Kollegi Nr. 10 vom März 2011 - Kantonale Mittelschule Uri

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06.11.2013 Aufrufe

Danny Askill Quiz: Fit für den Radrennsport? Nun sind Übersetzungskünste gefragt! Rekapitulieren wir: Je kleiner derGang, desto leichter geht das Treten und desto schneller kann ich am Anfang beschleunigen, aber umso öfter muss ich treten um vorwärtszukommen. Je grösser der Gang, desto strenger geht das Treten, aber umso grösser ist die Distanz, welche ich pro Kurbelumdrehung zurücklege. Was ist nun ein kleiner, leichter Gang in Bezug auf die Kraftübersetzung? Ein kleiner, leichter Gang hat vorne einen kleinen, hinten einen grossen Kettenkranz. Ein grosser, strenger Gang hat vorne einen grossen, hinten dafür einen kleinen Kettenkranz. Alles klar? Dann mal los: Ordne folgende Übersetzungen den richtigen Sportarten oder Sportlern zu: Roger Dittli am Ritomsee A) 33 / 12 a) Mountainbike (kleinster Gang) B) 64 / 14 b) BMX, zum Beispiel Roger Rinderknecht, an der Olympiade in Peking dabei C) 22 / 34 c) Bruno Risi (Bahnrennsport mit 200 Runden. Auf der Bahn fährt man schneller als auf der gefährlicheren Strasse) D) 52 / 16 d) Steher (das sind im Windschatten von Motorrädern fahrende Rennfahrer. Sie werden am Anfang angeschoben) Lösungen: A) -> b) B) -> d) C) -> a) D) -> c) 12

Kanton Uri Säg‘s dytsch und dytlich! Vom Übersetzen von Mitteilungen aus der Amtsstube in Zeitungsartikel Wie und wieso unterscheiden sich behördliche Medientexte und von den Medien abgedruckte Artikel? Elias Bricker und Adrian Zurfluh suchen im untenstehenden Artikel nach Gründen. Die beiden sind im Vorstand des Vereins der Ehemaligen und Freunde des Kollegis, lieben den Schwingsport, das geschriebene Wort und die Geselligkeit – und verstehen sich prächtig. Verschiedene Rollen Die Sprache in der Kommunikation von Behörden sei oft zu langfädig, zu wenig „knackig“ und zu ausschweifend. Diese Meinung ist weit verbreitet. Ein Körnchen Wahrheit mag darin enthalten sein. Als Informationsbeauftragter stören mich Texte, die voll sind von Passivsätzen und Substantivierungen. Auch sind die Sätze in Medientexten der Behörden (aber auch von privaten Unternehmen) oft zu lang. Von Fachbegriffen durchsetzte Texte sind unleserlich. Behördenkommunikation mag knochentrocken erscheinen. Es hat aber auch Vorteile, wenn die Behörde die Quellen nennt, auf deren Grundlage sie entschieden hat. Und schon manche Hintergrundinformation im ach so langfädigen Text hat weniger bewanderte Medienschaffende wieder auf die richtige Fährte gebracht. Seit einigen Jahren pflegt der Kanton Uri einen Newsletter-Service, der von allen Interessierten abonniert werden kann. In aller Regel erhalten die Abonnentinnen und Abonnenten die Mitteilungen gleichzeitig mit den Medienschaffenden. Interessant sind die Rückmeldungen aus dem Publikum. „Was die Zeitung draus gemacht hat“ (oder eben nicht) war schon häufig das Thema von interessanten Gesprächen. Für Absender von behördlichen Mitteilungen sind solche Rückmeldungen und eigene Vergleiche aufschlussreich. Oft schafft es eine Redaktion, Sachverhalte verständlicher an die Leserschaft zu bringen. Selbstverständlich mit der Gefahr, dass nicht alle oder mindergewichtige Inhalte dargestellt werden. Einen Mehrwert zu vermitteln, zu gewichten, einzuordnen und nachzufragen – das erachte ich als hehre Aufgabe der Medienschaffenden. Selbstverständlich, dass Journalistinnen und Journalisten „unabhängig“ sind und Behördenmitteilungen kritikfreudig verarbeiten. Das gehört zum Rollenspiel im Staat. Adrian Zurfluh, Informationsbeauftragter des Kantons Uri Knackig ist wichtig Seitenlange Ausführungen, hundert Quellenangaben und Auflistungen von x Paragraphen: Das kann man den durchschnittlichen Zeitungslesern einfach nicht zumuten. Die Leser wollen sich schnell über ein Thema informieren können. Denn fast niemand hat stundenlang Zeit, die Zeitung zu lesen. Als Journalisten ist es deshalb unsere Aufgabe, sich in die ellenlangen Ausführungen der Behörden einzulesen und ihre schriftlich verfassten Mitteilungen umzuschreiben – manchmal mehr, manchmal weniger. Der Text für die Zeitung muss kurz und prägnant sein. Auch unzählige Fremdwörter oder Fachbegriffe sind hier fehl am Platz. Schliesslich wollen die Leute verstehen, was sie lesen. Bei einer Zeitung versucht man – einige politisch ausgerichtete Blätter wie die „Weltwoche“ ausgenommen – möglichst neutral zu schreiben. Der Leser soll sich selbst eine Meinung zu einem Thema bilden können. Und folglich übernehmen wir als Zeitungsmacher auch nicht einfach die Haltung der Behörde, die uns eine Mitteilung zukommen liess. Um den Text aufzulockern und spannender zu machen, wenden Journalisten verschiedene Tricks an. So versuchen wir, wenn möglich eine Stimme, einen so genannten O-Ton zum Thema einzuholen. Vielleicht sagt der zuständige Regierungsrat etwas dazu oder seine Gegner. Etwas vom Wichtigsten ist jedoch, dass der Titel knackig tönt. Denn bereits hier entscheidet sich, ob das Publikum weiterliest oder weiterblättert. Ein Beispiel: Bei welchem Titel würden Sie eher weiterlesen? Beim Titel „Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion: Zusätzliche vorübergehende Schliessung der Schule“ oder beim Titel: „Schweinegrippe legt Schulbetrieb lahm“? Entscheiden Sie selber. Meine Antwort kennen Sie ja wohl. Elias Bricker, Redaktor der Neuen Urner Zeitung 13

Danny Askill<br />

Quiz:<br />

Fit für den Radrennsport? Nun sind Übersetzungskünste<br />

gefragt!<br />

Rekapitulieren wir: Je kleiner derGang, desto leichter geht das Treten<br />

und desto schneller kann ich am Anfang beschleunigen, aber<br />

umso öfter muss ich treten um vorwärtszukommen. Je grösser<br />

der Gang, desto strenger geht das Treten, aber umso grösser ist<br />

die Distanz, welche ich pro Kurbelumdrehung zurücklege.<br />

Was ist nun ein kleiner, leichter Gang in Bezug auf die Kraftübersetzung?<br />

Ein kleiner, leichter Gang hat vorne einen kleinen, hinten einen<br />

grossen Kettenkranz. Ein grosser, strenger Gang hat vorne einen grossen,<br />

hinten dafür einen kleinen Kettenkranz. Alles klar? Dann mal los:<br />

Ordne folgende Übersetzungen den richtigen<br />

Sportarten oder Sportlern zu:<br />

Roger Dittli am Ritomsee<br />

A) 33 / 12<br />

a) Mountainbike<br />

(kleinster Gang)<br />

B) 64 / 14<br />

b) BMX, zum Beispiel Roger Rinderknecht,<br />

an der Olympiade<br />

in Peking dabei<br />

C) 22 / 34<br />

c) Bruno Risi (Bahnrennsport<br />

mit 200 Runden. Auf der Bahn<br />

fährt man schneller als auf<br />

der gefährlicheren Strasse)<br />

D) 52 / 16<br />

d) Steher (das sind im Windschatten<br />

von Motorrädern fahrende<br />

Rennfahrer. Sie werden<br />

am Anfang angeschoben)<br />

Lösungen:<br />

A) -> b)<br />

B) -> d)<br />

C) -> a)<br />

D) -> c)<br />

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