Kirchenblatt Oktober/November 2012 - Kirchgemeinde Neukirch
Kirchenblatt Oktober/November 2012 - Kirchgemeinde Neukirch
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Rückblick<br />
die zwei jungen Damen auf dem Titelbild<br />
tragen Brot und Wein zum Altartisch unserer<br />
festlich geschmückten Kirche - so beginnt bei<br />
uns einer guten Tradition folgend jedes Jahr<br />
das Erntedankfest. Unsere Kinder ziehen in<br />
einer Prozession in den Gottesdienst ein<br />
undlegen ihre Gaben am Altar nieder. Die<br />
Vorbereitungen für das Fest beginnen schon<br />
am Freitag zuvor. Damit die Kirche festlich<br />
geschmückt erstrahlt, werden Kränze und<br />
Girlanden gebunden, ein großer prächtiger<br />
Rundbogen aus Blumen entsteht und<br />
Bankreihen werden mit Maisstauden verziert.<br />
Am Samstag bringen <strong>Neukirch</strong>er und Ringenhainer<br />
Erntegaben und Blumen und um 18<br />
Uhr (d.h. nach biblischer Tradition, dem Beginn<br />
des neuen Tages, in dem Falle also des<br />
Erntedanksonntags) wird die Kirche unter<br />
Glockengeläut von den Konfirmanden und<br />
weiteren Helfern ausgeschmückt. Die Konfirmanden<br />
haben dieses Jahr übrigens auch<br />
kräftig beim Kränzebinden geholfen, so dass<br />
wir 46 Kränze aufhängen konnten.<br />
Zur Tradition des Kränzebindens weiß Hans<br />
Händler zu berichten, dass ursprünglich die<br />
Bauern des Dorfes je einen Erntekranz banden<br />
oder bei der Gärtnerei Milius binden<br />
ließen und ihn dann zur Kirche brachten. So<br />
wurde Gott für die Ernte gedankt. Leider ging<br />
diese gute alte Tradition verloren, als die<br />
Bauernhöfe der LPG angeschlossen wurden<br />
und die Parole galt: "Ohne Gott und Sonnenschein,<br />
bringen wir die Ernte ein". Wie Johannes<br />
Mickel sagte, war es wohl zurzeit von<br />
Pfarrer Handrik als die Katechetin Annerose<br />
Lehmann auf diese Entwicklung reagierte und<br />
mit Helfern begann, in der Kirche Kränze zu<br />
binden. Hans Händler erinnert sich, dass<br />
unter Pfarrer Conzendorf dann auch die Junge<br />
Gemeinde ins Binden und Ausschmücken<br />
mit einbezogen wurde. Gott sei Dank, bietet<br />
sich daher die Kirche auch noch heute jedem<br />
zum Erntedankfest von ihrer schönsten Seite<br />
dar.<br />
Die verderblichen Erntegaben überbringen<br />
wir heutzutage nach dem Fest dem Seniorenheim<br />
am Davidsberg. Alle haltbaren Gaben<br />
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werden zusammen mit einer Spende (dieses<br />
Jahr 300€) in ein Altenpflegeheim gebracht,<br />
das die Kirche der Böhmischen Brüder im<br />
tschechischen Krabcice unterhält. Seit 1987<br />
entwickelte sich aus einer Familienrüstzeit,<br />
die Johannes Mickel hielt, eine freundschaftliche<br />
Beziehung dorthin.<br />
Vielleicht erinnert sich jemand von Ihnen<br />
noch an weitere Details oder eine interessante<br />
Anekdote zum Erntedank in <strong>Neukirch</strong>?<br />
Dann erzählen Sie uns Ihre Geschichte oder<br />
schreiben Sie sie nieder. Es wäre doch sehr<br />
schade, wenn solche Erinnerungen einfach<br />
verloren gehen.<br />
Das eingangs erwähnte Brot, das wir zum<br />
Altar tragen, steht übrigens für das Lebensnotwendige<br />
mit dem Gott uns "reichlich und<br />
täglich versorgt ... aus lauter väterlicher,<br />
göttlicher Güte und Barmherzigkeit" wie es<br />
Martin Luthers Kleiner Katechismus entsprechend<br />
der Bitte aus dem Vaterunser: "Unser<br />
täglich Brot gib uns heute." so schön sagt.<br />
Der Wein ist dagegen Zeichen für die Freude<br />
am Leben und damit zugleich ein Hinweis<br />
darauf, dass Gott uns vielmehr schenken will,<br />
als nur das unbedingt zum Leben Notwendige.<br />
Darauf weist Jesus selbst mit seinem<br />
ersten Wunder hin, als er auf der berühmten<br />
Hochzeit zu Kana schlichtes Wasser in allerbesten<br />
Wein verwandelt! Die Botschaft dieses<br />
Zeichens lautet: "Wer mich aufnimmt, dem<br />
bringe ich Freude und Segen in überfließender<br />
Fülle". Gott schenkt uns täglich<br />
sehr viel mehr als uns bewusst ist. Es gibt<br />
viele Gründe zur Dankbarkeit. Jeder kann das<br />
entdecken. Wir brauchen uns nur einmal Zeit<br />
nehmen und darüber nachsinnen. Ein Sprichwort<br />
verheißt dem, der Gott dankt übrigens:<br />
"Loben zieht nach oben, Danken schützt vor<br />
Wanken." Lassen Sie es uns ausprobieren!<br />
Ihr Pfarrer Briesovsky<br />
Campen und Modenschau -<br />
eine interessante Kombination<br />
Pünktlich 15.00 Uhr stürmten bei herrlichem<br />
Sonnenschein am Montag der ersten Ferienwoche<br />
50 abenteuerlustige Camper das<br />
<strong>Kirchgemeinde</strong>haus.<br />
Unter dem Motto "Echt Anziehend" wollten<br />
die Kinder der 1. bis 6. Klasse vier Tage<br />
miteinander erleben, gestalten und genießen.<br />
Die Zelte waren schnell aufgebaut und erste<br />
gemeinsame Spiele und Aktionen konnten<br />
starten. Am Abend beeindruckte uns die erste<br />
Abendandacht in der Kirche: Ähnlich wie in<br />
Taizé hieß uns eine von Kerzenlicht erleuchtete<br />
Kirche willkommen und spendete uns<br />
Ruhe.<br />
Am Dienstagmorgen beschäftigten wir uns in<br />
Gruppen mit der Bibelstelle Mt 6, 28 - 30. Die<br />
Ergebnisse wurden in einer ersten eindrucksvollen<br />
Modenschau mit dem Thema "Echt<br />
unpraktische Klamotten" auf dem Laufsteg<br />
präsentiert.<br />
Nach dem Mittag wanderten alle traditionell<br />
ins Steinigtwolmsdorfer Schwimmbad. Dort<br />
angekommen, sprangen viele in die kalten<br />
Fluten - aufgrund der heißen Temperaturen<br />
eine willkommene Abkühlung. Am Abend hatten<br />
wir römische Soldaten, Kaiser, Josef,<br />
Johannes den Täufer u. v. m. zu Gast, da wir<br />
unsere selbst geschneiderte Kleidung aus<br />
biblischer Zeit vorstellten.<br />
Am Mittwoch hieß es dann<br />
zeitig aufstehen, denn bereits<br />
9.00 Uhr holte uns ein<br />
Bus zu unserem Überraschungsausflug<br />
ab - einer<br />
Paddeltour auf der Neiße.<br />
Etwa zwei Stunden erlebten<br />
wir ein wirkliches Abenteuer<br />
- über Stromschnellen erreichten<br />
alle das Ziel Kloster<br />
St. Marienthal und freuten<br />
sich auf eine rustikale<br />
Mahlzeit.<br />
Zurück in unserer Zeltstadt begrüßte uns<br />
bereits der Duft von Bratwurst und Suppe -<br />
ganz typisch am Lagerfeuer zubereitet.<br />
Nach dem stärkenden Abendessen versammelten<br />
wir uns alle um unseren Catwalk und<br />
freuten uns auf die große Modenschau. Alle<br />
Kinder, Jugendhelfer und Betreuer zeigten<br />
mit ausgefallenen Kreationen ihre Modelqualitäten.<br />
Natürlich durfte bei so einer spektakulären<br />
Veranstaltung die Presse nicht fehlen.<br />
Am Donnerstag arbeiteten wir noch einmal in<br />
den Gruppen (Kolosser 3, 12-14). Diesmal<br />
wurden die Ergebnisse in kleinen Theaterstücken<br />
vorgestellt, die oft alltägliche Situationen<br />
zeigten. Nach einer Ruhepause konnte<br />
jeder abschließend ein Tuch gestalten und<br />
erhielt als Andenken an das diesjährige Zeltlager<br />
ein Bild der Modenschau vom Mittwochabend.<br />
Ein besonderer Dank geht an die 8 Jugendhelfer,<br />
die 10 Betreuer, unseren Nachtwächter<br />
sowie an die Küchencrew.<br />
[N. Fabian]<br />
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