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On Tour<br />
Landung in der<br />
„Großen Bucht“<br />
Text und<br />
Photos von<br />
Kai Schlender<br />
Wenn ein Flughafen nicht wegen des Verkehrsaufkommens spektakuläre Inselwelt vor dem schottischen<br />
Mainland frei. Im langsamen<br />
Berühmtheit erlangt, dann kann eigentlich nur ein spektakuläres<br />
Anflugverfahren der Grund dafür sein. Der kleine Flugplatz auf Sinkflug geht es nach Sichtflugbedingungen<br />
über die Hebridensee direkt<br />
der schottischen HebridenInsel Barra hat nichts von diesen beiden<br />
Eigenschaften zu bieten und kann dennoch mit einer weltweit Richtung Isle of Barra. Obwohl es in<br />
einmaligen Besonderheit aufwarten. Gelegen vor der eigentlichen EGPR (ICAO-Indicator für Barra) ein<br />
Küstenlinie in der Bucht Traigh Mhor (gälisch für: „Große Bucht“) NDB gibt, existieren keine IFR-Verfahren.<br />
Also muß vor dem Erreichen des<br />
ist der Isle of Barra Airport der einzige StrandLandeplatz mit gezeitenabhängigem<br />
Linienflugbetrieb*. Grund genug, dieses außergewöhnliche<br />
Abenteuer einmal „live“ zu erleben.<br />
durchgeführt werden, bei den wech-<br />
Platzes stets eine IFR-cancellation<br />
selhaften atlantischen Wetterbedingungen<br />
hier nicht immer selbstverständlich. Allerdings<br />
gelten die Piloten bei Loganair <strong>als</strong> sehr erfahren und<br />
die Twin Otter wird natürlich mit Zwei-Mann-Cockpit<br />
betrieben, wobei die Copilotin auch die Aufgaben<br />
eines Flugbegleiters übernimmt (was jedoch keinen<br />
großen Mehraufwand bedeutet, da es keinen Service<br />
während des Fluges gibt).<br />
✈ DeHavilland DHC-6 Twin Otter auf dem Isle of<br />
Barra Airport<br />
So wird es für die Besatzung an diesem Tage kein<br />
großes Problem gewesen sein, auch ohne hochentwickeltes<br />
GPS an Bord rechtzeitig Sichtkontakt auf die<br />
langgezogene Inselkette der Äußeren Hebriden zu bekommen.<br />
Das knapp 40 m 2 große Barra ist eine der<br />
südlichsten Inseln der Gruppe. In der kurzen Platzrunde<br />
kann man einen wunderschönen Blick auf die einsamen<br />
Sandstrände genießen, natürlich auch auf den<br />
Landeplatz. Trotz böigen Südwindes von bis zu 30<br />
Knoten setzt die kleine Turboprop sanft auf der Piste<br />
15 im Watt vor Barra auf. Nach wenigen Augenblicken<br />
ist die Parkposition am Strand erreicht und die etwa<br />
8-9 Passagiere erfahren die frische Brise auf dem<br />
kurzen Weg zum kleinen Terminal.<br />
Flug über Highlands und Islands<br />
Am frühen Nachmittag startet die robuste DHC-6 Twin<br />
Otter mit der Flugnummer BE6847 am internationalen<br />
Flughafen von Glasgow zu ihrem 70-minütigen Flug<br />
zum westlichsten Flugplatz Schottlands auf der kleinen<br />
Insel Barra (Äußere Hebriden). Operator der 18sitzigen<br />
Maschine ist die Fluggesellschaft Loganair, welche<br />
schon seit den 1970er Jahren die luftseitige<br />
Verbindung zu den entlegenen Atlantikinseln herstellt.<br />
Vorher fast ausschließlich im Auftrag der British Airways<br />
tätig, fliegt man seit ca. 1 Jahr für die aufstrebende<br />
FlyBe, was sich auch in der Bemalung der Maschinen<br />
zeigt.<br />
Bei heiterem April-Himmel (von wegen typisch britisches<br />
Regenwetter!) steigt die Twin Otter nach dem<br />
Start auf der Piste 23 in Glasgow langsam auf 6500<br />
Fuß. Beim Passieren der Hafenstadt Oban verschwinden<br />
die letzten Wolken und machen den Blick auf die<br />
✈ Marker Posts sind die einzige Möglichkeit zur<br />
Identifizierung der Runways<br />
Isle of Barra Airport<br />
Auch wenn es sich praktisch um ein gezeitenabhängiges,<br />
großes Stück Sandstrand handelt, verfügt der<br />
Flugplatz über drei Start- und Landebahnen, oder besser<br />
–richtungen (15/33, 07/25, 11/29). Diese sind<br />
der flugleiter 2009/03<br />
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