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SEK-Bulletin 2/2010 - Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons ...

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Vernehmlassung <strong>SEK</strong> 23<br />

Konfirmation 1983: Bonstetten ZH<br />

Glaubensbekenntnisses ranken. Nach einer ersten Legende<br />

konnte jeder der zwölf Apostel den ihm wichtigsten<br />

Satz beitragen; so gerät das Glaubensbekenntnis<br />

zum Ausdruck <strong>des</strong> Zusammentragens der Neigung<br />

je<strong>des</strong> Einzelnen. Nach der zweiten Legende ist das<br />

Apostolische Bekenntnis ein langer und komplexer<br />

Text, weil sich die Beteiligten nicht darüber haben einigen<br />

können, was wesentlich ist. Dieser Ansatz wirft<br />

eine für das Leben sämtlicher <strong>Kirche</strong>n entscheidende<br />

Frage auf: Worauf beruht, aus der Sicht der Sprache<br />

und der mit ihr beförderten Vorstellungen, unsere gegenseitige<br />

Verbindlichkeit? Diese Frage der Zugehörigkeit<br />

und der ihr beizumessenden Bedeutsamkeit<br />

entpuppt sich als wichtiger Schauplatz der ökumenischen<br />

Debatte.<br />

5.<br />

Die Formulierung <strong>des</strong> Glaubensbekenntnisses<br />

in der Sprache der Liturgie verweist<br />

auf den Gebrauch der Personalpronomen,<br />

insbesondere derjenigen der ersten Person Singular<br />

(ich) und Plural (wir). Das Zugehörigkeitsvokabular<br />

stellt die Frage nach der Zustimmung zu den von einem<br />

Glaubensbekenntnis beförderten Vorstellungen.<br />

In der Tat, je<strong>des</strong> Glaubensbekenntnis enthält eine persönliche<br />

Dimension und verweist zugleich auf eine<br />

kollektive Dimension. Es hängt nicht bloss von individuellen<br />

Gefühlen und Seelenzuständen ab, sondern<br />

beruft sich auf einen gemeinschaftlichen Akt, der anzeigt,<br />

was jeder glauben kann.<br />

Die Formulierung der Glaubensbekenntnisse in<br />

der Liturgie macht uns deutlich, dass der hermeneutische<br />

Zirkel von Glauben und Verstehen allzu eingrenzend<br />

ist. Das Glaubensbekenntnis wirkt in der Liturgie<br />

und in diesem Rahmen soll es in uns seine Wirkung<br />

entfalten, so wie ein Kunstwerk unabhängig von dem,<br />

was wir von ihm rational erfassen, sich in unser Leben<br />

einnistet. Die Sprache <strong>des</strong> Glaubensbekenntnisses<br />

kann keine völlig objektivierte Sprache sein. Deshalb<br />

schlagen die Initianten <strong>des</strong> Projektes vor, den liturgischen<br />

Aspekt der Glaubensbekenntnisse nicht zu vernachlässigen.<br />

Ästhetik und Kürze eines Bekenntnisses<br />

sind <strong>des</strong>halb zu berücksichtigen.

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