Videofilm „Wohnträume sicher finanzieren“ - Verband der privaten ...
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Ausgabe 1/12 · März 2012<br />
WOHNEN in DEUTSCHLAND<br />
Daten, Fakten, Analysen<br />
Wohnungsbau nimmt Fahrt auf<br />
Der Wohnungsbau hat 2011 mit voraussichtlich<br />
rund 185.000 Fertigstellungen<br />
endlich wie<strong>der</strong> an Fahrt aufgenommen.<br />
Der Bedarf an Wohnraum<br />
steigt. Die Gründe dafür sind bekannt:<br />
• Es gibt einen eindeutigen Trend zu mehr<br />
Single-Haushalten. Die Zahl <strong>der</strong> Zwei-<br />
Personen-Haushalte steigt sogar noch<br />
stärker. Zumindest bis zum Jahr 2025<br />
wird dadurch die Zahl <strong>der</strong> Haushalte<br />
trotz eines absoluten Bevölkerungsrückgangs<br />
nach den Prognosen des<br />
Statistischen Bundesamtes insgesamt<br />
um knapp 1 Million ansteigen. Auch im<br />
Jahr 2030 wird sie mit 41 Millionen<br />
noch höher liegen als heute.<br />
• Der Wohnungsbestand in Deutschland<br />
altert. Drei Viertel aller Wohnungen in<br />
Deutschland wurden vor dem Jahr<br />
1979 errichtet, als die erste Wärmeschutzverordnung<br />
in Kraft trat. Allein<br />
aus <strong>der</strong> Zeit zwischen 1949 und 1978<br />
stammen 46 Prozent des Wohnungsbestands.<br />
Gerade vor dem Hintergrund<br />
Fertiggestellte Wohnungen in Deutschland 2001 – 2021<br />
326.000<br />
2001<br />
290.000<br />
2002<br />
268.000<br />
2003<br />
278.000<br />
2004<br />
242.000<br />
2005<br />
249.000<br />
2006<br />
211.000<br />
2007<br />
176.000<br />
2008<br />
159.000<br />
2009<br />
160.000<br />
2010<br />
185.000<br />
2011<br />
steigen<strong>der</strong> energetischer Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
wird deutlich, dass die Grenzen<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit bei Sanierungsmaßnahmen<br />
schnell erreicht werden.<br />
Alter Wohnungsbestand muss dann<br />
durch Neubauten ersetzt werden.<br />
• Zudem ist <strong>der</strong> Wunsch nach Wohneigentum<br />
aufgrund niedriger Hypothekenzinsen,<br />
Inflations ängsten und einem<br />
Mangel an Anlagealternativen <strong>der</strong>zeit<br />
beson<strong>der</strong>s groß.<br />
Klar ist aber auch: Das aktuelle Neubau-<br />
Niveau ist immer noch viel zu niedrig.<br />
Um den Wohnungsbestand nicht zu stark<br />
altern zu lassen, müssten dauerhaft<br />
250.000 bis 300.000 Einheiten neu gebaut<br />
werden. Nach den Voraussagen des<br />
ifo Instituts sind für 2012 rund 211.000,<br />
für 2013 rund 234.000 und für 2014<br />
rund 252.000 zu erwarten. Die Langfristprognose<br />
sieht jedoch bis zum Jahr<br />
2021 eine kontinuierliche Steigerung auf<br />
307.000 vor.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, ifo Institut Bauvorausschätzung Deutschland 2011 – 2016/2021<br />
211.000<br />
2012<br />
234.000<br />
2013<br />
252.000<br />
2014<br />
265.000<br />
2015<br />
274.000<br />
2016<br />
282.000<br />
2017<br />
289.000<br />
2018<br />
295.000<br />
2019<br />
302.000<br />
2020<br />
307.000<br />
2021<br />
Editorial<br />
Die Vorstellung, mit Hilfe von Zwangssanierungen<br />
im Gebäudebestand politische<br />
Einsparziele erreichen zu können, ist<br />
offensichtlich aus manchen Köpfen nicht<br />
herauszukriegen. Dabei zeigt spätestens<br />
das Beispiel Baden-Württemberg, dass<br />
gut gemeint längst nicht gut gemacht<br />
heißt.<br />
Dort wurden die Eigentümer verpflichtet,<br />
erneuerbare Energien einzusetzen, wenn<br />
ein zentraler Heizkessel ausgetauscht wird.<br />
Der Sanierungszwang führte jedoch zu einer<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsverweigerung. Der<br />
alte Heizkessel wurde lieber notdürftig repariert.<br />
Das Ergebnis: mehr Schadstoff -<br />
ausstoß statt weniger.<br />
Allein das Gerede über mögliche Zwangssanierungen<br />
führt zur Verun<strong>sicher</strong>ung <strong>der</strong><br />
Eigentümer. Das schadet den Investitionen,<br />
weil viele jetzt erst mal abwarten,<br />
was kommt. Viele Eigentümer wären damit<br />
aber auch finanziell überfor<strong>der</strong>t. Gerade<br />
ältere Menschen mit geringer Rente,<br />
die ein Leben lang hart für ihre steinernde<br />
Zusatzrente in Form <strong>der</strong> eigenen vier<br />
Wände gespart haben.<br />
Auf Län<strong>der</strong>- und Gemeindeebene würde<br />
dazu die Vollzugskontrolle fehlen. Den<br />
Baupolizisten gibt es schon lange nicht<br />
mehr. Den Schornsteinfeger vom Glücksbringer<br />
zum Energiepolizisten zu machen,<br />
wie es manchen vorschwebt, kann doch<br />
nicht ernsthaft gewollt werden.<br />
Andreas J. Zehn<strong>der</strong>
Private Bausparkassen mit deutlichem Neugeschäftsplus<br />
Private Bausparkassen mit deutlichem<br />
Neugeschäftsplus<br />
– Auch Baugeldauszahlungen legen zu -<br />
Die <strong>privaten</strong> Bausparkassen haben 2011<br />
im Neugeschäft eine Bausparsumme von<br />
64,5 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einem<br />
Zuwachs von 9,9 Prozent. Die Zahl<br />
<strong>der</strong> abgeschlossenen Verträge stieg um<br />
1,2 Prozent auf über 2 Millionen.<br />
„Bausparen steht für Sicherheit und Solidität“,<br />
erklärte dazu <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Privaten Bausparkassen,<br />
Andreas J. Zehn<strong>der</strong>. „Das<br />
schätzen die Kunden seit Ausbruch <strong>der</strong><br />
Finanzkrise noch mehr als früher.“ Der<br />
„Ruf als Stabilitätsanker“ zeigt sich nach<br />
Auffassung von Zehn<strong>der</strong> auch beim Spargeldeingang.<br />
2011 standen hier 18,3 Milliarden<br />
Euro zu Buche. Das Rekor<strong>der</strong>gebnis<br />
des Vorjahres wurde damit nochmals<br />
um 0,7 Prozent übertroffen.<br />
Beson<strong>der</strong>s erfreut zeigt sich Zehn<strong>der</strong><br />
über den Anstieg bei den Baugeldauszahlungen.<br />
Diese liegen mit 23,4 Milliarden<br />
Euro 8,2 Prozent höher als 2010.<br />
2<br />
„Die Bausparkassen punkten mit ihren<br />
attraktiven Angeboten“, so Zehn<strong>der</strong>.<br />
Der Vertragsbestand stieg um 0,1 Prozent<br />
auf 19,1 Millionen. Die damit verbundene<br />
Bausparsumme hat nach einem Plus<br />
von 3,3 Prozent mit über 533,2 Milliarden<br />
Euro einen neuen Höchststand erreicht.<br />
Für 2012 rechnet Zehn<strong>der</strong> erneut mit einem<br />
erfreulichen Bausparjahr. „Die internationale<br />
Staatsschuldenkrise stärkt die<br />
Sehnsucht <strong>der</strong> Menschen nach verlässlichen<br />
Spar- und Finanzierungsformen“.<br />
Sie fürchteten steigende Zinsen. Zehn<strong>der</strong>:<br />
„Mit einem Bausparvertrag – und nur damit!<br />
– können sie sich das heute niedrige<br />
Zinsniveau dauerhaft <strong>sicher</strong>n, auch<br />
wenn sie vielleicht erst in fünf o<strong>der</strong> zehn<br />
Jahren bauen wollen.“<br />
„Der Eigenheimbau hat wie<strong>der</strong> an Fahrt<br />
aufgenommen“, erklärte Zehn<strong>der</strong>. Dabei<br />
Singlehaushalte dominieren<br />
– Ergebnisse <strong>der</strong> Studie „GfK Bevölkerungsstrukturdaten“ –<br />
Familien mit Kin<strong>der</strong>n leben häufig im<br />
ländlichen Raum abseits <strong>der</strong> großen<br />
Städte. Dies ist ein Ergebnis <strong>der</strong> Studie<br />
„Bevölkerungsstrukturdaten“ <strong>der</strong> GfK<br />
GeoMarketing, bei <strong>der</strong> die deutschen<br />
Kreise hinsichtlich Haushaltstypen, Ein -<br />
kommens- und Bebauungsstruktur un -<br />
tersucht wurden. Singlehaushalte dominieren<br />
vor allem in großen Städten<br />
o<strong>der</strong> solchen mit Universitätsstandort.<br />
Im Län<strong>der</strong>vergleich sind die Stadtstaaten<br />
die „Singlehauptstädte“ mit Berlin<br />
an <strong>der</strong> Spitze (Anteil <strong>der</strong> Singlehaushalte<br />
hier: 53,7 Prozent). Baden-Württemberg<br />
hat unter allen Län<strong>der</strong>n den höchsten<br />
Anteil an Familien mit Kin<strong>der</strong>n<br />
(32,2 Prozent). Nur in Bayern, Baden-<br />
Württemberg und dem Saarland ist <strong>der</strong><br />
Anteil dieses Haushaltstyps größer als<br />
<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>loser Paare; in allen an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n sind Familien mit Kin<strong>der</strong>n die<br />
kleinste Gruppe.<br />
Der im Rahmen <strong>der</strong> Studie durchgeführte<br />
Periodenvergleich belegt den de-<br />
verwies er auf die Baugenehmigungen,<br />
die 2011 gegenüber dem Vorjahr um<br />
rund 20 Prozent zugelegt hätten. Noch<br />
größer sei das Potenzial bei den energetischen<br />
Sanierungen. „Durch die steigenden<br />
Energiepreise“, so Zehn<strong>der</strong>, „rechnen<br />
sich solche Investitionen schneller“.<br />
Zahlen zum deutschen<br />
Bausparmarkt<br />
Bausparverträge<br />
Bestand 30,0 Mio.<br />
Bausparsumme<br />
Bestand 804,0 Mrd. €<br />
Neuabschlüsse 3,4 Mio.<br />
Bausparsumme<br />
Neuabschlüsse 100,2 Mrd. €<br />
Auszahlung zur Wohnungsfinanzierung<br />
32,9 Mrd. €<br />
Spargeldeingang 27,4 Mrd. €<br />
mografischen Wandel: Der Anteil von<br />
Familien mit Kin<strong>der</strong>n ist rückläufig,<br />
nimmt in Ballungsräumen aber zu. Dagegen<br />
steigt das Durchschnittsalter <strong>der</strong><br />
Bevölkerung, vor allem im ländlichen<br />
Raum. Eine Herausfor<strong>der</strong>ung für die Politik<br />
besteht mithin darin, die Bildung<br />
von Wohnraum in Ballungsgebieten zu<br />
ermöglichen und gleichzeitig die Vorzüge<br />
ländlicher Gebiete für Familien herauszustellen.<br />
Grafik siehe Seite 3
Singlehaushalte %<br />
Mehrpersonenhaushalte<br />
ohne Kin<strong>der</strong> %<br />
Mehrpersonenhaushalte<br />
mit Kin<strong>der</strong>n %<br />
37,10<br />
30,93<br />
31,97<br />
38,68<br />
31,66<br />
29,65<br />
Quelle: GfK GeoMarketing<br />
35,37<br />
33,27<br />
31,36<br />
48,61<br />
28,77<br />
22,62<br />
37,95<br />
31,37<br />
30,68<br />
37,02<br />
30,74<br />
32,24<br />
38,76<br />
32,82<br />
28,42<br />
50,26<br />
26,82<br />
22,92<br />
40,05<br />
31,24<br />
28,71<br />
3<br />
37,35<br />
33,67<br />
28,97<br />
Singlehaushalte dominieren<br />
39,05<br />
34,54<br />
26,42<br />
38,65<br />
29,72<br />
31,62<br />
40,03<br />
34,21<br />
25,76<br />
53,66<br />
25,33<br />
21,01<br />
42,63<br />
32,86<br />
24,52<br />
36,31<br />
34,51<br />
29,18
Steigende Energiepreise treiben Wohnkosten nach oben<br />
Steigende Energiepreise treiben Wohnkosten<br />
nach oben<br />
Die Kosten für Haushaltsenergie sind<br />
2011 deutlich um 9,5 Prozent gestiegen.<br />
Das trifft Mieter wie Wohneigentümer<br />
gleichermaßen. 2010 war <strong>der</strong><br />
Anstieg mit 0,3 Prozent noch sehr mo<strong>der</strong>at<br />
ausgefallen. Strom verteuerte sich<br />
2011 um 7,3 Prozent, Gas um 4,6 Prozent,<br />
Heizöl um 24,5 Prozent und Fernwärme<br />
um 8 Prozent. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
auf Mieter und Wohneigentümer in<br />
mit Öl beheizten Mehrfamilienhäusern<br />
kom men daher 2012 im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Nebenkostenabrechnung für die<br />
Heizperiode 2011 hohe Nachzahlungen<br />
zu.<br />
Dagegen stiegen 2011 die Nettokaltmieten<br />
gegenüber dem Vorjahr nur gering<br />
um durchschnittlich 1,2 Prozent – nach<br />
1,1 Prozent 2010. Bei Altbauwohnungen<br />
lag die Steigerungsrate 2011 bei 1,2 Prozent<br />
und bei Neubauwohnungen bei<br />
1,3 Prozent.<br />
Die Steigerungsrate bei den „kalten“<br />
Wohnnebenkosten lag bei 1,4 Prozent<br />
und damit geringer als im Jahr 2010 mit<br />
1,8 Prozent. Gemessen an <strong>der</strong> Steigerung<br />
<strong>der</strong> Verbraucherpreise in Höhe von<br />
2,3 Prozent trugen die Kaltmieten damit<br />
2011 deutlich zur Preisstabilität in<br />
Deutschland bei. Betrachtet man aber<br />
die Gesamtkosten für das Wohnen, so<br />
beliefen sich die Preissteigerungen für<br />
Mieterhaushalte immerhin auf 3,1 Prozent.<br />
Auf diese Entwicklung hat kürzlich das ifs<br />
Städtebauinstitut in Berlin – basierend<br />
auf Zahlen des Statistischen Bundesamts<br />
– hingewiesen. Bei den angegebenen<br />
Steigerungsraten insbeson<strong>der</strong>e für Kaltmieten<br />
müsse aber berücksichtigt werden,<br />
dass es sich um statistische Durchschnittswerte<br />
handele. In Ballungsräumen<br />
und bei Neuvermietungen hätten<br />
die Mieten weitaus stärker angezogen.<br />
4<br />
Dagegen treffe <strong>der</strong> Preisanstieg für Haushaltsenergie<br />
Mieter wie selbstnutzende<br />
Wohnungseigentümer und streue regio-<br />
9,5<br />
2,3<br />
nal nur gering. Die Entwicklung im 5-Jahresvergleich<br />
zeigt das untere Schaubild.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Verbraucherpreise, Nettokaltmieten, „kalten“ Wohnnebenkosten,<br />
Kosten für Haushaltsenergie und Mieten insgesamt im<br />
Jahresvergleich 2011 gegenüber 2010<br />
(Verän<strong>der</strong>ung in Prozent)<br />
Kosten für<br />
Haushaltsenergie<br />
22,5<br />
Verbraucherpreise<br />
8,7<br />
1,4 1,2<br />
„Kalte“ Wohnnebenkosten<br />
ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e.V., Berlin;<br />
Statistisches Bundesamt<br />
6,7<br />
3,1<br />
Nettokaltmiete Mieten<br />
insgesamt<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Verbraucherpreise, Nettokaltmieten, „kalten“ Wohnnebenkosten,<br />
Kosten für Haushaltsenergie und Mieten insgesamt im<br />
5-Jahresvergleich 2011 gegenüber 2007<br />
(Verän<strong>der</strong>ung in Prozent)<br />
Kosten für<br />
Haushaltsenergie<br />
Verbraucherpreise<br />
„Kalte“<br />
Wohnnebenkosten<br />
5,8<br />
9,9<br />
Nettokaltmiete Mieten<br />
insgesamt
5<br />
Parlamentarischer Abend <strong>der</strong> EuBV<br />
Parlamentarischer Abend <strong>der</strong> EuBV zum<br />
Richtlinienvorschlag zu Wohnimmobilienkreditverträgen<br />
In Brüssel wird <strong>der</strong>zeit ein Richtlinienvorschlag<br />
<strong>der</strong> EU-Kommission zu Wohn -<br />
immobilienkreditverträgen diskutiert.<br />
Für große Irritationen sorgten insbeson<strong>der</strong>e<br />
umfangreiche Än<strong>der</strong>ungsvorschläge<br />
des spanischen Berichterstatters<br />
im Europäischen Parlament, MdEP<br />
Sanchez Presedo. Er beabsichtigt eine<br />
weitreichende Flexibilität von Darlehensverträgen.<br />
Langfristige, auf Zins<strong>sicher</strong>heit<br />
setzende Verträge würden<br />
damit aber für die Kreditgeber unkalkulierbar.<br />
Im Ergebnis hätten die Verbraucher<br />
das Risiko von Kapitalmarktschwankungen<br />
voll zu tragen.<br />
Diese Sorgen wurden jetzt bei einem<br />
Parlamentarischen Abend <strong>der</strong> Europäischen<br />
Bausparkassenvereinigung (EuBV)<br />
noch einmal zum Ausdruck gebracht. Der<br />
Gastgeber konnte sich über die Teilnahme<br />
aller Berichterstatter <strong>der</strong> verantwortlichen<br />
Ausschüsse und auch <strong>der</strong> Schattenberichterstatter<br />
freuen. Gekommen<br />
waren aber auch Vertreter des Europäischen<br />
Rates und <strong>der</strong> Europäischen Kommission.<br />
EuBV-Vizepräsident Dr. Hartwig<br />
Hamm hob bei <strong>der</strong> Begrüßung die wichtige<br />
Rolle <strong>der</strong> Bausparkassen bei <strong>der</strong> Wohnungsbaufinanzierung<br />
hervor. Der Geschäftsführende<br />
Direktor <strong>der</strong> EuBV, An-<br />
Private Bausparkassen verleihen<br />
Werner Lehmann-Preis<br />
Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Privaten Bausparkassen<br />
hat im vergangenen Jahr zum neunten<br />
Mal seinen Wissenschaftspreis –<br />
Werner Lehmann-Preis – ausgelobt.<br />
Dieser eröffnet jungen Akademikern<br />
die Chance, ihre Ideen und Erkenntnisse<br />
zum Thema „Bauen und Finanzieren“<br />
einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Die Preisträger wurden<br />
jetzt im Rahmen eines Parlamentarischen<br />
Abends geehrt.<br />
Gemeinsam mit dem Parlamentarischen<br />
Staatssekretär im Bundesfinanzministerium,<br />
Steffen Kampeter MdB, überreichte<br />
<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende des <strong>Verband</strong>es<br />
<strong>der</strong> Privaten Bausparkassen, Andreas J.<br />
Zehn<strong>der</strong>, den drei Preisträgern Urkunden<br />
und Geldpreise in Höhe von insgesamt<br />
11.500 Euro.<br />
• Den ersten Preis belegte Julia Imke<br />
Homann für ihre Masterarbeit an <strong>der</strong><br />
Technischen Universität Braunschweig<br />
mit dem Thema „Nachhaltigkeitsmarketing<br />
im Wohnungsbau: Analyse von<br />
Kundenbedürfnissen und Marketing-<br />
Maßnahmen“. Das Thema dieser Arbeit<br />
ist hochaktuell: Der Gebäudesektor<br />
spielt eine Schlüsselrolle bei <strong>der</strong><br />
energiepolitischen Wende. Umso wichtiger<br />
ist es, die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Nachfrage nach Wohneigentum zu ermitteln.<br />
Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em<br />
<strong>der</strong> Kenntnisstand und die Zahlungsbereitschaft<br />
bei „green buildings“.<br />
Schließlich werden Empfehlungen<br />
hergeleitet, mit welchen Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Wohnungsbau darauf reagieren<br />
kann.<br />
dreas J. Zehn<strong>der</strong>, betonte die Gefahr für<br />
die Stabilität <strong>der</strong> Finanzsysteme, die sich<br />
durch solche Vorschläge ergäben. Dem<br />
schloss sich eine lebhafte Debatte an.<br />
• Mit dem zweiten Preis wurde eine Diplomarbeit<br />
von Aleksandr Skiruk zum<br />
Thema „Organisationsunterstützendes<br />
Informationsmanagement in einem offenen<br />
Immobilienfonds“ ausgezeichnet.<br />
Im Mittelpunkt steht die Analyse<br />
von Informationsasymmetrien bei offenen<br />
Immobilienfonds. An die Aufglie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Informationsbeziehungen<br />
schließen sich Optimierungsvorschläge<br />
an. Hierzu erarbeitet <strong>der</strong> Autor<br />
ein eigenes Modell, das er aus theoretischen<br />
Grundlagen herleitet.<br />
• Den dritten Preis erhielt Dr. Claudia<br />
Wagner. Sie beschäftigte sich in ihrer<br />
Dissertation mit <strong>der</strong> „Konzeption eines<br />
Risikomanagementsystems für die<br />
Assetklasse Immobilien im Portfolio<br />
eines Ver<strong>sicher</strong>ungsunternehmens“.<br />
Fortsetzung auf Seite 6
Fortsetzung von Seite 5<br />
Dabei entwirft sie einen ganzheitlichen<br />
Ansatz. Auf eigenständigen Definitionen<br />
für Risiko und Risikomanagement<br />
wird dann ein Modell für Risikoanalyse<br />
und Bewertung aufgebaut.<br />
Kurzfassungen <strong>der</strong> Arbeiten finden sich<br />
unter www.bausparkassen.de/Wissenschaftspreis.<br />
Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Heinrich<br />
Bockholt, Institut für Finanzwirtschaft;<br />
Dr. Rolf Kornemann, Präsident, Haus und<br />
Grund Deutschland; Prof. Dr. Hans Heinrich<br />
Nachtkamp (vormals Universität Mannheim);<br />
Prof. Dr. Heribert Pauk, Hochschule<br />
Anhalt; Prof. Dr. Wolfgang Pelzl, Universität<br />
Leipzig; und Andreas J. Zehn<strong>der</strong>.<br />
Prof. Dr. Nachtkamp ist mittlerweile altershalber<br />
und Dr. Kornemann auf Grund<br />
seiner vielfältigen verbandlichen Verpflichtungen<br />
aus <strong>der</strong> Jury ausgeschieden.<br />
Als neue Jurymitglie<strong>der</strong> wirken künftig<br />
mit: Prof. Dr. Tobias Just, Universität Re-<br />
Private Bausparkassen verleihen Werner Lehmann-Preis<br />
6<br />
Auf dem Foto (v.l.n.r.): Andreas J. Zehn<strong>der</strong>, Dr. Claudia Wagner, Aleksandr Skiruk, Julia Imke Homann<br />
und Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter MdB.<br />
gensburg; und Prof. Dr. Andreas Pfnür,<br />
Technische Universität Darmstadt.<br />
Dr. Werner Lehmann, † 1982, war Grün<strong>der</strong><br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> Privaten Bauspar-<br />
Begeisterung fürs Experiment<br />
Woher kommt <strong>der</strong> akademische Nachwuchs für die Immobilienwirtschaft? In<br />
loser Folge stellen wir Hochschulen mit entsprechenden Studienangeboten vor,<br />
heute die Universität Regensburg mit dem IREBS Institut für Immobilienwirtschaft.<br />
Dazu das Interview mit Prof. Dr. Tobias Just.<br />
Was sehen Sie als Markenzeichen Ihres<br />
Instituts?<br />
Den ganzheitlichen und interdisziplinären<br />
Ansatz, die umfassende Sicht auf Immobilien<br />
und Immobilienmärkte. Dabei<br />
geht es um Finanzierungs- und Investmentthemen,<br />
Stadtplanung, volkswirtschaftliche<br />
Analyse und die enge Verdrahtung<br />
mit den juristischen Lehrstühlen.<br />
BWL, VWL und juristische Expertise<br />
unter einem Dach, das ist selten, aber<br />
sinnvoll. Denn viele Immobilienthemen<br />
sind juristisch getrieben. Unser Anspruch<br />
als IREBS ist es, Topanbieter in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
mit starkem Praxisbezug und ei-<br />
nem hohen Maß an Internationalität zu<br />
sein. Es gibt Kooperationen mit Universitäten<br />
in Hongkong, Florida und in<br />
Reading und inzwischen erste Absolventen<br />
mit einem Doppelmaster.<br />
Worauf legen Sie bei Bewerbern beson<strong>der</strong>en<br />
Wert?<br />
Die Noten sind natürlich wichtig. Aber<br />
ebenso, dass Studierende nachweislich<br />
bereit sind, eine Extrameile zu gehen:<br />
beispielsweise in einem freiwilligen sozia -<br />
len Jahr o<strong>der</strong> selbst organisierten Auslandspraktikum.<br />
Also Engagement zeigen<br />
– einen eigenen Charakter haben,<br />
kassen nach dem Krieg, bis 1977 dessen<br />
Geschäftsführer und Vorstandsmitglied<br />
und hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen<br />
zum Bausparen über die Branche<br />
hinaus einen Namen gemacht.<br />
und nicht nur „Schein“-Riesen, die mit<br />
Dienst nach Vorschrift ihre Scheine ordentlich<br />
abarbeiten.<br />
Zu Ihrem Forschungsgebiet: Demografie<br />
und Stadtentwicklung. Woran arbeiten<br />
Sie konkret und was vermitteln<br />
Sie Ihren Studenten?<br />
Mein Ausgangspunkt war: Wenn wir einen<br />
demografischen Schock in Deutschland<br />
erwarten, was heißt das für die<br />
langfristigen Assets? Weniger Köpfe brauchen<br />
weniger Dächer, so einfach ist es<br />
nicht. Stehen die Immobilien dann alle<br />
leer? Gibt es eine Kapitalvernichtung?<br />
Wie finden wir heraus, welche Immobilientypen<br />
und regionalen Teilmärkte in<br />
<strong>der</strong> Zukunft gefragt sein werden? Welche<br />
Assetklassen – Wohnen, Büro o<strong>der</strong> Einzelhandel<br />
– werden gewinnen, welche<br />
verlieren? Was heißt das für die Bau-<br />
Fortsetzung auf Seite 7
Prof. Dr. Tobias Just: Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Immobilienwirtschaft am IREBS Institut für Immobilienwirtschaft(www.irebs-immobilieninstitut.de)<br />
und Wissenschaftlicher Leiter <strong>der</strong> IREBS<br />
Immobilienakademie (www.irebs-immobilienakademie),<br />
<strong>der</strong> Weiterbildungsakademie von<br />
IREBS. Davor war er Chef des Immobilienresearch<br />
<strong>der</strong> Deutschen Bank. Das Thema Immobilie<br />
findet <strong>der</strong> Volkswirt deshalb so spannend, weil es<br />
alle volkswirtschaftlichen Bereiche berührt. „Man<br />
sollte sich in <strong>der</strong> Konjunkturanalyse ebenso auskennen<br />
wie in <strong>der</strong> Strukturanalyse, mit demografischen<br />
Trends und mit wirtschaftspolitischen<br />
Implikationen. Man kann seine gesamte Ökonomen-Klaviatur<br />
anwenden.“<br />
substanzen o<strong>der</strong> die Bauarten? Müssen<br />
die Immobilien dann noch genauso langfristig<br />
erhalten bleiben? O<strong>der</strong> kann man<br />
kurzfristiger bauen? Steht das vielleicht<br />
sogar im Wi<strong>der</strong>spruch zu dem, was wir<br />
energieeffizientes Bauen nennen? Der<br />
Fragekatalog verspricht noch jahrelanges<br />
fruchtbares Arbeiten.<br />
Und beim Thema Stadtentwicklung?<br />
Hier stellt sich die Frage: Wie sehen die<br />
Städte <strong>der</strong> Zukunft aus? Müssen wir in<br />
Immobilien o<strong>der</strong> eher in Infrastruktur investieren?<br />
Müssen wir Städte schrumpfen<br />
– und wenn ja, wie? Und vor allem:<br />
Wie kriegt man das so hin, dass sich da-<br />
7<br />
bei aus <strong>der</strong> einen Stadt Lehren für eine<br />
an<strong>der</strong>e ziehen lassen? Wir befinden uns<br />
in einem riesengroßen realen Experiment.<br />
Deswegen wäre es gut, wenn man viele<br />
Leute rechtzeitig dafür begeistert. Je mehr<br />
wir jetzt richtig machen, desto weniger<br />
müssen wir anschließend korrigieren.<br />
Wo sehen Sie den Bedarf <strong>der</strong> Immobilienbranche<br />
in Zukunft? Und wie stellt<br />
sich die Universität Regensburg darauf<br />
ein?<br />
Gebraucht werden Finanzierungs-, Führungs-<br />
und immobilienbezogenes Fachwissen.<br />
Auch für das Wissen <strong>der</strong> Immobilienprofessionals<br />
hat sich in den letzten<br />
Jahrzehnten die Halbwertszeit verkürzt.<br />
Daher müssen die Programme permanent<br />
weiterentwickelt werden, und es<br />
sollte einen engen Austausch zwischen<br />
den Programmen <strong>der</strong> Vollzeitstudenten<br />
und <strong>der</strong> Weiterbildungsstudenten geben.<br />
Hinzu kommt, dass Wissen global entsteht,<br />
dann muss sich auch das Lernen<br />
globalisieren. Internet ist wichtig, doch<br />
gerade für Immobilienprofis ist <strong>der</strong> Besuch<br />
vor Ort wertvoll. Daher ist unsere<br />
Kooperation mit unseren Partneruniversitäten<br />
so wichtig. Und China wird zweifelsfrei<br />
bedeutsamer: Wir stehen daher<br />
auch im Austausch mit <strong>der</strong> Tongji-Universität<br />
in Schanghai. Denn in zehn Jahren<br />
wird ein nennenswerter Teil <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>t<br />
Millionen-Städte Chinas eine ganz<br />
entscheidende Rolle für das Immobilieninvestmentgeschäft<br />
spielen. Die Studierenden<br />
darauf allmählich vorzubereiten<br />
und dafür Kooperationsprojekte anzustoßen,<br />
das hat mich vor Kurzem auch<br />
an die Tongji-Universität nach Schanghai<br />
geführt.<br />
Bauen und Wohnen im „Reich <strong>der</strong> Mitte“,<br />
was hat Sie dort beson<strong>der</strong>s beeindruckt?<br />
Es wird viel, mutig und mit Begeisterung<br />
experimentiert. Manche Bürogebäude<br />
sehen architektonisch tatsächlich etwas<br />
verrückt aus. Da würden sich hier mit Sicherheit<br />
einige Stadtplaner die Haare<br />
raufen. Denn die Knappheit des Raums<br />
zwingt zu mitunter gewöhnungsbedürftigen,<br />
aber gleichsam kreativen Antworten.<br />
Begeisterung fürs Experiment<br />
Fortsetzung von Seite 6<br />
Wie muss man sich das vorstellen?<br />
In Guangzhou – einer dieser 10-Millionen-Einwohner-Städte<br />
– habe ich einen<br />
Unternehmer getroffen, Herrn SC Liu, <strong>der</strong><br />
auch Innenausstattungen von Immobilien<br />
macht: z.B. einen erhöhten Fußboden,<br />
wo je<strong>der</strong> Quadratmeter zugleich<br />
eine Art Truhe ist, die man hochziehen<br />
kann, um Sachen zu verstauen. Darauf<br />
sitzt man, <strong>der</strong> Tisch ist hochfahrbar. Für<br />
mehr Platz wird er runtergefahren und<br />
ein Bett von <strong>der</strong> Seite reingeklappt. –<br />
Gleichzeitig gibt es eine schnell wachsende<br />
einkommensstarke Bevölkerungsschicht,<br />
<strong>der</strong>en Wohnungen sind von Größe<br />
und Ausstattung her mit unseren<br />
durchaus vergleichbar.<br />
Was nehmen Sie von solchen Reisen<br />
auf den Campus nach Regensburg mit?<br />
Beim Blick in die großen Städte Chinas<br />
sieht man für gewöhnlich zuerst die<br />
Leuchttürme. Dahinter ist eine ganze<br />
Menge Entwicklungsland. Das gilt auch<br />
für Indien, Vietnam und Korea. Das sind<br />
zahllose Chancen auch für Immobilienmarktprofessionals<br />
hier – nicht zwingend,<br />
und nicht für jeden. Aber man sollte<br />
sich zumindest mal klug machen.<br />
Das Vielberth-Gebäude auf dem Campus von Regensburg.<br />
Hier holen sich Bachelor-, Master- und<br />
Promotionsstudiengänge des Instituts neuestes<br />
Immobilienwissen von 23 renommierten Universitäts-,<br />
Honorar- und Gastprofessoren sowie<br />
internationalen Dozenten aus Wissenschaft und<br />
Wirtschaft. Die Abbrecherquote ist – bei vier bis<br />
fünf Bewerbern auf jeden Masterplatz – quasi<br />
null. Angenehm klein, kulturell hochwertig und<br />
sehr jung, so schil<strong>der</strong>t Prof. Just die Universitätsund<br />
Weltkulturerbe-Stadt an <strong>der</strong> Donau. „Abends<br />
hat man den Eindruck, man trifft alle 18.000 Studenten<br />
<strong>der</strong> Stadt. Eine sehr lebendige Stadt, auch<br />
wirtschaftlich – und mit einer hohen Kneipendichte.“
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Privaten Bausparkassen e. V.<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Alexan<strong>der</strong> Nothaft<br />
Satz: Eins 64 Grafik-Design, Bonn<br />
8<br />
Europäische Harmonisierung von außergerichtlichen Schlichtungsverfahren<br />
Europäische Harmonisierung von<br />
außergerichtlichen Schlichtungsverfahren<br />
Ende 2011 hat die Europäische Kommission<br />
Vorschläge zur EU-weiten Regelung<br />
<strong>der</strong> alternativen Streitbeilegung<br />
(AS) veröffentlicht. Sie möchte dafür<br />
sorgen, dass die Mitgliedstaaten flächendeckend<br />
sogenannte AS-Stellen<br />
einrichten. Diese sollen <strong>der</strong> außergerichtlichen<br />
Lösung von Streitigkeiten<br />
<strong>der</strong> Parteien, Verbraucher und Unternehmer<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
Verkauf von Waren o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
von Dienstleistungen dienen.<br />
Hierbei wird unter an<strong>der</strong>em eine Streitbeilegung<br />
binnen 90 Tagen nach Eingang<br />
<strong>der</strong> Beschwerde angestrebt. Zusätzlich<br />
sind Maßnahmen zur Online-Streitbeile-<br />
<strong>Videofilm</strong> <strong>„Wohnträume</strong><br />
<strong>sicher</strong> <strong>finanzieren“</strong><br />
gung von grenzüberschreitenden Streitigkeiten<br />
geplant. Dazu will Brüssel eine<br />
europäische Online-Plattform als Anlaufstelle<br />
für Verbraucher und Unternehmer<br />
errichten. Diese Streitigkeiten sollen bereits<br />
innerhalb von 30 Tagen nach Eingang<br />
bei <strong>der</strong> zuständigen AS-Stelle beigelegt<br />
werden.<br />
Das Vorhaben stößt aber verstärkt auf Kritik.<br />
So vertritt die Europakammer des<br />
Bundesrates die Ansicht, dass sich die geplante<br />
Richtlinie nicht auf eine erfor<strong>der</strong>liche<br />
Rechtsgrundlage aus den Verträgen<br />
stützen lässt. Der Vorschlag verletzte den<br />
Subsidiaritätsgrundsatz. Von daher wurde<br />
eine Subsidiaritätsrüge erhoben.<br />
Die weltweite Finanzkrise ist aber kein technischer Zufall;<br />
sie ist systembedingt. Verantwortlich dafür war vor<br />
allem auch das krisenanfällige Baufinanzierungssystem<br />
<strong>der</strong> USA. Es ist höchste Zeit, international Lehren daraus<br />
zu ziehen. Denn es gibt eine Alternative: Baufinanzierungssysteme,<br />
die sich als krisenfest erwiesen haben. Weil<br />
sie auf nachhaltige Stabilität und Sicherheit setzen. Mit Bausparen<br />
als eingebautem Risikopuffer.<br />
Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Privaten Bausparkassen<br />
hat bereits im April 2002 ein Verfahren<br />
zur außergerichtlichen Beilegung von<br />
rechtlichen Streitigkeiten eingerichtet.<br />
Dieses Verfahren ermöglicht es, Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen einer<br />
Bausparkasse und ihren Kunden außergerichtlich<br />
und für den Kunden weitgehend<br />
kostenlos beizulegen. Es wurde<br />
deshalb dafür plädiert, dass die Etablierung<br />
einer Neben- o<strong>der</strong> Ersatzgerichtsbarkeit<br />
vermieden und dem bestehenden<br />
Schlichtungsverfahren <strong>der</strong> Charakter<br />
als freiwilliger „Zusatzservice“ nicht genommen<br />
wird.<br />
Um dies im Ausland zu verdeutlichen, hat <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Privaten Bausparkassen einen <strong>Videofilm</strong> produziert. In <strong>der</strong> englischsprachigen<br />
Fassung heißt er „Home ownership – the safe way“. Einzelexemplare können kostenlos unter <strong>der</strong> im Impressum<br />
genannten Adresse bestellt werden. Beide Fassungen finden sich auch auf <strong>der</strong> Webseite www.bausparkassen.de.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Redaktion:<br />
Klingelhöferstraße 4 · 10785 Berlin<br />
Telefon: (030) 59 00 91-523 · Telefax: (030) 59 00 91-501<br />
Internet: www.bausparkassen.de