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2/2011 - GdF

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ATC Aktuell<br />

der flugleiter <strong>2011</strong>/02<br />

„VoLMuK“ oder:<br />

wie man eine der<br />

Top-Kontrollzentralen<br />

Deutschlands zerschlägt<br />

Im Frühjahr 2013 wird, nach heutiger Planung, ein Teil der Kontrollzentrale München (genauer:<br />

der Luftraum oberhalb Flugfläche 315 ), nach Karlsruhe zum dortigen Upper Area Controlcenter<br />

verlagert. Das Projekt heisst VoLMuK (Verlagerung oberer Luftraum München– Karlsruhe).<br />

Damit wird eine der am erfolgreichsten arbeitenden Kontrollzentralen<br />

Europas, die seit vielen Jahren völlig unbemerkt<br />

von der deutschen Öffentlichkeit mit knapp 700 Mitarbeitern<br />

zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden und mit anerkannt<br />

höchster Performance auf Top-Sicherheitsniveau arbeitet –<br />

wohlgemerkt ohne Not – zerschlagen.<br />

Diese Entscheidung basiert noch auf dem mittlerweile 14<br />

Jahre alten und damals schon heftig umkämpften „Betriebsstättenkonzept“<br />

der DFS GmbH, welches im Jahr 2004 durch<br />

die „Neuausrichtung der Center“ (NdC) in der jetzigen Form<br />

konkretisiert wurde. Sie wird von praktisch allen Experten<br />

aus heutiger Sicht, gerade auch im Hinblick auf den entstehenden<br />

FABEC (Functional Airspace Block Europe Central),<br />

als sinnlose Geldverschwendung mit massiven Nachteilen<br />

für unsere Kunden erachtet. Aus diesem Grund haben die<br />

Betriebsräte, die <strong>GdF</strong>, die Mitarbeiter sowie die leitenden<br />

Angestellten in München bis zuletzt versucht, die Umsetzung<br />

von VoLMuK zu verhindern. Leider bisher erfolglos. Im<br />

örtlichen Interessenausgleich zu VoLMuK heißt es deshalb<br />

in der Präambel:<br />

Kontrollzentralen Deutschlands viel dringender bräuchte,<br />

einmal ganz abgesehen.<br />

Doch wie konnte es eigentlich soweit kommen?<br />

In der folgenden Ausgabe des „flugleiter“ werden wir darstellen,<br />

warum diese Verlagerung im Jahre 2013 nicht sinnvoll ist<br />

und warum man sie stoppen, zumindest aber um mehrere<br />

Jahre verschieben sollte.<br />

VK<br />

„Zwischen dem Betriebsrat der Niederlassung München<br />

und der Geschäftsführung der DFS besteht kein Einvernehmen<br />

über den betrieblichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Nutzen dieser Betriebsänderung. In Erfüllung seiner Verpflichtungen<br />

aus dem Gesetz hat der Betriebsrat jedoch<br />

den Interessenausgleich und Sozialplan einer einvernehmlichen<br />

Lösung zugeführt.“<br />

Auch seitens der fliegenden Kundschaft gibt es mittlerweile<br />

begründete Befürchtungen, dass sich nicht nur die vertikalen<br />

Flugprofile nach Umsetzung von VoLMuK systembedingt<br />

verschlechtern werden, sondern dass durch die massiven<br />

Synergieverluste bei der Personaleinsatzplanung auch dauerhafte<br />

Zusatzkosten in Millionenhöhe für die Airlines entstehen<br />

werden. Von den Einmalkosten für die Umsetzung<br />

und den Kosten für den Sozialplan in zusammen zweistelliger<br />

Millionenhöhe sowie der Tatsache, dass man den dauerhaft<br />

entstehenden Mehrbedarf an Fluglotsen in anderen<br />

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