Kurzbericht Inbetriebnahme des Lötschberg ... - Kanton Bern
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4. Chancen und Risiken für den Tourismus im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
Die vorliegende Auflistung der Chancen und Gefahren wurde mit Hilfe eines qualitativen<br />
Ansatzes erstellt, indem verschiedene Sekundärliteratur ausgewertet, mehrere Expertengespräche<br />
(vgl. Kap. 1.3, S. 7) durchgeführt und eigene Einschätzungen integriert wurden.<br />
Dabei standen folgende Fragestellungen im Zentrum:<br />
Welche Auswirkungen auf den Tourismus sind von den Wettbewerbs- resp. Standorteffekten<br />
zu erwarten?<br />
Wie verändern sich die Quellmärkte und welche Konsequenzen hat die neue Erreichbarkeit<br />
für den touristischen Markt?<br />
Wie können diese Effekte positiv beeinflusst werden? (Handlungsfelder)<br />
4.1 Allgemeine Vorbemerkungen<br />
Verschiedene Untersuchungen und Studien zu den Wechselwirkungen von Verkehr und<br />
Wirtschaft bestätigen immer wieder die Erkenntnis, dass regionalwirtschaftliche Effekte<br />
neuer Verkehrserschliessungen tendenziell überschätzt werden. Oder anders gesagt,<br />
neue Verkehrsinfrastrukturen können strukturelle Probleme kaum alleine lösen. Das bedeutet,<br />
dass touristische Standortfaktoren, wie marktfähige Angebote, Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis, Qualität, Marktauftritt etc. weiterhin entscheidend für die Wahl einer Tourismus<strong>des</strong>tination<br />
sind. Des Weiteren ist die Reisezeitverkürzung nur dann ein Vorteil, wenn<br />
neue Gästesegmente oder Gästegebiete erschlossen werden können. Dabei gilt als Voraussetzung,<br />
dass die Destination genügend touristische Attraktionen aufweist oder mögliche<br />
Potenziale vorhanden sind (ein Skigebiet ist noch kein ausreichen<strong>des</strong> Potenzial), d.h.<br />
touristische Attraktionen oder gute, bzw. einzigartige Inszenierungen.<br />
4.2 Chancen der IBN LBT für den Tourismus im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
Wie Ecoplan/Metron bereits erwähnt haben, wären ohne das LBT wahrscheinlich alle internationalen<br />
Verbindungen in ein paar Jahren über die Gotthard-Basislinie umgeleitet<br />
worden, was ein grosser Standortnachteil für die Region <strong>Bern</strong> bedeutet hätte. Der <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Bern</strong> hätte den direkten Anschluss an den internationalen Nord-Süd-<br />
Schienenpersonenverkehr weitgehend verloren.<br />
Die Chancen sind nach ihrer Wichtigkeit aufgelistet:<br />
1. Wettbewerbs- resp. Standorteffekte<br />
2. Erreichbarkeit und Quellmärkte<br />
3. Kommunikation<br />
4.2.1 Wettbewerbs- resp. Standorteffekte<br />
Entscheidender als die Erreichbarkeit sind attraktive, marktfähige Angebote. In diesem<br />
Bereich sind die Destinationen im <strong>Bern</strong>er Oberland aktiv, müssen sich aber noch stärker<br />
positionieren und vermarkten.<br />
Allgemein<br />
Der Destinationsentwicklungsprozess im <strong>Bern</strong>er Oberland wird durch den Konkurrenzdruck<br />
<strong>des</strong> Wallis gefördert<br />
Das Konkurrenzverhältnis zwischen <strong>Bern</strong>er Oberland und Wallis ist relativ gering, da<br />
die Reisezeiten für gewisse Tagesaktivitäten, wie Wandern und Skifahren nach<br />
Zermatt, Saas Fee und Crans-Montana gleichwohl zu lang sind (vgl. Anhang 4, S.<br />
27)<br />
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