Vorbemerkung Ergänzende Herleitungen zum Barro-Gordon-Modell
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<strong>Vorbemerkung</strong><br />
Um die Passagen bei Bofinger et al. (1996) mit der Darstellung im Handout kompatibel zu<br />
machen setzen Sie a = 1, b = λ, (1 − k)U n = A n sowie 1/(1 + r) t = δ t (links Bofinger et al.,<br />
rechts Freytag/Pasche).<br />
Für die Klausur sind <strong>Herleitungen</strong> nicht in dieser Ausführlichkeit erforderlich.<br />
Bei dringendem Bedarf an weiteren <strong>Herleitungen</strong> oder bei Entdeckung von Fehlern schicken Sie<br />
bitte eine email.<br />
<strong>Ergänzende</strong> <strong>Herleitungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Barro</strong>-<strong>Gordon</strong>-<strong>Modell</strong><br />
Wohlfahrtsfunktion:<br />
W = −π 2 − λ(A n − π + π e ) 2<br />
Maximierung ergibt<br />
∂W<br />
∂π<br />
= −2π − (−1) · 2λ(A<br />
}{{} n − π + π e )<br />
} {{ }<br />
(a)<br />
(b)<br />
(a) = innere Ableitung, (b) = äußere Ableitung<br />
−2π + 2λA n − 2λπ + 2λπ e = 0<br />
⇒<br />
(BEO)<br />
π + λπ = (1 + λ)π = λA n + λπ e<br />
⇒ π = λ(A n + π e )<br />
(1 + λ)<br />
Bei rationalen Erwartungen π e = π ergibt sich somit<br />
(1 + λ)<br />
π =<br />
(1 + λ) π = λ(A n + π)<br />
(1 + λ)<br />
(1 + λ)<br />
(1 + λ) π − λ<br />
(1 + λ) π = λ<br />
(1 + λ) A n<br />
π<br />
(1 + λ) = λA n<br />
(1 + λ)<br />
⇒ π rat = λA n<br />
Bei naiven Erwartungen π e = 0 hingegen erhält man<br />
π ueb = λ(A n + 0)<br />
(1 + λ)<br />
= λA n<br />
(1 + λ)<br />
1
Einsetzen von π = π e = π rat in die Wohlfahrtsfunktion ergibt<br />
W rat = −λ 2 A 2 n − λ(A n −λA n + λA } {{ n}<br />
0<br />
= −λ 2 A 2 n − λA 2 n = −(1 + λ)A 2 n<br />
Einsetzen von π = π ueb , π e = 0 in die Wohlfahrtsfunktion ergibt<br />
( ) 2 (<br />
λAn<br />
W ueb = −<br />
− λ A n −<br />
λA ) 2<br />
n<br />
(1 + λ)<br />
(1 + λ) + 0<br />
Den rechten quadratischen Term kann man zunächst vereinfachen, indem man die Terme innerhalb<br />
der Klammer auf denselben Nenner bringt:<br />
Zusammenfassen beider Terme ergibt<br />
( ) 2 ( λAn (1 + λ)An − λA n<br />
= −<br />
− λ<br />
(1 + λ)<br />
(1 + λ)<br />
= − λ2 A 2 n<br />
(1 + λ) 2 − λ (<br />
An<br />
(1 + λ)<br />
= − λ2 A 2 n<br />
(1 + λ) 2 − λ A 2 n<br />
(1 + λ) 2<br />
) 2<br />
) 2<br />
) 2<br />
und schließlich Kürzen:<br />
= − (1 + λ)λA2 n<br />
(1 + λ) 2<br />
W ueb = − λA2 n<br />
(1 + λ)<br />
Das entsprechende Ergebnis W rule bei Regelbindung π = π e = 0 ist sehr einfach zu bestimmen.<br />
2
Einige Erläuterungen <strong>zum</strong> <strong>Barro</strong>-<strong>Gordon</strong>-<strong>Modell</strong><br />
mit stochastischen Schocks<br />
Die Wohlfahrtsfuktion ist nun<br />
W = −π 2 − λ(A n − π + π e + ɛ) 2<br />
Unabhängig davon, welche Werte man für π und π e einsetzt, ergibt sich durch Ausmultiplizieren<br />
der quadrierten Klammer ein Ausdruck mit sehr vielen (!) Termen. Wenn man den<br />
Erwartungswert E[W ] bildet, dann fallen jedoch alle Terme, in denen ɛ vorkommt, wegen<br />
E[ɛ] = 0 heraus. Jedoch ergibt sich auch ein Term, der von ɛ 2 abhängt, nämlich λɛ 2 . Hier gilt<br />
nun E[ɛ 2 ] = σ 2 ɛ (Varianz 1 ). Folglich ist auf der rechten Seite der Gleichung λσ 2 ɛ der einzige<br />
Unterschied <strong>zum</strong> deterministischen <strong>Barro</strong>-<strong>Gordon</strong>-<strong>Modell</strong>:<br />
E[W ] = −π 2 − λ(A n − π + π e ) 2 − λσ 2 ɛ<br />
Nun können für π und π e wiederum verschiedene Werte eingesetzt werden. Bei rationaler zeitkonsistenter<br />
Politik und bei starrer Regelbindung ergeben sich Ausdrücke, die in der Struktur<br />
denen des deterministischen <strong>Barro</strong>-<strong>Gordon</strong>-<strong>Modell</strong>s entsprechen, mit Ausnahme eines von σ 2 ɛ<br />
abhängigen Terms.<br />
Beispiel: Erwartete Wohlfahrt bei rationalen Erwartungen und diskretionärer Politik. Einsetzen<br />
der diskretionären Politik π = (A n + π e + ɛ)/(1 + λ) sowie der rationalen Inflationserwartung<br />
π e = λA n in die Wohlfahrtsfunktion W ergibt<br />
W rat = − λ2 (A n + λA n + ɛ) 2<br />
(1 + λ) 2 − λ<br />
= − λ2 (A n + λA n + ɛ) 2<br />
(1 + λ) 2 − λ<br />
(<br />
A n − λ(A n + λA n + ɛ)<br />
(1 + λ)<br />
(<br />
A n − λ(A n + λA n )<br />
+ λA n +<br />
(1 + λ)<br />
) 2<br />
+ λA n + ɛ<br />
) 2<br />
1<br />
(1 + λ) ɛ<br />
Bei der Erwartungsbildung fallen auf der rechten Seite alle Terme heraus, in denen ein einfaches<br />
ɛ vorkommt, während E[ɛ 2 ] = σɛ 2 ist:<br />
(<br />
E[W rat ] = − λ2 (A n + λA n ) 2<br />
− λ2<br />
(1 + λ) 2 (1 + λ) 2 σ2 ɛ − λ A n − λ(A ) 2<br />
n + λA n )<br />
λ<br />
+ λA n −<br />
(1 + λ)<br />
(1 + λ) 2 σ2 ɛ<br />
= − λ2 (A n + λA n ) 2<br />
(1 + λ) 2 − −λ<br />
(<br />
A n − λ(A n + λA n )<br />
(1 + λ)<br />
= − λ(A2 n + 2λA 2 n + λ 2 A 2 n)<br />
−<br />
λ<br />
(1 + λ) (1 + λ) σ2 ɛ<br />
= −(1 + λ)λA 2 n − λ<br />
(1 + λ) σ2 ɛ<br />
+ λA n<br />
) 2<br />
− λ<br />
(1 + λ) σ2 ɛ<br />
1 Im Handout stand dort zunächst σ ɛ , was üblicherweise aber für die Standardabweichung verwendet wird –<br />
dies wurde in σ 2 ɛ (für die Varianz) korrigiert, was an den Rechnungen aber nichts ändert.<br />
3
Herleitung für den Fall der flexiblen Regelbindung mit π e = E[π] = 0 und π = kɛ:<br />
E[W flex ] = E[−(kɛ) 2 − λ(A n − kɛ + 0 + ɛ) 2 ]<br />
Ausmultiplizieren ergibt<br />
= E[−k 2 ɛ 2 − λA 2 n + 2λA n kɛ − 2λA n ɛ − λk 2 ɛ 2 + 2λkɛ 2 − λɛ 2 ]<br />
und wegen E[ɛ] = 0 und E[ɛ 2 ] = σɛ 2 :<br />
= −k 2 σ 2 ɛ − λA 2 n − λk 2 σ 2 ɛ + 2λkσ 2 ɛ − λσ 2 ɛ<br />
Die Bestimmung des optimalen Strategieparameters k ist im Handout hinreichend deutlich<br />
beschrieben.<br />
4