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Marienheim Rundschau - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der ...

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4<br />

Die Esskultur im W<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Zeit<br />

Ulrike Lenthe, MAS<br />

Passend zum Ende <strong>der</strong> Fastenzeit<br />

unterhielten sich unsere<br />

Bewohner am Themennachmittag<br />

darüber, wie <strong>und</strong> warum<br />

sich im Laufe ihres Lebens die<br />

Esskultur verän<strong>der</strong>t hat.<br />

Herr Ehn Fr. Fuhrm<strong>an</strong>n Fr. Graf<br />

Ein wesentlicher Unterschied zu<br />

früher ist ihrer Ansicht nach das<br />

riesige Angebot <strong>an</strong> Lebensmitteln.<br />

Die Überproduktion <strong>an</strong><br />

Nahrungsmitteln hat dazu geführt,<br />

dass die Menschen den<br />

richtigen Umg<strong>an</strong>g mit Nahrung<br />

vielfach verlernt haben. Nahrungsmittel<br />

haben eine Sinnentleerung<br />

erfahren, sie sind weitgehend<br />

zum Genussmittel, zu<br />

Konsumgütern, bis hin zur<br />

Wegwerfware verkommen.<br />

So weiß Frau Reiner, dass alles,<br />

was es im Supermarkt zu<br />

kaufen gibt, auch im Müll zu<br />

finden ist: nämlich noch original<br />

verpackte, genießbare Lebensmittel.<br />

Auch Frau Frau Polasek<br />

ist Zeugin, wie mit Nahrungsmittel<br />

geurasst wird: sie hat unter<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>em aus <strong>der</strong> Leitha Plastiksäcke<br />

mit originalverpacktem<br />

Brot gefischt. Nach Herrn Ehn<br />

för<strong>der</strong>n auch Son<strong>der</strong><strong>an</strong>gebote<br />

wie „2 für 1“ o<strong>der</strong> Vorratspackungen,<br />

die schnell gekauft,<br />

d<strong>an</strong>n aber doch nicht verzehrt<br />

werden, die Verschwendung.<br />

Signifik<strong>an</strong>t verän<strong>der</strong>t hat sich<br />

auch <strong>der</strong> Konsum von Fleisch.<br />

Herr Schmidt erinnert sich,<br />

dass in seiner Familie nur am<br />

Sonntag Fleisch gegessen wurde,<br />

<strong>und</strong> Frau Fuhrm<strong>an</strong>n erzählt,<br />

dass sie vor allem in <strong>der</strong><br />

Nachkriegszeit Hasen züchtete,<br />

weil sie sich Fleisch zu kaufen<br />

nicht leisten konnte. Auch für<br />

Frau Wogdalek war Fleisch<br />

immer etwas beson<strong>der</strong>es, das<br />

m<strong>an</strong> nicht jeden Tag genoss, vor<br />

allem nicht <strong>an</strong> einem Freitag.<br />

Als das Fleisch zunehmend zur<br />

Alltagspeise wurde, verlor es<br />

nicht nur seinen Seltenheitswert,<br />

son<strong>der</strong>n auch sein religiöses Tabu.<br />

Frau Krakhofer berichtet,<br />

dass Fleischessen früher vor allem<br />

den Männern vorbehalten<br />

war: so gab es während <strong>der</strong> Woche<br />

Fleisch nur für den Vater,<br />

am Sonntag auch für alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Familienmitglie<strong>der</strong>, wobei<br />

dem Vater, als „Verdiener“, das<br />

größte Stück vorbehalten war.<br />

Frau Graf sieht auch beim Brot<br />

eine gewaltige Verän<strong>der</strong>ung: so<br />

hatte m<strong>an</strong> früher nur die Wahl

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