Kurzbericht Inbetriebnahme des Lötschberg ... - Kanton Bern
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Hochgeschwindigkeitsnetz profitieren. Hingegen rücken die Walliser Destinationen, wie<br />
Zermatt und Saas Fee in eine vergleichbare Distanz, was das Jungfraugebiet wahrscheinlich<br />
besonders zu Beginn negativ beeinflussen wird.<br />
Adelboden–Frutigen/<strong>Lötschberg</strong> werden Einbussen erleiden, wenn der Personenverkehr<br />
mehrheitlich durch den Tunnel geführt wird. Verschiedene Projekte sollen diesem<br />
Effekt entgegenwirken und den Besucher über den Berg und in die Destinationen locken.<br />
Interessant wären Kombinationsangebote mit dem Wallis (z.B. Hinfahrt über den Berg,<br />
Rückfahrt durch den Tunnel). Mit der Positionierung „Alpine Wellness“ kann Adelboden<br />
einen zusätzlichen Anreiz für einen Besuch geben. Es ist zu beachten, dass über die Hälfte<br />
der Gäste mit dem MIV anreisen, so dass die IBN LBT wahrscheinlich eher einen geringeren<br />
Einfluss haben wird.<br />
Städte <strong>Bern</strong> und Thun werden kaum beeinflusst. Sie können die IBN LBT zu ihren Vorteilen<br />
nutzen, indem sie Standortmarketing betreiben. Möglicherweise könnten sie sich im<br />
Einkaufstourismus positionieren, jedoch konkurrenzieren sie sich gegenseitig. Hier sind<br />
intensive Marketinganstrengungen notwendig. Gleichzeitig darf der Markt Oberwallis als<br />
Zielgruppe nicht überbewertet werden.<br />
Der <strong>Kanton</strong> Wallis wird stark profitieren, was politisch auch erwünscht ist und mit finanziellen<br />
Mitteln gefördert wird. Falls das Wallis eine geschickte Marketing-Offensive gegenüber<br />
dem <strong>Bern</strong>er Oberland im Bereich Tagestourismus startet (z.B. mit attraktiver Produktgestaltung,<br />
starken Kooperationspartner und frühzeitiger Kommunikation), könnten<br />
die Einbussen im <strong>Bern</strong>er Oberland in den ersten drei Jahren höher ausfallen, als angenommen.<br />
Mittelfristig wird sich die Lage wieder stabilisieren (Annahmen aus Erfahrungswerten).<br />
Fazit: Die eigenen Einschätzungen weichen nur gering von den im Bericht von Ecoplan/<br />
Metron ermittelten Auswirkungen ab: Es wird angenommen, dass Spiez und das westliche<br />
Oberland stärker profitieren, als die zahlenmässige Veränderung zu vermuten lässt. Das<br />
östliche Oberland könnte möglicherweise auch von der Entwicklung profitieren und mehr<br />
Ankünfte generieren. Adelboden – Frutigen und <strong>Lötschberg</strong> werden negativ beeinflusst,<br />
wenn nicht entgegenwirkende Massnahmen ergriffen werden. Die Situation der Städte<br />
<strong>Bern</strong> und Thun wird sich kaum verändern. Diese Ergebnisse müssen hingegen nach unten<br />
korrigiert werden, falls das Wallis eine intensive Marketing-Offensive startet.<br />
3.2 Zu berücksichtigende Trends im Aufenthalts- und Ausflugstourismus<br />
In Hinsicht auf die Chancen und Risiken der IBN LBT für die Destinationen im <strong>Bern</strong>er O-<br />
berland sollen Trends im Aufenthalts- und Ausflugstourismus mitberücksichtigt werden.<br />
Die Auflistung der Trends wurde in den einzelnen Expertengesprächen erarbeitet, verifiziert<br />
und ergänzt.<br />
<br />
<br />
Unterscheidung nach Aufenthaltsdauer<br />
Bei längeren Aufenthalten wird das Auto bevorzugt (Gründe: Bequemlichkeit, Unabhängigkeit,<br />
Gepäck), während bei Tagesausflügen der ÖV eher genutzt wird, besonders<br />
bei günstigen Angeboten wie „RailAway“.<br />
Erreichbarkeit<br />
Die Erreichbarkeit hat einen direkten Zusammenhang mit der Aufenthaltsdauer: Je<br />
schneller und einfacher eine Destination erreichbar ist, <strong>des</strong>to kürzer ist die Aufenthaltsdauer<br />
(contra guter Erreichbarkeit).<br />
Die Entwicklungstendenz hingegen zeigt eine steigende Anzahl Kurzaufenthalte und<br />
Rundreisen, wo Destinationen mit guter Erreichbarkeit vom zusätzlichen Markt profitieren<br />
können (pro guter Erreichbarkeit).<br />
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