2/2009 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle
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G y n ä k o l o g i e<br />
Individuelle Therapie von<br />
Blutungsstörungen<br />
Blutungsstörungen wie ein unregelmäßiger Zyklus, Hypermenorrhoen,<br />
Menometrorrhagien und Dauerblutungen stellen häufige Symptome in<br />
Prof. Dr. Christoph Thomssen<br />
Dr. Ina Karbe<br />
Ursula Bauerfeind<br />
<strong>der</strong> gynäkologischen Sprechstunde dar.<br />
D<br />
ie Ursachen von Blutungsstörungen<br />
sind vielfältig und zeigen<br />
eine Altersabhängigkeit. So<br />
sind Blutungsstörungen bei Frauen in <strong>der</strong><br />
Prä- und Perimenopause in mehr als drei<br />
Viertel <strong>der</strong> Fälle durch hormonelle Funktionsstörungen<br />
o<strong>der</strong> benigne organische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
begründet. Zu diesen zählen <strong>der</strong><br />
Uterus myomatosus und die Ovarialzyste.<br />
Aber auch Blutgerinnungsstörungen können<br />
eine Ursache für verlängerte, verstärkte und<br />
unregelmäßige Blutungen sein. Ursachen von<br />
Blutungsstörungen <strong>der</strong> postmenopausalen<br />
Frau sind vor allem Polypen des Endometriums<br />
und maligne Erkrankungen.<br />
Pathologische gynäkologische Blutungen<br />
sollten immer abgeklärt werden. Nach Anamnese,<br />
gynäkologischer Untersuchung, trans-<br />
vaginaler und abdominaler Sonographie<br />
kann selten auch eine weiterführende bildgebende<br />
Diagnostik (z. B. MRT o<strong>der</strong> CT)<br />
sinnvoll sein. Unter Umständen kann vor<br />
<strong>der</strong> entsprechenden konservativen o<strong>der</strong> operativen<br />
Therapie eine histologische Klärung<br />
zur Diagnosestellung notwendig werden.<br />
Solche „kleineren“ Eingriffe, wie Probebiopsie,<br />
Elektro-Loop-Konisation, fraktionierte<br />
Abrasio, diagnostische (und operative) Hysteroskopie<br />
und Pelviskopie, können in <strong>der</strong><br />
Regel ambulant durchgeführt werden. Wenn<br />
die Diagnose einer malignen Erkrankung (z.<br />
B. Zervix-, Endometrium-, Ovarialkarzinom)<br />
gestellt wird, legt ein interdisziplinäres Gremium<br />
bestehend aus Gynäkologen, Pathologen,<br />
onkologischen Internisten, Radiologen<br />
und Strahlentherapeuten das weitere Vorgehen<br />
fest.<br />
Alle aktuellen konservativen und operativen<br />
Methoden können <strong>der</strong> Patientin angeboten werden.<br />
Neben den klassischen radikalen Verfahren<br />
halten auch die minimal-invasiven Verfahren<br />
Einzug in die Therapie gynäkologisch-onkologischer<br />
Erkrankungen. Die Therapie <strong>der</strong> Blutungsstörung<br />
leitet sich aus ihrer Ursache ab.<br />
Alter, Kin<strong>der</strong>wunsch und Komorbidität (Herz-<br />
Kreislauferkrankungen, Adipositas) sind bei <strong>der</strong><br />
Wahl des Therapieverfahrens von Bedeutung.<br />
Uterus myomatosus<br />
Uterusmyome wachsen unter dem Einfluss von<br />
Östrogenen. Betroffen sind ungefähr 25 Prozent<br />
<strong>der</strong> Frauen nach dem 30. Lebensjahr, von diesen<br />
Frauen kommt etwa ein Viertel aufgrund von<br />
Beschwerden in die allgemeine gynäkologische<br />
Sprechstunde. Häufig genannte Symptome sind<br />
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