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Broschüre 30 Jahre Yanga als pdf-File - Coopérative de Yanga

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<strong>30</strong> JAHRE<br />

KOOPERATIVE YANGA<br />

Seit <strong>de</strong>m Rückzug <strong>de</strong>r<br />

Belgier ist in <strong>de</strong>n endlosen<br />

Wäl<strong>de</strong>rn und Savannen <strong>de</strong>s<br />

Kongo nicht mehr viel los:<br />

Verkehrswege zerfallen,<br />

soziale Dienste in regionalen<br />

Zentren verkommen<br />

und <strong>de</strong>r Binnenhan<strong>de</strong>l ist<br />

am Zusammenbrechen.<br />

Niemand mehr kauft <strong>de</strong>n<br />

Bauern ihre Produkte ab.<br />

Die Landbevölkerung ist<br />

auf sich selbst gestellt.<br />

Alle paar <strong>Jahre</strong> gibt es<br />

irgendwo Nahrungsmittelknappheit.<br />

Hilfe vom Staat<br />

ist in solchen Situationen<br />

nicht zu erwarten.<br />

Der Teufelskreis von<br />

Hoffnungslosigkeit und<br />

Elend ist perfekt.<br />

Viele Junge wan<strong>de</strong>rn in<br />

die Städte und diese<br />

wachsen ins Uferlose,<br />

während die landwirtschaftliche<br />

Produktion<br />

zurück geht.<br />

Auch die neue Regierung<br />

unter Präsi<strong>de</strong>nt Joseph<br />

Kabila wird <strong>Jahre</strong><br />

brauchen, um nur die<br />

nötigsten Massnahmen<br />

in die Tat umzusetzen.<br />

Die Kooperative <strong>Yanga</strong><br />

versucht, <strong>de</strong>r Landflucht<br />

mit allen Mitteln entgegen<br />

zu wirken.<br />

Bitte lesen sie weiter. . .


GESCHICHTE DES KONGO<br />

DANK<br />

Liebe <strong>Yanga</strong>-Familie<br />

1990 hatte ich eigentlich vor,<br />

<strong>de</strong>n Kilimanjaro zu besteigen.<br />

Alles war bereits geplant<br />

und vorbereitet, <strong>als</strong> ich Walter<br />

Muff kennen lernte. Seine<br />

Erzählung von Afrika und<br />

von <strong>Yanga</strong> blieb irgendwie in<br />

mir hängen. Da waren Leute,<br />

die Hilfe dringend nötig hatten.<br />

Hilfe auf allen Gebieten.<br />

Walter Muff sagte mir, dass<br />

Abbé Nyeme in Kürze in die<br />

Schweiz kommen wür<strong>de</strong>. So<br />

entschloss ich mich, <strong>de</strong>n Kilimanjaro stehen zu lassen,<br />

und <strong>als</strong> Abbé Nyeme wie<strong>de</strong>r nach Afrika zurückkehrte,<br />

hatte ich Visum, Flugticket und eine Menge Material bereit.<br />

In <strong>Yanga</strong> fand ich dann eine riesige Menge Arbeit<br />

vor. Es folgten weitere Arbeitseinsätze in <strong>de</strong>n <strong>Jahre</strong>n<br />

1992, 1997 und 2003.<br />

Die Kongolesen brauchen unsere Unterstützung in vielen<br />

Bereichen, da sie in <strong>de</strong>r Kolonialzeit nur ausgebeutet<br />

wur<strong>de</strong>n. Sie müssen lernen, selbstständig zu <strong>de</strong>nken<br />

und nicht zu warten, bis ihnen jemand sagt, was sie tun<br />

sollen. Eine grosse Ausnahme ist Abbé Nyeme. Ich bewun<strong>de</strong>re<br />

das Wissen, die Kraft und die Ausdauer dieses<br />

Mannes. Seit nunmehr <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n verfolgt er hartnäckig<br />

das Ziel, <strong>de</strong>r Landbevölkerung zu helfen, dass sie nicht<br />

in die Städte abwan<strong>de</strong>rt und dort in <strong>de</strong>n Slums en<strong>de</strong>t.<br />

Allen Wi<strong>de</strong>rwärtigkeiten zum Trotz hat er dieses Ziel nie<br />

aus <strong>de</strong>n Augen verloren. Dank dieser Zähigkeit existiert<br />

<strong>Yanga</strong> nach <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n immer noch.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite darf ich auch auf die Verdienste<br />

von zahlreichen Einzelpersonen, Gruppen, Firmen, Organisationen<br />

und Gemein<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Schweiz hinweisen,<br />

die für <strong>Yanga</strong> Grosses geleistet haben und immer noch<br />

leisten (Anhang 1).<br />

Nach <strong>de</strong>n langen <strong>Jahre</strong>n <strong>de</strong>s Bürgerkrieges steht <strong>Yanga</strong><br />

an einem Wen<strong>de</strong>punkt. Klarere Strukturen und neue<br />

Konzepte sind nötig. Abbé Nyeme braucht dringend<br />

eine Entlastung, <strong>de</strong>nn in nicht allzu ferner Zukunft muss<br />

seine Nachfolge geregelt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Yanga</strong> hat einen festen Platz in meinem Denken. Aber<br />

<strong>Yanga</strong> kann nicht von einer kleinen Gruppe „leben“.<br />

Die Kooperative braucht weiterhin wirksame finanzielle<br />

Unterstützung, um die Zukunft erfolgreich zu meistern.<br />

Darum freuen wir uns über je<strong>de</strong>n Franken, <strong>de</strong>r auf das<br />

Spen<strong>de</strong>nkonto fliesst. Da die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Unterstützungsvereins<br />

vollkommen ehrenamtlich arbeiten und<br />

alle Spesen selber finanzieren, kommen 100% <strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>n<br />

direkt <strong>de</strong>r Kooperative zugute. Ihren Beitrag via<br />

Einzahlungsschein wird die Kooperative voller Freu<strong>de</strong><br />

mit einem „Dankeschön und Vergelts Gott“ beantworten.<br />

Für aktuelle Informationen verweise ich Sie gerne<br />

auf unsere Homepage www.yanga.ch. Vielen Dank für<br />

Ihr Interesse.<br />

Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Unterstützungsvereins<br />

<strong>de</strong>r Kooperative <strong>Yanga</strong><br />

Peter Frech<br />

www.yanga.ch<br />

Vorkolonialzeit<br />

Die ersten Besiedlungsspuren auf<br />

<strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r heutigen Demokratischen<br />

Republik Kongo führen<br />

bis ins Jahr 10 000 v. Chr. zurück.<br />

Ab 2500 v. Chr. liessen sich in <strong>de</strong>n<br />

Regenwaldregionen Jäger- und<br />

Sammlergesellschaften <strong>de</strong>r Pygmäen<br />

nie<strong>de</strong>r. Um 500 v. Chr. wan<strong>de</strong>rten<br />

Sudangruppen und Niloten<br />

aus Nord- und Ostafrika zu und<br />

brachten erste Viehzucht- sowie<br />

Agrartechniken mit. Ab <strong>de</strong>m 5.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt begannen die anfangs<br />

nur im äussersten Nordwesten<br />

Zentralafrikas sie<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Bantuvölker<br />

allmählich nach Sü<strong>de</strong>n zu<br />

expandieren. Beschleunigt wur<strong>de</strong><br />

ihre Ausbreitung durch <strong>de</strong>n Übergang<br />

von steinzeitlichen hin zu<br />

eisenzeitlichen Techniken (<strong>de</strong>r in<br />

Zentralafrika an<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> etwa in<br />

Europa erst zu dieser Zeit begann).<br />

Während die im Sü<strong>de</strong>n und Südwesten<br />

leben<strong>de</strong>n Völker zumeist<br />

Fischer und Waldlandpflanzer waren,<br />

<strong>de</strong>ren Technik durch die Entwicklung<br />

von Metallen nur wenig<br />

beeinflusst wur<strong>de</strong>, revolutionierten<br />

die in dieser Perio<strong>de</strong> entwickelten<br />

Metallwerkzeuge Agrikultur und<br />

Viehhaltung und führten so zur<br />

Verdrängung <strong>de</strong>r Gesellschaften<br />

<strong>de</strong>r Jäger und Sammler im Osten<br />

und Südosten. Im 10. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

war die Expansion <strong>de</strong>r Bantu in<br />

West-Zentralafrika abgeschlossen.<br />

Ansteigen<strong>de</strong> Bevölkerungszahlen<br />

ermöglichten zugleich anfangs<br />

lokale, später regionale und überregionale<br />

Han<strong>de</strong>lsnetze, die vor<br />

allem mit Salz, Eisen und Kupfer<br />

han<strong>de</strong>lten.<br />

Vor <strong>de</strong>r Kolonialisierung bestand<br />

das heute „Demokratische Republik<br />

Kongo“ genannte Gebiet aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Königreichen (<strong>de</strong>m<br />

Kongo-Königreich, <strong>de</strong>m Kuba-Königreich,<br />

<strong>de</strong>m Luba-Reich, <strong>de</strong>m<br />

Lunda-Reich, <strong>de</strong>m Königreich von<br />

M‘Siri und <strong>de</strong>n Königreichen im<br />

Uele-Gebiet) und einflussreichen<br />

Stammesfürstentümern (Mongo,<br />

Ngbandi, Bemba...). <strong>Yanga</strong> liegt am<br />

Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Königreichs <strong>de</strong>r Kuba.<br />

Die Kolonialisierung durch<br />

die Portugiesen<br />

Zur Zeit seiner Ent<strong>de</strong>ckung durch<br />

die Portugiesen nahm das Königreich<br />

Kongo mit seiner Aus<strong>de</strong>hnung<br />

von rund <strong>30</strong>0 000 km2 das<br />

gesamte westliche Viertel <strong>de</strong>s heutigen<br />

Kongo sowie Teile <strong>de</strong>s heutigen<br />

Nord-Angola und <strong>de</strong>r Republik<br />

Kongo ein (zum Vergleich: die<br />

wie<strong>de</strong>rvereinigte Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland ist knapp 357 000 km2<br />

gross).<br />

Eine nach <strong>de</strong>m ersten Erreichen<br />

<strong>de</strong>r Kongo-Mündung 1482 durch<br />

Diogo Cão entsandte portugiesische<br />

Expedition führte 1489 zum<br />

ersten europäischen Kontakt mit<br />

<strong>de</strong>m König. Der amtieren<strong>de</strong> König<br />

Nkuwu entsandte im Gegenzug<br />

einen Emissär nach Portugal, liess<br />

sich 1491 <strong>als</strong> João I. taufen und erhielt<br />

dafür militärische Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Portugiesen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Tod Nkuwus / João<br />

I. gab es einen Machtkampf. In<br />

<strong>de</strong>r „Schlacht von Mbanza Kongo“<br />

konnte sich <strong>de</strong>r christliche<br />

Mwemba, geboren um 1456, gegen<br />

seinen traditionell-religiösen<br />

Bru<strong>de</strong>r Mpanzu durchsetzen. Als<br />

Dom Afonso I. übernahm er 1506<br />

die Herrschaft über <strong>de</strong>n Kongo.<br />

Mwemba / Afonso herrschte 37<br />

<strong>Jahre</strong> lang über <strong>de</strong>n Kongo und<br />

betrieb <strong>als</strong> ein fromm christlicher<br />

Herrscher eine Politik enger Anlehnung<br />

an Portugal und die christlichen<br />

Bru<strong>de</strong>rstaaten Europas. Seine<br />

Hoffnung war, durch Kooperation<br />

von <strong>de</strong>n Portugiesen dauerhaft <strong>als</strong><br />

gleichwertig anerkannt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r aber sah sich Afonso<br />

ungleich behan<strong>de</strong>lt. Vor allem <strong>de</strong>s<br />

„schamlosen“ Verhaltens <strong>de</strong>r Missionare<br />

und <strong>de</strong>r Sklavenjagd <strong>de</strong>r<br />

Portugiesen versuchte er anfangs<br />

noch mit diplomatischen Mitteln<br />

Herr zu wer<strong>de</strong>n. Er fand aber in<br />

Portugal kein Gehör und verwies<br />

so 1526 die Portugiesen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Dem kamen zwar Missionare<br />

und Offizielle nach, nicht aber die<br />

gefürchteten Sklavenjäger. Während<br />

Portugal <strong>als</strong> Reaktion seine<br />

Interessen auf das südlich gelegene<br />

Königreich <strong>de</strong>r Lunda verlagerte,<br />

verlor <strong>de</strong>r längst von Portugal<br />

abhängig gewor<strong>de</strong>ne Kongo an<br />

Macht und Stabilität.<br />

Seit <strong>de</strong>m ersten Kontakt mit <strong>de</strong>m<br />

Kongo durch die Portugiesen hatten<br />

sich die Europäer auf die Ausbeutung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>als</strong> Sklavenlieferant<br />

beschränkt. Fast 400 <strong>Jahre</strong><br />

lang liessen sie sich <strong>de</strong>shalb nur in<br />

Küstennähe nie<strong>de</strong>r. Das Innere <strong>de</strong>s<br />

Kongo war für sie unerreichbar,<br />

weil die Katarakte im Unterlauf<br />

<strong>de</strong>s Kongo ein unüberwindbares<br />

Hin<strong>de</strong>rnis für die Schifffahrt darstellten.<br />

Die Kolonialisierung durch<br />

die Belgier<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>r Kolonialisierung<br />

<strong>de</strong>s Kongo ist mit <strong>de</strong>m Namen<br />

Henry Morton Stanley (1841-<br />

YANGA 2


GESCHICHTE DES KONGO<br />

1904) eng verbun<strong>de</strong>n. In England<br />

geboren, aber in <strong>de</strong>n USA aufgewachsen,<br />

war H. M. Stanley Reporter<br />

beim „New York Herald“. Als<br />

erster Europäer durchquerte er von<br />

1874 bis 1877 das Land. Am Oberlauf<br />

<strong>de</strong>s Kongo glaubte er noch,<br />

die Anfänge <strong>de</strong>s Nils ent<strong>de</strong>ckt zu<br />

haben. Doch dann än<strong>de</strong>rte sich<br />

die Flussrichtung immer weiter<br />

in Richtung Westen, so dass Stanley<br />

erkennen musste, dass er zwar<br />

nicht <strong>de</strong>n Nil, aber einen an<strong>de</strong>ren,<br />

nicht min<strong>de</strong>r eindrücklichen Strom<br />

gefun<strong>de</strong>n hatte.<br />

Ab 1878 trat H. M. Stanley in die<br />

Dienste <strong>de</strong>s belgischen Königs Léopold<br />

II., <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Vorwand<br />

<strong>de</strong>r „Erforschung und Zivilisierung“<br />

<strong>de</strong>s Kontinents verschie<strong>de</strong>ne<br />

Organisationen (Internationale Afrika<br />

Gesellschaft, Studienkomitee<br />

für <strong>de</strong>n Oberkongo, Internationale<br />

Kongo Gesellschaft) gegrün<strong>de</strong>t hatte.<br />

Unter Stanleys Führung wur<strong>de</strong><br />

das Land mit Strassen und Dampfschifflinien<br />

erschlossen. All dies<br />

nach offizieller Lesart „im Dienste<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaft und im Kampf<br />

gegen arabische Sklavenjäger“. Realiter<br />

aber ging es <strong>de</strong>m belgischen<br />

Monarchen vor allem darum, seine<br />

Kolonialaspirationen zu realisieren<br />

und eine breitere Han<strong>de</strong>lsbasis für<br />

sein Land zu schaffen. „Mit Hilfe<br />

von Überredungskunst und Feuerwaffen“<br />

gelang es H. M. Stanley,<br />

400 höchst fragwürdige Verträge<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Stammesfürsten<br />

abzuschliessen und etwa 40 Han<strong>de</strong>lsposten<br />

einzurichten.<br />

Es spricht für sich, dass es sich hier<br />

mehr um triviale Abmachungen <strong>als</strong><br />

um Verträge im juristischen Sinne<br />

han<strong>de</strong>lte. Denn: Die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

afrikanischen Vertragspartner<br />

konnten we<strong>de</strong>r lesen und schreiben<br />

noch <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r von ihnen<br />

unterschriebenen Dokumente<br />

verstehen. Hinzu kommt, dass <strong>de</strong>r<br />

Tausch - grösserer Lan<strong>de</strong>sgebiete<br />

gegen Perlen, Salz und Waffen -<br />

ungleich war.<br />

Wie viele afrikanische Staaten ist<br />

<strong>de</strong>r Kongo das Resultat <strong>de</strong>r Berliner<br />

Kongo-Konferenz (15. November<br />

1884 bis 26. Februar 1885). Auf<br />

Wunsch <strong>de</strong>s belgischen Königs von<br />

Bismarck einberufen, bestand <strong>de</strong>r<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Berliner Kongo-<br />

Konferenz in <strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>r<br />

zwischen <strong>de</strong>n Kolonialmächten<br />

u.a. in Bezug auf das Kongo-Becken<br />

entstan<strong>de</strong>nen Konflikte. Ohne<br />

hier aufs Detail einzugehen, hatte<br />

die Berliner Kongo-Konferenz die<br />

willkürliche Aufteilung Afrikas<br />

zur Folge. In <strong>de</strong>r Tat aber war sie<br />

weniger und mehr <strong>als</strong> dies. Weniger<br />

<strong>de</strong>shalb, weil sie sich darauf beschränkte,<br />

die „erreichten Rechte“,<br />

beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n Küsten, zu registrieren<br />

und die Spielregeln für die<br />

noch durchzuführen<strong>de</strong> Kolonialisierung<br />

festzulegen. Mehr <strong>de</strong>shalb,<br />

weil sie <strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>r eigentlichen<br />

Kolonialisierung darstellte.<br />

Von da an gab es keine kostspielige<br />

Sklavenrazzia, keine unkoordinierte<br />

Besetzung mehr, son<strong>de</strong>rn<br />

durchdachte und gut organisierte<br />

Ausplün<strong>de</strong>rung. Die Ausbeutung<br />

war nicht mehr sporadisch, son<strong>de</strong>rn<br />

durch die Enteignung <strong>de</strong>r<br />

autochthonen Bevölkerungen systematisch<br />

und permanent. M. und<br />

R. Cornevin (1966:318) meinen in<br />

diesem Zusammenhang: Die Teilnehmer<br />

an <strong>de</strong>r Berliner Kongo-<br />

Konferenz „bestätigten stillschweigend,<br />

dass ‚Macht vor Recht‘ geht“.<br />

In <strong>de</strong>r Eröffnungsre<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Berliner<br />

Kongo-Konferenz hatte <strong>de</strong>r britische<br />

Botschafter, Sir Edward Malet,<br />

gesagt: „Ich kann nicht darüber<br />

hinwegsehen, dass in unserem<br />

Kreis keine Eingeborenen vertreten<br />

sind, und dass die Beschlüsse <strong>de</strong>r<br />

Konferenz <strong>de</strong>nnoch von grösster<br />

Wichtigkeit für sie sein wer<strong>de</strong>n“.<br />

Der unter <strong>de</strong>r persönlichen Herrschaft<br />

Léopold II. stehen<strong>de</strong> Kongo<br />

wur<strong>de</strong> am 23. Februar 1885 durch<br />

die Teilnehmerstaaten <strong>de</strong>r Konferenz<br />

unter <strong>de</strong>r Bezeichnung „Freistaat<br />

Kongo“ anerkannt. Am <strong>30</strong>.<br />

April 1885 konnte Léopold II. ohne<br />

beson<strong>de</strong>re Begeisterung <strong>de</strong>s belgischen<br />

Volkes und <strong>de</strong>s belgischen<br />

Parlaments <strong>de</strong>n „Freistaat Kongo“<br />

zum Privatbesitz erklären.<br />

Die systematische Ausbeutung <strong>de</strong>s<br />

Kongo durch Léopold II. wur<strong>de</strong><br />

mit brutaler Härte durchgeführt.<br />

Man spricht in diesem Zusammenhang<br />

von 3 Millionen Menschen,<br />

die ihr Leben verloren. Es kam<br />

zu internationalen Protesten. Auf<br />

Druck <strong>de</strong>r öffentlichen Meinung<br />

musste Léopold II. 1904 eine Untersuchungskommission<br />

einsetzen.<br />

Der belgische König sah sich, nach<strong>de</strong>m<br />

diese Kommission Sklaven-<br />

Fischer auf <strong>de</strong>m<br />

Kongo – dam<strong>als</strong><br />

wie heute.<br />

YANGA 3


GESCHICHTE DES KONGO<br />

Mausoleum <strong>de</strong>s am<br />

16. Januar 2001 ermor<strong>de</strong>ten<br />

Präsi<strong>de</strong>nten Laurent-Désiré<br />

Kabila in <strong>de</strong>r Hauptstadt<br />

Kinshasa.<br />

han<strong>de</strong>l, Zwangsarbeit und weitere<br />

Missstän<strong>de</strong> aufge<strong>de</strong>ckt hatte, zu<br />

Reformen gezwungen, die jedoch<br />

wenig wirksam waren. Am 15.<br />

November 1908 wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

„Freistaat Kongo“ eine belgische<br />

Kolonie, die <strong>de</strong>n Namen Belgisch-<br />

Kongo bekam. Auf <strong>de</strong>m Papier sah<br />

die Sache nun besser aus. Im <strong>Jahre</strong><br />

1910 wur<strong>de</strong> sogar die Zwangsarbeit<br />

abgeschafft, zu <strong>de</strong>r die Kongolesen<br />

unter belgischer Herrschaft bisher<br />

verpflichtet waren. Faktisch aber<br />

erwies sich diese Massnahme <strong>als</strong><br />

wirkungslos. Die Unterdrückung<br />

<strong>de</strong>r einheimischen Bevölkerung<br />

blieb erhalten. Zwischen 1880 und<br />

1920 halbierte sich die Bevölkerung<br />

<strong>de</strong>s Kongo, von <strong>de</strong>n anfangs<br />

um 20 Millionen Einwohnern starben<br />

über 10 Millionen durch koloniale<br />

Gewaltverbrechen, Hunger,<br />

Entkräftung durch Überarbeitung<br />

und Krankheiten. Umgekehrt zog<br />

Belgien riesige Gewinne aus seiner<br />

fruchtbaren und rohstoffreichen<br />

Kolonie. Kautschuk, Palmöl und<br />

Kaffee waren auf <strong>de</strong>m Weltmarkt<br />

sehr gefragt.<br />

Durch die Ausbeutung <strong>de</strong>r Bergbauprodukte<br />

wie Kupfer, Blei,<br />

Zink und Diamanten gelang es<br />

Belgien, unter <strong>de</strong>n Industriestaaten<br />

eine geachtete Stellung einzunehmen.<br />

Während <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Weltkriegs blühte <strong>de</strong>r Kongo <strong>als</strong><br />

Rohstofflieferant für die alliierte<br />

Kriegswirtschaft auf. So bezogen<br />

die Amerikaner das Uran für ihre<br />

ersten Atombomben aus <strong>de</strong>m Kongo.<br />

Nun konnte endlich auch die<br />

Bevölkerung ein Stück weit vom<br />

Reichtum ihres Lan<strong>de</strong>s profitieren.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Grundschulen<br />

vervielfachte sich, medizinische<br />

Einrichtungen entstan<strong>de</strong>n auch<br />

in abgelegenen Gebieten. Auf <strong>de</strong>n<br />

Strassen (Naturstrassen) konnte<br />

man alle grösseren Städte ohne<br />

Allradantrieb erreichen. Trotz<strong>de</strong>m<br />

blieb <strong>de</strong>n Einheimischen je<strong>de</strong> höhere<br />

Bildung versagt. Bis in die Fünfzigerjahre<br />

hinein gab es praktisch<br />

keine afrikanischen Aka<strong>de</strong>miker.<br />

Die Unabhängigkeit<br />

Trotz<strong>de</strong>m - o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen<br />

- erstarkte <strong>de</strong>r Unmut fortschrittlich<br />

<strong>de</strong>nken<strong>de</strong>r Kongolesen über<br />

die Kolonialpolitik Belgiens. Der<br />

gemässigte Joseph Kasavubu grün<strong>de</strong>te<br />

1950 im Untergrund die „Abako“<br />

(Alliance <strong>de</strong> Bakongo). 1958<br />

begann Patrice Lumumba, <strong>de</strong>r wie<br />

Abbé Nyeme aus Tshumbe (50 km<br />

von <strong>Yanga</strong>) stammte, mit <strong>de</strong>m Aufbau<br />

<strong>de</strong>s MNC (Mouvement National<br />

Congolais). In <strong>de</strong>r Folge schlossen<br />

sich verschie<strong>de</strong>ne Gruppen<br />

und Bewegungen <strong>de</strong>m Ruf nach<br />

sofortiger Unabhängigkeit an. Es<br />

kam zu Unruhen und Belgien erkannte,<br />

dass es die Kontrolle über<br />

das riesige Land nicht aufrecht erhalten<br />

konnte. Am 27. Januar 1960<br />

kündigte die belgische Regierung<br />

an, die Kolonie innerhalb von sechs<br />

Monaten in die Freiheit zu entlassen.<br />

Belgien hielt Wort. Am 25. Mai<br />

1960 fan<strong>de</strong>n allgemeine Wahlen<br />

statt, in <strong>de</strong>nen Lumumbas MNC<br />

die meisten Stimmen auf sich vereinigte.<br />

Am <strong>30</strong>. Juni 1960 erhielt <strong>de</strong>r<br />

Kongo seine Unabhängigkeit von<br />

Belgien. Von <strong>de</strong>n 4500 höchsten Beamten<br />

<strong>de</strong>s Koloni<strong>als</strong>taates waren<br />

zu jenem Zeitpunkt nur drei Afrikaner.<br />

99% <strong>de</strong>r Bevölkerung waren<br />

Kongolesen, aber das eine Prozent<br />

<strong>de</strong>r Europäer bezog die Hälfte <strong>de</strong>r<br />

gesamten Lohnsumme. Weniger<br />

<strong>als</strong> <strong>30</strong> Kongolesen besassen einen<br />

Universitätsabschluss. Wie sollte<br />

da eine soli<strong>de</strong> Entlassung in die<br />

Unabhängigkeit gelingen?<br />

Die Monate und <strong>Jahre</strong> nach <strong>de</strong>r<br />

Unabhängigkeit waren <strong>de</strong>shalb geprägt<br />

von unlösbaren logistischen<br />

Problemen, aber auch von Sezessionen,<br />

Kriegen, Verrat und bis heute<br />

nicht ganz geklärten Machenschaften<br />

internationaler Geheimdienste.<br />

Staatspräsi<strong>de</strong>nt wur<strong>de</strong> Joseph<br />

Kasavubu, Ministerpräsi<strong>de</strong>nt sein<br />

Rivale Patrice Lumumba. Schon<br />

am Tag vor <strong>de</strong>r Unabhängigkeit<br />

erklärte die reiche Bergbauprovinz<br />

Katanga (Shaba) unter Moïse<br />

Tshombé ihre Unabhängigkeit.<br />

Belgien intervenierte militärisch<br />

auf <strong>de</strong>r Seite Tshombés. Kasavubu<br />

und Lumumba riefen die UNO zu<br />

Hilfe. Am 8. August 1960 erklärte<br />

dann auch die Provinz Kasayi ihre<br />

Unabhängigkeit. Meldungen aus<br />

<strong>de</strong>m Kongo beherrschten auch in<br />

<strong>de</strong>r Schweiz die täglichen Nachrichtensendungen.<br />

Es kam zu<br />

schweren Massakern an <strong>de</strong>r Zivilbevölkerung.<br />

Im Oktober 1960 setzten sich lumumbatreue<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zentralregierung<br />

von Kinshasa nach<br />

Kisangani ab, wo sie am 13. Dezember<br />

eine Gegenregierung proklamierten<br />

und grosse Teile <strong>de</strong>s<br />

Ostens bis nach Katanga hinunter<br />

unter ihre Kontrolle brachten. Im<br />

November 1960 wur<strong>de</strong> Lumumba<br />

offiziell <strong>als</strong> Ministerpräsi<strong>de</strong>nt abgesetzt<br />

und in Kinshasa unter Hausarrest<br />

gestellt. Nach einem Fluchtversuch<br />

wur<strong>de</strong> er wie<strong>de</strong>r gefangen.<br />

YANGA 4


GESCHICHTE DES KONGO<br />

Während seine Freun<strong>de</strong> in Kisangani<br />

auf ihrem Feldzug im Osten<br />

Erfolg um Erfolg feierten, wur<strong>de</strong><br />

Lumumba am 17. Januar 1961 von<br />

seinen Kerkermeistern schwer gefoltert<br />

und dann erschossen.<br />

Im Dezember 1961 en<strong>de</strong>te die Sezession<br />

Kasayis, und am 16. Januar<br />

1962 nahmen Kongo- und UNO-<br />

Truppen zusammen Kisangani ein,<br />

die Kapitale <strong>de</strong>s lumumbistischen<br />

Ostens. In <strong>de</strong>r Folge verloren die<br />

USA und Belgien ihr Interesse an<br />

unabhängigen Provinzen und entzogen<br />

Katanga die Unterstützung.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r UNO-Blauhelme en<strong>de</strong>te<br />

<strong>de</strong>ssen staatliche Eigenständigkeit<br />

im Januar 1963 und Tshombé<br />

ging ins Exil.<br />

1964 zogen die Blauhelme ab. Der<br />

Frie<strong>de</strong> war aber noch nicht wie<strong>de</strong>r<br />

gesichert. Überall im Land tauchten<br />

immer wie<strong>de</strong>r mor<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und<br />

plün<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Soldatenhor<strong>de</strong>n auf;<br />

jedoch ohne Konzept und zentrale<br />

Führung. 1965 wur<strong>de</strong>n die<br />

zweiten Parlamentswahlen abgehalten.<br />

Doch die Politiker, allen<br />

voran Präsi<strong>de</strong>nt Kasavubu, waren<br />

unfähig, personelle und politische<br />

Kompromisse zu schliessen. In dieser<br />

verfahrenen Situation putschte<br />

sich Joseph-Désiré Mobutu am 24.<br />

November 1965 an die Macht.<br />

Mobutus Diktatur<br />

Mobutus Putsch be<strong>de</strong>utete das<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Demokratie und <strong>de</strong>n<br />

Beginn seiner mehr <strong>als</strong> drei Jahrzehnte<br />

währen<strong>de</strong>n Diktatur, die<br />

sich <strong>als</strong> eines <strong>de</strong>r brut<strong>als</strong>ten und<br />

korruptesten Regimes <strong>de</strong>s nachkolonialen<br />

Afrika erweisen sollte. Zur<br />

Festigung seiner noch jungen Herrschaft<br />

benutzte er eine Kombination<br />

aus Gewalt, Korruption und <strong>de</strong>r<br />

frühzeitigen Ausschaltung möglicher<br />

alternativer Machtzentren,<br />

eine Kombination, die für seine<br />

ganze weitere Herrschaft prägend<br />

blieb. An<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> die bisherigen<br />

Politiker <strong>de</strong>s jungen Lan<strong>de</strong>s fand<br />

er seine Machtbasis nicht in einer<br />

Partei o<strong>de</strong>r einer Ethnie, <strong>als</strong>o in irgen<strong>de</strong>iner<br />

Weise <strong>de</strong>m „Volk“, son<strong>de</strong>rn<br />

im Militär, welches er kontrollierte,<br />

und in seinen Verbün<strong>de</strong>ten,<br />

<strong>de</strong>n USA. Zugleich hatte er in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Jahre</strong>n seit <strong>de</strong>r Unabhängigkeit ein<br />

weit reichen<strong>de</strong>s Netz aus Kontakten,<br />

Allianzen, Verbindungen und<br />

Verpflichtungen im Apparat <strong>de</strong>s<br />

Staates und darüber hinaus aufgebaut,<br />

das ihn zu einem fast unangreifbaren<br />

Gegner machte und ihm<br />

ermöglichte, in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Jahre</strong>n seine Gegner nach und nach<br />

auszuschalten. Ironischerweise<br />

war es gera<strong>de</strong> diese Unangreifbarkeit,<br />

die ihn anfangs im Volk beliebt<br />

machte, <strong>de</strong>nn nach <strong>de</strong>r Kolonialzeit,<br />

<strong>de</strong>n enttäuschten Hoffnungen<br />

<strong>de</strong>r Unabhängigkeit und <strong>de</strong>n <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Bürgerkriegs wollten die<br />

Menschen nur noch Frie<strong>de</strong>n und<br />

begrüssten daher anfangs Mobutus<br />

Säuberungen.<br />

Es ist zweifellos Mobutus Verdienst,<br />

das Land befrie<strong>de</strong>t und geeinigt<br />

zu haben. 1967 grün<strong>de</strong>te er<br />

seine Partei, das „Mouvement Populaire<br />

<strong>de</strong> la Révolution“ (MPR),<br />

die ab 1970 einzige zugelassene<br />

Partei wur<strong>de</strong>. Je<strong>de</strong>r Bürger war<br />

automatisch Mitglied <strong>de</strong>s MPR.<br />

Die „Afrikanisierung“ (Authenticité)<br />

wur<strong>de</strong> tatkräftig geför<strong>de</strong>rt.<br />

Die afrikanische Kunst und Kultur<br />

erblühte. Im Zuge dieser Neuorientierung<br />

auf sich selber wur<strong>de</strong><br />

das Land 1971 in „Zaïre“ umgetauft.<br />

Doch lei<strong>de</strong>r war das nur die<br />

eine Seite. Die Afrikanisierung <strong>de</strong>r<br />

Schlüsselstellen in <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

wur<strong>de</strong> mit ganz beson<strong>de</strong>rem Eifer<br />

betrieben. Zahlreiche treue Parteimitglie<strong>de</strong>r<br />

kamen über Nacht zu<br />

hohen Ehren <strong>als</strong> Fabrikdirektoren,<br />

Schuldirektoren und Regierungsfunktionäre.<br />

Dass <strong>de</strong>n meisten von<br />

ihnen jegliches Fachwissen fehlte,<br />

zeigte <strong>de</strong>r einsetzen<strong>de</strong> wirtschaftliche<br />

Nie<strong>de</strong>rgang. Mobutu verlegte<br />

seine Aktivitäten zunehmend auf<br />

die Selbstbereicherung. Mit <strong>de</strong>n<br />

USA im Rücken war er sich seiner<br />

Macht sicher. Dem „Vorbild<br />

Mobutu“ entsprechend, wur<strong>de</strong>n<br />

Korruption, Diebstahl und Unterschlagung<br />

bald zur obersten Priorität<br />

aller, die in entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Ämtern sassen. Der Staat und seine<br />

Organe wur<strong>de</strong>n funktionsunfähig.<br />

Auch Entwicklungshilfegel<strong>de</strong>r verschwan<strong>de</strong>n<br />

direkt auf <strong>de</strong>n Konten<br />

Mobutus und seiner Entourage. An<br />

seinem Lebensen<strong>de</strong> verfügte Mobutu<br />

über ein Vermögen von schätzungsweise<br />

4 Milliar<strong>de</strong>n USD.<br />

Mobutus Absetzung<br />

Im Geflecht internationaler Beziehungen<br />

war Zaïre ins Abseits geraten.<br />

Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ost-West-<br />

Spannungen und <strong>de</strong>r Auflösung<br />

<strong>de</strong>r Sowjetunion wur<strong>de</strong> Zaïre von<br />

<strong>de</strong>n USA nicht mehr <strong>als</strong> Stützpfeiler<br />

im zentralen Afrika benötigt.<br />

Dies galt auch für seine Beziehungen<br />

zu Frankreich und <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Kolonialmacht Belgien.<br />

Vor diesem Hintergrund war es<br />

nicht erstaunlich, dass Mobutu <strong>de</strong>m<br />

internationalen Drängen nach <strong>de</strong>r<br />

Demokratisierung in Zaïre nachgeben<br />

musste. Zusätzlicher Druck<br />

wur<strong>de</strong> durch die negativen Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r von ihm 1990 initiierten<br />

Volksbefragung ausgeübt. In einer<br />

ersten Phase, die mit seiner Re<strong>de</strong><br />

am 24. April 1990 begann, stellte er<br />

sich <strong>als</strong> „überparteiischer Schiedsrichter“<br />

dar, <strong>de</strong>r das tägliche Regierungsgeschäft<br />

<strong>de</strong>r bisherigen Einheitspartei<br />

(MPR) bei Zulassung<br />

von zwei o<strong>de</strong>r drei Oppositionsparteien<br />

überlassen wollte. Die bislang<br />

strikte Kontrolle <strong>de</strong>r Einheitspartei<br />

über alle Institutionen <strong>de</strong>s Staates<br />

wur<strong>de</strong> gelockert, die Gründung<br />

autonomer Gewerkschaften, unabhängiger<br />

Stu<strong>de</strong>ntenbewegungen<br />

und freier Presseorgane erlaubt.<br />

Die im Wesentlichen auf Kinshasa<br />

beschränkten Zeitungen ergingen<br />

sich in vielfältiger, zum Teil schmähen<strong>de</strong>r<br />

Kritik am Regime und an<br />

<strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong>n in Zaïre, was immer<br />

wie<strong>de</strong>r auch Repressalien zur<br />

Der Boulevard du <strong>30</strong> juin,<br />

das Geschäftszentrum <strong>de</strong>r<br />

Millionenstadt Kinshasa.<br />

YANGA 5


DIE PARTNERSCHAFT ENTSTEHT<br />

Folge hatte. Auch die Klei<strong>de</strong>rordnung<br />

verän<strong>de</strong>rte sich: Der <strong>de</strong>n Zaïrern<br />

verordnete „Abacost“-Anzug<br />

im „Mao-Look“ war nicht mehr<br />

obligatorisch, Krawatten durften<br />

wie<strong>de</strong>r getragen wer<strong>de</strong>n. Auch das<br />

Hosen- und Perückenverbot für<br />

Frauen wur<strong>de</strong> aufgehoben, ebenso<br />

wie die bis dahin vorgeschriebene<br />

Anre<strong>de</strong> eines Zaïrers <strong>als</strong> „Citoyen“<br />

(„Bürger“).<br />

Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong> am<br />

18.10.1996 unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft<br />

von Ruanda und Uganda die<br />

„Allianz Demokratischer Kräfte<br />

für die Befreiung Kongos“ (AFDL)<br />

<strong>als</strong> ein Zweckbündnis zwischen<br />

verschie<strong>de</strong>nen Gegnern Mobutus<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Ein Zweckbündnis,<br />

<strong>de</strong>ssen unmittelbare Entstehung<br />

zurückgeht auf „<strong>de</strong>n bewaffneten<br />

Aufstand <strong>de</strong>r Banyamulenge-Tutsis<br />

in Süd-Kivu gegen das kongolesische<br />

Regime, das sie <strong>als</strong> Auslän<strong>de</strong>r<br />

betrachtete und ab Sommer<br />

1996 aus <strong>de</strong>m Land jagen wollte<br />

- genauso wie in <strong>de</strong>n <strong>Jahre</strong>n davor<br />

Banyamisi-Tutsi in Nord-Kivu Opfer<br />

von Massenvertreibungen nach<br />

Ruanda gewor<strong>de</strong>n waren“. Nach<br />

nur achtmonatigem fast kampflosem<br />

Krieg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m diktatorischen<br />

Regime Mobutus ein En<strong>de</strong><br />

gesetzt, und Zaïre heisst seit<strong>de</strong>m<br />

wie<strong>de</strong>r Demokratische Republik<br />

Kongo. Am 28. Mai 1997 wur<strong>de</strong> Lameat-Désiré<br />

Kabila zum Staatspräsi<strong>de</strong>nten<br />

vereidigt.<br />

Cilgia und Urs Osann, Walter Muff<br />

Quellen: Wikipedia, die freie<br />

Enzyklopädie/Adam Hochschild,<br />

„Schatten über <strong>de</strong>m Kongo“<br />

Die Anfänge<br />

Es war im März 1970, <strong>als</strong><br />

Pfarrer Hans Fleischlin in<br />

Schüpfheim von <strong>de</strong>r bischöflichen<br />

Kanzlei Solothurn ein<br />

Schreiben erhielt, ob er einen<br />

afrikanischen Theologiestu<strong>de</strong>nten<br />

für ein paar Wochen<br />

<strong>als</strong> Gast aufnehmen wür<strong>de</strong>.<br />

Es lag ein Brief bei vom Stu<strong>de</strong>nten<br />

Jean-Adalbert Nyeme<br />

Tese, <strong>de</strong>r am Biblicum in<br />

Rom studierte. Jean-Adalbert<br />

wollte unbedingt Deutsch lernen,<br />

weil diese Sprache in <strong>de</strong>r<br />

theologischen Literatur eine<br />

wichtige Rolle spielt. Sein Bischof,<br />

Mgr. Albert Yungu von<br />

Abbé Nyeme Tese, geboren am<br />

7. Dezember 1944 in Tshumbe,<br />

aufgewachsen in einer Lehmhütte,<br />

zusammen mit drei jüngeren Brü<strong>de</strong>rn.<br />

Grundschule in <strong>de</strong>r Mission<br />

Tshumbe, Gymnasium Typus A<br />

in Ototo, Studien: Philosophie in<br />

Kabwe (R. D. Congo), Theologie in<br />

Rom, Priesterweihe am 20. August<br />

1972 in Lodja, Doktorat in Moraltheolgie<br />

1973, Diplom am Biblicum in<br />

Rom 1975.<br />

Tätigkeiten: 1975 erste Kontaktnahme<br />

mit <strong>de</strong>r Bevölkerung von <strong>Yanga</strong>.<br />

1976 Beginn <strong>de</strong>r Aufbauarbeiten in<br />

<strong>Yanga</strong>, 1977 offizielle Gründund<br />

<strong>de</strong>r <strong>Coopérative</strong> <strong>Yanga</strong>. 1975 bis<br />

1994 Dozent an <strong>de</strong>r Theologischen<br />

Fakultät Kinshasa in Moraltheologie<br />

und Hebräisch. Daneben Grün<strong>de</strong>r<br />

und Leiter <strong>de</strong>s dortigen Instituts für<br />

Entwicklung. Seit 1978 Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r «Association <strong>de</strong>s Moralistes<br />

Congolais», ab 1981 Leiter einer<br />

oekumenischen Arbeitsgruppe zur<br />

Übersetzung <strong>de</strong>r Bibel in die Stammessprache<br />

Otetela. Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

im Oktober 1996 eröffneten «Université<br />

Notre-Dame du Kasayi» in<br />

Kananga und bis heute <strong>de</strong>ren Rektor.<br />

Tshumbe, hatte ihn mit seinem<br />

Anliegen an die Diözese<br />

Solothurn verwiesen.<br />

Pfarrer Fleischlin und seine<br />

Haushälterin, Margrit Braxmaier<br />

waren gerne bereit, <strong>de</strong>n<br />

zielstrebigen Theologiestu<strong>de</strong>nten<br />

vorübergehend aufzunehmen,<br />

und so erwartete<br />

das Pfarrhaus Schüpfheim<br />

<strong>de</strong>n Gast aus Afrika wie abgemacht<br />

am 1. Juli 1970.<br />

Er sei mit gemischten Gefühlen<br />

durchs Entlebuch gefahren,<br />

erzählte Abbé Nyeme<br />

später. Die wildromantischen<br />

Felsen, die stellenweise <strong>de</strong>r<br />

Bahnlinie entlang die Kleine<br />

Emme säumen, jagten ihm<br />

einen Schrecken ein, und so<br />

habe er immer gedacht: „Was<br />

habe ich gemacht, wohin führt<br />

mich dieses Unternehmen?“<br />

Die Pfarrhausbewohner freuten<br />

sich am Gast, <strong>de</strong>r liebenswürdig<br />

und sehr angenehm<br />

war. Neben Pfarrer Fleischlin<br />

und Margrit Braxmaier wohnte<br />

dam<strong>als</strong> Vikar Leo Senn im<br />

Pfarrhaus von Schüpfheim.<br />

Er war im aargauischen Merenschwand<br />

aufgewachsen<br />

und pflegte einen engen Kontakt<br />

mit seinem Heimatdorf,<br />

namentlich mit <strong>de</strong>r Familie<br />

von Vitus und Maria Notter-<br />

Köchli. So kam Jean-Adalbert<br />

mit Notters in Merenschwand<br />

in Kontakt, und es entwickelte<br />

sich auch hier ein herzliches,<br />

familiäres Verhältnis.<br />

In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n <strong>Jahre</strong>n verbrachte<br />

<strong>de</strong>r inzwischen zum<br />

Priester geweihte Abbé Jean-<br />

Adalbert Nyeme seine Sommerferien<br />

jeweils in Schüpfheim<br />

und in Merenschwand.<br />

Sein Freun<strong>de</strong>skreis erweiterte<br />

sich immer mehr. Auch bei<br />

<strong>de</strong>n Schwestern <strong>de</strong>r Kongregation<br />

von Ingenbohl wur<strong>de</strong><br />

er ein geschätzter Gast. Dam<strong>als</strong><br />

reifte in ihm auch <strong>de</strong>r<br />

Entschluss, nach Studienen<strong>de</strong><br />

ein konkretes Projekt in seiner<br />

Heimat zu beginnen, um<br />

die Lebensbedingungen <strong>de</strong>r<br />

Margrith Braxmaier, seinerzeit Haushälterin<br />

im Pfarrhaus Schüpfheim<br />

YANGA 6


DIE PARTNERSCHAFT ENTSTEHT<br />

Maria und Vitus Notter aus Merenschwand<br />

(AG) haben Abbé Nyeme<br />

<strong>de</strong>n Anfang in <strong>Yanga</strong> erst ermöglicht.<br />

Menschen zu verbessern. Mobutu<br />

war bereits 10 <strong>Jahre</strong> an<br />

<strong>de</strong>r Macht, ohne dass es <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung besser ging. In<br />

Vitus Notter und seiner Frau<br />

Maria aus Merenschwand<br />

fand er i<strong>de</strong>alistische Freun<strong>de</strong>,<br />

die ihm dabei halfen. 1975<br />

kehrte Abbé Nyeme nach Afrika<br />

zurück. Auf Empfehlung<br />

seines Bischofs sondierte er<br />

noch im gleichen Jahr in <strong>Yanga</strong><br />

die Möglichkeiten, gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Bevölkerung die<br />

misslichen Lebensumstän<strong>de</strong><br />

zu verbessern. 1976 besuchte<br />

ihn Vitus Notter auf seine<br />

Einladung hin in <strong>Yanga</strong>. Das<br />

war <strong>de</strong>r Beginn einer fruchtbaren<br />

Partnerschaft zwischen<br />

Afrika und <strong>de</strong>r Schweiz. <strong>Jahre</strong>lang<br />

verbrachten Vitus und<br />

Maria Notter-Köchli dann<br />

die Sommer-“Ferien“ im Arbeitseinsatz<br />

in <strong>Yanga</strong> und<br />

leisteten so <strong>de</strong>n Löwenanteil<br />

<strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong>n Arbeiten.<br />

Notters fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Heimat<br />

einen Freun<strong>de</strong>skreis, <strong>de</strong>r<br />

ihren Einsatz finanziell und<br />

i<strong>de</strong>ell unterstützte. In ihren<br />

Bemühungen um eine breite<br />

Solidarität grün<strong>de</strong>ten sie<br />

1976 die Stiftung „Gib uns<br />

heute unser tägliches Brot“<br />

<strong>als</strong> Unterstützungsorganisation<br />

<strong>de</strong>r Aktivitäten von Abbé<br />

Nyeme in <strong>Yanga</strong>. Nach intensiven<br />

Diskussionen wur<strong>de</strong><br />

diese allerdings 1984 wie<strong>de</strong>r<br />

aufgelöst. Langsam fassten<br />

inzwischen auch verschie<strong>de</strong>ne<br />

Hilfswerke Vertrauen in<br />

<strong>Yanga</strong>. Zu <strong>de</strong>n treuen Freun<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> an<br />

bis heute gehört das Kloster<br />

Ingenbohl. So konnte <strong>Yanga</strong><br />

langsam wachsen und zu einem<br />

eigentlichen Zentrum<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung wer<strong>de</strong>n:<br />

Landwirtschaft mit Ananas,<br />

Mais, Bohnen, Bananen, Kaffee,<br />

Hirse, Maniok, Reis und<br />

Tierzucht; dazu Schulen, Sägerei,<br />

Schreinerei, mechanische<br />

Werkstätte, Reismühle,<br />

Wasserversorgung, Schiffstransporte,<br />

Strassen und Brücken,<br />

Gebär- und Krankenstation.<br />

Stark geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong><br />

dieser Aufbau durch <strong>de</strong>n Arbeitseinsatz<br />

von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Entwicklungshelfern aus<br />

<strong>de</strong>r Schweiz. Speziell erwähnen<br />

möchte ich die Pionierin<br />

Sr. Sylvia Probst, ferner Paula<br />

Notter, Alois Notter, Markus<br />

Schmid, Walter Oeschger, August<br />

Mühlebach und die Kibag-Schiffsbetriebe<br />

unter <strong>de</strong>r<br />

Leitung von Werkstattchef<br />

Ernst Kriech <strong>als</strong> grosser För<strong>de</strong>rer<br />

<strong>de</strong>r <strong>Yanga</strong>-Schifffahrt.<br />

Walter Muff / Abbé Nyeme/ Margrit<br />

Braxmaier/ Maria und Vitus Notter<br />

Der Unterstützungsverein<br />

wird gegrün<strong>de</strong>t<br />

Für die Kooperative <strong>Yanga</strong><br />

war 1978 ein ganz beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtiges Jahr. Dam<strong>als</strong> begann<br />

das Engagement von<br />

Walter Muff, dam<strong>als</strong> wohnhaft<br />

in Pfäffikon SZ. In erster<br />

Linie ist es ihm zu verdanken,<br />

dass Abbé Nyemes Werk<br />

nicht versan<strong>de</strong>te. Er setzt sich<br />

bis heute unermüdlich für die<br />

Anliegen <strong>de</strong>r Kooperative ein.<br />

Walter Muff <strong>als</strong> junger Lehrer<br />

Er organisiert, informiert, verhan<strong>de</strong>lt,<br />

mailt und koordiniert<br />

in enger Verbindung mit Abbé<br />

Nyeme das ganze Geschehen<br />

von seinem Büro aus.<br />

Ab 1981 wur<strong>de</strong> Paula Notter-Magnin<br />

aus Bremgarten<br />

eine wichtige Stütze. Sie führte<br />

die Spen<strong>de</strong>nbuchhaltung<br />

und leistete <strong>als</strong> erfahrene Unternehmerin<br />

während zehn<br />

Sr. Silvia Probst im Sommer 1978<br />

in Kinshasa.<br />

Beim Bela<strong>de</strong>n eines Containers für <strong>Yanga</strong>.<br />

YANGA 7


DIE PARTNERSCHAFT<br />

ENTSTEHT<br />

<strong>Jahre</strong>n mehrere monatelange<br />

Einsätze in <strong>Yanga</strong>. Zusehends<br />

begann sich die Arbeit in <strong>de</strong>r<br />

Schweiz auf mehr Schultern<br />

zu verteilen.<br />

Schon in <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>r<br />

80er-<strong>Jahre</strong> durfte sich <strong>Yanga</strong><br />

sehen lassen. Es war ein Musterdorf<br />

mit Kin<strong>de</strong>rgarten, Primarschule,<br />

Sägerei, Schreinerei,<br />

mechanischer Werkstätte,<br />

Getrei<strong>de</strong>mühlen und Depots,<br />

einer Krankenstation, einem<br />

Freizeitzentrum mit Spielund<br />

Sportmöglichkeiten so-<br />

YANGA 8


wie landwirtschaftlichen Aktivitäten<br />

bis hin zur Tierzucht.<br />

Es gab nichts Vergleichbares<br />

im Umkreis von Hun<strong>de</strong>rten<br />

von Kilometern! <strong>Yanga</strong> lieferte<br />

Bretter und Balken bis<br />

in die 600 km entfernte Provinzhauptstadt<br />

Mbuji-Mayi.<br />

Ein immer grösser wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Teil <strong>de</strong>r Ausgaben (Löhne,<br />

Treibstoff, Ersatzteile) konnte<br />

durch selbst erwirtschaftete<br />

Mittel ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die finanzielle Eigenständigkeit<br />

schien möglich und in<br />

YANGA 9


DIE PARTNERSCHAFT ENTSTEHT<br />

Hans Osann grün<strong>de</strong>te<br />

<strong>de</strong>n Unterstützungsverein<br />

«Kooperative <strong>Yanga</strong>».<br />

greifbarer Nähe. Als Paula<br />

Notter-Magnin 1990 an<strong>de</strong>re<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen suchte,<br />

fand Walter Muff im jetzigen<br />

Präsi<strong>de</strong>nten Peter Frech eine<br />

neue Kraft, die bereit war,<br />

ehrenamtlich ihr Bestes zu<br />

geben. Seine Spezialgebiete<br />

Energie (im weitesten Sinn)<br />

und Spedition entsprachen in<br />

i<strong>de</strong>aler Weise <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

von <strong>Yanga</strong>. Zum engen<br />

Kreis <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong> <strong>Yanga</strong>s in<br />

<strong>de</strong>r Schweiz gesellte sich 1994<br />

Hans Osann aus Wä<strong>de</strong>nswil,<br />

ein pensionierter Direktor <strong>de</strong>r<br />

Kibag in Bäch SZ. Mit klarem<br />

Blick erkannte er, dass die immer<br />

umfangreichere Arbeit in<br />

<strong>de</strong>r Schweiz nicht mehr allein<br />

vom Tan<strong>de</strong>m Frech / Muff<br />

geleistet wer<strong>de</strong>n konnte. Er<br />

regte die Gründung eines Vereins<br />

an und ruhte nicht, bis<br />

dieser am 12. Dezember 1994<br />

<strong>als</strong> „Unterstützungsverein<br />

Kooperative <strong>Yanga</strong>“ aus <strong>de</strong>r<br />

Taufe gehoben wur<strong>de</strong>. Hans<br />

Osann blieb im Vorstand bis<br />

zu seinem Tod im September<br />

2003.<br />

Seit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Vereins<br />

engagieren sich immer<br />

mehr Frauen und Männer für<br />

die gute Sache. <strong>Yanga</strong> kann<br />

nur profitieren, weil die momentan<br />

zehn Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

ein breites Wissen in<br />

verschie<strong>de</strong>nsten Bereichen<br />

einbringen und <strong>als</strong> wohlwollend-kritische<br />

Berater wertvolle<br />

Impulse geben.<br />

Die Zusammensetzung <strong>de</strong>s<br />

Vorstan<strong>de</strong>s im April 2006 fin<strong>de</strong>n<br />

Sie im Anhang 2.<br />

Alois Setz<br />

Wichtige Stationen<br />

<strong>de</strong>r Kooperative <strong>Yanga</strong><br />

Familiäre Feiern aller Art sind<br />

bei <strong>de</strong>n Bewohnern Zentralafrikas<br />

wichtige Grün<strong>de</strong> für<br />

Feste und Tanz. Aber auch<br />

je<strong>de</strong>r noch so kleine Anlass<br />

kann Grund genug sein, um<br />

sich gemeinsam zu freuen.<br />

In <strong>Yanga</strong> gab es während <strong>de</strong>r<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong> und Jahrzehnte<br />

noch ein paar gute<br />

Grün<strong>de</strong> mehr zur Freu<strong>de</strong>:<br />

Sommer 1976<br />

Abbé Nyeme besucht <strong>Yanga</strong><br />

zum ersten Mal zusammen<br />

mit Vitus Notter. Das Interesse<br />

<strong>de</strong>r Einwohner für die Teilnahme<br />

an einem Aufbauprojekt<br />

ist sehr gross. Eine erste<br />

Brücke wird <strong>als</strong> Zufahrt zum<br />

geplanten Projekt mit einfachsten<br />

Mitteln hergestellt.<br />

August 1977<br />

Abbé Nyeme grün<strong>de</strong>t zusammen<br />

mit <strong>de</strong>n drei Chefs von<br />

sechs Dörfern die Kooperative<br />

<strong>Yanga</strong>.<br />

Dezember 1977<br />

Sr. Sylvia Probst (Krankenschwester,<br />

Hebamme und<br />

Lehrerin) beginnt unter primitivsten<br />

Bedingungen ihren<br />

gut zweijährigen Einsatz<br />

Sie för<strong>de</strong>rt auch mit viel Fachwissen<br />

die Landwirtschaft<br />

En<strong>de</strong> 1979<br />

Die Sägerei in <strong>Yanga</strong> ist fertig<br />

gebaut und nimmt ihren Betrieb<br />

auf.<br />

Sommer 1980<br />

Der Sägerei wird eine Schreinerei<br />

angeglie<strong>de</strong>rt. Im gleichen<br />

Jahr wird die Krankenstation<br />

fertig gebaut.<br />

Beginn <strong>de</strong>r Tierzucht: Kühe,<br />

Schweine und Geflügel.<br />

1981<br />

Zwei Schulpavillons aus festem<br />

Baumaterial wer<strong>de</strong>n fertig<br />

gestellt. Sie beherbergen<br />

die 1.-6. Primarklasse.<br />

Herbst 1982<br />

Anschaffung eines Traktors und<br />

eines Occasion-Lastwagens<br />

zwecks besserer Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Sägerei mit Rundholz.<br />

In <strong>Yanga</strong> gab es während <strong>de</strong>n vergangenen <strong>Jahre</strong>n und Jahrzehnten viele gute<br />

Grün<strong>de</strong> für Feste und Tanz.<br />

Januar 1984<br />

In <strong>Yanga</strong> wird die Kirche eingeweiht.<br />

Pfarrei und Kooperative<br />

bleiben organisatorisch<br />

getrennt.<br />

Frühjahr 1984<br />

Die Trinkwasserversorgung<br />

in <strong>Yanga</strong> wird in Betrieb genommen.<br />

Ein Fest für Jung<br />

und Alt.<br />

YANGA 10


WICHTIGE STATIONEN DER KOOPERATIVE YANGA<br />

1989-1994: Zeit<br />

<strong>de</strong>r Konsolidierung<br />

Diese <strong>Jahre</strong> sind geprägt von<br />

zahlreichen Fahrten mit <strong>de</strong>n<br />

Schiffen und <strong>de</strong>m teilweise erfolgreichen<br />

Versuch, finanziell<br />

eine eigene Basis zu schaffen.<br />

Trotz grosser Anstrengungen<br />

bescheren Motorpannen an<br />

<strong>de</strong>n Schiffen immer wie<strong>de</strong>r<br />

empfindliche Rückschläge. In<br />

Kinshasa baut die Kooperative<br />

zwei Büros. In <strong>de</strong>n <strong>Jahre</strong>n<br />

1991 und 1992 herrscht grosse<br />

politische Unsicherheit im<br />

ganzen Land. Mit allen Mitteln<br />

versuchte Abbé Nyeme,<br />

das Erreichte zu erhalten. Dabei<br />

lässt er sich auch von <strong>de</strong>r<br />

Inflation nicht unterkriegen,<br />

die zwischen 1980 und 1994<br />

insgesamt 440 Millionen Prozent<br />

beträgt!<br />

Die Gründungsurkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kooperative <strong>Yanga</strong> aus <strong>de</strong>m <strong>Jahre</strong> 1977.<br />

1985 2. Hälfte<br />

Der vor vier <strong>Jahre</strong>n erworbene<br />

Lastkahn „M/B Samangua“<br />

wird von Grund auf revidiert<br />

und in Kinshasa zum eigentlichen<br />

Pousseur (Schlepper)<br />

hergerichtet. Eine Barke mit<br />

120 Tonnen Fassungsvermögen<br />

nimmt ihren Dienst im<br />

Dezember 1985 auf.<br />

1986<br />

Eröffnung eines La<strong>de</strong>ns mit<br />

Depot im regionalen Wirtschaftszentrum<br />

Lodja.<br />

2. Halbjahr 1986<br />

Bau <strong>de</strong>s neuen, grossen Motorschiffs<br />

„M/B Tshumbe<br />

Ste-Marie“ und einer kleinen<br />

Barke.<br />

1986/1987<br />

Kauf einer Parzelle und Eröffnung<br />

eines Depots mit La<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r wichtigen Hafenstadt<br />

Bena-Dibele.<br />

Ostern 1988<br />

Zwei Sekundarschulhäuser<br />

(7.–12. Schuljahr) wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>Yanga</strong> eingeweiht. Am Flussufer<br />

in Samangua (<strong>30</strong> km<br />

von <strong>Yanga</strong> entfernt) bauen die<br />

Arbeiter ein neues Depot.<br />

Sommer 1988<br />

Sr. Silvia Probst arbeitet seit<br />

En<strong>de</strong> 1987 wie<strong>de</strong>r in <strong>Yanga</strong>. Sie<br />

eröffnet dort die Gebärstation.<br />

18. Dez. 1988<br />

Die KIBAG schenkt einen<br />

Ledischiffantrieb und hilft<br />

beim Bau eines kombinierten<br />

Schub- und Lastkahns. Die<br />

Jungfernfahrt <strong>de</strong>s Schiffes<br />

„M/B Mgr. Wandja“ erfolgt<br />

kurz vor Weihnachten im Beisein<br />

von KIBAG-Werkstattchef<br />

Ernst Kriech.<br />

Zur optimalen Ausnutzung<br />

<strong>de</strong>s kräftigen Motors wird<br />

in <strong>de</strong>n ersten Monaten 1989<br />

in Kinshasa eine zusätzliche<br />

120-Tonnen-Barke gebaut.<br />

Das Krisenjahr 1994 . . .<br />

. . . brachte <strong>de</strong>r Kooperative<br />

<strong>Yanga</strong> schwere Rückschläge<br />

• Eine Durchfallerkrankung<br />

reduzierte die Zahl <strong>de</strong>r Kühe<br />

von 140 auf fast die Hälfte.<br />

• En<strong>de</strong> April sank das Motorschiff<br />

„Tshumbe Ste-Marie“<br />

in einem Sturm.<br />

• Bei <strong>de</strong>n Rettungsversuchen<br />

verlor <strong>Yanga</strong> auch noch die<br />

kleine 40-Tonnen-Barke.<br />

Legen<strong>de</strong><br />

Legen<strong>de</strong><br />

YANGA 11


WICHTIGE STATIONEN DER KOOPERATIVE YANGA<br />

Die Schulhäuser in <strong>Yanga</strong> sind weit und breit die einzigen<br />

aus festem Baumaterial.<br />

Das Schiff «M/B Mgr. Wandja» mit <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Kibag geschenkten<br />

Antrieb auf seiner Jungfernfahrt kurz vor Weihnachten 1988.<br />

• Im Juni <strong>de</strong>ckte ein Sturm<br />

die Primarschulhäuser in<br />

<strong>Yanga</strong> ab.<br />

• Durch alle diese Schwierigkeiten<br />

täglich bis an die Grenze<br />

gefor<strong>de</strong>rt, musste sich Abbé<br />

Nyeme in ärztliche Pflege und<br />

zur Erholung begeben.<br />

Im Dezember starben innert<br />

zwei Wochen die bei<strong>de</strong>n fähigsten<br />

Mechaniker <strong>Yanga</strong>s,<br />

Fabien bei einem Unfall, Papa<br />

Christophe an (zu lange verheimlichter)<br />

Tuberkulose.<br />

Eine positive Meldung<br />

zum <strong>Jahre</strong>sen<strong>de</strong><br />

In einer speziellen Aktion haben<br />

Spen<strong>de</strong>r/-innen aus <strong>de</strong>r<br />

Schweiz 40 Behin<strong>de</strong>rtenvelos<br />

finanziert. Noch vor Weihnachten<br />

konnten die ersten<br />

dieser in Kinshasa hergestellten<br />

Gefährte an die glücklichen<br />

Besitzer verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Bürgerkrieg<br />

von 1996/97<br />

Flüchten<strong>de</strong> Mobutu-Soldaten<br />

plün<strong>de</strong>rten einen voll bela<strong>de</strong>nen<br />

Schiffskonvoi und<br />

benützten Motorschiff und<br />

Barken <strong>als</strong> Fluchtfahrzeug in<br />

Richtung Kinshasa. Im Verlauf<br />

<strong>de</strong>s Monats Mai kamen<br />

die gestohlenen Barken und<br />

das Motorschiff in Kinshasa<br />

wie<strong>de</strong>r zum Vorschein: in beklagenswertem<br />

Zustand und<br />

mit vielen Einschusslöchern.<br />

Der zweite Bürgerkrieg<br />

1998- 2003<br />

Statt einer Zeit <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns<br />

brach am 2. August 1998 <strong>de</strong>r<br />

neue Bürgerkrieg aus. Gemäss<br />

einer Studie von US-<br />

Medizinern hat sich im Kongo<br />

zwischen 1998 und 2003<br />

die schlimmste humanitäre<br />

Katastrophe seit <strong>de</strong>m Zweiten<br />

Weltkrieg mit gegen vier<br />

Millionen Toten abgespielt.<br />

Der Krieg hat enorme Bevölkerungsströme<br />

in Bewegung<br />

gesetzt. Millionen suchten Sicherheit<br />

in <strong>de</strong>n Städten. Auch<br />

<strong>Yanga</strong> hat viele gute Kräfte<br />

verloren.<br />

Ohne Zweifel haben die Kriege<br />

<strong>Yanga</strong> stark gescha<strong>de</strong>t.<br />

Zwar ist nicht viel zerstört<br />

wor<strong>de</strong>n, aber <strong>Yanga</strong> war jahrelang<br />

von je<strong>de</strong>r Verbindung<br />

zur Aussenwelt abgeschnitten.<br />

Angst trieb viele Menschen<br />

zur Flucht. Es fand ein<br />

Nie<strong>de</strong>rgang statt. Dennoch<br />

hatte <strong>de</strong>r Verbund von etwa<br />

40 Dörfern Bestand, welcher<br />

rund 40000 Menschen umfasst.<br />

Jetzt ist <strong>Yanga</strong> daran, sich von<br />

<strong>de</strong>n Rückschlägen <strong>de</strong>s Krieges<br />

zu erholen. Es herrscht Aufbruchstimmung<br />

im ganzen<br />

Land. Das Land ist wie<strong>de</strong>r<br />

vereinigt, <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong> scheint<br />

Bestand zu haben.<br />

Aber auch das blühen<strong>de</strong> <strong>Yanga</strong>,<br />

wie es sich vor <strong>de</strong>m Krieg<br />

präsentierte, ist nicht ohne<br />

Schwierigkeiten geschaffen<br />

wor<strong>de</strong>n, wie es bei <strong>de</strong>r Lektüre<br />

dieser Zusammenfassung<br />

vielleicht scheinen könnte.<br />

An Problemen zu nennen wären<br />

u.a.:<br />

• Die Abberufung Abbé Nyemes<br />

von <strong>Yanga</strong> an die katholische<br />

theologische Fakultät in<br />

Ernst Kriech, <strong>de</strong>r grosse För<strong>de</strong>rer<br />

<strong>de</strong>r <strong>Yanga</strong> Schifffahrt.<br />

YANGA 12


SCHWIERIGKEITEN BLIEBEN NICHT AUS<br />

Kinshasa im November 1985,<br />

wo er bis im Herbst 1994 Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

war. Dann seine<br />

Berufung durch die Bischofskonferenz<br />

zum Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

„Université Notre-Dame du<br />

Kasayi“ in Kananga im Jahr<br />

1995. Kurz: Diese wichtigen<br />

Ämter absorbieren Abbé Nyeme<br />

sehr stark. Er fehlt in <strong>Yanga</strong><br />

sehr, obwohl er per Funk<br />

täglich mit seinem Projekt in<br />

Verbindung steht.<br />

• Die wie<strong>de</strong>rholt aufgetretenen<br />

ernsthaften Erkrankungen<br />

Nyemes, die ihn teilweise<br />

für Monate an <strong>de</strong>r Arbeit hin<strong>de</strong>rten.<br />

• Die nicht immer einfache<br />

Beschaffung von Finanzen<br />

für die notwendigen Anschaffungen.<br />

• Die grosse Zahl von Pannen<br />

an Fahrzeugen und Schiffen,<br />

<strong>de</strong>ren Behebung zwar reiche<br />

Erfahrung brachte, aber auch<br />

viele Mittel und Energie verschlang.<br />

• Der Ersatz von alten, ausgedienten<br />

Fahrzeugen, <strong>de</strong>r<br />

immer mit hohen Kosten verbun<strong>de</strong>n<br />

war.<br />

• Die Suche nach zuverlässigen,<br />

ehrlichen Mitarbeitern,<br />

welche ständig weitergeht<br />

und nicht nur von guten Erfahrungen<br />

geprägt ist.<br />

• Die Schikanen durch Polizei<br />

und Behör<strong>de</strong>n, die immer<br />

wie<strong>de</strong>r versuchen, auf ihre<br />

Art persönlich von <strong>Yanga</strong> zu<br />

profitieren.<br />

• Widrige Witterungseinflüsse:<br />

In <strong>de</strong>r Regenzeit sind die<br />

Strassen oft unpassierbar, und<br />

En<strong>de</strong> 1987 beschädigte ein<br />

starker Sturm die bei<strong>de</strong>n Primarschulhäuser<br />

sehr stark.<br />

Es gäbe noch viele Problempunkte<br />

anzufügen. Doch muss<br />

diese Zusammenstellung unvollständig<br />

bleiben.<br />

Ermutigend ist das persönliche<br />

Engagement von Freun<strong>de</strong>n,<br />

die wie<strong>de</strong>rholt und langfristig<br />

ihr Wissen und ihre<br />

Kraft in <strong>de</strong>n Dienst <strong>Yanga</strong>s gestellt<br />

haben (siehe Anhang).<br />

Walter Muff<br />

<strong>Yanga</strong> heute 2006<br />

Nach <strong>de</strong>m langen Bürgerkrieg<br />

ging es zunächst einmal darum,<br />

alle Aktivitäten in <strong>Yanga</strong><br />

Schritt für Schritt wie<strong>de</strong>r aufzunehmen<br />

und eine Standortbestimmung<br />

zu machen<br />

<strong>als</strong> Basis für die Planung <strong>de</strong>s<br />

weiteren Vorgehens.<br />

Reparaturversuch am <strong>de</strong>fekten<br />

Schiffsantrieb<br />

Maniokfeld <strong>de</strong>s Weltbankprojekts<br />

bei <strong>Yanga</strong><br />

Stärken<br />

• <strong>Yanga</strong> ist eine funktionieren<strong>de</strong>,<br />

kooperative Struktur<br />

von etwa 40000 Menschen<br />

im ärmsten Teil <strong>de</strong>s Kongo,<br />

welche in ihrer Art ziemlich<br />

einzigartig ist, seit <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

besteht und alle politischen<br />

Wirrnisse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s überstan<strong>de</strong>n<br />

hat.<br />

• Der Leiter von <strong>Yanga</strong>, Abbé<br />

Dr. Jean-Adalbert Nyeme<br />

Tese, ist eine charismatische,<br />

sehr integre und äusserst vertrauenswürdige<br />

Persönlichkeit.<br />

• <strong>Yanga</strong> hat einen guten Namen<br />

und wird von <strong>de</strong>r Weltbank<br />

und <strong>de</strong>r Zentralregierung<br />

in Kinshasa – zumin<strong>de</strong>st<br />

moralisch – unterstützt.<br />

• <strong>Yanga</strong> hat einen kirchlichen<br />

Hintergrund, doch steht die<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r armen Bevölkerung<br />

ganz im Zentrum.<br />

• <strong>Yanga</strong> ist weitgehend unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Diözese<br />

und konzentriert sich auf die<br />

Grundbedürfnisse <strong>de</strong>r ländlichen<br />

Bevölkerung: Landwirtschaft,<br />

Tierzucht, Transport,<br />

Holzgewinnung und -verarbeitung,<br />

Gesundheit, Schulwesen,<br />

Wohnbauten.<br />

• <strong>Yanga</strong> besitzt einen Landwirtschaftsbetrieb<br />

inkl. Tierzucht,<br />

Schiffe, Fahrzeuge,<br />

eine Sägerei, eine Schreinerei,<br />

YANGA 13


YANGA HEUTE 2006<br />

YANGA WOHIN<br />

Wohnbauten, ein medizinisches<br />

Zentrum, einen La<strong>de</strong>n,<br />

eine mechanische Werkstatt<br />

und weitere Nebenbetriebe.<br />

• Durch Unterstützung <strong>de</strong>r<br />

Weltbank wird die Landwirtschaft<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert und auf<br />

ein produktiveres Niveau angehoben.<br />

• Die nun schon <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> dauern<strong>de</strong><br />

Partnerschaft mit <strong>de</strong>r<br />

Schweiz ist frei von <strong>de</strong>r Last<br />

<strong>de</strong>r kolonialen Vergangenheit<br />

Schwächen<br />

• Die Bevölkerung von <strong>Yanga</strong><br />

ist sehr arm, unterernährt,<br />

schlecht ausgebil<strong>de</strong>t und medizinisch<br />

unterversorgt, nicht<br />

beson<strong>de</strong>rs hoffnungsvoll und<br />

initiativ. In <strong>de</strong>r Basis herrscht<br />

noch keine erkennbare Aufbruchstimmung.<br />

Wichtige Träger<br />

von <strong>Yanga</strong> sind gestorben<br />

o<strong>de</strong>r haben <strong>Yanga</strong> verlassen.<br />

• Der Zusammenhalt innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Kooperative ist ziemlich<br />

locker und informell. Die<br />

Rechte und Pflichten sind zu<br />

wenig klar <strong>de</strong>finiert und sie<br />

wer<strong>de</strong>n auch nicht konsequent<br />

eingehalten.<br />

• Die Strukturen sind zu<br />

schwach und die Organe<br />

treffen sich zu wenig häufig.<br />

Die Führung basiert zu stark<br />

auf <strong>de</strong>r Persönlichkeit von<br />

Abbé Nyeme, <strong>de</strong>r wegen seiner<br />

Doppelfunktion <strong>als</strong> Rektor<br />

<strong>de</strong>r Universität Kananga<br />

überlastet ist.<br />

• Die nächste Ka<strong>de</strong>rstufe ist<br />

schwach und meist überaltert).<br />

Es besteht ein Mangel an motivierten,<br />

gut ausgebil<strong>de</strong>ten jungen<br />

Leuten - viele junge Menschen<br />

haben <strong>Yanga</strong> während<br />

<strong>de</strong>s Krieges verlassen.<br />

• Die finanziellen Strukturen<br />

sind kaum ausgebil<strong>de</strong>t und<br />

die Kooperative konnte auch<br />

noch kein erwähnenswertes<br />

Betriebskapital bil<strong>de</strong>n.<br />

• Die Anleitung, Unterstützung<br />

und Ausbildung <strong>de</strong>r<br />

angeschlossenen Dörfer steht<br />

noch sehr in <strong>de</strong>n Anfängen.<br />

- Das Schulwesen ist auf ein<br />

tiefes Niveau zurückgefallen.<br />

• <strong>Yanga</strong> ist weit weg von <strong>de</strong>n<br />

Zentren und die Strassen sind<br />

in einem sehr schlechten Zustand.<br />

<strong>Yanga</strong> wohin<br />

Viele Menschen sind in <strong>de</strong>n<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n an unbehan<strong>de</strong>lten<br />

Krankheiten gestorben.<br />

Wer überlebte, hat sehr viel<br />

gelitten und ist völlig verarmt.<br />

Es braucht viel, bis die<br />

Wun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s langen Krieges<br />

verheilt sind. Entwicklung<br />

geschieht nicht von heute auf<br />

morgen. Sie muss im Tempo<br />

<strong>de</strong>r Menschen geschehen, die<br />

daran teilhaben wollen. Da<br />

sind Schwierigkeiten nichts<br />

Ungewöhnliches. Abbé Nyeme,<br />

<strong>de</strong>r selber aus <strong>de</strong>r Gegend<br />

von <strong>Yanga</strong> stammt, kennt seine<br />

Leute genau, spricht ihre<br />

Sprache und weiss, was für<br />

sie gut ist. Um <strong>Yanga</strong>s Zukunft<br />

erfolgreich zu gestalten,<br />

braucht es in <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Nachkriegszeit eine Art Neubeginn.<br />

Die ursprünglichen Ziele sind<br />

aber weiterhin gültig:<br />

• Bekämpfung <strong>de</strong>s Hungers<br />

und <strong>de</strong>r Armut<br />

• För<strong>de</strong>rung von Gesundheit<br />

und Bekämpfung von Krankheiten<br />

• För<strong>de</strong>rung von Motivation<br />

und Ausbildung <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

Dies kann mit folgen<strong>de</strong>n<br />

Massnahmen erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

• Dezentralisierung <strong>de</strong>r Verantwortung<br />

(grössere Selbstverantwortung<br />

<strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Dörfer)<br />

• Stärkere Leistungsorientierung<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Entlöhnung<br />

• Stärkung <strong>de</strong>r Strukturen<br />

(Aufgabenzuordnung, Führung,<br />

Ausbildung, medizinische<br />

Grundversorgung,<br />

Transportwesen, Rechnungswesen)<br />

Die Führungsequipe 2005 in <strong>Yanga</strong>:<br />

Papa Dominique, Jean-Takoi und Papa Philippe<br />

Die Dörfer müssen mehr Initiative entwickeln. Nur von <strong>de</strong>r Basis aus hat<br />

<strong>de</strong>r Neuanfang nach <strong>de</strong>m Krieg eine Zukunft. Die Frauen spielen dabei eine<br />

zentrale Rolle.<br />

YANGA 14


DER AUFBRUCH HAT BEGONNEN<br />

• Systematische För<strong>de</strong>rung<br />

von Landwirtschaft und Tierzucht<br />

(mit Unterstützung <strong>de</strong>r<br />

Weltbank)<br />

• Professionalisierung <strong>de</strong>s<br />

Transportwesens<br />

• Stärkung <strong>de</strong>s Schulwesens<br />

• Aufbau einer systematischen<br />

Erwachsenenbildung<br />

• Erneuerung <strong>de</strong>s Strassennetzes<br />

(mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Staates)<br />

• Sparsame Verwendung von<br />

mo<strong>de</strong>rner Technik (speziell<br />

energieschonen<strong>de</strong>r Einsatz)<br />

Um all das in Gang zu setzen,<br />

muss zunächst einmal<br />

das Ka<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich verstärkt<br />

und verjüngt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Suche, Motivation, Verpflichtung<br />

und Einarbeitung einer<br />

starken und kompetenten<br />

Führung bil<strong>de</strong>t die Grundlage<br />

für <strong>de</strong>n geplanten Neuaufbau.<br />

Der Unterstützungsverein<br />

<strong>Yanga</strong> hat sich <strong>de</strong>shalb<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Kooperative<br />

verpflichtet, die Saläre für die<br />

neue Führungsequipe für eine<br />

gewisse Zeit zu übernehmen.<br />

Der Aufbruch hat<br />

begonnen<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>m Grundsatzpapier<br />

von Abbé Jean-<br />

Adalbert Nyeme Tese vom<br />

Januar 2006 (Original in französischer<br />

Sprache siehe www.<br />

yanga.ch.)<br />

Vier entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Zusammenkünfte<br />

21. und 22. März 2005 in <strong>Yanga</strong>,<br />

Standortbestimmung<br />

Wollen wir, dass die Kooperative<br />

<strong>Yanga</strong> (COYA) ihre Tätigkeiten<br />

weiterführt? Beschluss:<br />

Ja, mehr <strong>de</strong>nn je!<br />

4. August 2005 in <strong>Yanga</strong>, Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

mit <strong>de</strong>m Bischof von Tschumbe,<br />

Nicolas Djomo, und 7<br />

Vertretern aus <strong>de</strong>r Schweiz,<br />

grösste Zusammenkunft in<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r COYA. Es<br />

wur<strong>de</strong> dabei immer klarer,<br />

dass die Existenz und die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r COYA von <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

<strong>de</strong>r Diözese Tschumbe<br />

und <strong>de</strong>r ganzen Region<br />

Sankuru <strong>als</strong> Segen Gottes für<br />

sein Volk angesehen wer<strong>de</strong>n<br />

und weiterhin die volle Unterstützung<br />

verdienen. Es<br />

wur<strong>de</strong> aber auch klar, dass<br />

die Zeit für grosse Reformen<br />

gekommen war, welche <strong>de</strong>n<br />

Bedürfnissen <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

22. Sept. 2005 in Blossegg,<br />

Meggen (CH), Abstimmung<br />

<strong>de</strong>r neuen Strategie<br />

in Anwesenheit von Abbé Nyeme.<br />

An dieser Sitzung haben<br />

die Partner in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

<strong>de</strong>n klaren Willen zum Ausdruck<br />

gebracht, <strong>Yanga</strong> weiterhin<br />

zu begleiten, anzuleiten<br />

und bei <strong>de</strong>r Verstärkung <strong>de</strong>r<br />

personellen Ressourcen materiell<br />

zu unterstützen. Es hat<br />

sich dabei auch gezeigt, dass<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r schon<br />

immer davon geträumt haben,<br />

dass die COYA die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Fortschritts<br />

und <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Technologien<br />

selbst in die Hand nimmt<br />

ohne jegliche Gedanken an<br />

koloniale o<strong>de</strong>r neokoloniale<br />

Zeiten. Bei dieser Gelegenheit<br />

wur<strong>de</strong>n auch neue Strukturen<br />

entworfen, so dass die geplanten<br />

Reformen am wirkungsvollsten<br />

in die Tat umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

3. und 4. Januar 2006 in <strong>Yanga</strong>:<br />

Auslösen <strong>de</strong>r Reformen unter<br />

Anwesenheit von 24 Dorfältesten<br />

<strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Dörfer <strong>de</strong>r COYA und Abbé<br />

Nyeme, Papa Emile Onema,<br />

Sabine Mori (CH), Papa Jean<br />

Takoy und allen Sektorchefs<br />

<strong>de</strong>r COYA. Die Reformen<br />

wur<strong>de</strong>n erläutert und verabschie<strong>de</strong>t.<br />

Anschliessend wur<strong>de</strong><br />

die Umsetzung auch noch<br />

konkretisiert.<br />

Stolz sein auf die eigenen Wurzeln und doch vorwärts blicken.<br />

Der Jugend gehört die Zukunft.<br />

Die neuen Grundsätze<br />

in <strong>de</strong>n Worten<br />

von Abbé Nyeme<br />

Statt dass die Entwicklung<br />

vom Zentrum heraus vorangetrieben<br />

wird, sollen künftig<br />

die Dörfer die Initiative übernehmen,<br />

welche von <strong>de</strong>r Leitung<br />

<strong>de</strong>r COYA unterstützt<br />

und angeleitet wer<strong>de</strong>n. So<br />

kommt man zu einer Entwicklung,<br />

welche von <strong>de</strong>n Betroffenen<br />

echt gewünscht wird.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung besteht<br />

in dieser Umkehr, welche die<br />

Dörfer zum Motor ihres eigenen<br />

Schicks<strong>als</strong> macht und so<br />

die Dorfbewohner aus ihrer<br />

Lethargie und Mutlosigkeit<br />

herausreisst. Bisher lebten die<br />

Menschen nach <strong>de</strong>m Motto:<br />

„Es war schon immer so...“<br />

Damit muss jetzt Schluss sein,<br />

sonst geraten wir vollends<br />

ins Abseits. Ohne grosse Anstrengungen<br />

geht es nicht,<br />

und dazu gehört, dass sich die<br />

Dorfgemeinschaften gedanklich<br />

von ihren alten Mustern<br />

lösen. Nur so kann ein neues<br />

YANGA 15


ANHANG<br />

Afrika entstehen, welches stolz ist auf<br />

seine Wurzeln - und gleichzeitig offen<br />

für das Pulsieren <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Zeit,<br />

<strong>de</strong>ren Vision darin besteht, dass alle<br />

Menschen auf dieser Welt menschenwürdig,<br />

respektvoll und im Frie<strong>de</strong>n<br />

miteinan<strong>de</strong>r leben können.<br />

Cilgia und Urs Osann<br />

Legen<strong>de</strong> Legen<strong>de</strong><br />

Anhang 1<br />

Beson<strong>de</strong>rs verdient gemacht haben sich:<br />

Privatpersonen: Vitus und Maria Notter, Merenschwand<br />

/ Sr. Silvia Probst, Basel / Irène<br />

Donzé, Basel / Sr. Debora Ueckert, Kongregation<br />

Ingenbohl / Margrit Braxmaier, Schüpfheim<br />

/ Alois Notter, Merenschwand / Gregor<br />

Notter und Carmen Notter, Merenschwand /<br />

Ruth Eschmann, Wä<strong>de</strong>nswil / Theres und Ferdinand<br />

Luthiger, Luzern / August Mühlebach,<br />

Zug / Markus Schmid, Wittnau / Walter Oeschger,<br />

Gansingen AG / Konrad Dätwyler Hallau<br />

SH / Walter Muff, Altendorf / Paula Notter,<br />

Bremgarten / Josef Bran<strong>de</strong>nberg, Pfäffikon SZ<br />

/ Sr. Michelle Gürtler und Sr. Servanda Winter,<br />

Kloster Ingenbohl / E<strong>de</strong>lgard und Wolfgang<br />

Grützner, Uster / Isabella Schnüriger, Pfäffikon<br />

SZ / Ernst Kriech, Wilen SZ / Peter Frech,<br />

Tennwil AG / Franz Wespe, Schmerikon / Gabriel<br />

Friedlos, Altendorf SZ / Josef Lacher, Egg<br />

SZ / Hans Osann, Wä<strong>de</strong>nswil / Ernst Strobel,<br />

Freienbach / Albin Föllmi, Wollerau / Thomas<br />

Benz, Waldkirch / Josy Schürmann, Meggen /<br />

Alois und Edith Bruhin, Altendorf / Judith und<br />

Ruedi Horat, Schwyz / Alois Setz, Freienbach<br />

/ Anton und Isabella Bruhin, Freienbach / Georg<br />

Stäheli, Freienbach / Cilgia und Urs Osann,<br />

Wä<strong>de</strong>nswil / Ueli Fel<strong>de</strong>r, Neuheim ZG / Sabine<br />

Mori, Kallnach BE<br />

Pfarreien: Schüpfheim, Merenschwand, Menzberg,<br />

Rapperswil-Kempraten, Küssnacht, Freienbach,<br />

Pfäffikon, Altendorf<br />

Hilfswerke/Verbän<strong>de</strong>: Fastenopfer Luzern,<br />

Kloster Ingenbohl, Brücke-Le Pont (KAB), Caritas<br />

Luzern, MIVA Wil, Schweiz. kath. Frauenbund<br />

Luzern, Kirche in Not Königstein (D),<br />

3.-Welt-Gruppe Rapperswil-Jona, 3.-Welt-La<strong>de</strong>n<br />

Pfäffikon, 3.-Welt-Gruppe Gansingen, Missionsgruppe<br />

Meggen<br />

Körperschaften: Gemein<strong>de</strong> Freienbach, Stadt<br />

Rapperswil, Lotteriefonds <strong>de</strong>s Kantons Aargau<br />

Firmen: Kibag AG Bäch und Zürich, Würgler<br />

AG Affoltern, Debrunner AG Näfels, Strebel<br />

Traktoren Buttwil AG, Swissair<br />

Kontaktadresse<br />

Weitere Jubiläumsschriften können<br />

gratis bezogen wer<strong>de</strong>n bei:<br />

Isabella Schnüriger, Etzelstrasse 79,<br />

8808 Pfäffikon, Telefon 055 410 21 55<br />

E-Mail: i.schnueriger@goldnet.ch<br />

www.yanga.ch<br />

Anhang 2<br />

Vorstand <strong>de</strong>s Vereins im April 2006:<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Peter Frech, Tennwil, AG: zuständig<br />

für Speditionen; Energiefachmann (auch Solar)<br />

Aktuar, Kassier Walter Muff, Altendorf SZ:<br />

Archivar, Spen<strong>de</strong>rdatei, Kontaktperson; Lehrer<br />

Urs Osann, Wä<strong>de</strong>nswil: zuständig für Betriebswirtschaft<br />

und Betreuung Website; dipl. Ing.<br />

ETH<br />

Cilgia Osann, Wä<strong>de</strong>nswil: zuständig für medizinische<br />

Probleme; Dr. med.<br />

Isabella Schnüriger, Pfäffikon SZ: Verdankungswesen,<br />

Fachfrau für Entwicklungs-<br />

Zusammenarbeit; pens. Lehrerin<br />

Josy Schürmann, Meggen: LU: Beisitzerin<br />

Anton und Isabella Bruhin, Freienbach SZ:<br />

zuständig für Werbung und PR<br />

Alois Setz, Freienbach SZ: Beisitzer, Lehrer<br />

Sr. Debora Ueckert, Meggen LU: Fachfrau<br />

für Entwicklungszusammenarbeit und PR;<br />

Kongregation Ingenbohl<br />

Revisor: Georg Stäheli, Freienbach,<br />

Besitzer <strong>de</strong>s gleichnamigen Treuhandbüros<br />

Impressum<br />

Fotos: Maria und Vitus Notter, Debora und<br />

Christoph Fe<strong>de</strong>rer, Cilgia und Urs Osann,<br />

Abbé Nyeme, Walter Muff<br />

Text:<br />

Übersetzung:<br />

Lektorat:<br />

Gestaltung: brainstormers GmbH<br />

Druck: Bruhin AG<br />

Alle Ausgaben für die Aktivitäten im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Jubiläum «<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Yanga</strong>» wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

übernommen; ebenso die Kosten für diese<br />

Jubiläumsschrift.<br />

<strong>Yanga</strong> Spen<strong>de</strong>nkonto<br />

Schwyzer Kantonalbank, 64<strong>30</strong> Schwyz<br />

Kto. 22528-0023, PC 60-1-5<br />

IBAN (XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX)<br />

YANGA 16

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