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Gefährliches Schnäppchen
Maren Frank
Die meisten Händler hatten ihre Tische
bereits abgebaut.
Claudia unterdrückte einen Fluch, während
sie das magere Angebot inspizierte.
Der Flohmarkt wäre ideal gewesen, um ihre
Einrichtung preiswert aufzustocken.
Aber alles, was hier noch feil geboten
wurde, waren alte Vasen, Kannen ohne
Henkel, so wie eine sehr antik aussehende
Kaffeemaschine und ein Toaster, der sicher
auch schon bessere Zeiten gesehen hatte.
Wer zu spät kommt ..., dachte Claudia und
wollte sich gerade umdrehen, um zur
Bushaltestelle zurück zu gehen, als ihr Blick
an einem Stand hängen blieb.
Etwas Silbernes hatte ihre Aufmerksamkeit
erregt.
War das eine Tortenplatte, wie sie eine
suchte?
Mit raschen Schritten lief sie näher.
Der beleibte Mann hinter dem Tisch war
bereits dabei, seine übrig gebliebenen
Waren einzupacken.
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"Warten Sie", bat Claudia und griff nach der
Platte.
"Die hier hätte ich gerne."
Er betrachtete sie mit einer hochgezogenen
Augenbraue.
Sein Blick war musternd, aber nicht
unfreundlich. "Sind Sie sicher?"
Überrascht sah Claudia ihn an.
Was war denn das für ein Geschäftsmann?
Man sollte doch annehmen, dass er froh
sein konnte, den alten Krempel
loszuwerden.
"Ja, ich hätte diese Platte gern.
Was soll sie denn kosten?"
Mit einem guten Reinigungsmittel würde sie
in neuem Glanz erstrahlen.
"Es ist ein Spiegel."
Er nahm ihr die Platte aus der Hand und
drehte sie um.
Die Spiegelfläche war stark verschmutzt, so
dass überhaupt nichts gespiegelt wurde.
Aber auch das würde eines der Meister
Sauber-Wundermittel schaffen.
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"Er gefällt mir."
Einen Spiegel konnte sie mindestens
ebenso gut gebrauchen wie eine
Kuchenplatte.
Und dieses antike Design mit den
eingravierten Verschnörkelungen hatte was.
"Es ist ein ganz besonderer Spiegel."
Aha, er wollte also den Preis hochtreiben.
Da war es besser, nicht zu sagen, wie sehr
sie den Spiegel wollte.
"Ich könnte mir natürlich auch bei
Woolworth einen Spiegel kaufen."
Ihr Gegenüber nickte. "
Das könnten Sie."
"Wie viel?"
Claudia erwartete einen viel zu hohen Preis,
doch zu ihrer Überraschung sagte der Mann
nach kurzem Zögern: "10 Euro."