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ATC Aktuell<br />
HEF/GED Umsetzung<br />
Am 12. März 2009 ging nach einem Jahr Planung und Schulung mit<br />
der Einführung der Umstrukturierung der Sektoren HEF (Hersfeld)<br />
und GED (Gedern) in der langen FIR eine lange Leidenszeit für die<br />
Lotsen und Flugdatenbearbeiter <strong>als</strong> auch den Luftraumnutzern im<br />
Bereich nordöstlich von Frankfurt zu Ende. Aber bevor ich zu einer<br />
Erklärung der Sektoren komme, sollten die Hintergründe der Änderungen<br />
beleuchtet werden.<br />
von<br />
Dirk Müller<br />
Die Sektoren HEF und GED wurden vor einigen Jahren<br />
im Rahmen eines Gesamtpakets mit Änderungen bei<br />
Karlsruhe UAC sowie München ACC/MUAC neu gestaltet.<br />
Leider wurden die Einwände der Experten von den<br />
Strategen verworfen. Es hieß dam<strong>als</strong>, das Gesamtpaket<br />
würde allen Nutzern helfen, untergeordnete Bedenken<br />
sollten zurückstehen. Also musste die EBG 03<br />
im Center Langen die bittere Kröte schlucken und der<br />
Einführung zustimmen.<br />
Aus dem früheren reinen Inbound Sektor GED wurde<br />
ein Stack- bzw. Overflowsektor. Er wurde nur bei exzessiven<br />
Holding geöffnet. Dies hatte zur Folge, dass<br />
der HEF-Sektor zu einem Inbound, Overbound und<br />
Outbound Sektor mit allen Konsequenzen wurde. Wie<br />
jedem schnell klar sein dürfte, war die Kapazität des<br />
HEF-Sektors schnell erschöpft. Flow-Control-Maßnahmen<br />
zu den Spitzenzeiten waren die Folge. Es wurden<br />
viele Variationen der Regulierungsmaßnahmen ausprobiert,<br />
doch die allerletzte Wahrheitsfindung wurde<br />
nie erreicht. Es gibt keinen Lotsen in der EBG, der trotz<br />
Steuerungsmaßnahmen auf HEF/GED nicht schon mal<br />
abgesoffen wäre. Die Komplexität des Sektors HEF<br />
war so hoch, dass eine korrekte Vorhersage des zu erwartenden<br />
Verkehrs durch die CFMU nicht möglich<br />
war. HEF/GED wurde innerhalb kürzester Zeit die<br />
Nummer zwei in der Hitliste der Regulierungsmaßnahmen<br />
der Langen FIR (EDGG FIR). Das berühmt berüchtigte<br />
„Bunching“ führte öfter zu Werten von ca.<br />
20 Luftfahrzeugen in 20-25 Minuten.<br />
Speziell das Flugprofil aus Richtung Südosteuropa mit<br />
Ziel Köln/Bonn (Sauerland Approach) mit Übergang<br />
aus dem oberen in den unteren Luftraum sorgte bei<br />
uns für abenteuerliche Kontrollanweisungen sowie<br />
Anfragen der Piloten, ganz abgesehen von den unnötigen<br />
Diskussionen auf der Frequenz. Da die Möglichkeit<br />
der Rücknahme von Streckenprofilen zur Entlastung<br />
des Sektors gegen Null ging, suchten wir<br />
fortwährend nach Lösungsansätzen.<br />
37 der flugleiter 2009/03