Kollegi Nr. 10 vom März 2011 - Kantonale Mittelschule Uri

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06.11.2013 Aufrufe

Kommentar zum Titelbild von Marcel Huwyler, Prorektor Bildlegenden übersetzen Bilder in Sprache, sie verankern einen optischen Eindruck im Sprachlichen. So machen wir uns das Bild verfügbar. Es wird unser Bild, so wie auch ein Text beim Lesen unser Text wird. Das Bild braucht den Betrachter, der Text den Leser. Beim Betrachten und beim Lesen gestalten wir mit. Dabei sieht und liest nicht jede oder jeder dasselbe; jede Übersetzung ist eine höchst persönliche Angelegenheit. Ich lade Sie deshalb ein, nochmals zum Titelbild zurückzublättern und Ihre eigene Übersetzung zu machen. Origineller als „Gelbes Papierfaltboot auf blauem See, Fotomontage“ ist sie sicher … 13. Charon Charon (griech. Χάρων) war in der griechischen Mythologie der düstere greise Fährmann, welcher die Toten für einen Obolus (Münze) über den Totenfluss Acheron (häufig werden auch die Flüsse Lethe oder Styx genannt) setzte, damit sie ins Reich des Totengottes Hades gelangen konnten. 14. Friedrich Dürrenmatt Der Richter und sein Henker Der Comic ist im Städtischen Literargymnasium Bern-Neufeld entstanden (Kernfach Zeichen). Das Porträt (Friedrich Dürrenmatt als Schachspieler) stammt von Hannes Binder, geboren 1947 in Zürich. Binder ist einer der bekanntesten Schweizer Comiczeichner und Illustratoren. Berühmt ist er insbesondere für seine Schabkarton- Technik. Dabei entsteht eine Zeichnung, indem durch Kratzen und Schaben mit einem Cutter der weisse Karton unter einer schwarzen Deckschicht aus Tusche freigelegt wird. Mit Der Chinese (1988), nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Glauser, schrieb und illustrierte Hannes Binder seinen ersten schweizerischen Krimi- Comic. Daraufhin folgten die Adaptionen der beiden Glauser-Krimis Krock & Co. (1990) und Knarrende Schuhe (1992). In Wachtmeister Studer im Tessin (1996) übernahm er die Romanfigur Wachtmeister Studer, kreierte aber darauf basierend eine neue Erzählung. In Glausers Fieber (1999) liess er den Schriftstiller Glauser seinen eigenen Roman Die Fieberkurve schreiben. Weitere Werke: Der Venediger (2007, spielt auch in Altdorf); Die schwarzen Brüder von Lisa Tetzner (2002); Sagen und Legenden der Schweiz von Meinrad Lienert (2006); Heidi von Johanna Spyri (2008); Um Mitternacht von Eduard Mörike (2009); Die Reise zu den Kugelinseln von Verena Stössinger (2010). 15. Johann Wolfgang von Goethe Wandrers Nachtlied - Ein Gleiches Über allen Gipfeln Ist Ruh‘, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch. Auf dem Kickelhahn bei Ilmenau (D) Wenige Minuten vom Gipfel entfernt steht das „Goethehäuschen“, das von Herzog Carl August im Sommer 1783 als Jagdunterkunft unterhalb des Gipfels errichtet wurde. Goethe schrieb in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1783 sein Gedicht „Wandrers Nachtlied - Ein Gleiches“ auf die Bretter über einem Fenster. Zum letzten Mal war Goethe 1831 in Begleitung von Johann Christian Mahr auf dem Kickelhahn. Nach einem Brief von Mahr besuchte Goethe noch einmal die Jagdhütte, um nachzusehen, ob sein Vers noch an der Wand stünde. Als er ihn entdeckte, war er tief gerührt und sagte: „Ja, warte nur, balde ruhest auch du“. Auch seinem Freund Carl Friedrich Zelter berichtete Goethe in einem Brief von diesem Ereignis. Das Goethehäuschen brannte am 12. August 1870 ab und wurde im Jahre 1874 durch den Verein für die Verschönerung Ilmenaus unter Leitung von Karl Friedrich Schwanitz originalgetreu wieder aufgebaut. Heute kann man im Inneren des Goethehäuschens das Gedicht „Wandrers Nachtlied“ in 15 Sprachen lesen. Impressum Kollegi Auflage 1200 Erscheint zweimal jährlich Herausgeber Verein der Ehemaligen und Freunde der Kantonalen Mittelschule Uri Kantonale Mittelschule Uri Gotthardstrasse 59 6460 Altdorf Redaktion Verein der Ehemaligen Adrian Zurfluh Elias Bricker Kantonale Mittelschule Uri Dr. Ivo Frey, Rektor Marcel Huwyler, Prorektor Ulrich Köchli, Lehrer Sarah Weber, Lehrerin Anja Dahinden, Bibliothekarin Sekretariat Margrith Schranz margrith.schranz@ur.ch Tel. 041 874 77 00 Layout und Gestaltung Anja Dahinden Korrektorat Ulrich Köchli Druck Gamma Druck AG 6460 Altdorf 20

Kommentar zum Titelbild<br />

von Marcel Huwyler, Prorektor<br />

Bildlegenden übersetzen Bilder in Sprache, sie verankern einen optischen Eindruck im<br />

Sprachlichen. So machen wir uns das Bild verfügbar. Es wird unser Bild, so wie auch ein<br />

Text beim Lesen unser Text wird. Das Bild braucht den Betrachter, der Text den Leser. Beim<br />

Betrachten und beim Lesen gestalten wir mit. Dabei sieht und liest nicht jede oder jeder<br />

dasselbe; jede Übersetzung ist eine höchst persönliche Angelegenheit. Ich lade Sie deshalb<br />

ein, nochmals zum Titelbild zurückzublättern und Ihre eigene Übersetzung zu machen.<br />

Origineller als „Gelbes Papierfaltboot auf blauem See, Fotomontage“ ist sie sicher …<br />

13.<br />

Charon<br />

Charon (griech. Χάρων) war in der griechischen<br />

Mythologie der düstere greise Fährmann, welcher<br />

die Toten für einen Obolus (Münze) über den<br />

Totenfluss Acheron (häufig werden auch die Flüsse<br />

Lethe oder Styx genannt) setzte, damit sie ins Reich<br />

des Totengottes Hades gelangen konnten.<br />

14.<br />

Friedrich Dürrenmatt<br />

Der Richter und sein<br />

Henker<br />

Der Comic ist im Städtischen Literargymnasium<br />

Bern-Neufeld entstanden (Kernfach Zeichen).<br />

Das Porträt (Friedrich Dürrenmatt als<br />

Schachspieler) stammt von Hannes Binder, geboren<br />

1947 in Zürich. Binder ist einer der bekanntesten<br />

Schweizer Comiczeichner und Illustratoren.<br />

Berühmt ist er insbesondere für seine Schabkarton-<br />

Technik. Dabei entsteht eine Zeichnung, indem<br />

durch Kratzen und Schaben mit einem Cutter der<br />

weisse Karton unter einer schwarzen Deckschicht<br />

aus Tusche freigelegt wird.<br />

Mit Der Chinese (1988), nach dem gleichnamigen<br />

Roman von Friedrich Glauser, schrieb und illustrierte<br />

Hannes Binder seinen ersten schweizerischen Krimi-<br />

Comic. Daraufhin folgten die Adaptionen der beiden<br />

Glauser-Krimis Krock & Co. (1990) und Knarrende<br />

Schuhe (1992). In Wachtmeister Studer im Tessin<br />

(1996) übernahm er die Romanfigur Wachtmeister<br />

Studer, kreierte aber darauf basierend eine neue<br />

Erzählung. In Glausers Fieber (1999) liess er den<br />

Schriftstiller Glauser seinen eigenen Roman Die<br />

Fieberkurve schreiben. Weitere Werke:<br />

Der Venediger (2007, spielt auch in Altdorf); Die<br />

schwarzen Brüder von Lisa Tetzner (2002); Sagen<br />

und Legenden der Schweiz von Meinrad Lienert<br />

(2006); Heidi von Johanna Spyri (2008); Um<br />

Mitternacht von Eduard Mörike (2009); Die Reise zu<br />

den Kugelinseln von Verena Stössinger (20<strong>10</strong>).<br />

15.<br />

Johann Wolfgang von<br />

Goethe<br />

Wandrers Nachtlied - Ein Gleiches<br />

Über allen Gipfeln<br />

Ist Ruh‘,<br />

In allen Wipfeln<br />

Spürest du<br />

Kaum einen Hauch;<br />

Die Vögelein schweigen im Walde.<br />

Warte nur, balde<br />

Ruhest du auch.<br />

Auf dem Kickelhahn bei<br />

Ilmenau (D)<br />

Wenige Minuten <strong>vom</strong> Gipfel entfernt steht das<br />

„Goethehäuschen“, das von Herzog Carl August<br />

im Sommer 1783 als Jagdunterkunft unterhalb<br />

des Gipfels errichtet wurde. Goethe schrieb in<br />

der Nacht <strong>vom</strong> 6. auf den 7. September 1783<br />

sein Gedicht „Wandrers Nachtlied - Ein Gleiches“<br />

auf die Bretter über einem Fenster. Zum letzten<br />

Mal war Goethe 1831 in Begleitung von Johann<br />

Christian Mahr auf dem Kickelhahn. Nach einem<br />

Brief von Mahr besuchte Goethe noch einmal die<br />

Jagdhütte, um nachzusehen, ob sein Vers noch<br />

an der Wand stünde. Als er ihn entdeckte, war<br />

er tief gerührt und sagte: „Ja, warte nur, balde<br />

ruhest auch du“. Auch seinem Freund Carl Friedrich<br />

Zelter berichtete Goethe in einem Brief von diesem<br />

Ereignis. Das Goethehäuschen brannte am 12.<br />

August 1870 ab und wurde im Jahre 1874 durch<br />

den Verein für die Verschönerung Ilmenaus unter<br />

Leitung von Karl Friedrich Schwanitz originalgetreu<br />

wieder aufgebaut. Heute kann man im Inneren des<br />

Goethehäuschens das Gedicht „Wandrers Nachtlied“<br />

in 15 Sprachen lesen.<br />

Impressum<br />

<strong>Kollegi</strong><br />

Auflage 1200<br />

Erscheint zweimal jährlich<br />

Herausgeber<br />

Verein der Ehemaligen<br />

und Freunde der<br />

<strong>Kantonale</strong>n <strong>Mittelschule</strong> <strong>Uri</strong><br />

<strong>Kantonale</strong> <strong>Mittelschule</strong> <strong>Uri</strong><br />

Gotthardstrasse 59<br />

6460 Altdorf<br />

Redaktion<br />

Verein der Ehemaligen<br />

Adrian Zurfluh<br />

Elias Bricker<br />

<strong>Kantonale</strong> <strong>Mittelschule</strong> <strong>Uri</strong><br />

Dr. Ivo Frey, Rektor<br />

Marcel Huwyler, Prorektor<br />

Ulrich Köchli, Lehrer<br />

Sarah Weber, Lehrerin<br />

Anja Dahinden, Bibliothekarin<br />

Sekretariat<br />

Margrith Schranz<br />

margrith.schranz@ur.ch<br />

Tel. 041 874 77 00<br />

Layout und Gestaltung<br />

Anja Dahinden<br />

Korrektorat<br />

Ulrich Köchli<br />

Druck<br />

Gamma Druck AG<br />

6460 Altdorf<br />

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