07.11.2013 Aufrufe

2/2009 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle

2/2009 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle

2/2009 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Z e n t r u m f ü r R e p r o d u k t i o n s m e d i z i n u n d A n d r o l o g i e<br />

Prof. Dr. Hermann M. Behre, Dr. rer.nat. Ewald Seliger<br />

Kryokonservierung<br />

–<br />

Chance für eine<br />

eigene Familie<br />

B<br />

eson<strong>der</strong>s aufgrund <strong>der</strong> verbesserten<br />

Krebstherapien rückt heute<br />

für Jugendliche sowie erwachsene<br />

Patientinnen und Patienten im fortpflanzungsfähigen<br />

Alter mit Krebserkrankungen<br />

die Frage einer Erhaltung <strong>der</strong> Fruchtbarkeit<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund. Durch eine Strahlen-<br />

o<strong>der</strong> Chemotherapie kann die Fruchtbarkeit<br />

dauerhaft geschädigt werden. Die<br />

Kryokonservierung bietet hierfür eine seit<br />

vielen Jahrzehnten etablierte Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Fertilitätsreserve. In diesem Sinne wird heute<br />

eine entsprechende Aufklärung betroffener<br />

Patientinnen und Patienten vor einer Chemoo<strong>der</strong><br />

Strahlentherapie mit dem Hinweis auf<br />

die konkreten Möglichkeiten <strong>der</strong> Kryokonservierung<br />

im Vorfeld als notwendiger ärztlicher<br />

Standard angesehen.<br />

Im Zentrum für Reproduktionsmedizin und<br />

Andrologie des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Halle</strong><br />

(Saale) stehen für Patientinnen und Patienten<br />

die mo<strong>der</strong>nsten und besten Verfahren<br />

zur Kryokonservierung von Keimzellen und<br />

Keimdrüsen-Gewebe sowohl bei <strong>der</strong> Frau als<br />

k o n t a k t E :<br />

Zentrum für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie<br />

Prof. Dr. Hermann M. Behre<br />

Tel.: (0345) 557-4782<br />

Fax: (0345) 557-4788<br />

zra@medizin.uni-halle.de<br />

auch beim Mann zur Verfügung. Unter Kryokonservierung<br />

wird ein kontrolliertes Einfrieren<br />

und Aufbewahren von Zellen (Eizellen <strong>der</strong><br />

Frau o<strong>der</strong> Samenzellen des Mannes) o<strong>der</strong> Gewebe<br />

(Eierstockgewebe <strong>der</strong> Frau o<strong>der</strong> Hodengewebe<br />

des Mannes) in flüssigem Stickstoff<br />

bei minus 196 Grad Celsius verstanden.<br />

Durch ein kompetentes und eingespieltes<br />

Team von Frauen- und Männerärzten als auch<br />

Fortpflanzungsbiologen des Zentrums für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie kann<br />

sich jede betroffene Patientin und je<strong>der</strong> betroffene<br />

Patient umfassend über die Möglichkeiten<br />

einer Fruchtbarkeitsreserve durch<br />

Kryokonservierung im Vorfeld einer medizinischen<br />

Behandlung informieren, die möglicherweise<br />

die Fruchtbarkeit beeinträchtigt.<br />

Zudem sollten heute bei einer Kin<strong>der</strong>wunschbehandlung<br />

mittels <strong>der</strong> so genannten assistierten<br />

Reproduktion die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Kryokonservierung erläutert und angeboten<br />

werden. Wird bei einem Mann mit Kin<strong>der</strong>wunsch<br />

aus diagnostischen Gründen eine Hodenbiopsie<br />

durchgeführt, sollte heute immer<br />

auch eine Kryokonservierung von Hodengewebe<br />

erfolgen, so dass später nicht ein erneuter<br />

operativer Eingriff zur Erfüllung des<br />

Kin<strong>der</strong>wunsches nötig wird. Bei einer so genannten<br />

künstlichen Befruchtung (IVF: in-vitro-Fertilisation;<br />

ICSI: intrazytoplasmatische<br />

Spermieninjektion) können Eizellen im Vorkernstadium<br />

kryokonserviert und später zur<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Chancen auf Erfüllung des Kin<strong>der</strong>wunsches<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Zentrum für Reproduktionsmedizin und<br />

Andrologie erfüllt selbstverständlich alle strengen<br />

Qualitätsstandards, die unter an<strong>der</strong>em<br />

durch das europäische und deutsche Recht inklusive<br />

dem aktuellen Gewebegesetz als auch<br />

durch die Richtlinien <strong>der</strong> Landesärztekammer<br />

Sachsen-Anhalt vorgegeben sind und blickt auf<br />

eine lange erfolgreiche Tradition <strong>der</strong> Kryokonservierung<br />

zurück. Nicht zuletzt ist es für betroffene<br />

Patientinnen und Patienten in unserem<br />

Zentrum von großem Vorteil, dass die<br />

an die Kryokonservierung anschließende spätere<br />

Kin<strong>der</strong>wunschbehandlung „vor Ort“ stattfinden<br />

kann, und somit die per Gesetz vorgeschriebenen,<br />

sehr aufwändigen Verfahren bei<br />

einem an<strong>der</strong>nfalls notwendigen Transport von<br />

Keimzellen entfallen können.<br />

Auf <strong>der</strong> Homepage des Zentrums für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie unter www.medizin.uni-halle.de/zra<br />

sind weitergehende aktuelle<br />

Informationen zur Kryokonservierung<br />

zu finden, inklusive unserer Mitgliedschaft im<br />

„Deutschen Netzwerk für fertilitätsprotektive<br />

Maßnahmen bei Chemo- & Strahlentherapie -<br />

FertiPROTEKT“. Wir sind durch unsere eigene<br />

Forschung und Kooperation mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

im In- und Ausland immer darum<br />

bemüht, unseren Patienten die bestmöglichen<br />

Verfahren <strong>der</strong> Fertilitätsreserve anzubieten.<br />

Die umfassende und schnelle Hilfe für die betroffenen<br />

Patientinnen und Patienten und die<br />

nahtlose und unkomplizierte Kooperation mit<br />

den behandelnden Ärztinnen und Ärzten in <strong>der</strong><br />

Klinik und Nie<strong>der</strong>lassung steht für uns an oberster<br />

Stelle.<br />

| 10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!