JURA - veRgAngene MeeReswelt - Naturhistorisches Museum Bern
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Jura - vergangene Meereswelt<br />
Krone<br />
Fangarme<br />
Stielglieder<br />
Fangarm<br />
Mund<br />
After<br />
Pinnulae („Fiederchen“)<br />
Wurzeln<br />
Darm<br />
Kelch<br />
infoblatt<br />
Seelilien<br />
Seelilien, lateinisch Crinoiden, sind nicht etwa Pflanzen, wie der<br />
Name und der erste Anschein vermuten lässt, sondern Tiere, die<br />
zu den Stachelhäutern (Echinodermen) gehören, wie auch Seeigel,<br />
Seesterne oder Seegurken. Mit den Fangarmen am Ende der<br />
Krone, die auf einem oft meterlangen Stil sitzt, filtern sie winzige<br />
Lebewesen aus dem Wasser.<br />
Die Tiere besitzen ein schützendes und stabilisierendes Kalkske-<br />
Ambulakralfüßchen<br />
Kelch<br />
Pinnulae („Fiederchen“)<br />
Papillen<br />
lett aus vielen Einzelteilen. Der Stiel setzt sich aus<br />
zahlreichen scheibenförmigen oft fünfeckigen oder<br />
runden Gliedern zusammen. Die versteinerten Stilelemente<br />
nennt man Trochiten. Sie wurden bereits in<br />
der Steinzeit zu Halsketten verarbeitet, indem man<br />
den zentralen Nervenkanal freibohrte. Den Germanen<br />
galten sie als Zeichen der Tapferkeit und noch im 18.<br />
Jh. schrieb man ihnen Wirkung gegen Melancholie,<br />
Gifttiere oder Nierenleiden sowie für Tapferkeit und<br />
ein langes Leben zu.<br />
Trochiten (Stereofotos, Massstab 5 mm)<br />
Während aus der Urzeit ca. 6000 Seelilienarten<br />
bekannt sind, existieren heute nur<br />
noch 70 am Untergrund festsitzende Arten.<br />
Im Jura waren sie so zahlreich, dass die<br />
abgestorbenen Tiere mit der Zeit oft ganze<br />
Gesteinsschichten bildeten.<br />
Seelilien an einem Stück Treibholz<br />
Aus dem Lias sind vor allem Arten fossil erhalten,<br />
die als blinde Passagiere „kopfunter“<br />
an Treibholz siedelten.<br />
N a t u r h i s t o r i s c h e s M u s e u m d e r B u r g e r g e m e i n d e B e r n , M u s e u m s p ä d a g o g i k m r M a i 2 0 1 0<br />
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