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ATC USA<br />
✈ Längere Dienstzeiten und später in den<br />
Ruhestand wegen der Krise?<br />
Photo: DFS<br />
scher Gymnasiallehrer hätte das ein wenig anders,<br />
aber kürzer ausgedrückt: Thema verfehlt!<br />
Die Tätigkeit eines Controllers ist keine einfache. Das<br />
ist hinlänglich bekannt; über die Belastung und den<br />
daraus entstehenden Stress für die Controller wurden<br />
zahlreiche Bücher geschrieben. Auch wenn diese bereits<br />
vor einigen Jahren herausgegeben wurden, so<br />
hat sich an ihren Kernaussagen nicht besonders viel<br />
geändert. Wer sich in den Chefetagen der Flugsicherungsdienstleister<br />
(ANSPs) mit Hilfe der Studie von<br />
Ashley Nunes und Arthur F. Kramer dennoch berufen<br />
fühlt, leichtfertig an der Altersgrenze der Controller zu<br />
drehen, sollte sich zumindest die Mühe machen, sich<br />
auch diese Literatur zu Gemüte zu führen.<br />
Die Probleme der ANSPs zu Zeiten der Krise<br />
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat nicht<br />
nur die Fluggesellschaften und Flugzeughersteller erwischt,<br />
sondern auch die ANSPs (Air Navigation Services<br />
Provider). Denn wenn die Airlines kleinere Flugzeuge<br />
einsetzen, Strecken ausdünnen oder ganz<br />
streichen, dann macht sich das negativ in den Kassen<br />
der Flugsicherungsdienstleister bemerkbar. In einigen<br />
FIRs wurde ein Rückgang des Verkehrsaufkommens<br />
bis zu 18% festgestellt und sollten, wie von einigen<br />
befürchtet, die Einnahmen um 20% zurückgehen, so<br />
stehen einige ANSPs vor ernsthaften Problemen. Die<br />
Frage ist nur, wie diese Probleme zu lösen sind. Die<br />
einfachste Lösung wäre natürlich eine Erhöhung der<br />
Flugsicherungsgebühren. Allerdings wäre dies nicht<br />
besonders sinnvoll, da dadurch die fliegende Kundschaft<br />
zusätzlich belastet und dies für einige Fluggesellschaften<br />
das endgültige Aus bedeuten würde. Zudem<br />
besteht die Gefahr, dass die Aufsichts- bzw.<br />
Regulierungsbehörden oder die zuständigen Verkehrsminister<br />
einem derartigen Vorhaben einen Riegel<br />
vorschieben würden. Deshalb sind etwas intelligentere<br />
Lösungen gefragt. Natürlich hat sich auch die<br />
CANSO (Civil Air Navigation Services Organisation),<br />
gewissermaßen der internationale Arbeitgeberverband<br />
der Flugsicherungsdienstleister, mit diesen Problemen<br />
auseinander gesetzt. Was bei der CANSO hinter<br />
verschlossenen Türen besprochen wird und welche<br />
Maßnahmen dort diskutiert und vorgeschlagen werden,<br />
ist natürlich nicht in Erfahrung zu bringen. Wer<br />
sich jedoch die CANSO News, die man von der Homepage<br />
(www.canso.org) dieser Organisaton herunterladen<br />
kann, zu Gemüte führt, kann sich ein Bild machen,<br />
wohin die Reise gehen soll.<br />
Am 27. März hat sich CANSO in einem offenen Brief an<br />
die Flugzeugbetreiber gewandt und dargelegt, welchen<br />
Beitrag sie zur Bewältigung der Krise leisten wolle<br />
und eine Reihe von Maßnahmen aufgelistet, mit<br />
welchen sie die Höhe der Flugsicherungsgebühren auf<br />
einem stabilen Niveau zu halten versucht. Dass es da-<br />
33 der flugleiter 2009/03