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SEK-Bulletin 2/2010 - Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons ...

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22 bulletin Nr. 2 / <strong>2010</strong><br />

Konfirmation 1970: Biel BE<br />

bensbekenntnis schriftlich fixiert worden ist. Die an<br />

die Kommentare anschliessenden Fragen wollen bei<br />

den Lesenden Reaktionen auslösen und zu Auseinandersetzungen<br />

und Neuformulierungen einladen. Und<br />

hier nun kommen die breiten Ränder ins Spiel: Sie bieten<br />

Raum für Notizen und Reaktionen auf den konsultierten<br />

Text. Die Ortskirchen sollen in einen gemeinsamen<br />

Prozess <strong>des</strong> Neuschreibens eintreten.<br />

Ein Glaubensbekenntnis ist immer kontextuell,<br />

es ist Spiegel einer gegebenen soziopolitischen und religiösen<br />

Situation. Darüber hinaus ist ein Bekenntnistext<br />

oder eine Glaubenserklärung Ausdruck jener<br />

existenziellen Fragen, die sich Gemeinschaften stellen,<br />

wenn sie über ihren Glauben und ihr Engagement in<br />

der Gesellschaft nachdenken.<br />

3.<br />

Mit der Arbeit <strong>des</strong> Neuschreibens stellt sich<br />

die Frage nach der Verknüpfung von Überlieferung<br />

und Innovation. Überlieferung ist<br />

unerlässlich, ist sie doch der Ort, wo sich unsere persönlichen<br />

und lokalen Geschichten in eine längere<br />

und umfassendere Geschichte einschreiben. Zudem<br />

weckt sie unser Bewusstsein für die oikuménè. Innovation<br />

ist unerlässlich, ist doch die Sprache, in der wir<br />

das Christentum sagen, schwer und missverständlich<br />

geworden. Sprachgeschichtlich ist diese Sprache inzwischen<br />

negativ besetzt. Die Arbeit der Neuinterpretation<br />

beinhaltet mithin eine hermeneutische Dimension:<br />

Es geht darum, das Christentum zu sagen, ohne<br />

es zu reduzieren oder seiner Substanz zu berauben. Es<br />

geht darum, das Evangelium neu zu sagen, ohne <strong>des</strong>sen<br />

provokativen Charakter auszumerzen.<br />

4.<br />

Je<strong>des</strong> Glaubensbekenntnis liest sich als Ergebnis<br />

schwierigen Aushandelns. Die Einigung<br />

um das, was das Wesentliche <strong>des</strong><br />

christlichen Glaubens ist, spielt sich stets im Modus<br />

von Konsens und Dissens ab. Die literarische Gattung<br />

der Glaubensbekenntnisse sowie deren Inhalt sind<br />

das Ergebnis eines langwierigen Diskussionsprozesses.<br />

An dieser Stelle sei an die beiden Legenden erinnert,<br />

die sich um die Entstehung <strong>des</strong> Apostolischen

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