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NATIONAL KULTURDENKMÄLER

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NITRA – Informationen für Touristen<br />

<strong>NATIONAL</strong><br />

<strong>KULTURDENKMÄLER</strong><br />

REISEFÜHRER DURCH DIE OBERE<br />

STADT UND NITRAER STADTTEILE<br />

Das Projekt wird von ERDF – Mitteln mitfinanziert<br />

„Investícia do Vašej budúcnosti“<br />

„Investition in Ihre Zukunft“<br />

Suche nach einem Ort, um Geschichte zu erleben<br />

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KRAJSKÝ<br />

PAMIATKOVÝ ÚRAD<br />

V NITRE<br />

NITRA- INFORMATIONEN FÜR TOURISTEN<br />

<strong>NATIONAL</strong><br />

<strong>KULTURDENKMÄLER</strong><br />

REISEFÜHRER DURCH DIE OBERE<br />

STADT UND NITRAER STADTTEILE<br />

NISYS, Štefánikova trieda 1, 949 01 Nitra<br />

e-mail: info@nitra.sk<br />

www.nitra.sk, www.nisys.sk<br />

infotel: +421/ 37/ 16 186, tel.: +421/ 37/ 741 09 06<br />

fax: +421/ 37/ 741 09 07


DIE BURG, Námestie Jána Pavla II. 7...................................................5<br />

DAS FRANZISKANERKLOSTER UND DIE KIRCHE<br />

DER HL. PETRUS UND PAULUS, Samova ulica 2, 4...................6<br />

DAS SEMINAR, Samova ulica 14........................................................7<br />

DAS SEMINAR, Pribinovo námestie 5...............................................8<br />

DAS KANONIKERHAUS, Námestie Jána Pavla II. 8....................9<br />

DAS KANONIKERHAUS, Východná ulica 6................................10<br />

DAS KANONIKERHAUS, Samova ulica 16...................................11<br />

DAS BÜRGERHAUS, Samova ulica 1..............................................12<br />

DAS BÜRGERHAUS, Samova ulica 3..............................................13<br />

DAS BÜRGERHAUS, Samova ulica 6..............................................14<br />

DAS BÜRGERHAUS, Samova ulica 18............................................15<br />

DIE BANK, Pribinové námestie 3......................................................16<br />

DAS ALTERSHEIM, Samova ulica 12..............................................17<br />

DIE STATUE DES HL. JOHANNES VON NEPOMUK,<br />

Námestie Jána Pavla II............................................................................18<br />

DIE STATUE AUF DER IMMACULATSÄULE,<br />

Námestie Jána Pavla II.............................................................................19<br />

DIE KIRCHE UND KLOSER DER NAZARENER,<br />

Kalvária 1....................................................................................................20<br />

DER KALVARIENBERG......................................................................21


DER WOHNKOMPLEX, Misionárska ulica 1-25.........................22<br />

DIE ALLERHEILIGENKIRCHE,<br />

Trnavská ulica 20, Kynek.........................................................................23<br />

DAS KASTELL UND DER PARK,<br />

Pri kaštieli 102/1, Kynek.........................................................................24<br />

DIE KIRCHE DER GEBURT DER JUNGFRAU MARIA,<br />

Horné Krškany...........................................................................................25<br />

DIE ANDREASKIRCHE, Dolné Krškany.......................................26<br />

DIE KIRCHE DER HL. PETRUS UND PAULUS,<br />

Hlavná 57, Janíkovce................................................................................27<br />

DIE KIRCHE DES HL. ERZENGELS MICHAEL,<br />

Dražovce....................................................................................................28<br />

DIE KIRCHE DES HL. FRANZ XAVER MIT DEM AREAL,<br />

Ščasného ulica 26, Dražovce.................................................................29<br />

DER WACHTURM „TURECKÁ VARTA“<br />

/TÜRKISCHE WACHE/, Čermáň, Borina.....................................30<br />

KASERNE „ŠIATOR TÁBOR“ /ZELT LAGER/,<br />

Dobšinského ulica, Zobor......................................................................31<br />

KLOSTER DER KAMALDULENSER UND DIE<br />

KIRCHENRUINE, Kláštorská ulica 134, Zobor.............................32<br />

SCHULE, Hospodárska ulica 8............................................................33<br />

DER BURGWALL ZOBOR.................................................................34<br />

ZOBOR-MARTINSKÝ VRCH,<br />

archäologische Lokalität..........................................................................34<br />

Der Burgwall Zobor – Lupka.............................................................34<br />

Der Burgwall Chrenová.......................................................................34<br />

DAS GRAB MIT DEM GRABMAL VON<br />

KLÁRA LATEČKOVÁ, Dolné Krškany...........................................34


DIE BURG<br />

Námestie Jána Pavla II. 7<br />

5<br />

Die Burg entstand stufenweise an der Stelle des älteren<br />

slawischen Burgwalls. Im Jahre 828 weihte der<br />

Salzburger Erzbischof Adalrám auf dem Besitz des Fürsten Pribina<br />

eine Kirche ein, im Jahre 880 wurde in Nitra das Bistum<br />

gegründet. Ihre Lokalisierung auf der Burganhöhe kann nicht<br />

ausgeschlossen werden. Die heutige Gestalt der Burg ist das Ergebnis<br />

einer Bautätigkeit von beinahe zehn Jahrhunderten. Das<br />

hing mit der Verbesserung des Sakralkomplexes und Vervollkommnung<br />

der Fortifikation zusammen. Der wichtige Barockumbau<br />

des Bischofs Erdody im 18. Jahrhundert brachte die<br />

Burg in die Gestalt, in der sie im Ganzen bis heute erhalten ist.<br />

Die Gesamtheit des sakralen Komplexes, des Bischofspalastes<br />

und der Wirtschaftsgebäude werden durch eine Bastionsbefestigung<br />

geschützt, die durch eine mit Statuen geschmückte Brücke<br />

zugänglich ist. Die Dominante ist die durch einen monumentalen<br />

Treppenbau zugängliche Kathedrale, die aus drei Kirchen<br />

besteht - aus der romanischen Kirche des hl. Emerám, aus<br />

der gotischen Oberen Kirche und der Unteren Kirche aus der<br />

frühen Barockzeit. Das Interieur im späten Barockstil entwarf<br />

Domenico Martinelli, der Autor der Malerei ist der Maler G. A.<br />

Galliarti. An den sakralen Komplex schließt sich der dreistöckige<br />

Bischofspalast an. Deutlich sind noch bis heute die Fragmente<br />

der romanischen, gotischen und renaissanceartigen Entwicklungsetappen,<br />

den Zugang zum Hof bildet ein Durchfahrtsgebäude<br />

im Renaissancestil, bis heute ist der Nordteil der gotischen<br />

Befestigung mit dem sogenannten Vazul-Turm erhalten, über<br />

den ehemaligen gotischen Graben ist die Exposition in den Kassematten<br />

der nordöstlichen Bastei und ein Teil der bischöflichen<br />

Gärten zugänglich. In den Wirtschaftsgebäuden befindet sich<br />

das Diözesanmuseum. Die Burg ist bis heute ein Bischofssitz.


DAS FRANZISKANERKLOSTER UND DIE<br />

KIRCHE DER HL. PETRUS UND PAULUS<br />

Samova ulica 2, 4<br />

6<br />

Den Klosterkomplex ließ im Jahre 1630 Bischof Telegdy erbauen.<br />

Die Kirche ist mit dem Sanktuarium nach Südosten und mit dem<br />

Turm nach Nordosten gerichtet. An die nordöstliche Kirchenseite<br />

ist ein vierflügiges Kloster angebaut. Die Kirche wurde im Jahre<br />

1634 geweiht. Kirche und Kloster wurden in der Zeit der türkischen<br />

Okkupation in den Jahren 1663 – 1664 beschädigt. Aus<br />

diesem Grunde verwirklichte man in den Jahren 1664 – 1666 den<br />

Umbau der Kirche, die mit Seitenkapellen auf die Art der römischen<br />

Kirche II Gesu verbreitert wurde. Im 18. Jahrhundert verbreiteten<br />

sie das Kloster durch den Anschluss an das Nebenhaus.<br />

Zur Zeit ist das Klostergebäude fünfflügelig. Die Räume der drei<br />

Stockwerke haben ein Tonnengewölbe auch flache Zimmerdecken.<br />

Zwischen der Hauptfassade des Klosters und des Kirchenschiffes<br />

befindet sich das Portal mit einem Relief mit lateinischem<br />

Text und Datum, das ein Dokument für den Umbau des Objektes<br />

in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert ist. Unter dem Relief<br />

befindet sich das Wappen des Bistums auch mit einer lateinischen<br />

Inschrift. Der Kirchturm hat einen durchgängigen Unterbau des<br />

Turmes mit halbkreisförmigen Portalen mit Tympanonen. Auf<br />

der linken Fassadenseite der Kirche ist ein Relief angebracht, das<br />

den hl. Petrus und Paulus darstellt und mit einem Text ergänzt ist,<br />

das im Jahre 1944 von dem akademischen Bildhauer Gibal<br />

restauriert wurde. Auf dem Gewölbe des Sanktuariums ist die<br />

Gestalt der Jungfrau Maria – Immaculata und in den Stichkappen<br />

die Evangelisten. Die Sammlung der Barockreliefs<br />

im Schiff zeigen Ausschnitte aus dem Leben des<br />

hl. Franziskus. Zur Zeit hat in einigen Räumen<br />

des Klosters das Pfarramt Nitra – Obere Stadt<br />

– ihren Sitz. Weitere Räumlichkeiten sind<br />

an verschiedene Betriebe vermietet.


DAS SEMINAR<br />

Samova ulica 14<br />

7<br />

Das Seminargebäude ist ein städtischer Palast,<br />

der an der Straßenecke steht. Das vierflügelige,<br />

zweistöckige Barockobjekt wurde nach der Hälfte<br />

des 18. Jahrhunderts erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts<br />

fertiggestellt. Aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />

stammt die Ilusionsmalerei der Fresken im Barockstil in der<br />

Kapelle des hl. Ladislaus im 2. Stock. Hier befindet sich auch der<br />

Barockaltar mit dem Gemälde des hl. Ladislaus. Die ilusionsartige<br />

Deckenmalerei aus der späten Barockzeit befindet sich über<br />

dem Haupttreppenhaus. In den Jahren 1877 – 1878 baute man<br />

auf Anlass des Bischofs Roškováni den nordöstlichen Flügel zu<br />

einer Diözesanbibliothek um. Die Eröffnung war am 30. 11.<br />

1885. Sie Enthält 66 000 Bände von Erstdrucken über den<br />

Miniaturkoran bis zur Bibel in chinesischer Sprache. Die<br />

Bibliothek hat eine Kassettendecke aus Holz und hölzerne<br />

Bücherregale mit Galerien und Treppen. Im zweiten oberirdischen<br />

Stockwerk befindet sich die neorenaissancezeitige<br />

Kapelle des hl. Gorazd mit einer hölzernen Kassettendecke und<br />

Pilastern mit ionischen Kapitelln. Über dem Eingang in die<br />

Kapelle befindet sich ein Balkon – eine von vergoldeten<br />

Konsolen getragene Galerie mit einer Orgel. Die nordwestliche<br />

Hauptfassade des auf den Platz gerichteten Objekts hat ein<br />

steinernes Barockportal. Die Eklektikfassade des älteren<br />

Ostflügels wurde Ende des 19. Jahrhunderts umgearbeitet.<br />

Das Eingangsportal hat im Treppensturz ein Sandsteinrelief<br />

mit dem Wappen des Bischofs Roškováni. Die neoklassizistische<br />

Südfassade ist reich verziert und gegliedert mit einem<br />

Risalit, der mit einem Giebel mit dem bischöflichen<br />

Wappen und einer lateinischen Inschrift endet.


8<br />

DAS SEMINAR<br />

Pribinovo námestie 5<br />

Das Seminargebäude wurde anfangs des 18. Jahrhunderts<br />

auf mittelalterlichen Fundamenten erbaut<br />

und später mehrmals umgebaut. Gegenwärtig<br />

hat hier das Priesterseminar des hl. Gorazd seinen<br />

Sitz. Das dreiflügelige Gebäude hatte ursprünglich eine<br />

Durchfahrt in den Hof, der mit einer terassetragenden Mauer<br />

endete. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde der nordwestliche<br />

Flügel um ein Stockwerk aufgestockt. Die weitere Bauetappe,<br />

die den eklektischen Charakter des Objektes bestimmte, hängt mit<br />

der Rekonstruktion 1876 – 1884 /1888/ zusammen, sie wurde auf<br />

Anlass der Bischöfe A. Roškováni und E. Palugyay realisiert. In den<br />

Jahren 1993 – 1995 wurde ein neuer Flügel gebaut, der das Objekt<br />

in ein vierflügeligen Grundriss schloss, mit einem in Hof und<br />

Terrasse geteilten Atrium. Unter die wertvollen Interieurselemente<br />

gehört das Treppenhaus mit einem kleinen Balkon in Muschelform<br />

und mit einem Metallgeländer. Die Hauptfassade ist mit<br />

einem Sockel und Gesims gegliedert und durch eine Bosage<br />

betont. Über den halbkreisförmigen Fenstern des ersten Stockwerkes<br />

sind Plastiken von Engeln mit Musikinstrumenten. Die Fenster<br />

des 2. Stockwerks sind edikulförmig mit einem Balustradenparapett.<br />

In der Mitte der Fassade befindet sich der Portikus mit<br />

Säulen, die Kladios mit dekoriertem Gesims tragen, das ein<br />

Balustradengeländer eines Balkons trägt. Die Öffnung des Portals<br />

schließt ein halbkreisförmiger Gurtbogen mit einer Engelsgestalt,<br />

zwei weitere Engel sind in Zwicken. Vor dem Tor ist ein kleiner<br />

Vorbau mit zwei Nischen mit einem muschelförmigen Gurtbogen<br />

und Pilastern. Hinter dem Tor stehen einander zwei Gebilde<br />

gegenüber mit einem gespaltenen segmentären Aufsatz mit<br />

kleinen Engelsgestallten. Den Durchgang gliedern Säulen<br />

und Pilaster, die eine Kassettendecke tragen.


DAS KANONIKERHAUS<br />

Námestie Jána Pavla II. 8<br />

Das Kanonikerhaus steht südöstlich von der Burg, in der Nähe<br />

der Stadtmauern der Oberen Stadt. Der älteste Gebäudeteil sind<br />

die mittelalterlichen Souterrainräume. Sie bestehen aus einem in<br />

Richtung vom Objekt abfallenden Gangkeller, der über den<br />

gegenwärtigen Grundriss des oberirdischen Gebäudes reicht.<br />

Wahrscheinlich im 18. Jahrhundert nach dem Verfall des älteren<br />

oberirdischen Gebäudes, oder durch seinen Umbau, entstand<br />

ein neues ebenerdiges Gebäude. Ungefähr in den Jahren 1910 bis<br />

1912 verwirklichte sich eine weitere Restaurierung, bei der die<br />

Form des Daches verändert wurde und das Objekt sein jetziges<br />

Aussehen annahm. Das Kanonikerhaus erfüllte seine ursprüngliche<br />

Funktion bis in die Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Jahre<br />

1984 wurde der Dachstuhl restauriert und die Bedachung<br />

erneuert. Eine komplexe Erneuerung und Restaurierung wurde<br />

in den Jahren 1999 – 2000 durchgeführt. Das ebenerdige Objekt<br />

bekam ein Walmdach und wurde auf einem unregelmäßigen<br />

Grundriss erbaut. Es hat überwiegend eine Dispositionsstruktur<br />

von drei Trakten, die durch zwei Gänge bestimmt sind und im<br />

Grundriss die Form eines „T“ haben. Über der Stelle, wo die<br />

Gänge zusammentreffen, befindet sich ein Lichtschacht, der den<br />

Raum vor dem Eingang in den Hauptsaal erhellt. Im Hauptsaal<br />

wurde die Wandmalerei restauriert, die aus der Zeit des Umbaus<br />

des Kanonikerhauses am Anfang des 20. Jahrhunderts stammt.<br />

Sie wird von einer gemalten Illusionsarchitektur gebildet,<br />

die aus einem Kassettensockel und sich wiederholenden<br />

Pilasterelementen zusammengesetzt ist, die ein Gesims<br />

unter dem Fabion tragen. Auf den Spiegelflächen zwischen<br />

den Pilastern wurde eine schablonenhafte Dekorierung mit<br />

Pflanzenmotiven angewendet. 9


10<br />

DAS KANONIKERHAUS<br />

Východná ulica 6<br />

Das Kanonikerhaus befindet sich in der Oberen Stadt,<br />

am Weg zur Nitraer Burg. Es wurde wahrscheinlich<br />

im 17. Jahrhundert auf älteren Fundamenten erbaut. Die<br />

grundlegende Objektmasse entstand wahrscheinlich<br />

durch einen Barockumbau in der zweiten Hälfte des 18.<br />

Jahrhunderts. Das gegenwärtige Aussehen der Hauptfassade<br />

kann in den Zeitraum um die Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

datiert werden. Das auf einer rechteckigen Parzelle erbaute<br />

Objekt, ist im Grundriss in der Form des Buchstabens “L“<br />

angeordnet. Der westliche Hauptflügel ist in die Východná<br />

Straße orientiert und hat zwei Trakte, der nördliche Hofflügel<br />

hat einen Trakt. Das unterkellerte Haus hat zwei oberirdische<br />

Stockwerke und ein Satteldach. Der Eingang in das Objekt<br />

und in den Hof führt durch einen Durchgang aus der Východná<br />

Straße. Die Keller– und Erdgeschossräume haben Tonnengewölbe,<br />

im Stockwerk sind flache Zimmerdecken, dekoriert<br />

mit kreisförmigen Spiegeln aus Stuck. Das<br />

die oberirdischen Stockwerke verbindende<br />

Treppenhaus befindet sich<br />

im westlichen Hauptflügel.


DAS KANONIKERHAUS<br />

Samova ulica 16<br />

Das Gebäude auf der Samo Straße liegt in der<br />

Oberen Stadt, am Wege zur Nitraer Burg. Oft<br />

wird es auch als Kluchpalast bezeichnet. Bekannt ist sie durch<br />

die Statue des Atlanten, des sogenannte „Corgoň“. Man nimmt<br />

an, dass der Kern des Objektes im Laufe des 16. Jahrhunderts<br />

entstanden ist. Die heutige Form des Kanonikerhauses ist ein<br />

Bauergebnis eines klassizistischen Objektes in den Jahren 1818<br />

bis 1821 und utilitaristischer Gestaltung Ende des 19. und im<br />

Laufe des 20. Jahrhunderts. Das Objekt besteht aus dem<br />

Hauptgebäude und dem Hofflügel. Das Hauptgebäude enthält<br />

zwei oberirdische Stockwerke, hat überwiegend die Disposition<br />

von zwei Trakten, einen in den Hof orientierten Gang und eine<br />

auf die Achse situierte Durchfahrt. An das Hauptgebäude<br />

schließt sich ein einstöckiger östlicher Hofflügel an. Das Objekt<br />

hat ein kompliziertes System eines dreistöckigen Souterrains,<br />

das auch unter die Nachbarparzellen reicht. Die symmetrische<br />

klassizistische Hauptfassade orientiert sich in die Samo Straße.<br />

In der Achse der Hauptfassade befindet sich das Tor zur<br />

Durchfahrt mit einem segmentärförmig gewölbten Türsturz. In<br />

die Supraporte des Tores ist eine reliefförmige Stuckkomposition<br />

zweier Engel, die das Wappen vom Bischof Josef Kluch tragen,<br />

eingesetzt. Die Statue des Atlanten, der sogenannte „Corgoň“<br />

schuf der Bildhauer Vavrinec Dunajský im Jahre 1820. Sie steht<br />

an der nordwestlichen Hausecke im Niveau des Erdgeschosses.<br />

Sie stellt den mythologischen Atlas dar, der vom Gott Zeus zur<br />

Stützung des Himmelzeltes verurteilt wurde.<br />

11


12<br />

DAS BÜRGERHAUS<br />

Samova ulica 1<br />

Das Bürgerhaus befindet sich in der Oberen<br />

Stadt, in der Nähe des Gespanschaftshauses.<br />

Die Durchfahrt im Westteil des<br />

Hauptflügels bildet die kommunikative Verbindung<br />

der Samo Straße und des zur Burg führenden<br />

Königsweges. Das Gebäude wurde wahrscheinlich auf älteren<br />

Renaissancefundamenten aus dem 17. Jahrhundert erbaut. Der<br />

größte Teil der oberirdischen Konstruktion des zweistöckigen<br />

Objektes stammt aus der Zeit des letzten Viertels des 18.<br />

Jahrhunderts. Das zweiflügelige Objekt, das dem Grundriss<br />

nach die Form des Buchstabens “L“ hat, hat eine Disposition<br />

von zwei Trakten. Der Teil des Hauptgebäudes, der in die<br />

Samo Straße orientiert ist, ist zweistöckig. Im hinteren<br />

Teil der Parzelle schließt sich an den Ostflügel ein einstöckiges,<br />

ursprünglich wahrscheinlich das Wirtschaftsgebäude<br />

im Grundriss des Buchstaben “L“, an. Hinsichtlich<br />

des Ansteigens des Terrains in Richtung in das Innere der<br />

Parzelle ist seine Lage in der Höhe des zweiten oberirdischen<br />

Stockwerks des Hauptgebäudes. Die vierte Westseite<br />

der Parzelle grenzt vom Königsweg eine hohe geputzte<br />

Mauer ab, in derer ungefähren Mitte eine halbkreisförmig<br />

endendes zweiflügeliges Tor eingesetzt ist.<br />

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DAS BÜRGERHAUS<br />

Samova ulica 3<br />

13<br />

Das Bürgerhaus befindet sich auf dem Gebiet der Oberen Stadt,<br />

das als Siedlung den ältesten Teil von Nitra bildet. Es ist in<br />

Bestandteil der Reihenbebauung der Nordseite der Samo Straße.<br />

Den größeren Teil der verhältnismäßig breiten Parzelle stellt der<br />

Hof – der Garten dar. Das Haus machte eine komplizierte<br />

Entwicklung durch. Die erste Entwicklungsetappe, datiert in das<br />

17. Jahrhundert, begründet sich auf einen aus dem Felsenuntergrund<br />

ausgehauenen Keller, darum kann man einen älteren<br />

Ursprung nicht ausschließen. Die zweite Entwicklungsetappe<br />

hängt mit dem Bau des Hofflügels zusammen. Die dritte Etappe<br />

aus der Hälfte des 19. Jahrhunderts drückt dem Objekt die<br />

heutige Form auf, besonders die Restaurierung der Hoffassade<br />

mit einem vorgebauten offenen Empirgang, Dispositionsveränderungen<br />

im Südtrakt und die Restaurierung des Hofeinganges<br />

durch Blendarkaden. Gleichzeitig tauschte man die Fenster und<br />

Türfüllung aus. Die vierte Entwicklungsetappe fällt in das Ende<br />

des 19. Jahrhunderts, sie betrifft hauptsächlich die wirtschaftliche<br />

Bebauung der Parzelle. In dieser Etappe restaurierte man<br />

die Morphologie der 7 achsigen Hauptfassade. Die Fensteröffnungen<br />

an der Stirnwand haben eine glatte Putzpasspartout<br />

im Suprafenester ein Gesims mit einem Gewölbestein, das von<br />

flachen abstrakten Konsolen getragen wird, die voneinander<br />

durch Vertikale von flachen schmalen Pilastern ohne Kapitell<br />

und Sockel abgeteilt sind, die uns zu einem Eindruck von<br />

Liseneumrahmung der Fassade verleiten. Horizontal ist die<br />

Fassade von einem niedrigen unbetonten Sockel gegliedert, den<br />

zwischen der dritten und vierten Fensterachse ein einfacher,<br />

früher gerahmter Eingangsausschnitt in den Souterrain<br />

durchbrochen hatte. Die Fassade endet mit einem Krongesims.


DAS BÜRGERHAUS<br />

Samova ulica 6<br />

14<br />

Das Bürgerhaus in der Samo Straße 6 ist ein<br />

Bestandteil des urbanistischen Aufbaus der<br />

Oberen Stadt. Durch die Eingliederung in die<br />

lange, geschlossene mittelalterliche Parzelle der Reihenbebauung<br />

des Platzes weist sie auf die Art hin, wie sich der historische<br />

Urbanismus der Oberen Stadt im Laufe des 17. Jahrhunderts<br />

formiert hat. Der Dispositionsaufbau des Hauptgebäudes<br />

mit einer Durchfahrt und einem westlichen Hofflügel, der die<br />

einzelnen Bauetappen des Objektes in dem 17., 18. und 19.<br />

Jahrhundert präsentiert, ist ein wertvolles Dokument einer<br />

schrittweisen Entstehung des Objekts. Das Bürgerhaus wurde<br />

im 17. Jahrhundert als einstöckiges Haus mit drei Trakten und<br />

einer Durchfahrt, auf einem älteren in das 16. – 17. Jahrhundert<br />

datierten Kern, erbaut. Die folgende grundsätzliche<br />

Bauetappe ist der um die Hälfte des 18. Jahrhunderts realisierte<br />

Barockumbau, als das Bürgerhaus um ein zweites oberirdisches<br />

Stockwerk und einen westlichen Hofflügel überbaut wurde.<br />

Durch diese Bauetappe bekommt das Objekt in Masse und<br />

Höhe die gegenwärtige architektonische Form und zwar durch<br />

Einwölbung der Räume im ersten oberirdischen Stockwerk,<br />

durch Einbau des Treppenhauses und Einsetzung des<br />

Hauptportales des Eingangs. Weitere Baurestaurierungen<br />

wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts realisiert. Ihr<br />

Ergebnis war die Stilgestaltung der Barockfassade in die<br />

architektonische Form, in der wir sie heute kennen. Das Ziel<br />

der Restaurierungen in der genannten Zeit war auch die<br />

Modernisierung des Objekts durch den Anbau einer zweistöckigen<br />

hygienischer und sozialer Einrichtung im Hofteil<br />

und der Überbau des Nordraumes des Westflügels.


DAS BÜRGERHAUS<br />

Samova ulica 18<br />

15<br />

Das Bürgerhaus ist ein Bestandteil der Reihenbebauung der<br />

Ostseite der Samo Straße. Sein Ursprung reicht wahrscheinlich<br />

bis in das 15. Jahrhundert, es gehört unter die architektonisch<br />

wichtigsten Bauten der Oberen Stadt. Das erste Mal wird es<br />

bestätigt im Testament von Ján Raczay aus dem Jahre 1728, der<br />

es von Pavol Domešický abgekauft hat. Das Haus erhielt sich in<br />

seiner ursprünglichen architektonischen Gestaltung minimal<br />

seit dem Jahre 1701. Seine heutige Form ist das Ergebnis eines<br />

radikalen Umbaus älterer Renaissanceobjekte und mehrerer<br />

Etappen komplizierter Bauentwicklung. Man vermutet eine<br />

schrittweise Erweiterung des ursprünglichen einräumigen<br />

mittelalterlichen Kerns, als hier ein rechteckiges Haus mit den<br />

Ausmaßen von 8 x 6 m existierte, das von der heutigen<br />

Straßenlinie 7 – 8 m entfernt war. In der Renaissancezeit setzt<br />

man den Bau eines länglichen Hauses mit Keller in der Breite<br />

und im Niveau des heutigen Straßenflügels voraus. Der Umbau<br />

in der frühen Barockzeit wird durch die Jahreszahl auf dem<br />

Gewölbestein des Portals datiert – J. Raczay C. N AD 1701. Sie<br />

hing mit der Dispositionsveränderung, mit dem Entstehen einer<br />

Durchfahrt, dem Großteil der Gewölbe im Erdgeschoss des<br />

Straßenflügels und mit der Zusammenlegung der Hauptfassade<br />

zusammen. In der späten Barockzeit entstand ein<br />

zweistöckiger Hofflügel. Im Dachgeschoss ist eine<br />

Mauer mit Interieurverputz und Resten einer<br />

Malerei mit Rocaillemotiven. Im Laufe des 19.<br />

Jahrhunderts wurde das Treppenhaus am<br />

Treffpunkt des Hof- und Hauptflügels errichtet.<br />

In der Katastralkarte aus dem Jahre 1892 ist als<br />

Besitzer ein gewisser József Ronchetti angeführt.


DIE BANK<br />

Pribinovo námestie 3<br />

16<br />

Die Bank ist der Typus eines eklektischen Reihenbürgerhauses.<br />

Es befindet sich im historischen Teil der Stadt<br />

Nitra auf der Nordseite des Pribinaplatzes. Der östliche Nachbar<br />

ist das zweistöckige Gebäude des sogenannten Kleinen Seminars,<br />

mit dem sie gleichzeitig verbunden ist. Ihre Architektur ist<br />

aber jünger, man datiert sie in die Zeitspanne des Anfangs des<br />

20. Jahrhunderts, auch wenn sie höchstwahrscheinlich auf<br />

älteren Fundamenten entstanden ist. Das heutige dreistöckige<br />

Objekt gehört seit seinem Entstehen dem Nitraer Bistum. Von<br />

Anfang an hatte hier die bischöfliche Bank ihren Sitz, in der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war hier das Archäologische<br />

Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und<br />

der Lehrstuhl für Zoologie der Landwirtschaftlichen Hochschule.<br />

Zur Zeit befinden sich im Objekt Klubräume, administrative<br />

und repräsentative Räume des Seminars des hl. Svorad. Das<br />

Gebäude ist einflügelig, dreistöckig ohne Souterrain und mit<br />

einer nach Süden orientierten Stirnfassade. Der Haupteingang<br />

befindet sich im westlichen Teil der Stirnfassade. Er führt in<br />

einen Gang mit Keramikpflaster mit einem schachbrettartigen<br />

und geometrischen Mäandermotiv. Der Gang endet im Nordflügel,<br />

wo sich das Treppenhaus in das zweite oberirdisches<br />

Stockwerk befindet, es ist aus Stein mit einem schmiedeeisernen<br />

Geländer mit abstrakten organischen Motiven.<br />

Im Interieur sind ursprüngliche Türen mit den Türstöcken<br />

erhalten. Ursprünglich sind auch die Holzfenster und die<br />

Füllung der Haupteingangsöffnung mit Vergitterung. Die<br />

Stirnfassade ist durch einen Sockel und einem Bandgesims<br />

gegliedert, die mit einem deutschen Band endet. Über dem<br />

Niveau des Sockels ist sie mit einer Raupenkette bedeckt.


DAS ALTERSHEIM<br />

Samova ulica 12<br />

17<br />

Das Objekt steht in der Oberen Stadt, am Weg zur Nitraer Burg,<br />

ganz in der Nähe des Großen Seminars. Das dreistöckige<br />

dreiflügelige klassizistisch umgebaute Gebäude mit einem Hof in<br />

der Mitte nimmt den Hauptteil der sich trapezförmig verbreiternden<br />

Parzelle ein. Die Dispositionsstruktur hat überwiegend<br />

zwei Trakte. Das zweiarmige breite Treppenhaus, das den ersten<br />

und zweiten Stock zugänglich macht, wurde in den Raum<br />

situiert, wo sich der Haupt-, Hof- und Westflügel treffen. Die<br />

Räume im Erdgeschoss sind eingewölbt durch einen älteren<br />

Barocktypus der Tonnengewölbe mit fünfseitigen Ausschnitten,<br />

mit jüngeren preußischen Gewölben und tschechischen<br />

Hängekuppeln. Die Gesellschaftsräume, wie z.B. das Refektorium,<br />

befinden sich im Erdgeschoss des Südflügels. Ihr Gewölbe<br />

wird durch einen goldenen Rokokostuck geschmückt. In den<br />

profilierten Spiegeln der Wölbung befanden sich ursprünglich<br />

Gemälde. Zum Teil blieben die ursprünglichen Türen erhalten.<br />

Die 7 achsige Hauptfassade wird durch einen mittleren, mäßig<br />

hervortretenden Risalit mit vier Pilastern im Niveau der<br />

Stockwerke betont. Den Risalit beendet eine stufenweise Attika,<br />

die durch eine plastische Bildhauerverzierung ergänzt wird. Der<br />

Haupteingang ist in der Achse der Fassade situiert, er wird durch<br />

ein rechteckiges profiliertes Steinportal mit Prellsteinen betont,<br />

die mit plastischem Eierstab gesäumt sind. In der Supraporte<br />

befindet sich die plastische Inschrift „Promeritae Quieti“.<br />

Das profilierte Gesims über dem Portal und<br />

Supraporte tragen zwei dekorative Konsolen<br />

mit einem stilisierten Pflanzenornament.<br />

Das Holztor des Haupteinganges stammt<br />

aus der Zeit des klassizistischen Umbaus.


DIE STATUE DES HL. JOHANNES<br />

VON NEPOMUK<br />

Námestie Jána Pavla II.<br />

18<br />

Die Statue befindet sich auf dem Burghügel. Sie steht südlich<br />

der Burgfestung. Die Statue des hl. Johannes von Nepomuk, die<br />

Bischof A. Révay errichten ließ, wurde ein Exterieurbestandteil<br />

der bildenden Arealgestaltung der Probstei. Die Statue hat drei<br />

Sockel. Auf dem mittleren Sockel befindet sich die stehende<br />

Gestalt des Heiligen und an den Seiten kleinere kniende,<br />

nackte Gestalten anbetender Engel. Die Basis wird durch<br />

Sockel, Schaft mit einem Spiegel und einem Gesims gegliedert.<br />

Den mittleren Schaftteil der Seitensockel schmücken plastische<br />

dekorative Rosen. Auf dem mittleren Sockel ist eine<br />

plastisch hervortretende Tafel mit dem Abdruck einer<br />

fehlenden Kartusche und mit einer ausgehauenen Inschrift. Sie<br />

ist aus Sandstein ausgehauen fast in Lebensgröße. Der Heilige<br />

steht in mäßigem Kontrapost mit einem nach der linken<br />

Schulter geneigten Kopf. In der linken Hand hält er das Kreuz<br />

mit dem Gekreuzigten an die Brust gedrückt. Er ist mit einer<br />

Kutte bekleidet, über die er ein Rochet angezogen hat mit<br />

einem kurzen Pelzmantelumhang. Auf dem Kopf hat er ein<br />

Birett, um das Haupt Sterne. Das Gesicht mit geschnitzt<br />

modelliertem Bart und Haaren stellt die zum Klassizismus sich<br />

neigende Wiener Barockbildhauerkunst im letzten Drittel des<br />

18. Jahrhunderts dar. Der Rokokoakzent zeigt sich in der<br />

Verarbeitung der Spitzen an dem Rochetsaum, an der<br />

graziösen Modellierung und der Handbewegung und das<br />

Fälteln der Draperien, die längs des Körpers bis zu den Füßen<br />

reicht. Die Sandsteinstatue gehört zu der qualitätsvollen<br />

Bildhauerproduktion des zum Klassizismus neigenden Wiener<br />

Barocks in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts.


DIE STATUE AUF<br />

DER IMMACULATSÄULE<br />

Námestie Jána Pavla II.<br />

Die Statuengruppe aus dem Gipfel der Barockzeit steht am<br />

Südabhang des Burghügels. Sie wurde im Jahre 1750 von dem<br />

Bildhauer Martin Vogerl zum Gedenken an die großen Pestepidemien<br />

in den Jahren 1710 und 1739 errichtet. Die Signatur<br />

des Autors und das Datum befinden sich auf der Südseite der<br />

Statuengruppen. Die Kollaudation des neurestaurierten Denkmals<br />

geschah am 29. 4. 2008. Die Statuengruppe wurde aus<br />

mehreren Steintypen verfertigt, ursprünglich war sie polyverchromt<br />

und vergoldet. Die Sockeldisposition der Statuengruppe<br />

mit vier Voluten in den Ecken wurde konvex durch abgeschrägte<br />

Kanten gelöst. Die Voluten sind mit Motiven von Rocaille und<br />

Akantblättern verziert. In der Innenseite der Voluten befinden<br />

sich sitzende Engelsfiguren. Die Fläche zwischen den Voluten<br />

füllen Reliefe aus, die einen Teil des Zyklus Mariens darstellen /<br />

Mariä Heimsuchung, Mariä Verlobung, Mariä Verkündigung,<br />

Mariä Himmelfahrt/. Unter dem Relief der Aufnahme in den<br />

Himmel befindet sich eine Kartusche mit dem Wappen des<br />

Bischofs Eszterházy. Auf dem Gesims befinden sich 4 Hauptplastiken<br />

– Statuen der ungarischen Könige und Heiligen: der hl.<br />

Stephan, der hl. Ladislaus, der hl. Imrich und der Prager Bischof,<br />

der hl. Adalbert. Den oberen Teil der Statuengruppe bildet ein<br />

Pfeiler, der mit halbkreisförmigen Nischen mit Rocaille geschmückt<br />

ist, die den Hintergrund von dekorativen Vasen bilden.<br />

Den mittleren Teil des Pfeilers schmücken “S“ förmige gebogene<br />

Voluten, die mit Perlen, Rocaille und Akantblättern verziert sind.<br />

Die ganze Pfeilerfläche ist noch mit Reliefen mit Streifen in<br />

Kombination mit Rocaille und Akantblättern verziert. Der<br />

Pfeiler endet mit einem dekorativen Kapitell, das mit Rocaille<br />

und einem Gitter geschmückt ist. Auf dem Kapitell befindet<br />

sich die Statue der Jungfrau Maria Immaculata.<br />

19


DIE KIRCHE UND KLOSER<br />

DER NAZARENER<br />

Kalvária 1<br />

20<br />

Die Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria mit dem<br />

Kloster der Nazarener befindet sich am Fuße des Kalvarienabhangs.<br />

Die Kirche hat einen langen Grundriss mit dem<br />

Sanktuarium mit geradem Abschluss und einem Querschiff, auf<br />

der Westseite mit einer Vorhalle und einem quadratischen<br />

Turm, auf der Nordseite des Schiffes mit zwei Kapellen, auf der<br />

südlichen mit einer Sakristei. Das vierflügelige Kloster bestand<br />

ursprünglich aus einem ebenerdigen Flügel, durch spätere<br />

Herrichtungen bekam es aber eine vierflügelige Disposition.<br />

Die Fundamente der heutigen Kirche stammen offenbar von<br />

dem Bau des Bischofs Telegdy (1678). Durch die Initiative des<br />

Bischofs Zubrohlavský wurde im Jahre 1765 an die Südseite<br />

der Kirche ein ebenerdiges Kloster mit Zellen und einem Hof<br />

angebaut. Bischof Zubrohlavský berief im Jahre 1766 aus<br />

Spanien die Nazarener her, nach einem Jahr aber gingen sie fort,<br />

denn ihr Orden wurde aufgelöst. In den Jahren 1878-1885<br />

wurde die Kirche durch Ausmalen des Interieurs, Erneuerungen<br />

der Altäre und der Herrichtung der Fassade im neoromantischen<br />

Still restauriert. In diesen Jahren wurde durch Anregung<br />

des Bischofs Roskoványi auch die Rekonstruktion des<br />

Klosters realisiert. Die Kirche wurde im Jahren 1925 durch die<br />

Gesellschaft des Wortes Gottes erneuert und das ebenerdige<br />

Objekt des Klosters wurde verbreitert und aufgestockt. Im Jahre<br />

1928 entstand der Westflügel des Klosters. An die Kirche wurde<br />

im Jahre 1948 eine Kapelle der hl. Theresia, ein Oratorium, eine<br />

Sakristei und ein Außenfeldaltar angebaut. Im Jahre 2010<br />

wurden die unterirdischen Räume der Kirche rekonstruiert,<br />

damit man sie wie ursprünglich als Krypten benützen kann.


DER KALVARIENBERG<br />

21<br />

Der Kalvarienberg liegt in dem südlichen Stadtteil auf dem<br />

gleichnamigen Hügel am Ufer des Flusses Nitra. Der erste<br />

Kalvarienberg wurde im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />

erbaut. Er befand sich außerhalb der Stadtbebauung. Es ging<br />

wahrscheinlich um ein ikonologisches Programm des Kreuzweges<br />

mit sieben Stationen. Offenbar kam es schon im Jahre 1885<br />

zu einem Ersatz durch ein aktuelleres Programm mit 14<br />

Stationen. Die heutigen Stationen wurden im angeführten Jahr<br />

1885 während der Erneuerung des Klosterkomplexes erbaut, die<br />

durch die Initiative des Bischofs Roškoványi und unter der<br />

Führung des Baumeisters František Storn verlief. Die Stationen<br />

projektierte Karol Mayer. Den erneuerten Kreuzweg weihte am<br />

8. November 1885 der Guardian des Nitraer Franziskanerklosters<br />

Ananiáš Pelčársky ein. Ein Bestandteil des Kalvarienkomplexes<br />

wurde auch eine ältere Kapelle des hl. Kreuzes, die als<br />

Grabeskapelle Gottes hergerichtet wurde. Im<br />

19. Jahrhundert begann sich allmählich die<br />

Stadtbebauung in Richtung Kalvarienberg zu<br />

verbreiten und sie im 20. Jahrhundert vollständig<br />

zu umkreisen. Den Kalvarienberg<br />

bilden 12 neoromanische Kapellen der Stationen<br />

des Kreuzweges, angeordnet neben<br />

dem Fußweg, der von der Kirche der Himmelfahrt<br />

der Jungfrau Maria bis zum Gipfel<br />

des Hügels zur Grabeskapelle Gottes führt. Die<br />

Stationen sind mit ihren Eintritten nach Osten orientiert.<br />

Auf dem Gipfel des Hügels befindet sich eine Statuengruppe<br />

der Kreuzigung, die aus drei Figuren besteht. Die<br />

Grabeskapelle Gottes ist die 14. Station, sie hat einen sechseckigen<br />

Grundriss und einen kleinen sechsseitigen Turm.


DER WOHNKOMPLEX<br />

Misionárska ulica 1 – 25<br />

Den Wohnkomplex am Fuße der nördlichen<br />

Abhänge des Kalvarienberges entwarf František<br />

Krupka, ein in der Slowakei arbeitender tschechischer<br />

Architekt. Er stellt ein wertvolles Beispiel der Architektur<br />

der frühen Moderne dar, die die ausländischen Erfahrungen<br />

mit der Bildung von kollektivem Wohnen am Anfang des<br />

20. Jahrhunderts widerspiegeln. Das regelmäßige Gebäudeareal<br />

wurde im Jahre 1929 als eine Kolonie von Gespanwohnhäusern<br />

erbaut. Das Areal, das auf einem mäßig abfallenden, teilweise<br />

terrassenförmigen Terrain erbaut wurde, besteht aus 9<br />

Gebäuden. 8 kleinere einstöckige Wohnhäuser ergänzt ein<br />

größeres Wohnhaus, das 5 Sektionen enthält. Die Wohnhäuser<br />

sind in4 parallele Reihen angeordnet, wobei sie einen Zentralhof<br />

bilden. Die einstöckigen Wohnhäuser von einfacher<br />

Blockform sind symmetrisch und haben ein Pultdach. Sie<br />

enthalten 4 Wohnungen, 2 auf jedem oberirdischen Stockwerk.<br />

Auf der Objektachse ist das Haupttreppenhaus situiert, als<br />

Haupt - und Wirtschaftseingang. Das zweistöckige Wohnhaus<br />

mit 5 Sektionen ist auch symmetrisch, mit ausgedehnter<br />

horizontaler Blockmasse, die vertikal in Richtung der<br />

Zentralachse graduiert. Sie enthält 28 Wohnungen, 5 davon<br />

in den Randsektionen und 6 in den anderen drei. Dispositionsstruktur<br />

der einzelnen Sektionen wurde ähnlich<br />

entworfen wie bei den einstöckigen Wohnhäusern. Von<br />

Süden aus wurde jeder Sektion ein achsenförmig kleines<br />

ebenerdiges Wirtschaftsgebäude zugeteilt.<br />

22


DIE ALLERHEILIGENKIRCHE<br />

Trnavská ulica 20, Kynek<br />

23<br />

Die offenbar ursprüngliche romanische Kirche wurde im Jahre<br />

1728 im Barockstill umgebaut. Es ist ein Einschiffsobjekt mit einem<br />

halbkreisförmigen Sanktuarium, einer Sakristei auf der Südseite des<br />

Sanktuariums, mit einer Orgelempore auf der Westseite des Schiffes<br />

und einem Turm auf der westlichen Stirnfassade. Der Barockumbau<br />

wurde durch die Bemühungen des Geschlechts Užovič realisiert, die<br />

im Jahre 1694 die Gemeinde Kynek erwarben. Bei dem Umbau<br />

wurde in den Kirchengrundriss das romanische halbkreisförmige<br />

Sanktuarium und das Kuppelgewölbe<br />

miteinbezogen. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

hatte das Schiff eine Holzdecke und einen Altar mit<br />

einem Allerheiligenbild, mit Statuen von Heiligen<br />

und eine Plastik der Heiligen Dreifaltigkeit. Im Jahre<br />

1791 wurde die Kirche klassizistisch westlich mit<br />

einem Anbau und südlich mit einer Sakristei mit abgerundetem<br />

Abschluss und flacher Decke restauriert und erweitert. Die<br />

Fassaden gliedert ein Sockel, Gesims und liseneförmige Umrahmung.<br />

Das rechteckige Portal wird durch eine Chambrane mit Ohren und<br />

Gewölbestein hervorgehoben. Das Interieur der Kirche schmückt ein<br />

Deckengemälde mit dem Motiv der Himmelfahrt der Jungfrau Maria<br />

von E. Massányi aus dem Jahre 1941. Zu den wertvollen Bestandteilen<br />

der Ausstattung gehört der neogotische Hauptaltar aus dem Jahre<br />

1883 mit dem schon erwähnten Barockbild Allerheiligen und den<br />

Statuen des hl. Ladislaus und hl. Imrich aus dem 18. Jahrhundert, die<br />

Rokokobilder des hl. Johannes von Nepomuk und die hl. Elisabeth in<br />

klassizistischen Rahmen aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und<br />

das klassizistische muschelförmige Weihwasserbecken aus rotem<br />

Marmor. Auf der Nordseite des Sanktuariums befindet sich ein<br />

Gobelinbild mit der Gestalt Jesu, das von der Gräfin Užovičová-Blundellová<br />

Ende des 19. Jahrhunderts gestickt wurde.


DAS KASTELL UND DER PARK<br />

Pri kaštieli 102/1, Kynek<br />

24<br />

Die Gründer des Areals war die Familie<br />

Užovič, der letzte Besitzer war Alojz Majláth.<br />

Das klassizistische Kastell aus dem Anfang des<br />

19. Jahrhunderts bildet zusammen mit dem zeitgenössischen<br />

naturlandschaftlichen englischen Garten eine unzertrennbare<br />

Einheit. Das Kastell ist einstöckig, es hat einen dreiflügeligen<br />

Grundriss in Form eines “U“, eine symmetrische typisch<br />

klassizistische Disposition. Der Haupteingang, hervorgehoben<br />

durch einen Portikus mit vier Säulen, die ein Tympanon mit dem<br />

Familienwappen in der Achse des Hauptflügels tragen, bildet die<br />

Dominante des Ehrenhofes. Die den Hof abgrenzenden<br />

Seitenflügel enden mit erhöhten Pavillions. In der horizontal<br />

entwickelten Masse der in den Park orientierten Hauptstirnwand<br />

dominiert ein Portikus mit sechs von einem Tympanon<br />

beendeten Säulen. Das Kastell hat sich bis heute den klassizistischen<br />

Stil mit den ursprünglichen Elementen erhalten. Im Park<br />

erhielten sich mehrere Arten von Edelholz, der einzigartige<br />

Solitär ist eine Plantane mit einer Höhe von 25 m, mit einem<br />

Stammumfang von 6 – 7 m, das Alter 280 – 300 Jahre. Das<br />

Adelsgeschlecht Užovič flüchtete aus Kroatien vor den vorrückenden<br />

Türken und in die Slowakei kamen sie irgendwann in<br />

der Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ihr Wappen, das sich bis heute<br />

im Tympanon des Eingangsportikus befindet, mit blaurotem<br />

Giebel, der in vier Felder geteilt ist, mit zwei goldenen doppelschwänzigen<br />

Löwen mit Kronen auf dem Kopf, hat quer darüber<br />

einen Streifen mit blauen und weißen Quadraten. Der<br />

Helm trägt einen goldenen doppelschwänzigen Löwen, der<br />

einen gekrümmten Säbel zwischen zwei Adlerflügeln<br />

hält. Das ganze Wappen umschlingen Eichenblätter.


DIE KIRCHE DER GEBURT<br />

DER JUNGFRAU MARIA<br />

Horné Krškany<br />

25<br />

Die ursprüngliche Kirche der Geburt der Jungfrau Maria wurde<br />

angeblich Ende des 13. Jahrhunderts von den Benediktinern<br />

vom Zobor erbaut. Sie befindet sich auf dem abfallenden Friedhofsterrain<br />

hinter der Eisenbahnlinie Nitra – Nové Zámky. Im<br />

Jahre 1752 wurde sie verbreitert, im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts<br />

umgebaut und mit einer Empirfassade versehen. Im<br />

Jahr 1922 beschädigte die Kirche ein Brand, sie wurde aber in<br />

den Jahren 1937 – 1938 erneuert. In dieser Zeit wurden an der<br />

Westwand des Sanktuariums mittelalterliche Fresken mit der<br />

Darstellung des Zoborklosters und des Letzten Abendmahls<br />

entdeckt. Wir reihen sie in die italisierende Strömung in der<br />

2. Hälfte des 14. Jahrhunderts ein. Die Gemälde restaurierte in<br />

den 40. Jahren des 20. Jahrhunderts der akademische Maler<br />

Jelínek und im Jahre 2010 der akademische Maler und Restaurator<br />

V. Úradníček. Gegenwärtig hat die Kirche ein Schiff mit<br />

einem rechteckigen Presbyterium an der Westseite und einer<br />

Sakristei aus dem Jahre 1937 an der Südseite. Zur Ausschmückung<br />

des Interieurs durch Statuen gehört das verchromte<br />

Stuckrelief der hl. Theresia mit der hiesigen Kirche im Hintergrund,<br />

das an der Nordseite des Schiffes angebracht ist. Bei der<br />

Herrichtung des Exterieurs wurde Nachdruck auf eine Giebelfassade<br />

mit offenem Vorraum auf zwei Säulen gelegt. Über der<br />

Stirnfassade befindet sich ein hölzernes Glockentürmchen mit<br />

Zwiebeldach. Die Schiffsfassade gliedern halbkreisförmige<br />

Fenster und Pilaster mit Simskapitelln, die<br />

profilierte Kladios und eine Vordachgesims<br />

tragen. Von dem Barockhauptaltar blieb<br />

das Bild der Geburt der Jungfrau Maria<br />

und die verchromte Holzplastik der hl.<br />

Anna und des hl. Joachim erhalten.


DIE ANDREASKIRCHE<br />

Dolné Krškany<br />

26<br />

Die klassizistische Barockkirche befindet sich im Friedhof<br />

mitten in der Ortschaft. Sie wurde als Kapelle der Familie<br />

Thuroczy in den Jahren 1738 – 1744 erbaut, was durch eine<br />

lateinische Inschrift im Treppensturz des Steinportals, das<br />

in das Schiff führt, dokumentiert wird. In der Nähe der Kirche<br />

befindet sich die Grabkapelle der Familie Thuroczy, die Ende<br />

des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Kirche wurde im Jahre<br />

1788 restauriert und im Jahre 1902 in der Disposition von drei<br />

Schiffen verbreitert durch Kreuzwölbungen eingewölbt, die auf<br />

Pfeilern und Wandpilastern mit Simskapitelln ruhen. Das<br />

Sanktuarium mit einem halbkreisförmigen Abschluss hat ein<br />

Feld von Kreuz- und Tannengewölbe. An der östlichen Kirchenseite<br />

ist der Vorraum mit einem eingebauten Turm und an der<br />

Südseite des Sanktuariums wurde im Jahre 1947 eine Sakristei<br />

angebaut. An der Nordseite des Sanktuariums wurde ein Oratorium<br />

angebaut. Im Ostteil des Schiffes befindet sich die Orgelempore<br />

mit einer Mauerbrüstung, die auf zwei kleinen mit<br />

Schnitzereien verzierten Säulen ruht. Die Giebelfassade wird<br />

durch Eckpilaster mit Simskapitelln gegliedert, mit profiliertem<br />

Band- und Krongesims, mit einem halbkreisförmigen Eingang<br />

und Fenstern. Die übrigen Fassaden werden auch durch Pilaster<br />

mit Simskapitelln, die ein Krongesims stützen, gegliedert. Das<br />

Schiff bedeckt von oben ein Walldach und den Turm ein dickbäuchiges<br />

Dach, das pyramidenförmig endet. Die innere Ausstattung<br />

stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Das Objekt<br />

ist ein wertvolles Beispiel einer Barockkirche<br />

mit klassizistischer Gestaltung und gefühlvollem<br />

Umbau in eine dreischiffige Kirche, der<br />

anfangs des 20. Jahrhunderts realisiert wurde.


DIE KIRCHE DER HL. PETRUS<br />

UND PAULUS<br />

Hlavná ulica 57, Janíkovce<br />

Die Barockkirche der hl. Petrus und Paulus wurde Ende des 17.<br />

Jahrhunderts erbaut. Sie befindet sich im südöstlichen Teil der<br />

Ortschaft bei der Hauptkommunikation. Vom 18. bis zum 20.<br />

Jahrhundert ist die Kirche durch kleine Bauveränderungen<br />

und Gestaltungen gegangen. Es ist ein einschiffiges<br />

Objekt mit einem Querschiff, vorgebautem<br />

Turm und halbkreisförmigem nach Nordosten<br />

gerichtetem Sanktuarium. An die Nordseite<br />

des Sanktuariums wurde eine Sakristei mit<br />

rechteckigem Grundriss und an der Südseite eine<br />

Kapelle mit quadratischem Grundriss angebaut. Die<br />

Krypta unter dem Schiff benützte man bis Ende des 18.<br />

Jahrhunderts, dann wurde sie zugemauert. Das Kirchenschiff und<br />

das Sanktuarium überwölbt ein Wallgewölbe, die Schiffswände<br />

werden durch Pilaster gegliedert. An das südliche Gewände des<br />

Triumphbogens ist ein Steintaufbecken in Form einer Muschel mit<br />

einer kupferner Muschelschüssel, mit Deckel und einer ovalen<br />

Nische angebaut, die darüber situiert ist, die mit hölzernen<br />

Kassettentürchen verschlossen ist. Im Schiff befindet sich eine<br />

Empore mit einer Brüstung, die in der Mitte durch eine vorgesetzte<br />

Stirn des Orgelmanuells durchbrochen wird. Das Schiff schmückt<br />

eine Wandmalerei, die Decke eine Malerei ländlichen Charakters:<br />

der segnende Christus mit einer Taube von einer Menschenmenge<br />

umgeben. Zu den wertvollen Bestandteilen des Möbiliars gehören<br />

vier aufgehängte Bilder, von denen das eine den Unterricht der<br />

Jungfrau Maria, das zweite den hl. Johannes von Nepomuk, das<br />

dritte eine Pieta und das vierte eine unbekannte Heilige darstellen.<br />

Im Interieur befinden sich zwei Weihwasserbecken aus Kunststein.<br />

Das Kirchenexterieur wird durch Gesims und liseneförmiger<br />

Umrahmung gegliedert. Im Turm befinden sich drei Glocken.<br />

27


28<br />

DIE KIRCHE DES HL.<br />

ERZENGELS MICHAEL<br />

Dražovce<br />

Die Kirche des hl. Erzengels Michael wurde aus Stein und gemischtem<br />

Mauermaterial erbaut, sie hat einen rechteckigen Grundriss<br />

mit einem halbkreisförmigen Sanktuarium im Osten und mit<br />

einem gemauerten pyramidenförmigen Turm im Westen. Die von<br />

Archäologen entdeckte ursprüngliche Kirche wird in die Zeit der<br />

Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert. Der Aufbau des Objektes reicht<br />

in die Zeit der Wende des 11. und 12. Jahrhunderts. Die älteste Kirche<br />

hatte ein rechteckiges Schiff mit einem hufeisförmigen Sanktuarium.<br />

Im Sanktuarium erhielt sich auch die Untermauerung des<br />

ursprünglichen Altars. Die heutige Kirche bekam ihre Gestalt im12.<br />

Jahrhundert im romanischen Stil. Das Schiff wurde verbreitert und<br />

der Grundriss des Sanktuariums veränderte sich halbkreisförmig.<br />

Dann folgte der Ausbau der Schiffsmauern und das Einwölben des<br />

Sanktuariums durch eine neue Konche. Anfangs des 13. Jahrhunderts<br />

wurden die Empore und der Turm gebaut. In der 1. Hälfte des<br />

20 Jahrhunderts bekam die Kirche einen neuen Dachstuhl und ein<br />

Dach und in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts Putz und ein neues<br />

Pflaster. In den Jahren 1993 – 1999 wurde die Kirche erneuert mit<br />

einem hervorgehobenen romanischen Charakter. Unter die wertvollen<br />

architektonischen Details der Fassaden gehören die halbkreisförmigen<br />

Fenster, die das Schiff erhellen und die Steinarmatur der<br />

Straßenecken, das Portal vom Ende des 18. Jahrhunderts mit den<br />

Resten des ursprünglichen romanischen Portals und zwei Kopien<br />

von Steintafeln mit Inschrift, die mit der Umgestaltung der Kirche<br />

in den Jahren 1780 und 1829 zusammenhängen.<br />

Im Interieur wurden die Reste des romanischen<br />

Putzes und der spätgotischen schablonartigen<br />

Ausmalung in grauschwarzer<br />

und roter Farbe mit geometrischen Rhombusmotiven<br />

restauriert. Die Ausstattung<br />

bildet der Ziegelaltar aus dem Jahre 1999.


DIE KIRCHE DES HL. FRANZ<br />

XAVER MIT DEM AREAL<br />

Ščasného ulica 26, Dražovce<br />

Die klassizistische Kirche des hl. Franz Xaver mit<br />

dem Areal wurde in den Jahren 1802 – 1803<br />

auf Kosten des Nitraer Bischofssitzes und des<br />

Jagerer Erzbischofs Franz Xaver Fuchs erbaut.<br />

Der Grundriss der einschiffigen Kirche<br />

wurde durch die angebaute Sakristei und<br />

dem Eingangsvorraum erweitert. Die klassizistische<br />

Ausmalung zur Schmückung des Interieurs<br />

beschränkt sich auf die Betonung der Wölbung und<br />

Gewölbegurte durch Säumung und auf die dekorative Ornamentik.<br />

Im Schiff mit preußischer Wölbung befindet sich eine<br />

Empore mit einer klassizistischen Orgel, die mit pseudoklassizistischer<br />

Ornamentik verziert ist. Zu den wertvollen Bestandteilen<br />

des Kircheninventars gehört eine klassizistische Kanzel<br />

und ein klassizistisches Taufbecken aus rotem Marmor, das<br />

vor dem Epitaph, der auch aus rotem Marmor verfertigt ist,<br />

steht, der dem Andenken des Kirchenerbauers gewidmet ist,<br />

geschmückt mit dem bischöflichen und erzbischöflichen<br />

Wappen und durch eine lateinische Inschrift ergänzt. Links<br />

vom Eingang in die Kirche wurde in die Fassade eine weiße<br />

Marmortafel mit einem Text eingesetzt, der mit den hiesigen<br />

Missionen in den Jahren 1923, 1935 und 1947 zusammenhängt.<br />

Vor der Kirche befindet sich eine Krypta mit einer Barockgruppenstatue<br />

aus Sandstein, die den Kalvarienberg darstellt, die aus<br />

dem ehemaligen Kamaldulenserkloster hergebracht wurde. Das<br />

Pfarrhaus ist eine Gedenkstätte des Volksaufklärers und des<br />

letzten bedeutsamen Anhängers von Bernolák Josef Ščasný.<br />

An sein Wirken als Priester in Dražovce erinnert eine Gedenktafel<br />

aus schwarzem Marmor, die an der Stirnfassade<br />

des Pfarrhauses von den Ortsbewohnern in Zusammenarbeit<br />

mit der Gesellschaft des hl. Vojtechs angebracht wurde.<br />

29


DER WACHT TURM „TURECKÁ<br />

VARTA“ /TÜRKISCHE VACHE/<br />

Čermáň, Borina<br />

Das Objekt befindet sich auf einer markanten kegelförmigen<br />

Anhöhe, Borina genannt, resp. der Galgenhügel. Im 16.<br />

Jahrhundert wurde auf dem Hügelgipfel Borina, von wo eine<br />

Aussicht auf die weite Umgebung war, ein Wachturm die<br />

sogenannte „ Turecká varta „ erbaut. In der Zeit der Gefahr<br />

und der Überfälle der Türken auf Nitra wurde sie ein<br />

Bestandteil des Abwehrsystems der Stadt. Der Abhang war<br />

ursprünglich nicht bewaldet. Nur in den 80. Jahren des 19.<br />

Jahrhunderts wurde auf dem Hügel ein Kieferwäldchen<br />

gepflanzt. Das Objekt bildet einen zylinderförmigen Bau aus<br />

einer Ziegelmauer, erbaut auf einem kreisförmigen Grundriss<br />

und beendet mit einer glockenförmig gemauerten Kuppel. Die<br />

ebenerdige Eingangsöffnung mit ihrer segmentförmigen<br />

Wölbung betont das vorgebaute Portal. Der Wachturm war in<br />

der Vergangenheit mehrmals in ruinenhaftem Zustand. Die<br />

letzte Restaurierung und Nachbau verwirklichte sich in den<br />

60. Jahren des 20. Jahrhunderts. Gegenwärtig hat er keine<br />

bildende und kunsthandwerkliche Fortifikationselemente.<br />

30


KASERNE „ŠIATOR TÁBOR“<br />

/ZELT LAGER/<br />

Dobšinského ulica, Zobor<br />

Das Nationalkulturdenkmal Kaserne enthält 13 Denkmalobjekte.<br />

Das sind 9 gemauerte Gebäude des früheren „Zelt Lager“<br />

/das Gebäude der Kommandatur, 2 Offizierspavillons, 3<br />

Wohnhäuser, eine Wache, das Gasthausgebäude und eine<br />

Kegelbahn/, die das Hauptgebäude des Krankenhauses mit 2<br />

kleineren Pavillons und einem Park ergänzen. Das „Zelt Lager“<br />

wurde auf dem Martinshügel unter dem Zobor im Jahre 1882<br />

von dem Baumeister G. Gregersen nach dem Projekt von Ján<br />

Luka erbaut. Es stellt eines von den 5 Truppenlagern in Ungarn<br />

dar, wo sich vor großen Militärsübungen aus den umliegenden<br />

Garnisonen Abteilungen versammelten und formten. Es wurde<br />

mit 10 gemauerten Gebäuden und 24 Holzbaracken mit<br />

Zubehör als eine dauerhafte Unterkunft von 300 Soldaten und<br />

einer vorübergehenden Unterkunft für bis zu 1200<br />

Soldaten errichtet. In der einfachen Morphologie<br />

der Gebäude überwiegen neogotische Motive.<br />

Die gemauerten Objekte hatten ursprüngliche<br />

Fassaden aus ungeputzten Ziegelmauern und<br />

ihre Dächer waren mit Holzschindeln gedeckt.<br />

Im Jahre 1887 besuchte Kaiser Franz Joseph I.<br />

die großen Manöver in den hiesigen Kasernen. Er<br />

wurde im Gebäude der Kommandatur untergebracht,<br />

wo bei dieser Gelegenheit eine Stuckverzierung angebracht<br />

und eine prunkvolle Einrichtung ergänzt wurde.<br />

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KLOSTER DER KAMALDULEN-<br />

SER UND DIE KIRCHENRUINE<br />

Kláštorská ulica 134, Zobor<br />

32<br />

Das ehemalige Kamaldulenserkloster, heute eine Hochspezialisierte<br />

Heilanstalt für Tuberkulose und Respirationskrankheiten und<br />

die Klosterruine der Josefskirche liegen auf der Westseite des<br />

Zoborberges. Die Ruine der Kirche befindet sich östlich von dem<br />

Klostergebäude. Der Komplex der Barockkirche wurde in den<br />

Jahren 1695 – 1697 anstelle des mittelalterlichen Benediktinerklosters<br />

des hl. Hypolit erbaut, in dem die Kamaldulenser Mönche<br />

angesiedelt waren. Im Depositum der Nitraer Galerie wird ein<br />

Barockbild aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufbewahrt,<br />

das die Ansicht des neuen Klosterkomplexes dokumentiert. An<br />

allen Seiten befinden sich Gärten. In östlicher Richtung ist auf<br />

einer Terrasse das Kloster situiert an den Seiten die Unterkunft der<br />

Mönche, die die Gärten trennt. Die Kirche war schon Ende des 19.<br />

Jahrhunderts nur eine Ruine. In den Jahren 1943 – 1944 vergrößerten<br />

die Missionare des Seminars des hl. Svorad den Nordflügel des<br />

Klosters um einen Trakt mit einem Arkadengang und thermischen<br />

Fenstern. Seit dem Jahre 1953 bis heute dient dieses Gebäude der<br />

Hochspezialisierten Heilanstalt für Tuberkulose und Respirationskrankheiten.<br />

Gegenwärtig hat das Klostergebäude mit dem<br />

Grundriss in Form eines „U“ zwei Stockwerke und ein Dachgeschoss.<br />

Die Kirchenruine besteht aus einem rechteckigen Raum<br />

mit direktem Verschluss im Osten. An der Westseite<br />

des Raumes sind viereckige Pfeiler mit<br />

einem Simskapitell, mit Kladiosegmenten mit<br />

Gesims. Südlich, östlich und nördlich von der<br />

Kirchenruine befinden sich die Ruinen der<br />

Mönchsklausen mit rechteckigem Grundriss.


SCHULE<br />

Hospodárska ulica 8, Zobor<br />

Das Gebäude der Staatlichen wirtschaftlichen Fachschule in<br />

Nitra entwarf in den Jahren 1929 bis 1931 der in Bratislava<br />

wirkende Architekt Juraj Grossmann. Das Objekt wurde im<br />

Jahre 1932 für die Zwecke der Staatlichen wirtschaftlichen<br />

Fachschule erbaut. In der Architektur des Gebäudes wurde die<br />

Moderne und der antretende Funktionalismus angewandt. Das<br />

sinnvolle architektonische Konzept berücksichtigte konsequent<br />

die Forderungen und Ansprüche, die sich aus der<br />

Funktion der einzelnen Gebäudeteile ergeben.<br />

Außer den Schulräumen enthielt das Objekt<br />

ursprünglich auch die Wohnung des Schuldieners,<br />

ein Internat und die Wohnung des<br />

Direktors. Die Schule gehörte zur Zeit ihres<br />

Entstehens unter die modernsten ihrer Art im<br />

Rahmen der ganzen Slowakei. Sie wurde in der<br />

asymmetrischen Form eines dreiflügligen Gebäudes<br />

mit einer rechteckig konzipierten verhältnismäßig gegliederten<br />

Grundrissanordnung, die an den Buchstaben “S“ erinnert,<br />

erbaut. Die Disposition des Objektes geht von den Grundprinzipien<br />

der modernistischen Architektur zwischen den<br />

zwei Weltkriegen aus, mit der Betonung auf Zweckmäßigkeit<br />

und Anpassung an die Funktionsforderungen. Der Südflügel<br />

hat die Disposition von zwei und drei Trakten, der mittlere<br />

Flügel zwei Trakte und der nördliche überwiegend die Disposition<br />

von drei Trakten. Dieses Prinzip wurde in allen Stockwerken<br />

eingehalten. Die oberirdischen Stockwerke verbinden<br />

vertikale Kommunikationsräume mit zweiarmigen Treppen-häusern<br />

aus Eisenbeton, die in den Treppenhausrisaliten<br />

des südlichen und nördlichen Flügels untergebracht sind.<br />

33


34<br />

DER BURGWALL ZOBOR<br />

Das Areal der Burgstätte mit einer Fläche von beinahe 15<br />

Hektar begrenzt ein Verteidigungswall, der an manchen Stellen<br />

7m hoch ist und der den Gipfel der Berge Pyramide und Zobor<br />

am südwestlichen Ausläufer des Tribeč Gebirge umschlingt. Die<br />

Burgstätte entstand in der späteren Bronzezeit (10. bis 8.<br />

Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) und ist mit dem Volk<br />

der Lausitzer Kultur verbunden, das in der jüngeren Phase der<br />

späteren Bronzezeit weitläufige Burgstätten von Höhentyps<br />

erbaute. Die Besiedlung dauerte bis zum Anfang der älteren<br />

Eisenzeit (Hallstattzeit), als die Burgstätten und offene Ortschaften<br />

der Lausitzer Kultur untergingen. Die Burgstätte hatte eine<br />

strategische Position, sie war die erste Pufferburgstätte im<br />

Gebiet des unteren Nitratales mit einem guten und weiten<br />

Ausblick, mit der Möglichkeit ein großes Gebiet zu beobachten<br />

und zu kontrollieren. Sie war ein Bestandteil eines Kettensystems<br />

von Burgstätten, das eine Signal-, Verteidigungs- und<br />

Verständigungsfunktion hatte. Hierher gehörten auch die nicht<br />

weit gelegenen Burgstätten Žibrica, Veľký Lysec, Veľký Tribeč,<br />

Krnča-Tábor. Die Befestigung und der schwer zugängliche<br />

Terrain bot in der Zeit der Bedrohung Zuflucht den Bewohnern<br />

der umliegenden offenen Ortschaften an den Abhängen des<br />

Zobors und im Nitratal, die ihr wirtschaftliches Hinterland<br />

bildeten. Im Inneren der Burgstätten befanden sich wahrscheinlich<br />

Holzwohnstätten, Wirtschafts- und Vorratsobjekte für die<br />

Lagerung von Lebensmitteln. Die bis jetzt durchgeführten<br />

archäologischen Forschungen bestätigten keine größere<br />

Konzentration von Siedlungsobjekten. Der Verteidigungswall<br />

selbst bestand aus einer Aufschüttung von Steinen und Lehm,<br />

der an der Unterseite durch eine Holzkonstruktion befestigt war.<br />

ZOBOR- MARTINSKÝ VRCH,<br />

archäologische Lokalität<br />

DER BURGWALL ZOBOR- LUPKA<br />

DER BURGWALL CHRENOVÁ<br />

DAS GRAB MIT DEM GRABMAL<br />

von Klára Latečková Dolné Krškany


Nationalen Kulturdenkmälern auf dem Gebiet der<br />

oberen Stadt (Standort der Denkmäler auf der Karte<br />

gemäß der Anzahl der Parteien)<br />

5<br />

19<br />

18<br />

9<br />

8 10<br />

12 13<br />

16<br />

15<br />

11<br />

7<br />

6 14 17<br />

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Das Projekt wird von ERDF – Mitteln mitfinanziert<br />

„Investícia do Vašej budúcnosti“<br />

„Investition in Ihre Zukunft“<br />

NITRA- INFORMATIONEN FÜR TOURISTEN<br />

National Kulturdenkmäler<br />

Reiseführer durch die Obere Stadt und Nitraer Stadtteile<br />

Herausgeber: Stadt Nitra, 2011<br />

Texte: Regionales Denkmalamt in Nitra - I. Bábiková,<br />

Z. Švikruhová, A. Valeková, R. Viršík und Stadt Nitra<br />

Grafisches Design: Peter Jánsky<br />

Fotos: Regionales Denkmalamt in Nitra, M. Havran, P. Rafaj<br />

Druckerei: Patria I., spol. s r.o.<br />

Auflage: 3.000 Stück

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