Kollegi Nr. 10 vom März 2011 - Kantonale Mittelschule Uri
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Lösungen<br />
Quizfragen von Seiten 16-18<br />
1.<br />
kollegi@ur.ch<br />
Das 19. Jahrhundert war von technischen<br />
Erneuerungen und Expasnion geprägt. Das brachte<br />
auch die Notwendigkeit mit sich, Nachrichten über<br />
grosse Entfernungen rasch übermitteln zu können.<br />
Ein einfacher Brief <strong>vom</strong> kolonialen Indien nach<br />
London brauchte bis zu acht Wochen!<br />
Der Erfinder Samuel F. B. Morse entwickelte 1837<br />
den international gebräuchlichen Morsecode, bei<br />
dem jeder Buchstabe in eine Reihe von Punkten und<br />
Strichen übersetzt wird. Der Code war ursprünglich<br />
nur für den Telegraphen gedacht, kann aber als<br />
akustisches Signal auch für Nebelhörner verwendet<br />
werden sowie als Lichtsignal für Taschenlampen<br />
usw.<br />
Das At-Zeichen @ wurde dem internationalen<br />
Morsealphabet erst im Mai 2004 von der<br />
Internationalen Fernmeldeunion (ITU) hinzugefügt,<br />
damit kann man nun auch ohne inoffizielle Umwege<br />
E-Mail-Adressen morsen. Es wird als A ohne Pause<br />
gefolgt von C gegeben: ·−−·−·. Diese zweite<br />
Aktualisierung des Morsecodes in etwa 40 Jahren<br />
geschah anlässlich des 160-jährigen Bestehens.<br />
Auch Musiker haben den Morsecode für sich<br />
entdeckt und verstecken so Nachrichten in ihren<br />
Stücken, z. B. Kraftwerk. Ein weiteres Beispiel ist<br />
der Titel „Lucifer“ von The Alan Parsons Project oder<br />
das Lied „In the Name of God“ von Dream Theater,<br />
dessen versteckter Morsecode erst etliche Monate<br />
nach Veröffentlichung der CD entdeckt wurde. Ein<br />
weiteres populäres Beispiel ist der Song „YYZ“<br />
von Rush in dem sich der zugehörige Morsecode<br />
als Rhythmus durchgängig durch den Song zieht.<br />
Auf dem Album Amarok des Musikers Mike Oldfield<br />
findet sich ein gemorster „Abschiedsgruß“ an den<br />
Inhaber seiner bisherigen Plattenfirma.<br />
2.<br />
„I hätt no viu blöder ta“<br />
von Marco Pfeuti<br />
alias „Gölä“<br />
Die Bellamy Brothers haben noch drei weitere<br />
Songs von Gölä „möglichst wortgetreu“ ins<br />
Englische übersetzen lassen und eingesungen:<br />
„Swan“ („Schwan“), „Up and Away“ („Uf u drvo“),<br />
„No More Tears“ („Keni Träne meh“).<br />
3.<br />
Falsche Freunde<br />
Als Falschen Freund bezeichnet man ein Paar<br />
aus einem fremdsprachigen Wort und einem<br />
Wort der Muttersprache, das sich in Schrift<br />
oder Aussprache ähnelt, jedoch nicht in der<br />
Bedeutung. Falsche Freunde gehören zu den<br />
Übersetzungsschwierigkeiten und Interferenzfehlern<br />
und verleiten zu einer falschen Übersetzung. Im<br />
Englischen werden sie als „false friends“ bezeichnet,<br />
im Französischen sind sie unter dem Namen „fauxamis“<br />
bekannt.<br />
4.<br />
Stein von Rosette<br />
Der Stein von Rosette oder Stein von Rosetta<br />
oder auch Rosettastein (frz. la pierre de Rosette,<br />
engl. Rosetta Stone) ist eine halbrunde, steinerne<br />
Stele mit einem in drei Schriften (Altgriechisch,<br />
Demotisch, Hieroglyphen) eingemeisselten<br />
Priesterdekret als Ehrung des ägyptischen Königs<br />
Ptolemaios V. sowie seiner Frau und deren Ahnen.<br />
Der Stein von Rosette trug massgeblich zur<br />
Übersetzung der ägyptischen Hieroglyphen bei.<br />
Während der ägyptischen Expedition Napoleons<br />
wurde der Stein am 15. Juli 1799 von einem<br />
französischen Offizier namens Pierre François<br />
Xavier Bouchard bei Rosette im Niltal gefunden. Von<br />
Wissenschaftlern, die Napoleon auf seinem Feldzug<br />
begleiteten, wurde der Stein eingehend untersucht.<br />
Nach der Niederlage der Franzosen jedoch mussten<br />
sie ihn zusammen mit anderen Altertümern 1801<br />
den Briten überlassen. Im folgenden Jahr wurde er<br />
erstmals im British Museum in London ausgestellt,<br />
wo er sich noch heute befindet.<br />
Der Stein enthält dreimal den gleichen, relativ<br />
langen Text, und die griechische Version ist gut<br />
lesbar. Deswegen bot der Stein – ähnlich wie auch<br />
andere Bilinguen – einen Schlüssel zur Entzifferung<br />
der ägyptischen Schriften.<br />
Jean-François Champollion (1790–1832) gelang<br />
1822 anhand des Steines und anderer Quellen<br />
die Entzifferung der demotischen Schrift sowie<br />
die Entschlüsselung der hieratischen Schrift und<br />
der Hieroglyphen. Er konnte jedoch nicht am<br />
Original, sondern nur an einer Abschrift des Steines<br />
arbeiten. In seiner französischen Geburtsstadt<br />
Figeac befindet sich auf der sogenannten Place<br />
des Écritures (Platz der Schriften) eine stark<br />
vergrößerte Kopie des Steins von Rosette.<br />
Nach der Veröffentlichung seiner Entdeckung gelang<br />
die Entzifferung weiterer Hieroglyphen relativ<br />
schnell. Dadurch wurde es Archäologen möglich,<br />
viele weitere ägyptische hieroglyphische Inschriften<br />
zu entziffern. Der Stein von Rosette war daher einer<br />
der Anstöße für die moderne Ägyptologie.<br />
5.<br />
Swetlana Geier<br />
Swetlana Geier wurde 1923 in Kiew geboren. Sie gilt<br />
als die grösste Übersetzerin russischer Literatur.<br />
In die Übersetzung von Dostojewskijs 5 grossen<br />
Romanen investierte sie 15 Jahre. Sie übertrug<br />
u.a. auch Tolstoi, Bulgakow und Solschenizyn ins<br />
Deutsche.<br />
Swetlana Geier verstarb am 7. November 20<strong>10</strong> 87-<br />
jährig in Freiburg im Breisgau.<br />
Die ‚fünf Elefanten‘ sind: Die fünf grossen Werke<br />
Dostojewskijs<br />
• Verbrechen und Strafe (1994)<br />
768 Seiten (früher: Schuld und Sühne)<br />
• Der Idiot (1996) 912 Seiten<br />
• Böse Geister (1998) 1200 Seiten<br />
(früher: Die Dämonen)<br />
• Die Brüder Karamasow (2003)<br />
1250 Seiten<br />
• Ein grüner Junge (2006) 829 Seiten<br />
(früher: Der Jüngling)<br />
6.<br />
2<strong>10</strong> Kurbelumdrehungen<br />
Lösungsweg siehe unter www.kollegi-uri.ch.<br />
7.<br />
Esperanto<br />
Das Esperanto ist eine <strong>vom</strong> polnischen Arzt L.<br />
Zamenhof (Pseudonym: „Doktoro Esperanto“, „der<br />
Hoffende“) 1887 geschaffene Welthilfssprache<br />
mit einfacher phonetischer, phonologischer,<br />
morphologischer und syntaktischer Struktur. Der<br />
Lautbestand umfasst 28 Buchstaben (5 Vokale,<br />
23 Konsonanten); der Wortschatz (rund 80‘000<br />
Wörter, die aus 7866 Wurzeln gebildet wurden)<br />
entstammt vor allem den romanischen Sprachen<br />
und dem Englischen. Die Grammatik beruht auf 16<br />
Grundregeln.<br />
Seit 1908 besteht der Esperanto-Weltbund<br />
(Universala Esperanto-Asocio. Abk. UEA) mit<br />
Sitz in Rotterdam, der inzwischen etwa 50<br />
Landesverbände und Mitglieder in etwa <strong>10</strong>0<br />
Ländern hat. Die Zahl der Esperanto-Sprecher<br />
wird auf 500‘000 bis <strong>10</strong> Mio. geschätzt. Einige von<br />
ihnen sind in Vereinen organisiert, die Kongresse,<br />
Seminare und Kulturveranstaltungen anbieten.<br />
Ziele der Esperanto-Vereinigungen sind neben<br />
Verbreitung der Sprache und ihrer Entwicklung<br />
u.a. Völkerverständigung und Erhalt kultureller<br />
Vielfalt. Unter den zahlreichen Welthilfssprachen hat<br />
Esperanto eine deutliche Vorrangstellung.<br />
Quelle: Brockhaus Enzyklopädie Band 8, 21. Auflage<br />
2006<br />
Der Text der Wettbewerbsfrage ist ein Ausschnitt<br />
aus „Liberigo“ von Karl May (dt. Eine Befreiung)<br />
Text in Deutsch: Ich war von Tripolis nach Mursuk,<br />
der Hauptstadt der Provinz Fezzan, gekommen und<br />
bei dem reichen, jüdischen Handelsherrn Manasse<br />
Ben Aharab, an welchen ich gute Empfehlungen<br />
hatte, abgestiegen. Er nahm mich mit grosser<br />
Gastfreundlichkeit auf und that es nicht anders,<br />
ich musste in seinem Hause wohnen und wurde in<br />
demselben geradezu wie ein Sohn gehalten...<br />
8.<br />
Aline Arnold<br />
Mit seiner raumgreifenden Installation Book<br />
from the Sky (Holzschnitt auf Papierbahnen<br />
und Büchern, 1987-1991) sicherte sich Xu Bing<br />
bereits Ende der 1980er Jahre einen Platz in der<br />
internationalen Kunstgeschichte. In jahrelanger<br />
Kleinarbeit entwickelte der Künstler ein System von<br />
Schriftzeichen, das jeglicher Bedeutung entbehrend<br />
den Sinn suggerierenden Informationsträger zum<br />
rein ästhetischen Zeichen werden ließ. Nicht nur<br />
die Doppelbödigkeit dieses Modifikationsprozesses,<br />
sondern auch der ursprüngliche Titel „Spiegel der<br />
Welt: Lehre der Beziehung zwischen Kunst und<br />
Leben“ machen die philosophisch-existentielle<br />
Sprengkraft der Installation evident.<br />
In dem Projekt Introduction to Square Word<br />
Calligraphy (Lehrbuch, Leporello 1994-1996)<br />
steht ebenfalls das Verhältnis von Schrift, Bild<br />
und Bedeutung im Zentrum der künstlerischen<br />
Auseinandersetzung, allerdings ist es diesmal<br />
die lateinische Schrift. Somit wechselte Xu Bing<br />
mit seinem Umzug nach New York zwar den<br />
Aufenthaltsort, nicht aber seine konzeptuelle<br />
Grundhaltung. Vielmehr erweitert er den<br />
kulturellen Einzugsbereich seiner Arbeit. Wie<br />
der Titel bereits andeutet, komponiert Xu die<br />
leicht veränderten Buchstaben eines Wortes auf<br />
der Fläche eines Quadrates, so dass sie auf den<br />
ersten Blick einem chinesischen Schriftzeichen<br />
ähneln. Im Anschluss daran entstand zwischen<br />
1999 und 2004 ein Computerprogramm das auf<br />
der Basis der zunächst für das Schreiben mit der<br />
Hand entworfenen Square Word Calligraphy einen<br />
beliebigen Text aus lateinischen Buchstaben in die<br />
besagte Kunst-Schrift umwandelt. So konnten z. B.<br />
westliche Ausstellungsbesucher ihrem Namen ein<br />
‚chinesisches Erscheinungsbild’ verleihen. Der Topos<br />
des interaktiven und interkulturellen Kunstwerks<br />
wird hier konkret umgesetzt.<br />
9.<br />
still water<br />
non-carbonated (water)<br />
non-sparkling (water)<br />
Es stimmt schon, dass “Wasser ohne Kohlensäure”<br />
auf Mallorca und in anderen spanischsprachigen<br />
Gefilden “agua sin gas” (italienisch: „acqua senza<br />
gas“) genannt wird. Nur: Was im Spanischen<br />
funktioniert, kann im Englischen megaverkehrt<br />
sein. Denn wer will denn schon „Evian“ mit oder<br />
ohne Gas trinken? Oder, noch schlimmer, für unsere<br />
amerikanischen TouristInnen: ohne Benzin?<br />
<strong>10</strong>.<br />
überstossen<br />
„uberstoossä“: „über das richtige Mass hinaus<br />
gehen, spez. mehr Vieh auf eine Alp treiben, als sie<br />
zu ernähren vermag“<br />
(Urner Mundartwörterbuch, S. 494)<br />
11.<br />
a) 506 (23x22)<br />
b) Pivot<br />
Als Relais-Modus (oder Leitkabinen-Modus)<br />
bezeichnet man beim Simultandolmetschen eine<br />
Arbeitsweise, bei der in der Leitkabine aus einer<br />
kleineren, wenig verbreiteten Sprache (bspw.<br />
Maltesisch) in eine „grössere“ Arbeitssprache (bspw.<br />
Englisch oder Französisch) gedolmetscht wird, und<br />
zwar nicht nur für die Zuhörer, sondern auch als<br />
Ausgangstext für die anderen Dolmetschkabinen,<br />
die dann „von der Leitkabine abnehmen“ und in<br />
ihre jeweilige Konferenzsprache dolmetschen.<br />
Der Dolmetscher in der Leitkabine wird auch als<br />
„Pivot“ (französisch für „Dreh- und Angelpunkt“)<br />
bezeichnet. Die Rolle eines „Pivots“ ist noch<br />
verantwortungsvoller als die eines „normalen“<br />
Dolmetschers, da der „Pivot“-Dolmetscher weiss,<br />
dass seine <strong>Kollegi</strong>nnen und Kollegen allein auf<br />
die von ihm gelieferte Übersetzung zurückgreifen<br />
müssen.<br />
12.<br />
„Johannes Bargeld“<br />
übersetzt = Johnny Cash<br />
(Robert Zimmerman ist der Geburtsname von Bob<br />
Dylan)<br />
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