Kurzbericht Inbetriebnahme des Lötschberg ... - Kanton Bern
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der Erreichbarkeit profitieren, evtl. sogar mehr als die zahlenmässige Veränderung zu<br />
vermuten lässt.<br />
Östliche Oberland könnte möglicherweise von der Entwicklung profitieren und mehr Ankünfte<br />
generieren. Interlaken und die Jungrauregion könnten indirekt das Vermarktungspotenzial<br />
der Anbindung an das internationale Hochgeschwindigkeitsnetz nutzen. Hingegen<br />
rücken die Walliser Destinationen in vergleichbare Distanz und könnten das Jungfraugebiet<br />
konkurrenzieren.<br />
Adelboden – Frutigen und <strong>Lötschberg</strong> werden Einbussen hinnehmen müssen, falls sie<br />
nicht entgegenwirkende Massnahmen ergreifen und versuchen den Besucher über den<br />
Berg und in die Destinationen zu locken. Interessant wären Kombinationsangebote mit<br />
dem Wallis (z.B. Hinfahrt über den Berg, Rückfahrt durch den Tunnel).<br />
Die Situation der Städte <strong>Bern</strong> und Thun wird sich kaum verändern.<br />
FAZIT: Diese Ergebnisse können nur bei aktiver Nutzung der vorhandenen Potenziale<br />
erreicht werden und müssten hingegen nach unten korrigiert werden, falls das Wallis eine<br />
intensive Marketing-Offensive startet.<br />
In Hinsicht auf die Chancen und Risiken der IBN LBT für die Destinationen im <strong>Bern</strong>er Oberland<br />
sind Trends im Aufenthalts- und Ausflugstourismus zu berücksichtigen:<br />
Aufenthaltsdauer: bei längerem Aufenthalt wird das Auto bevorzugt, während bei günstigen<br />
Angeboten für Tagesausflüge eher der ÖV genutzt wird.<br />
Erreichbarkeit: je schneller eine Destination erreichbar, <strong>des</strong>to kürzer ist die Aufenthaltsdauer.<br />
Hingegen können die Destinationen mit guter Erreichbarkeit von der steigenden<br />
Entwicklung der Kurzaufenthalte profitieren. Bessere Erreichbarkeit führen u.a. zu mehr<br />
Verwandten- und Bekanntentourismus und steigender Auslastung der Parahotellerie<br />
(Zweitwohnungen, Ferienhäuser).<br />
Destinationswahl: wird beeinflusst durch die touristische Transportkette, bzw. durch gute<br />
Anschlüsse (komplementäres Kriterium).<br />
Saison und Zielgruppe: Wintertouristen oder Familie mit Kindern reisen wahrscheinlich<br />
mit dem Auto an, während Alleinreisende, Jugendliche und Pensionierte eher den ÖV<br />
nutzen.<br />
Strassenverkehrssituation, ökologisches Bewusstsein und Benzinpreise: könnten die<br />
Verkehrsmittelwahl beeinflussen.<br />
FAZIT: Die Trends zeigen, dass die neue Erreichbarkeit v.a. durch Positionierung im Kurzund<br />
Tagesausflug, durch Lancierung geschickt verknüpfter Sommerangebote und durch Orientierung<br />
auf die Zielgruppen Jugendliche und 50+ Vorteile mit sich bringen kann.<br />
Bei den Chancen und Risiken der IBN LBT für den Tourismus im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> ist vorab<br />
anzumerken, dass verschiedene Untersuchungen zu den Wechselwirkungen von Verkehr<br />
und Wirtschaft die Erkenntnis bestätigen, dass regionalwirtschaftliche Effekte neuer Verkehrserschliessungen<br />
tendenziell überschätzt werden und keine strukturelle Probleme lösen<br />
können. Touristische Standortfaktoren, wie Angebot, Preis, Qualität, Image, etc. sind weiterhin<br />
entscheidend für die Wahl der Destination. Reisezeitverkürzung ist nur dann von Vorteil,<br />
wenn neue Gästesegmente oder Gästegebiete erschlossen werden. Als Voraussetzung gilt,<br />
dass genügend touristische Attraktionen vorhanden sind.<br />
Die IBN LBT führt zu Chancen im Wettbewerbs- resp. Standortbereich, wobei attraktive,<br />
marktfähige Angebote entscheidender sind als die Reisezeitverkürzung. Die Erreichbarkeit<br />
steigert die Attraktivität <strong>des</strong> <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> und die Kommunikation spielt eine zentrale Rolle<br />
bei der positiven Beeinflussung der Auswirkungen. Eine kurze Zusammenfassung der<br />
Chancen ergibt:<br />
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