2/2009 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle
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P e r i n a t a l z e n t r u m<br />
Das ärztliche Kollegium <strong>der</strong> Geburtshilfe arbeitet<br />
eng mit den Mitarbeitern des Zentrums<br />
für Reproduktionsmedizin und Andrologie<br />
zusammen. Maßgeblich wird die<br />
ganzheitliche Geburtshilfe durch das pflegerische<br />
Team bestehend aus Hebammen und<br />
Wöchnerinnen- und Neugeborenenschwestern<br />
getragen. Außerdem gibt es eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit Beleghebammen.<br />
In neu gestalteten Sprechzimmern <strong>der</strong><br />
Schwangerenambulanz und Pränataldiagnostik<br />
stehen zwei High-end-Sonographiegeräte<br />
zur Verfügung, so dass alle mo<strong>der</strong>nen Methoden<br />
<strong>der</strong> vorgeburtlichen Diagnostik angewendet<br />
werden können. Für das First-Trimester-Screening<br />
ist Dr. Cerrie Scheler<br />
(komm. Direktorin <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>sklinik für<br />
Geburtshilfe) nach FMF-Deutschland zertifiziert<br />
beziehungsweise für die DEGUM-Stufe-II-Diagnostik<br />
zugelassen. Dr. Volker Thäle<br />
hat sich zusätzlich für die fetale Echokardiographie<br />
qualifiziert, in einer gemeinsamen<br />
Sprechstunde mit Prof. Ralph Grabitz (<strong>Universität</strong>sklinik<br />
und Poliklinik für Pädiatrische<br />
Kardiologie) findet das interdisziplinäre Vorgehen<br />
im Perinatalzentrum seinen Ausdruck.<br />
Bei Feststellung fetaler Fehlbildungen sind<br />
durch die Konzentration aller Fachgebiete am<br />
Standort des <strong>Universität</strong>sklinikums sofortige<br />
fachübergreifende Konsile möglich. Weiterhin<br />
finden neben den täglichen gemeinsamen<br />
Visiten auf <strong>der</strong> neonatologischen Intensivstation<br />
monatliche perinatologische Fallkonferenzen<br />
zur Planung <strong>der</strong> Betreuung von Risikoschwangerschaften<br />
beziehungsweise von<br />
zu erwartenden Risikogeburten statt, die einen<br />
entscheidenden Anteil an <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
im Perinatalzentrum besitzen.<br />
Unter dem Motto „Donnerstag ist Kröllwitztag“<br />
werden unterschiedliche Kurse und Veranstaltungen<br />
für Schwangere, werdende Eltern,<br />
Großeltern und Geschwister angeboten.<br />
Die Vorstellung zur Geburtsplanung erfolgt<br />
nach individueller Absprache ab <strong>der</strong> 34.<br />
Schwangerschaftswoche. Neben <strong>der</strong> Anlage<br />
des Patientenakte und <strong>der</strong> Aufklärung zur<br />
Geburt sowie einer gegebenenfalls notwendigen<br />
Ultraschalluntersuchung werden aufgetretene<br />
Fragen gemeinsam erörtert und eventuell<br />
zusätzliche Untersuchungen vereinbart<br />
und organisiert. Weiterhin werden die Modalitäten<br />
zur elektronischen Geburtsanzeige sowie<br />
des kostenlosen Parkens am Tag <strong>der</strong> Geburt<br />
erläutert.<br />
Mit Geburtsbeginn erfolgt die Aufnahme in<br />
einen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Kreißsäle. Unter <strong>der</strong> Geburt<br />
wird <strong>der</strong> Zustand von Mutter und Fetus<br />
engmaschig überwacht, hier kommen<br />
mo<strong>der</strong>nste CTG-Geräte mit Analysefunktion<br />
inklusive Auswertung <strong>der</strong> Herzfrequenzvariabilität<br />
zum Einsatz. Bei pathologischen<br />
CTG-Verän<strong>der</strong>ungen wird die Indikation zur<br />
eventuell notwendigen abdominal- o<strong>der</strong> vaginal-operativen<br />
Beendigung <strong>der</strong> Geburt durch<br />
Mikroblutanalyse gestellt. Der Vorteil kompletter<br />
Teams vor Ort bedeutet einen unschätzbaren<br />
Sicherheitsfaktor bei einem hohen<br />
Anteil an Risikoschwangerschaften und<br />
-Geburten. So liegt beispielsweise die durchschnittliche<br />
Entschluss-Entwicklungszeit bei<br />
<strong>der</strong> Notsectio bei unter zehn Minuten.<br />
Bei je<strong>der</strong> Geburt ist ein Geburtshelfer anwesend<br />
und ein Kin<strong>der</strong>arzt rund um die Uhr<br />
„Wand an Wand“ präsent. Bei zu erwartenden<br />
Problemen ist ein Kin<strong>der</strong>arzt (in beson<strong>der</strong>en<br />
Fällen auch mehrere) schon während <strong>der</strong><br />
Ausgabe 2/09<br />
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