>de</strong>r Stellenbeschreibung<br />
und -bewertung in einem<br />
aufbauen<strong>de</strong>n Seminar vertiefen<br />
möchten.<br />
8 RP-Deutsche Polizei 9/<strong>2003</strong>