Originalartikel "Zweizylinder-Enduros" aus ... - Motorrad online

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07.11.2013 Aufrufe

Zweizylinder-Enduros RAD-Meßstrecke in Hockenheim bietet dem eiligen Reisenden jederzeit genügend Reserven zum schnellen Vorankommen. Allerdings ist Vollgasfahren ausgesprochen anstrengend und praxisfremd, da die kleinen Verkleidungen aller fünf Enduros nur mäßigen Windschutz spenden. Als durchaus erträgliches Reisetempo bewährt sich eine Dauergeschwindigkeit um die 140 Sachen, wobei die Honda-Verkleidung den Fahrer am wirksamsten schützt. Die Luftwirbelbildung am Helm und die daraus entstehenden Windgeräusche sind stark von der Körpergröße der Fahrer abhängig. Die günstigste Stellung der schmalen BMW-Windschutzscheibe, die sich durch Lösen der seitlichen Innensechskant-Schrauben in ihrer Neigung verändern läßt, ermittelt jeder Fahrer am besten durch Ausprobieren. Bei Höchstgeschwindig keit treten bei allen fünf Testkandidaten leichte Pendelbewegungen auf. Nach der obligatorischen Pflichtstunde auf der Autobahn nähert sich die Testcrew dem angenehmeren Teil der Fahrt. Gut ausgebaute Landstraßen stellen die Probanden vor keine allzu großen Schwierigkeiten. Nur die BMW neigt in schnellen Kurven zu leichten Pendelbewegungen. Ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk in Verbindung mit den weichen Metzeler-Reifen vermitteln dem Fahrer ein indirektes Gefühl zur Fahrbahn. Die zu weich abgestimmte BMW-Gabel bringt die R 100 GS auf schlechten Straßen mit welligem Belag aus der Ruhe. Das ganze Motorrad schaukelt sich aufgrund der schwachen Dämpfung leicht auf, das Vorderrad beginnt auf kurzen Wellen zu springen. In engen Kehren ist die BMW dagegen die Größte. Der niedrige Maschinenschwerpunkt und die relativ geringe Sitzhöhe von 850 Millimetern tragen zur besten Handlichkeit der BMW in diesem Ouintett bei. Überhaupt unterscheidet sich die Sitzposi­ a> :0 :;; E .§ :;; ..c: ~ "C c:: ::> ~ I ~ .E :;; ..c: ~ ~ :J: '" ~ I ::::==- - ­ Das Technik-Portrait der Kawasaki ZZ-R 600: 4-Zyl.-4-Takt-Reihe, f1üssigkeitsgekühll, DOHC, 16 Ventile, 599cm: Transistor­ Zündung, 4 Gleichdruck-Vergaser, 20kW (27 PS) bei 8.100/min., 37kW (50 PS) bei 9.800/min. oder 72 kW (98 PS) bei 11.500/min, 6 Gänge, O-Ring-Kette, Diamond­ Rahmen aus Aluminium, Alu-Schwinge mit Uni-Trak-System hinten, gelochte Doppelscheibenbremse vorn , Reifen vorn 120/60VR 17, hinten 160/60VR17, lieferbare Farben : Schwarz/Grau und Blau/Pink. Die 20 BLICKPUNKT ~

Zweizylinder-Enduros tion auf dem Boxer deutlich von der bei der Konkurrenz. Der Pilot sitzt hier mehr auf der Maschine als in ihr. Auch die Yamaha hat mit schlechten Straßen so ihre Probleme. Die Gabel benimmt sich bei flotter Fahrt recht bockig, Schläge dringen hart bis zum Lenker durch. Hinten federt die XTZ stramm, aber nicht zu hart In engen Kehren verhindert ein lästiges Rucken beim Lastwechsel einen flüssigen Strich. Für das indirekte Gefühl zur Fahrbahn ist die zu flexible Verbindung zwischen oberer Gabelbrücke und Lenker verantwortlich. Die vibrationshemmenden Gummilager geben unter den auftretenden Lenkkräften zu sehr nach und übertragen die Lenkbewegung etwas verzögert auf das Vorderrad. Vor allem in schnellen Kurvenkombinationen, in denen hohe Kräfte zum schnellen Schräglagenwechsel nötig sind, vermißt der Yamaha-Pilot den direkten Fahrbahnkontakt. Ganz anders benimmt sich die Honda. Sie überzeugt durch ein besonders direktes und präzises Fahr- und Lenkverhalten. Die straffe Abstimmung beschert dem Honda-Fahrer ein sicheres Fahrgefühl, ohne übermäßig den Komfort einzuschränken. Enge .Kurvenpassagen und Spitzkehren bewältigt die Honda ähnlich locker und sicher wie die BMW. Die Ouota plagt der Fahrstuhleffekt Dieses ständige Auf und Ab des gesamten Fahrzeugs wird durch die Abstützung des Antriebsmoments an der Schwinge verursacht. Beim Gasgeben hebt sich die Maschine weit aus den Federn. Durch die daraus resultierende Verhärtung der hinteren Federung verliert die Ouota erheblich von ihrem sonst mustergültigen Komfort. Eine Unart aus alten Tagen, der BMW mit seinem aufwendigen Paralever-System auf den Leib gerückt ist. Ist das Schwergewicht erst einmal in Bewegung, kann der ehrfürchtige Reiter nur staunen, wie locker und leicht diese gewaltige Enduro um die Ecken biegt. Die Konkurrenz in diesem Test ist zwar noch einen Tick agiler, für ihr Gewicht und ihre Höhe ist die Ouota aber hervorragend ausbalanciert. Der Cagiva kommt auf engen Straßen die sportliche Sitzhaltung entgegen. Hier hockt der Fahrer nicht so weit hinten wie bei der Yamaha oder Honda. Ein schmaler Tank sorgt zudem für guten Knieschluß. Je schneller die Elefant über Pisten bügelt, desto besser arbeiten die Federelernente. Ähnlich straff wie die Honda, hat sie bei niedrigen Belastungen Schwierigkeiten, Unebenheiten zuverlässig zu eliminieren. Die relativ. gemäßigten Federwege der Cagiva schränken zwar den Komfort ge­ Die Handschalen der Moto Guzzi befinden sich zu nah an den Handhebeln und behindern bei mschnellen Zupacken So ist es richtig : Die Handschalen der Yamaha lassen den Fingern genügendPlatz 22 BLI CKPUNKT

<strong>Zweizylinder</strong>-Enduros<br />

tion auf dem Boxer deutlich von der bei der<br />

Konkurrenz. Der Pilot sitzt hier mehr auf der<br />

Maschine als in ihr.<br />

Auch die Yamaha hat mit schlechten<br />

Straßen so ihre Probleme. Die Gabel benimmt<br />

sich bei flotter Fahrt recht bockig,<br />

Schläge dringen hart bis zum Lenker durch.<br />

Hinten federt die XTZ stramm, aber nicht zu<br />

hart In engen Kehren verhindert ein lästiges<br />

Rucken beim Lastwechsel einen flüssigen<br />

Strich. Für das indirekte Gefühl zur<br />

Fahrbahn ist die zu flexible Verbindung<br />

zwischen oberer Gabelbrücke und Lenker<br />

verantwortlich. Die vibrationshemmenden<br />

Gummilager geben unter den auftretenden<br />

Lenkkräften zu sehr nach und übertragen<br />

die Lenkbewegung etwas verzögert auf das<br />

Vorderrad. Vor allem in schnellen Kurvenkombinationen,<br />

in denen hohe Kräfte zum<br />

schnellen Schräglagenwechsel nötig sind,<br />

vermißt der Yamaha-Pilot den direkten<br />

Fahrbahnkontakt.<br />

Ganz anders benimmt sich die Honda.<br />

Sie überzeugt durch ein besonders direktes<br />

und präzises Fahr- und Lenkverhalten.<br />

Die straffe Abstimmung beschert dem<br />

Honda-Fahrer ein sicheres Fahrgefühl, ohne<br />

übermäßig den Komfort einzuschränken.<br />

Enge .Kurvenpassagen und Spitzkehren<br />

bewältigt die Honda ähnlich locker und<br />

sicher wie die BMW.<br />

Die Ouota plagt der Fahrstuhleffekt<br />

Dieses ständige Auf und Ab des gesamten<br />

Fahrzeugs wird durch die Abstützung des<br />

Antriebsmoments an der Schwinge verursacht.<br />

Beim Gasgeben hebt sich die Maschine<br />

weit <strong>aus</strong> den Federn. Durch die dar<strong>aus</strong><br />

resultierende Verhärtung der hinteren<br />

Federung verliert die Ouota erheblich von<br />

ihrem sonst mustergültigen Komfort. Eine<br />

Unart <strong>aus</strong> alten Tagen, der BMW mit seinem<br />

aufwendigen Paralever-System auf<br />

den Leib gerückt ist. Ist das Schwergewicht<br />

erst einmal in Bewegung, kann der ehrfürchtige<br />

Reiter nur staunen, wie locker und<br />

leicht diese gewaltige Enduro um die Ecken<br />

biegt. Die Konkurrenz in diesem Test ist<br />

zwar noch einen Tick agiler, für ihr Gewicht<br />

und ihre Höhe ist die Ouota aber hervorragend<br />

<strong>aus</strong>balanciert.<br />

Der Cagiva kommt auf engen Straßen<br />

die sportliche Sitzhaltung entgegen. Hier<br />

hockt der Fahrer nicht so weit hinten wie bei<br />

der Yamaha oder Honda. Ein schmaler<br />

Tank sorgt zudem für guten Knieschluß.<br />

Je schneller die Elefant über Pisten bügelt,<br />

desto besser arbeiten die Federelernente.<br />

Ähnlich straff wie die Honda, hat sie bei<br />

niedrigen Belastungen Schwierigkeiten,<br />

Unebenheiten zuverlässig zu eliminieren.<br />

Die relativ. gemäßigten Federwege der<br />

Cagiva schränken zwar den Komfort ge­<br />

Die Handschalen der Moto Guzzi befinden sich zu nah<br />

an den Handhebeln und behindern bei mschnellen Zupacken<br />

So ist es richtig : Die Handschalen der<br />

Yamaha lassen den Fingern genügendPlatz<br />

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