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Thomas Bernhards pathologische Groteske Ist es eine Komoedie

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1<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

I<br />

(Einleitung) .................................................................................................................................. (S. 1)<br />

II<br />

(Das <strong>Grot<strong>es</strong>ke</strong>) ............................................................................................................................. (S. 2)<br />

III<br />

(Das Pathologische) ................................................................................................................... (S. 10)<br />

IV<br />

(Literaturverzeichnis) ................................................................................................................ (S. 15)<br />

Man redet mit Menschen, man ist allein.<br />

<strong>Thomas</strong> Bernhard, Drei Tage<br />

I<br />

„Die fürchterliche Wirklichkeit letzten End<strong>es</strong> niemals als Tragödie, sondern als Komödie. Das war<br />

mir die einzige Möglichkeit – und ist <strong>es</strong> heute auch noch“ (Dreissinger 62). Das betonte <strong>Thomas</strong><br />

Bernhard in <strong>eine</strong>m Interview 1978, scheinbar an <strong>eine</strong>n Zeitpunkt in der Vergangenheit denkend.<br />

Vielleicht an die Verleihung d<strong>es</strong> Kl<strong>eine</strong>n Österreichischen Staatspreis<strong>es</strong> genau ein Jahrzehnt zuvor,<br />

als er postulierte: „[E]s ist nichts zu loben, nichts zu verdammen, nichts anzuklagen, aber <strong>es</strong> ist<br />

viel<strong>es</strong> lächerlich; <strong>es</strong> ist all<strong>es</strong> lächerlich, wenn man an den Tod denkt“ (Bernhard Rede 7). Oder aber<br />

Bernhard dachte an s<strong>eine</strong> Erzählung <strong>Ist</strong> <strong>es</strong> <strong>eine</strong> Komödie? <strong>Ist</strong> <strong>es</strong> <strong>eine</strong> Tragödie? 1 aus dem Jahre<br />

1967, deren Titel die – vordergründig – w<strong>es</strong>entliche, philosophische 2 Frage aufgreift, was denn an<br />

<strong>eine</strong>m Abend im Theater g<strong>es</strong>pielt werde. Die Entscheidung fällt am Ende – scheinbar blindlings und<br />

willkürlich – zugunsten der Komödie aus.<br />

1 <strong>Thomas</strong> Bernhard: <strong>Ist</strong> <strong>es</strong> <strong>eine</strong> Komödie? <strong>Ist</strong> <strong>es</strong> <strong>eine</strong> Tragödie? In: Ders.: Erzählungen. Kurzprosa. Hrsg. v. Hans<br />

Höller, Martin Huber und Manfred Mittermeyer. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2003, S. 35-42. (= Werke 14) Seitenzahlen<br />

in Klammern verweisen im Folgenden auf di<strong>es</strong>en Text.<br />

2 So jedenfalls nennt <strong>es</strong> der Schauspieler Bernhard Minetti, dem Bernhard bekanntlich ein eigen<strong>es</strong> Theaterstück<br />

(Minetti) auf den Leib g<strong>es</strong>chrieben hat: „Wie oft treffe ich Zuschauer aus m<strong>eine</strong>m Bernhard-Aufführungen, die mir<br />

jeweils di<strong>es</strong>elbe Stelle zitieren: Die <strong>eine</strong>n finden sie komisch, die anderen tragisch, aber ich denke weder an Komik<br />

noch an Erschütterung, wenn ich spiele. Ich spüre da immer wieder den philosophischen Punkt, an dem ich zu fragen<br />

beginne: Wie definieren wir Existenz? Aus der komischen Perspektive, aus der erhabenen, aus der tragischen? [...] Aber<br />

wir wechseln auch zwischen all di<strong>es</strong>en Definitionen hin und her, als wären sie nur Empfindungen“ (Minetti 219).

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