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SEK-Bulletin 2/2010 - Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons ...

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26 bulletin Nr. 2 / <strong>2010</strong><br />

80 MILLIONEN REFORMIERTE WELTWEIT<br />

Wer sich zusammenschliesst<br />

schaft erleichtert es den reformierten<br />

<strong>Kirche</strong>n, <strong>Kirche</strong>ngemeinschaft zu leben,<br />

denn der Austausch untereinander und<br />

allfällige Partnerschaften miteinander<br />

werden formell einfacher. Zudem stärkt<br />

sie den ökumenischen Dialog. Dies dank<br />

der theologischen Basis, die allen in RWB<br />

und REC versammelten Traditionen gemeinsam<br />

ist und so formuliert ist, dass<br />

sie mit der Fassung der Leuenberger<br />

Konkordie vereinbar ist.<br />

Im ökumenischen Dialog <strong>des</strong> RWB<br />

mit dem Lutherischen Weltbund LWB,<br />

aber auch mit der römisch-katholischen<br />

<strong>Kirche</strong> gibt es ein Hindernis: In den offiziellen<br />

Dokumenten <strong>des</strong> RWB fehlen der<br />

klare Bezug auf die kirchliche Überlieferung<br />

und die Definition <strong>des</strong>sen, was –<br />

jenseits <strong>des</strong> Bezugs auf die Trinität, auf<br />

Jesus Christus als Retter und auf die Bibel<br />

als lebendiges Wort Gottes – all diesen<br />

<strong>Kirche</strong>n auf ekklesiologischer Ebene gemeinsam<br />

ist. In Zukunft müsste die WRK<br />

besser gewappnet sein, die Diskussionen<br />

und Verhandlungen im Hinblick auf die<br />

Einheit der <strong>Kirche</strong>n fortzusetzen, dies<br />

insbesondere mit der lutherischen Überlieferung.<br />

Der Zusammenschluss von <strong>Reformierte</strong>m<br />

Weltbund RWB und <strong>Reformierte</strong>m<br />

Ökumenischem Rat REC ist in<br />

Grand Rapids im US-Staat Michigan<br />

symbolhaft und feierlich begangen worden.<br />

Was jetzt folgt, ist weniger festlich,<br />

Der <strong>Reformierte</strong> Weltbund RWB wurde 1970<br />

gegründet. Damals schlossen sich zwei Organisationen<br />

zusammen: ein 1895/1875 gegründeter<br />

Bund presbyterianischer <strong>Kirche</strong>n<br />

und ein 1891 gegründeter Rat vornehmlich<br />

kongregationalistischer <strong>Kirche</strong>n. Im RWB<br />

vertreten sind weitere reformatorisch geprägte<br />

<strong>Kirche</strong>nströmungen wie die unierten, die<br />

hussitischen und die Waldenserkirchen – insgesamt<br />

214 <strong>Kirche</strong>n mit rund 75 Millionen<br />

Mitgliedern in 107 Ländern. Der <strong>Reformierte</strong><br />

Ökumenische Rat REC wiederum wurde<br />

1946 (unter der Bezeichnung <strong>Reformierte</strong><br />

Ökumenische Synode) gegründet, und zwar<br />

als Reaktion auf den als zu liberal beurteilten<br />

Ökumenischen Rat der <strong>Kirche</strong>n. Er umfasst<br />

in erster Linie die aus der zweiten Reformation<br />

in den Niederlanden hervorgegangenen<br />

reformierten <strong>Kirche</strong>n. Zwei Drittel dieser <strong>Kirche</strong>n<br />

sind auch Mitglied <strong>des</strong> RWB. Im REC<br />

zusammengeschlossen sind heute rund 41<br />

<strong>Kirche</strong>n mit 5 Millionen Mitgliedern in 25<br />

Ländern.<br />

2007 haben die beiden Organisationen<br />

beschlossen, zu fusionieren und so die weltweit<br />

bedeutendste Organisation reformatorischer<br />

<strong>Kirche</strong>n zu gründen. Eine starke Mehrheit<br />

bilden in beiden Organisationen die<br />

Mitgliedkirchen aus den Ländern <strong>des</strong> Südens.<br />

Weltweit gibt es neben der neuen Weltgemeinschaft<br />

eine Vielzahl weiterer reformierter<br />

<strong>Kirche</strong>n, die zum Teil der eher konservativ<br />

und fundamentalistisch geprägten Weltweiten<br />

<strong>Evangelisch</strong>en Allianz WEA angehören.<br />

aber umso wichtiger: Die Umsetzung der<br />

Einheit im Alltag. Die in den oben zitierten<br />

Verfassungsartikeln enthaltene Bekräftigung<br />

ist in erster Linie ein Programm,<br />

eine Grundsatzerklärung. Die<br />

Verfassung <strong>des</strong> WRK bekundet die Willensäusserung,<br />

im Zeichen dieser Definition<br />

zu leben. Doch was noch aussteht,<br />

sind die zwischenkirchlichen Diskussionen<br />

um das Verständnis von Amt und<br />

Wort, um konkrete Auswirkungen, etwa<br />

auf den Wortlaut der Verfassungen der<br />

Mitgliedkirchen.<br />

Was der <strong>SEK</strong> zur Gründung <strong>des</strong><br />

WRK beigetragen hat<br />

Die Delegation <strong>des</strong> Schweizerischen<br />

<strong>Evangelisch</strong>en <strong>Kirche</strong>nbun<strong>des</strong> <strong>SEK</strong> freut<br />

sich über den Zusammenschluss von<br />

RWB und REC. Der <strong>SEK</strong> war intensiv an<br />

der Ausarbeitung der Verfassung der<br />

neuen Weltgemeinschaft beteiligt und<br />

hat gemeinsam mit den reformierten<br />

<strong>Kirche</strong>n Europas darauf hingewirkt, dass<br />

darin der Fokus auf dem Übergang von<br />

Grundsatzerklärung hin zur gelebten<br />

Gemeinschaft liegt.<br />

Treibende Kraft bei dieser Initiative<br />

war die Erfahrung mit der Leuenberger<br />

Gemeinschaft. Auch über die Mitarbeit<br />

im RWB seit der Versammlung von Accra<br />

2004 zieht der <strong>SEK</strong> eine positive Bilanz.<br />

So hat sich der Vertreter <strong>des</strong> <strong>SEK</strong> im<br />

Präsidium <strong>des</strong> RWB, der <strong>des</strong>ignierte<br />

<strong>SEK</strong>-Ratspräsident Gottfried W. Locher,<br />

stark dafür eingesetzt, dass in der lutherisch-reformierten<br />

Dialogkommission<br />

<strong>des</strong> RWB in der Frage der episcopē die<br />

bestmögliche Lösung erzielt wurde.<br />

Auch bezüglich sozialer und wirtschaftlicher<br />

Gerechtigkeit haben der <strong>SEK</strong><br />

und seine Mitgliedkirchen wichtige Bei-

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