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Die Operation Jadid - Bundeswehr

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<strong>Bundeswehr</strong>soldat auf dem<br />

Dach eines „Dingo“ an einer<br />

FLW (Fernbedienbare Leichte<br />

Waffenstation) mit Maschinengewehr,<br />

Kaliber<br />

7,62 mm, und Granatmaschinenwerfer<br />

40 mm<br />

„Von Disziplinmangel und Führungsschwäche in der<br />

Afghanistantruppe zu reden, verunglimpft 5000 Soldaten,<br />

die unter schwierigen Bedingungen einen großartigen<br />

Job machen.“<br />

Aber doch nur, wenn das Bemühen um die Sicherheit<br />

der Dörfer nachhaltig ist. Wie wollen Sie das<br />

die kommenden Jahre über gewährleisten?<br />

Dazu werden Außenposten gebaut, in denen afghanische<br />

Polizisten oder Soldaten stationiert werden.<br />

<strong>Die</strong> bleiben dort und werden weiter ausgebildet<br />

und ausgerüstet. Deshalb sind die Polizeitrainer so<br />

wichtig, die die USA, aber auch Deutschland und<br />

andere Staaten nach Nordafghanistan geschickt<br />

haben. Unsere Truppen kämpfen die Dörfer frei,<br />

aber nur afghanische Sicherheitskräfte können<br />

und sollen die Bevölkerung langfristig schützen.<br />

<strong>Die</strong> Regierung Karzai bietet Talibanüberläufern<br />

die Chance, in eine reguläre Polizeitruppe aufgenommen<br />

zu werden. Was halten Sie davon?<br />

Es gibt derzeit keine Alternative dazu. Viele Männer,<br />

die bislang für die Taliban kämpfen, wollen<br />

kapitulieren. <strong>Die</strong> Regierung Karzai gibt ihnen<br />

diese Chance. Natürlich muss man sich jeden<br />

Überläufer anschauen, ob er es ehrlich meint.<br />

Aber dafür sind die afghanischen Sicherheitskräfte<br />

gemeinsam mit den Amerikanern verantwortlich.<br />

Sie registrieren und überprüfen diese Leute.<br />

Lokale Polizeikräfte, manche sagen auch Bürgerwehren<br />

dazu, sind nicht in jedem Ort sinnvoll. Es<br />

kommt darauf an, was die Einwohner wollen.<br />

Und was wollen die Einwohner?<br />

Manche Orte vertrauen ihre Sicherheit einer Bürgerwehr<br />

an, andere der regulären Polizei. Das<br />

hängt davon ab, welche Erfahrungen die Menschen<br />

Michael Schreiner<br />

gemacht haben. Oft misstrauen<br />

sie der regulären Polizei, vor allem<br />

wenn die sich durch <strong>Die</strong>bstahl<br />

und Gewalt wie die Taliban gebärdet.<br />

Aber durch Training, bessere<br />

Ausrüstung und regelmäßige Bezahlung<br />

wird die Polizei langsam<br />

besser.<br />

<strong>Die</strong> jüngsten Erfolge der <strong>Bundeswehr</strong><br />

in Afghanistan werden in<br />

Deutschland kaum wahrgenommen.<br />

Nach den tödlichen Schüssen auf deutsche<br />

Soldaten auf dem Außenposten „OP North“ ist<br />

das „Partnering“ mit den afghanischen Sicherheitskräften<br />

aufgrund des damit verbundenen<br />

Risikos für unsere Soldaten in die Kritik geraten.<br />

Welche Alternativen sehen Sie zu dieser Zusammenarbeit?<br />

Der Tod unserer Kameraden auf dem „OP North“<br />

vor wenigen Tagen hat uns ausgesprochen betroffen<br />

gemacht. Bei aller Trauer: zum Partnering gibt<br />

es keine Alternative. Es hat sich bewährt, es war<br />

bisher erfolgreich, und das wird meiner Überzeugung<br />

nach auch zukünftig so bleiben. <strong>Die</strong> Schüsse<br />

kamen von einem Einzeltäter, dessen Motive wir<br />

nicht kennen. Damit gibt es absolut keinen Grund,<br />

den afghanischen Partnern generell zu misstrauen.<br />

Würden wir das tun, würden wir den Taliban<br />

in die Hände spielen. Sicherheit für Afghanistan<br />

als Voraussetzung für den Wiederaufbau geht nur<br />

gemeinsam. Risikofrei wird es niemals sein.<br />

Das Gespräch führte Marco Seliger.<br />

Hans-Werner Fritz<br />

Generalmajor, war vom 20. Juni<br />

2010 bis 23. Februar 2011 Kommandeur<br />

des Regionalkommandos Nord<br />

der ISAF in Mazar-i-Sharif. Sein Nachfolger<br />

ist Markus Kneip, Kommandeur<br />

der 1. Panzerdivision in Hannover.<br />

<strong>Bundeswehr</strong> / PIZ Mazar-i-Sharif<br />

03 |11 loyal 37

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