High-Tech in Südostbayern - Das Bayerische ... - Vinnolit
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Schon <strong>in</strong> den 70er Jahren wurde e<strong>in</strong>e damals e<strong>in</strong>zigartige<br />
Schwefelsäure-Recycl<strong>in</strong>ganlage <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />
und damit auch dem Umweltschutz Rechnung<br />
getragen. Seitdem entfällt die Neutralisation von<br />
Dünnsäure, die früher zu großen Gipshalden (Kalk +<br />
Schwefelsäure) bzw. hohen Nitratfrachten (Kalk +<br />
Salpetersäure) im Abwasser führte.<br />
Produktionsgebäude<br />
der NIGU Chemie GmbH<br />
Nigu Chemie GmbH<br />
1947 gründete Matthias Thoma <strong>in</strong> Waldkraiburg<br />
die „Chemischen Werke Lowi“.<br />
<strong>Das</strong> e<strong>in</strong>zige Produkt war Guanid<strong>in</strong>carbonat.<br />
Im Laufe der 50er Jahre kam u. a. Nitroguanid<strong>in</strong><br />
h<strong>in</strong>zu. Der wachsende Markt<br />
für Nitroguanid<strong>in</strong> führte 1964 zur Ausgründung<br />
der Nigu Chemie. Ab 1987 erwarb<br />
SKW Trostberg AG, die heutige Degussa<br />
AG, <strong>in</strong> zwei Schritten 100 % der Unternehmensanteile.<br />
Gleichzeitig konnte die<br />
Produktionsausbeute an<br />
Nitroguanid<strong>in</strong> auf hervorragende<br />
97 % gesteigert<br />
werden, e<strong>in</strong> Lehrbeispiel dafür, dass Umweltschutzmaßnahmen<br />
u. a. auch direkt zu mehr Produkt<br />
führen können. <strong>Tech</strong>nisch hochentwickelte Airbagund<br />
Gurtstraffersysteme gehören heute <strong>in</strong> Automobilen<br />
zu den Insassensicherheitssystemen mit dem<br />
stärksten Wachstum. Nitroguanid<strong>in</strong> für Gassätze und<br />
Borkaliumnitrat als Anzündmischungen von NIGU leisten<br />
hierzu e<strong>in</strong>en beachtlichen Beitrag.<br />
In enger Abstimmung mit unseren Kunden wurden<br />
azidfreie Gassatzrezepturen auf Basis Nitroguanid<strong>in</strong><br />
entwickelt: die ungiftigen, ausbeuteoptimierten Treibstoffe<br />
erfüllen alle heutigen Anforderungen an die<br />
technische Zuverlässigkeit, thermische Langzeitstabilität,<br />
Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />
Wegen dieser Eigenschaften wird Nitroguanid<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
steigendem Umfang von führenden Herstellern <strong>in</strong> Airbag-Gasgeneratoren<br />
und Gurtstraffern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
E<strong>in</strong> weiteres E<strong>in</strong>satzgebiet unseres Nitroguanid<strong>in</strong>s und<br />
se<strong>in</strong>er Derivate ist die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln.<br />
In den frühen 80er Jahren erkannte man bei Shell die<br />
Wirkung heterozyklischer Nitromethylen-Verb<strong>in</strong>dungen<br />
als Insektizide.<br />
Diese neue Chemikaliengruppe zog als mögliches Insektenbekämpfungsmittel<br />
große Aufmerksamkeit auf<br />
sich. Von Firmen wie Bayer, Takeda, Nippon Soda,<br />
Ciba (heute Syngenta), um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen,<br />
wurde diese Entdeckung weiterverfolgt. Der große<br />
Durchbruch gelang 1984, als durch H<strong>in</strong>zufügung e<strong>in</strong>er<br />
3-Pyridylmethylgruppe die <strong>in</strong>sektizide Wirkung<br />
signifikant erhöht werden konnte. Damit s<strong>in</strong>d aus die-<br />
Nitroguanid<strong>in</strong> –<br />
Herstellformen und<br />
chemische Struktur<br />
Typische Reaktionsapparatur<br />
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