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Die Bremischen Münzen - Medievalcoinage.com

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Verhandlungen Bremen's mit den Kreistagen. 23<br />

Jedweder der Eurigen sich danach verhalte, das gereicht zu gemeinem<br />

Nutzen und ist unser ernstlicher Wille und Meinung. Mit<br />

scharfen Worten wiesen Bürgermeister und Rath diese Anmassung<br />

zurück. Sie wüssten sich nicht zu erinnern, dass seine fürstlichen<br />

Gnaden oder Vorfahren in Münzsachen für sie je massgebend gewesen<br />

seien, vielmehr nur die Reichs- und Kreisverordnungen. Der<br />

Erzbischof würde sie auch jetzt, wie sie hofften, mit Neuerungen<br />

verschonen. Johann Friedrich erklärte darauf, 12. April, dass er<br />

auf Verordnung der Fürsten und Stände des Kreises, dem Rathe,<br />

wie den andern Stiftsständen jenen Auszug des Kreisabschiedes zugesandt<br />

habe. Das hochmüthige Schreiben des Raths befremde ihn<br />

sehr. Vielfach sei ihm bereits unziemlich genug begegnet worden,<br />

er wolle aber gleichwohl seine landesfürstlichen Obliegenheiten;, in<br />

schuldiger Achtung halten. Da die Stadt Bremen, als ein Stand und<br />

Glied des Erzstifts, so wenig im Kreise, wie im Reiche für einen<br />

Mitstand erkannt würde, so möchte er gern vernehmen, von wannen<br />

dem Rathe, wie den andern Stiftsständen anders als aus seiner<br />

landesfürstlichen Obrigkeit solche Verordnungen bekannt gemacht<br />

werden sollten. Bürgermeister und Rath bedauerten in ihrer Antwort<br />

vom 19. April diese ungünstige Auffassung ihres vorigen Schreibens,<br />

womit der Zwischenfall seine Erledigung fand.<br />

Für den Probationstag, Himmelfahrt 1612 zu Lüneburg, traf die<br />

Reihe Erzbischof Johann Friedrich ')<br />

, den Vorsitz zu führen. Der<br />

bremische Rath wurde zum Beschicken des Tages eingeladen, sandte<br />

aber keine Abgeordnete. Wardein und Münzmeister waren gestorben,<br />

die Münze hatte daher still gestanden und befand sich nichts<br />

in der sogenannten Probirbüchse. Ohne Bedeutung für Bremen<br />

blieben auch die nächsten Kreistage. Der Probationsabschied, Lüneburg<br />

Juni 1614=^), besagt, dass zwar die in der Fahrbüchse enthaltene<br />

neue bremer Münze die Probe bestanden habe, indess sei<br />

Ständen nicht bewusst, dass in des heiligen Reichs oder dieses<br />

Kreises Münzedicten die Groten, so zur Probe mit vorgebracht, zu<br />

münzen zugelassen worden, viel weniger, dass die Stadt ein Privilegium<br />

darauf habe, welches zu bescheinigen, Bremen schon 1604<br />

auferlegt, inzwischen aber das <strong>Münzen</strong> der Groten verboten sei.<br />

') ZiUm vorhergehenden Kreistage, Juni 1611 zu Halberstadt, hatte der Erzbischof<br />

die Domherren Leviu Marschalck und Laurentius Loelius abgeordnet.<br />

-} Bremen war daselbst vertreten durch den Kathsherrn Wilhelm von Bentheim<br />

und den Syndicus Dr. Vincenz Möller (Müller), denen der neu angenommene<br />

Münzmeister Jppo Kitzema beigeordnet war.

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