1998-2009 Perry Rhodan Online Club e.V. - Terracom - PROC

Claudia nickte. "Unsere Eltern ... ich muss
sie anrufen ..."
"Das können Sie gleich noch, kommen Sie
jetzt.
Wir dürfen keine Zeit verlieren."
Wie benommen kletterte Claudia in den
Rettungswagen und sah durch einen
Tränenschleier auf die verletzte Person, die
von den Brandwunden so schrecklich
entstellt aussah.
Das konnte doch nicht ihre hübsche,
lebensfrohe Schwester sein.
Julia lebte, aber ihr Zustand war auch am
Abend noch immer kritisch.
Ihre Mutter war sofort ins Krankenhaus
gefahren, als Claudia ihr schluchzend die
schrecklichen Neuigkeiten mitteilte.
Ihr Vater traf wenige Minuten nach ihr ein.
"Wie konnte das denn nur geschehen?",
flüsterte ihre Mutter, das attraktive Gesicht
in den Handflächen verborgen.
Sie saßen im Wartebereich für Angehörige,
seit Stunden schon.
Alle paar Minuten stand ihr Vater auf und
tigerte den Gang entlang.
"Ich weiß es nicht.
Es war so schrecklich.
Als ich sie da liegen sah ..."
Claudia brach ab, um nicht erneut
loszuschluchzen.
Ihr fiel der Spiegel ein und das, was er ihr
gestern Abend gezeigt hatte.
Ein kalter Schauer kroch ihr über den
Rücken.
Hätte sie doch nur Julia davon abgehalten,
die Lampe anzuschließen!
Dann hätte sie selbst den Stecker in diese
defekte Steckdose gedrückt und dann wäre
sie es, die nun mit lebensgefährlichen
Verbrennungen auf der Intensivstation läge.
Diese Vorstellung schockierte sie.
Noch mehr, als ihr bewusst wurde, dass es
die Steckdose war, die Patrick gestern
repariert hatte.
Die Handwerker hatten ihr empfohlen, die
Verkleidung der Steckdose erneuern zu
lassen, aber davon, dass sie bei Benutzung
einen Stromschlag riskierte, hatten sie
nichts gesagt.
Ihre Mutter tastete nach ihrer Hand und
drückte ihre Finger. "
Mach dir keine Vorwürfe, Liebes.
Es war ein furchtbarer Unfall, aber du
kannst nichts dafür.
Nur dieses verdammte alte Haus, die
Leitungen sind da bestimmt alle so
marode."
Claudia schwieg. Was hätte sie auch sagen
sollen?
Die Nacht wurde lang.
Irgendwann kam eine Ärztin zu ihnen und
empfahl ihnen, doch nach Hause zu fahren
und etwas zu schlafen.
Claudia fuhr mit ihren Eltern mit und legte
sich in ihrem alten Zimmer auf die Liege,
die dort noch stand.
Obwohl sie so erschöpft war, dass ihr die
Beine zitterten, konnte sie nicht
einschlafen.
Immer wieder musste sie daran denken,
was sie im Spiegel gesehen hatte und dass
es Realität geworden war.
Das konnte einfach kein Zufall mehr sein.
Schon bevor es hell wurde, hörte sie, wie
ein Auto vom Hof fuhr. Sicher Mama, die
zum Krankenhaus will, dachte sie und stand
auf, um sich Kaffee zu kochen.
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